Gedankenschnipsel Wirrwarr

Die Zeit verfliegt nur so und zum Schreiben nehme ich mir sie gerade nicht. Irgendwie scheint manches zu belanglos zu sein. Es passiert ja nichts und doch passiert eine ganze Menge. Ständig. Immer. Schon allein die Wäscheberge erzählen davon. Kaum sind sie mal abgetragen, wachsen sie schon wieder ins unermessliche. Irgendwas muss da also schon passieren.

So ist zum Beispiel bereits März. Der 6. schon und manchmal denke ich, aber das Jahr hat doch gerade erst angefangen. Na gut, seit den Faschingsferien vor einer Woche denke ich das nicht mehr so oft. Aber bis dahin war das Jahr noch Jung. Aber vielleicht liegt das nicht an den Faschingsferien, dass ich das nicht mehr denke, sondern daran, dass ich letzte Woche sowie so eher wenig gedacht habe. Zu viel hatte ich damit zu tun einfach nur aufzustehen und den Tag zu bewältigen. Am Dienstag Abend hat mich recht plötzlich mein Magen-Darm-System im Stich gelassen oder eher auf Durchzug gestellt. Nicht so erfreulich, da bei mir leider keine Reserven vorhanden sind. Und so gab es die letzte Woche Schonkost und viel Bettruhe. Und nun wieder große Freude über normales Essen.

Dafür habe ich letzte Woche auch viel Zeit mit Puzzeln verbracht und manches Mal haben mich die Kinder dabei unterstützt. Beim Puzzeln kann man auch gut mit einander plaudern und so hatte ich eines dieser Gespräche, die man sich aufschreiben muss, denn diese Gespräche gibt es nur mit Kindern. Denn welcher Erwachsene stellt ganz ernst und ehrlich die Frage: „Mama, Kann man Menschen auch einschläfern?“ Nein ich war nicht überrascht oder erschrocken oder pikiert über diese Frage. Davor haben wir uns darüber unterhalten dass Haustiere eingeschläfert werden, wenn sie alt und krank sind und das weitere Leben mehr leiden als leben bedeuten würde. Dass man als Tierhalter so eine Entscheidung manchmal treffen muss und dass es viel leichter ist, wenn ein Tier einfach von sich aus geht (Katze) oder stirbt (alle anderen). Doch manchmal ist das eben nicht der Fall. Und ich bin wieder erstaunt, wie viel Anteilnahme unsere Kinder zeigen, wieviel sie mitbekommen (alles wenn sie daneben sitzen) von dem was wir erzählen und was sie beschäftigt. Denn das Septembermädchen fragt auch nach dem alten Hund der Patentante, wie es ihm geht. Sie stellt fest, dass ihre Tante und ihr Patenonkel, die wir in der Woche davor besucht haben, dieses Problem nicht haben. Sie haben ja keine Haustiere. Ja und nein, antworte ich, denn sie haben die Tiere für das Fleisch. Ja aber eben keine Haustiere, bekräftigt das Septembermädchen. Sie würde die Hummel (unsern Hund) nie essen. Und dann ist die Frage die das Septembermädchen dann stellt eben gar nicht mehr so überraschend.

Vom Ende des Lebens stolpern wir in den letzten Tagen immer wieder über den Beginn. Denn mit dem März kommen auch die Frühlingsblüher aus der Erde gekrochen. Der Bärlauch sprießt, die Schlüsselblumen beginnen zu blühen und auch die anderen Primeln zeigen ihre Blüten und die Veilchen vor unserer Scheune leuchten lila. Ach ja der Frühling. Ich freu mich sehr darauf und die ersten Chilipflanzen haben ihre Keimblätter in meinem Bad auch Richtung Licht gestreckt.

Und mit diesem Gedanken Schnipsel Wirrwarr starte ich mal in die Woche.

tierisches Glück

Oft sind es die winzigsten Kleinigkeiten die manchmal großes Glück bedeuten. In den letzten Tagen gab es davon einige. Eigentlich täglich und es ist fast banal darüber zu berichten und doch bedeuten mir diese kleinen Momente sehr viel. Minuten, gar Sekunden bloß, die im Alltag eigentlich unter gehen. Doch wenn ich sie mir bewusst mache und hier aufschreibe, gibt es eine kleine Glückssammlung und glücklich Sein wer will das nicht?

Täglich zwei Mal füttere ich unsere Häschen, ja eigentlich Kaninchen. Nun wächst und gedeiht es in der Natur überall und die drei Hoppler bekommen frischestes Futter. Am herrlichsten ist es, wenn ich ihnen frische Äste in einen Lochziegel stecke und sie sich dann nach den leckersten Blättchen recken und strecken. Da bleib ich natürlich immer einen Moment sitzen und schaue den kleinen Mümmelmännern (und der einen Mümmelfrau) gerne zu.

Dieser Moment war so lang, wie die Ampel rot. Jedes Mal wenn wir in die Stadt laufen und bei unserem Lieblingsdönerladen vorbei kommen, wird der Hund gestreichelt. Snoopy muss natürlich draußen warten, ich glaube es gäbe einen ordentlichen Aufstand beim Gesundheitsamt, wenn der Hund im Laden wäre…, naja isser nich und so bereitet er wahrscheinlich vielen Menschen Freude. Zumindest dem Septembermädchen, und ich stelle mir einfach vor, dass auch andere Menschen gerne eine Streicheleinheit spenden. Aber eben nur so lange die Fußgängerampel rot ist. Sobald sie grün wird verabschiedet sich das Septembermädchen wieder. Und ich freue mich über diesen kleinen Moment.

Und dann sind da unsere sieben Küken. Mehr muss ich vielleicht gar nicht sagen. Es wuselt nur so in unserem extra Abteil im Hühnerstall. Sieben Eier hat unsere Henne ausgebrütet und sieben Küken sind geschlüpft. Inzwischen sind sie schon eine Woche alt und entwickeln sich prächtig. Wer schlechte Laune hat, geht einfach in den Hühnerstall. Das funktioniert ganz bestimmt. Denn wenn man dies kleinen wuscheligen Knäule da rum wuseln sieht muss man einfach Lächeln. Ja Tierkinder gehen immer. Jetzt heißt es nur Daumen drücken, dass die Henne – Hahn – Quote gut ist.

Und so kann ich mir an unterschiedlichen Stellen eine Portion Glück abholen. Glück to go, könnte man fast sagen. Wobei ich meistens lieber sitzen bleibe und beim Gucken die Zeit vergesse, außer bei der roten Ampel natürlich.

Ein Samstag im Sommer

Am Vormittag sitze ich vorm Computer. Zwei Stunden lang darf ich den Ausführungen zur Baumheilkunde und den europäischen Bäumen von Patricia Purker lauschen. Ein weiteres Webinar in meiner Wildkräuter-Ausbildung. Neben bei, ja meine Hände können einfach nicht still sein, schneide ich die erste Ladung Birnen zum Dörren klein. Außerdem verändere und beende ich die Ausschnitte an zwei T-Shirts, die ich selber genäht habe. Am Mittag bin ich fertig und kann mich in selbstgeschneiderter Klamotte kleiden. Ich glaube, man sieht die stolz geschwellte Brust, die sich unter dem neuen Shirt versteckt.

Währenddessen ist der Dezemberjunge beim Mountainbiken. Neu entdeckte Sportbegeisterung. Und der Herzensmann kümmert sich um die Lücken im Kühl- und Vorratsschrank. Auch solche Sachen müssen getätigt sein. Immerhin fällt ein Gang im Moment weg, denn der Garten versorgt uns gerade so gut, dass wir uns den Markt sparen können. So gibt es auch zum Mittag Mangold aus dem eigenen Garten.

Danach darf ich eine kleine ruhige Mittagspause genießen. Und da am Freitag das vorbestellte Buch schon da war (obwohl es erst nächste Woche erscheint), kann ich schon die ersten Seiten lesen. Es liest sich wie die beiden Vorgänger wunderbar. Bis zum Urlaub wird es wohl ausgelesen sein. Eigentlich sollte es meine Urlaubslektüre werden…

Am Nachmittag fahren wir noch raus zum Lebensort. Dort wird unser neuer Grillrost eingeweiht. Vorher binde ich aber noch ein Kräuterbuschen. Diese Kräuterbuschen wurden früher traditionell gebunden, zum einen als Heilkräutervorrat für die kommende Zeit und auch zum Räuchern und Reinigen in den Rauhnächten zwischen Weihnachten und Neujahr. Meiner hängt erstmal an der Eingangstür, dort riecht es nun gut.

Auf dem Lebensort genießen wir einfach den Sommer. Die Kinder wollen irgendwann auf den Spielplatz und ich darf mit Buch bewaffnet mit. Ein bisschen Lesezeit bekomme ich tatsächlich. Zum Feuer anmachen wandern wir zurück. Unterwegs wird noch ein Blumenstrauß gepflückt. Dann wird gewartet und gewartet. Auf die richtige Glut und die Nachbarn und einen Freund, um das Grillrost zu bestücken. Doch irgendwann ist es soweit, alle sind da, die Glut ist perfekt und der Abend kann beginnen. Und dann wird es gemütlich und spät. Die Fledermäuse fliegen über unsere Köpfe und den Kindern wird kalt in ihren Sommersachen. Wir müssen wohl doch mal nach Hause fahren. Irgendwann können wir einfach dort ins Haus gehen. Warme Sachen holen und am Feuer sitzen bleiben. Mein Sommernachtstraum.

Zur Zeit

Auf dem Rad nach Hause

… fahren wir wieder täglich Rad. Inzwischen auch das Septembermädchen mit viel Freude und mehr und mehr Sicherheit. Seit Montag darf sie wieder in den Kindergarten. Zumindest diese Woche und dann jede Zweite. Und so fahren wir wieder hin und her mit dem Rad. Ich genieße diese kurzen Radstrecken mit einem oder manchmal auch zwei Kindern sehr.

Steinpuzzle

… liegt ein schönes volles Besuchswochenende hinter uns. Die Schlafreserven sind nach dem Zelten auf unserem Lebensort wieder auf gefüllt und wir haben ein großes Projekt geschafft und freuen uns daran. Gemeinsam wurde unsere vorbereitete Terrassenidee umgesetzt. Ratzfatz am Anfang und dann mit etwas Durchhaltevermögen bei schlechtem Wetter fertig gestellt.

Kirschohrringe

… werden die ersten Kirschen reif. Und so wurde auf der langen Leiter in den Baum gestiegen und die ersten roten Kirschen gepflückt. Nur ein kleines Döschen voll. Denn ein bisschen Sonne brauchen sie dann doch noch. Aber die ersten Kirschen vom eigenen Baum sind etwas sehr besonderes. Und ein schöner Nachmittagsvertreib.

Hoch hinaus.
Küken auf Entdeckungstour

… leben nun nur noch zwei Küken bei uns. Dafür entwickeln sich diese ganz prächtig und entdecken auch wozu so Flügel gut sind. Ich muss wohl mal ein Netz drüber machen. Ansonsten haben wir dann flügge Küken im Wohnzimmer. Ob ich das so gut finde…

Samstag 28. März 2020

Ich wache auf und wunder mich. Es ist hell und still. Sehr still! Wer Kinder hat weiß, dass da meistens was im Busch ist, oder wie in dem Fall im Kinderzimmer. Gemeinsam sitzen sie über dem IPad. Ich habe damit ein Problem. Nicht wegen dem IPad und Medien und so, sondern weil sie es sic von meinem Schreibtisch genommen haben. Mein Schreibtisch. Mein Bereich. Da geht es nur mit Fragen hin. Naja, wir üben noch.

Dann ziehe ich mich schnell an, denn der Blick auf die Uhr zeigt 8:00. Ich möchte schnell zum Wochenmarkt. Wir brauchen unsere wöchentliche Grossration Obst und Gemüse und ich möchte zeitig durch sein, damit nicht zu viele Leute da sind. Es klappt gut und alle Marktbesucher sind sehr diszipliniert und halten Abstand, nehmen Rücksicht. Ich treffe eine Freundin, wir plaudern kurz. Auf dem Markt bekomme ich alles. Ein kurzer Stop am Reformhaus. Wir brauchen dringend Spülmaschinentabs und die, die wir immer nehmen sind schon länger beim Edeka ausverkauft. Auf dem Heimweg fahre ich noch beim Bäcker vorbei. Einem richtigen Bäcker, der noch hinten in seiner Backstube backt. Da nur vier Personen im Laden sein dürfen, warte ich mit anderen Kunden mit Abstand kurz auf dem Fußweg. Es geht trotzdem schnell und die Verkäuferinnen freuen sich über jeden freundlichen Kunden und das wir zu ihnen kommen.

Voll bepackt, alles drin!

Voll bepackt komme ich wieder zu Hause an. Dann wird erstmal gefrühstückt. Mit Brötchen und Rührei. Lecker! Der Tagesplan steht auch schon fest. Wir fahren zu unserem neuen Lebensort die Sonne genießen und ein bisschen werkeln. Als Mittag wollen wir eine Suppe über dem Feuer kochen. So bereite ich schon das Gemüse vor und wir nehmen es klein geschnitten in einer Dose mit. Da beim letzten Mal kochen überm Feuer unser Rost sich unter der Hitze durch gebogen hat, beschließt der Herzensmann, dass eine Feuerstelle mit Dreibein her muss. Dafür und für unser Klohaus benötigen wir noch ein paar Kleinigkeiten aus dem Baumarkt. Auf dem Weg machen wir einen Stopp. Der Herzensmann geht hinein. Ich warte mit den Kindern im Auto.

Die Feuerstelle wird aus gemessen.

Am Lebensort angekommen, legen wir auch gleich los. Erstmal die Steine hin legen und den äußeren Radius markieren. Dann muss alles eine Ziegelstein Tiefe ausgehoben werden und dann die Steine reingelegt werden. Klingt simpel, dauert aber eine Weile. Die Zwischenräume können mit Kies oder anderem losen Material aufgefüllt werden. Wir verwenden was Vorort vorhanden ist. Darum gibt es noch eine kleine Ziegel Zertrümmerung. Kaputte Dachziegel haben wir nämlich genügend.

Dachziegel zerschlagen macht allen Spaß.

Währenddessen kümmer ich mich noch ein bisschen um mein Gewächshaus. Aus alten Brettern habe ich die Beetumrandung gebaut. Nun wird es mit Häckseln, Hasen- und Hühnermist und Komposterde aufgefüllt. Außerdem Säge ich noch ein bisschen Baumschnitt klein. Bis jetzt eine Never-Ending-Story. Es liegt auch noch einiges rum, aber bis im nächsten Winter wieder geschnitten wird, habe ich es sicher geschafft.

Für Grabe-Faule: mein Gewächshaus-Beet

Und dann ist es endlich so weit. Die Feuerstelle kann eingeweiht werden. Der Dreibein ist fertig und wir können endlich Suppe kochen. Ganz ehrlich, es wurde auch Zeit, 15:00 ist doch etwas spät fürs Mittag. Darum sind wir alle hungrig und es bleibt kein Tropfen Suppe übrig. An der Feuerstelle möchte der Herzensmann beim nächsten Mal noch bisschen optisch designen. Aber funktionieren tut sie gut.

Kochen über der neuen Feuerstelle.

Und dann kruschteln wir noch ein bisschen rum. Werkeln hier und da. Und schwups ist der Tag wieder rum. Eine wichtige Aufgabe steht noch auf dem Programm. Wir müssen noch die Tiere der Waldorfschule des Dezemberjungen versorgen. Das erledigen wir auf dem Rückweg. Zuhause gehen die Kinder in die Badewanne und wir bereiten Abendbrot zu. Und dann geht es sicher schnell ins Bett, nach so viel frischer Luft. Hoffe ich wenigstens.

Alle führen ein Tier, nur ich darf Fotos machen.

Bis auf weiteres – bleiben Sie bitte daheim

Wir sind zu Hause. Alle vier. Wie auch die meisten anderen Familien in und um Deutschland. Inzwischen ist es der vierte Tag und Routine gibt es bei uns nur so ein bisschen. Natürlich muss der Herzensmann arbeiten und arbeitet 100% im Home Office. Ich habe mit den Kindern einen groben Tagesablauf strukturiert und versuche diesen aufrecht zu halten. Heißt nach dem Frühstück gibt es erstmal “Zu Hause Schule” zumindest für den Dezemberjunge. Noch haben wir keine genauen Aufgaben oder so von der Klassenlehrerin bekommen. Doch ich denke mir das eine oder andere aus. So lesen wir Geschichten und malen Bilder. Wir gestalten jeden Tag ein Blatt als Tagebuch. Auf der Rückseite schreiben wir am Abend oder am nächsten Tag was alles so erlebt wurde. Eigentlich ist im Moment die Rechenepoche in der Schule, doch Buchstaben fällen uns im Moment leichter. So haben wir das Alphabet mit Holzbuchstaben sortiert und ich habe noch Ausmalbilder aus dem www gefunden zum Ausdrucken. Das Septembermädchen sitzt meist dabei und malt Bilder aus.

Schule, Arbeit und Frühstück.

Heute sah unser Arbeitsplatz so aus. Denn ich muss ja auch noch ein paar Tage bis 31. März arbeiten. So bearbeite ich E-Mails und anderen Bürokram, während der Dezemberjunge arbeitet. Irgendwann klingelt es. Das Hausmitbewohnermädchen klingelt. So verschwindet das Septembermädchen in den Garten. Und schwups fällt es dem Dezemberjunge schwerer seine Aufgaben zu machen. Klar. Er möchte auch raus. So bekommt er noch eine Aufgabe und dann zischt er raus in den Garten. Für mich ist es dann auch genug. Seit Montagabend habe ich eine Erkältung.

Das Tagebuch von Dienstag und Mittwoch.

Krank mit beiden Kindern zu Hause ist auch nochmal eine Herausforderung. Ich unterstütze meinen Körper so gut es geht beim gesund werden. Gesundes frisches Essen, heiße Bäder am Abend und anschließendes Schwitzen, so wie viel Sonne und frische Luft im Garten, natürlich auch die ein oder andere Medizin aus unserem Repertoire. Aber besonders freut mich immer wieder unser Garten. Der Frühling kommt und lockt mit aller Kraft nach draußen. Die ersten Pflanzen sind gesät und ich bin froh, dass ich Salbei, Thymian und andere wohltuende Kräuter einfach am Haus wachsen habe.

Tomaten, Salat und Kohlrabi sind schon kräftig durchgestartet.

Tja, und wie es weiter geht, werden wir sehen. Ich werde hier wieder regelmäßiger schreiben, über das was wir so den lieben langen Tag machen. Als Einblick, Anregung oder einfach zum Ablenken.

Hundstage im Juni

Es ist heiß! Kaum sind wir wieder zu Hause und wir befinden uns in der schönsten Hitzewelle. Der Alltag versucht uns wieder mit seiner Geschäftigkeit einzulullen, in einen Gleichschritt zu bringen. Doch so ganz will es ihm bei diesen Temperaturen nicht gelingen. Sie fühlen sich an wie Sommerferien. Wie Tage, die aufgereiht an einer Perlenkette vor sich hin schaukeln. Mit Kiloweise Wassermelone am Nachmittag und Wasserspass im Garten. Und dann haben wir am heißesten Tag der Woche unseren Hund zu Besuch. Sie findet schon 27°C deutlich zu warm, wie soll es dann bei fast 10° mehr sein? Doch nur im Haus bleiben, auch wenn es dort wesentlich kühler ist, finde ich für sie auch nicht ausreichend. Was also tun?

Die rettende Idee kommt in Form von Wasser im nahe gelegenen Bach. Während das Septembermädchen auf einer Geburtstagsfeier schwitzen darf, wandern Hund, Dezemberjunge und ich durch den Bach. Die Füße im anfangs noch kalten Wasser. Schnell haben wir uns daran gewöhnt und finden es sehr angenehm. Im schattig grünen Tunnel der Bäume erkunden wir so einen Bach, denn wir sonst aus einer anderen Perspektive kennen. Nun sind wir mitten drin. Wir sehen und spüren wo das Wasser sehr flach und seicht ist. Dann bildet sich im Bachbett wieder eine tiefe Kuhle und wir suchen einen weniger tiefen Weg am Rand. Wirklich tief ist er an keiner Stelle vielleicht bis zu meinen Oberschenkeln, doch es finden sich immer Wege drum herum. So genießen wir die heisse Nachmittagsstunde im kühleren Grunde. Sind auf der Suche nach Entdeckungen und Schätzen. Mit dabei ein Eimer und Kescher. An einem Tunneleingang kehren wir um. Ob wir dort hindurch gehen könnten? Auf dem Rückweg treffen wir eine bekannte Familie. Von ihr erfahren wir, mit Taschenlampen kann man da durch gehen, aber es ist auch etwas unheimlich. Wir sind uns einig, der Dezemberjunge und ich, das müssen wir unbedingt noch machen. Beim nächsten Mal.

Am Ziel und Startpunkt unserer Expedition angekommen ist der Einer ganz schön voll. Eine der Dosen landet im Müll. Mit der anderen hat sich der Dezemberjunge etwas Pfand verdient. Doch den wirklich kostbaren Schatz findet er am Schluss. Plötzlich steht er vor mir und hält die Hand ins Bild. “Mama! Ein blau schimmernder Libellenflügel!” Was für ein Schatz!

Und dann gehen wir mit unseren Schätzen erfrischt nach Hause. Noch eine Weile machen wir eine lustige Spur auf dem Asphalt mit unseren nassen Schuhen und Pfoten. Doch sicher wurden sie schnell wieder aufgeleckt von der Hitze. Dann haben wir uns im Garten ein kühles Wassereis gegönnt und fast nichts getan. So lassen sich die warmen Tage ganz gut aushalten. Echte Hundstage.

Dies und das

Die letzten Tage ist es hier so wunderschön sonnig. Da lacht das Herz und die Lebenskräfte kehren zurück. Lange war der Fokus auf dem Alltag und mehr nicht. Keine zusätzlichen Aufgaben und Erledigungen. Obwohl die Liste natürlich eher wächst als schrumpft. Doch letzte Woche war es so weit. Ich habe drei der Listenaufgaben angepackt und zwei zu Ende geführt. Das fühlt sich sehr gut an. Besonders, da der Herzensmann das Wochenende Ski fahren war, ich mit den Kindern alleine und meine Kräfte noch vorhanden sind. Auch wenn wir in den Tage mit schöner Regelmäßigkeit an einander geraten sind. Besonders der Dezemberjunge und ich. Meine Geduld ist nach wie vor eher dünn. Und die Kraft für langes geduldiges Grenzen neu ausloten nicht da. So geht es zwischen durch hoch her. Doch am Ende sitzen wir gemeinsam kuschelnd irgendwo und biegen grade, was grade zu biegen geht. Immerhin.

Heute habe ich die erste Biene fliegen sehen. Seit letztem Sommer bin ich in die Materie näher eingestiegen und mein Bienenkasten steht schon bereit. Ein paar Kleinigkeiten müssen noch gemacht werden. Das sollte nun auch langsam erledigt werden. Ich hoffe, dass ich dieses Frühling einen Schwarm bekommen kann. Und dann in die Imkerei einsteige. Am Sonntag waren wir so richtig fleißig. Denn im Kinderhaus braucht ein Raum ein bisschen mehr Ordnung. So wurde in eine bestehende Konstruktion ein Regal eingebaut. Damit waren wir doch ein Weilchen beschäftigt. Doch es hat auch Spaß gemacht gemeinsam mit ein paar anderen Familien zu werkeln. Und besonders schön ist es, wenn am nächsten Tag alle ganz begeistert sind, da wir dieses Regal in einer kleinen Hauruck-Aktion endlich eingebaut haben. Dies war mein Samstagswerk. Unsere Hühner müssen noch vor der großen Draußenzeit in einen anderen Gartenbereich um ziehen. Dafür habe ich schon mal ein paar Pfosten gesetzt. Kleine Schritte zwar, doch dadurch ist das Ziel schon deutlich näher gerückt. Denn das Hühner-Umzugs-Projekt lag mir lange sehr schwer im Kopf herum. Doch nun ist eine theoretische Lösung im Kopf vorhanden. Ein kleines bisschen umgesetzt und schon sieht alles nicht mehr ganz so dunkel aus. Das Bild ist schon etwas älter. Aber es wärmt mir immer das Herz. Das Septembermädchen und unser Besuchshund auf dem Heimweg vom Kinderhaus. Es ist immer wieder schön, wenn sie da ist. Mir tut es unglaublich gut. Auch wenn die Sehnsucht nach einem ständigen vierbeinigen Begleiter dadurch an den freien Tagen oft noch größer ist.

Eine kleines Sammelsurium an Gedanken und Erlebten aus der letzten Zeit.

Kleines Glück im Alltag

Montag, der 4. Februar 2019

Heute sind die Kinder zu Hause geblieben. Zum einen, weil beide noch Husten, das Septembermädchen am Sonntag lange Mittagsschlaf gemacht hat und ich das Gefühl habe, dass es gerade gebraucht wird. Zum Anderen ist eine Erzieherin krank, einer im Urlaub und keiner da der einspringen könnte. So freuen sich die verbliebenen zwei Erzieher über weniger Kinder. Das Septembermädchen steht nach dem Herzensmann auf und frühstückt gleich. Der Dezemberjunge kuschelt sich noch mal zu mir. Als die Müslischüssel leer ist, kommt das Septembermädchen noch mal dazu. Dreiviertel Acht stehen wir dann auf. Die Kinder fangen direkt an zu spielen. Ich versorge die Hühner und Hasen, schalte die Waschmaschine an und bereite Frühstück zu. Dann kommen auch beide Kinder und essen noch mal eine Kleinigkeit. Der Dezemberjunge muss gleich zweimal aufs Klo. Das Ergebnis ist nicht so toll. Ich hoffe mit einem kleinen Schluck Heilerde-Wasser das gleich im Keim zu ersticken. Zumindest ist der Dezemberjunge recht gut gelaunt.

Den Vormittag verbringe ich mit Wäsche. Wäsche aufhängen. Wäsche sortieren und in die Waschmaschine stopfen. Wäsche legen. Wäsche aussortieren. Wäsche aufräumen. Währenddessen hören die Kinder zwei Hörspiele und spielen zu Frieden im Kinderzimmer. Irgendwann zieht sich der Dezemberjunge an und schaut den Bauarbeitern in der Nachbarstrasse zu. Ich spiele eine kleine Runde Halligalli mit dem Septembermädchen.

Dann machen wir uns die Reste des Sonntagabendessens warm. Es gibt Nudeln pur für die Kinder nach Wunsch und ich esse sie mit Pilzen und körnigem Frischkäse. Als Nachtisch kocht der Dezemberjunge mit ein bisschen Hilfe Schokopudding. Diesen hat er sich schon gestern Abend gewünscht und es gab ein großen Ärger darüber. In der Mittagspause mache ich Ihnen nochmal ein Hörspiel an. Ich habe eine kurze Pause auf dem Sofa. Nach dem Hörspiel sind die Kinder etwas unausgelasstet und wissen nicht so recht was sie machen sollen. Mich lockt die Sonne nach draußen. Zu erst erledige ich mit den Kindern den Einkauf und bringe gleich die aussortierte Wäsche zum Kleiderkontainer. Dann geht es auf den Spielplatz. Dort sind wir dann sicher 1 1/2 Stunden. Ich halte mein Gesicht in die Sonne und genieße. Die Kinder schaukeln, Rollern den Berg runter und spielen am Wasser. Entspannt. So ein kleines großes Alltagsglück. Neben mir im Bach platscht es. Ich beobachte einen Eichelhäher beim Baden. Kurz danach schaut noch ein Eichhörnchen vorbei. Ich freue mich sehr über diese zwei Tierbeobachtungen. Das ist für mich immer wieder etwas besonderes. Egal wie groß oder klein die Tiere sind. Ich kann auch stundenlang unseren Gartenvögeln zu schauen. Dabei werde ich ganz ruhig. Während ich so in der Sonne Bade und in der Natur auf tanke, spielen die Kinder. Ab und an werde ich etwas gefragt, oder ich darf den Startschwung auf der Schaukel geben. Eigentlich werde ich aber nicht gebraucht. So lese ich auch ein bisschen auf dem Handy. Unter anderem diesen offenen Brief eine Mutter an das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Schleswig-Holstein. Er hat mich sehr beeindruckt.

So langsam bekamen dann die Kinder Hunger und Durst. So machen wir uns auf den Heimweg. Es gibt einen Obstteller und Muffins von gestern. Außerdem Tee gegen den Husten. Danach schauen wir uns eine Folge Löwenzahn an. Das Thema ist Schokolade. Danach wird noch Zimmer aufgeräumt und es ist auch schon Abendbrotzeit. Die Hühner und Hasen werden auch für die Nacht versorgt und es gibt drei Eier zu beschriften. Zum Abendbrot gibt es Reis, Linsen”Brei” und gedünstetes Paprika-Fenchel-Zwiebel Gemüse. Ich bin erstaunt wie gut heute beide essen. Das Gemüse war so schnell weg. Und dann geht es ins Bett. Als beide schlafen, nähe ich noch eine Kleinigkeit und dann geht’s auf s Sofa. Der Herzensmann kam auch nach Hause als wir gerade die Gute-Nacht-Geschichte gelesen haben.

Licht und Schatten

Die Morgensonne spiegelt sich in den Fenstern der gegenüber liegenden Berufsschule. Wenn ich mich weit genug aus dem Fenster lehne, sehe ich einen rosa Himmel. Ich freue mich über jedes Licht. Die Tage sind oft genug trüb. Besonders da ich immer noch hustend und erschöpft auf dem Sofa liege, als anders wo. Doch langsam, ganz langsam geht es aufwärts. Das Blutbild zeigt, dass eigentlich alles in Ordnung ist. So braucht es nur Zeit. Doch das fällt mir schwer. Auch am Nachmittag schafft es die Sonne durch die Wolken. Ich sitze auf dem Sofa und werde plötzlich geblendet. So entstehen die Schattenspiele an der Wand. Jedes Mal anders. Immer wieder schön. Ich genieße diese kleinen Momente und sauge sie tief in mich ein. Am Abend gehe ich die Hühner einsperren und die Hasen versorgen. Der Mond strahlt hell und klar. Kalt wird die Nacht. Doch auch er spendet Energie. Kurz bewundere ich ihn. Am Montag soll es ja noch ein Vollmondspektakel geben. Wir sind schon gespannt, ob wir es sehen können. Ein bisschen Frühlingslicht hole ich nun schon in die Wohnung. Die Töpfe aus dem Schuppen stehen nun etwas hübsch gemacht auf dem Fensterbrett am Esstisch. Noch sieht man nur das Heu. Eigentlich wollte ich es mit Moos dekorieren, doch die Hühner erweisen sich als weltbeste Vertikutierer. So ist vom Moos kaum noch etwas übrig in unserem Garten. Die Kinder haben natürlich gleich gefragt, was das nun sei. Wenn man genau hin sieht, kann man die ersten grünen Spitzen entdecken. Ich bin gespannt wie lange es dauern wird und welche Frühlingsblüher sich dort zeigen. Bei zwei Töpfen bin ich mir sicher. Doch der Eine darf uns überraschen.