Kommunikationsblüten: Januar

Wir sind draußen unterwegs. Der kleine Mann möchte irgendwas von mir.
Ich: “Warte kurz. Ich muss mir noch Nase putzen.”
Kleine Mann: “Rotznase Mama”

Beim Frühstück. Es gibt Ei.
Papa: “Noch gut pusten!”
Kleine Mann: “Nee, gut essen”

Das Septembermädchen wacht auf
Kleine Mann: “Hallo Mäusi!”

Ich: “Wo wachsen eigentlich lychee?” und meine damit das Land
Kleine Mann: “Baum”

Ich (zum Septembermädchen): “Du bist ganz schön neugierig.”
Kleine Mann: “auch neugieig” und zeigt dabei auf sich.

Dies sind nur wenige der vielen Fetzen. Leider vergesse ich zu viele und hab nicht immer was zum schreiben dabei. Inzwischen kann man sich richtig gut mit ihm unterhalten. Er hört zu und merkt sich auch viel. Er erzählt auch von sich aus sehr viel. Zum Beispiel was so bei der Tagesmutter los war. Da ist dann noch ein bissl Rätsel raten von uns dabei. Nicht immer ist klar wer was gemacht hat. Aber es ist toll, dass er sich schon so gut ausdrückt. Jetzt merkt man erst, wie lang sein Erinnerungsvermögen geht, wenn ihn was beeindruckt hat. Er erzählt zum Teil noch von Ereignissen die im November waren. Das erstaunt mich immer wieder.

Schlaf, Kindlein, Schlaf

Ja, die Sache mit dem Schlaf. Das Thema bei Eltern. Hier, hier und da wurde mal wieder was drüber geschrieben. Familienbett: ja oder nein. Da sind Alle geteilte Meinung. Eltern, Blogger, Wissenschaft. Warum ich mal wieder über Schlafen schreibe? Weil der Knoten geplatzt ist. Ich wieder Abende für mich habe.

Das Fazit vorne weg: Kinder sind anders.

Der kleine Mann schlief gerne und lange bei uns. Mit der Schwangerschaft gewöhnten wir ihn langsam an sein Bett in seinem Zimmer. Das klappte ganz gut. Am Anfang kam er dann in der Nacht irgendwann zu uns. Später hielt ich seine Hand, damit er nachts wieder in seinem Bett einschläft. Langsame Gewöhnung. Jetzt schläft er gut die ganze Nacht in seinem Bett. Meist ohne nächtliche Unterbrechungen. Seit das Septembermädchen bei uns ist kommt jeden Abend die Ansage “Mama Bett!” Denn er möchte auch was das Septembermädchen darf. Bei uns schlafen. Aber einmal dran gewöhnt nicht mehr bei uns zuschlafen bleibt das auch so. Ich kann mich noch gut an die letzten Male erinnern, als er bei uns geschlafen hat. Dann muss er kuscheln und kuscheln und kuscheln. Dabei komme ich nicht zur Ruhe. Nur zum Einschlafen da braucht er uns. Alle bisherigen Versuche des Alleine-Einschlafens führten ins Nichts bzw. zum genauen Gegenteil. Das alles nur noch länger dauerte und wir ständig rein mussten um ihn wieder runter zufahren. Er puscht sich dann schön selber hoch mit diesem und jenem Geplapper und indem er nach uns Ruft. So sitzt einer von uns jeden Abend neben ihm bis er eingeschlafen ist. Ich find das okay.

Mit dem Septembermädchen dachten wir es ähnlich zuhalten. Also Familienbett so lange sie gestillt wird und dann irgendwann ins Kinderzimmer. Denn so ist es am praktischsten. Ich bin einfach faul. Ich mag nicht nachts aufstehen um zu Stillen. Außerdem schlaf ich Nachts einfach weiter. So versuchten wir es. Doch das Einschlafen zog sich bei ihr jedes mal ewig hin. Ich war nur noch Abends mit ihr im Bett. Meistens kurz vom Herzensmann abgewechselt zum Bettfertig machen. Nachts schlief sie sehr unruhig, wollte viel trinken und schlief dann tagsüber ewig. Ich war müde und frustriert. Denn ich wusste, dass sie lange ohne trinken schlafen kann von ihren Vormittagsschläfen, die sich langsam in die Länge zogen bis in den frühen Nachmittag rein. Natürlich hat man Abends und Nachts viel Hunger, wenn man den halben Tag nichts isst. Aber es musste irgendwie anders werden. So folgte dann ein Versuch. Kein Vormittagsschlaf im Kinderwagen sondern im Bett oder auf dem Sofa. Da wacht sie dann eher auf. Und, das vielleicht Verrückteste an dem Versuch, Abends zum Einschlafen geht es in den Kinderwagen besser die Kinderwagenschale, die bei uns im Schlafzimmer steht.
Ergebnis? Das Septembermädchen schläft alleine ein und von ca. 20:00 bis 2:00 durch. Hat dann Hunger und schläft noch bei uns im Bett weiter bis 6:00 oder auch 7:00. Hundert Punkte, also. Sie braucht diese Enge im Kinderwagen, das Eingekuschelt sein. Soll sie haben. Nur zu gern. Denn ich liebe meine “freien” Abende. Und habe meine Lektion gelernt: Jedes Kind ist anders!

Windelfrei: von Bequemlichkeit und zwei Kindern

Schon lange denke ich über einen Post in der Windelfrei-Serie nach. Der Letzte ist schon sehr lange her. Um genau zu sein über ein Jahr. Mal sehen ob ich noch alles zusammen bekomme was so das letzte Jahr passiert ist.

Bei der Tagesmutter lief es mal so mal so. Zu Hause kam mit wärmeren Temperaturen ein Schlüpfer oder gar nichts um den Po. Wir waren die meiste Zeit im Garten und so war es auch nicht schlimm wenn irgendwas passierte. Im Sommer war er dann so weit, dass er immer wenn er gekackert hatte schnell zu mir kam es mir zeigte, also im Garten. Oder er ging aufs Klo. Wobei er viel lieber ins Grüne pullert. Das einzige was irgendwie verloren ging waren deutliche Signale. Mit dem Laufen und Sprechen lernen war man viel zu abgelenkt. Entdeckungen waren wichtiger. Bei mir war er oft die Nachmittage trocken, doch Vormittags bei der Tagesmutter ging nun häufiger was in die Hose. Und da ich irgendwann keine Lust mehr hatte jeden Tag den Wollwikkel (Überhose) zu waschen, zog bei uns die Wegwerfwindel ein. Am Anfang nur bei der Tagesmutter. Dann siegte die Bequemlichkeit. waren wir unterwegs oder es war zu kühl hatte der kleine Mann die normale Windel um.
Ja und dann war September und das Mädchen kam zu uns. Plötzlich war alles so aufregend. Und ich hatte noch mehr zu tun. So war ich oft auch ganz froh wenn ich nicht noch daran denken musste. Wir hatten unsere Standardsituationen die meisten funktionierten ganz gut. Mit Überredungskünsten und guten Büchern. Bis das Nein kam. Und großer Protest. Denn auch der kleine Mann wurde mit zunehmender Zeit mit Wegwerfwindeln bequem. Und so ging immer öfter Auch bei uns wieder was in die Hose. Schritte zurück sind immer nicht so angenehm. So wurden wir wieder konsequenter. Ich hatte auch mal wieder trockene Nachmittage. Doch das er sagt wann er muss, nee alles andere. Und wenn man ihm fragt kommt “Nee leer.” Ja das soll die Windel auch bleiben.
Seit ein paar Tagen ist es hier nun anders. Der kleine Mann hat zu Hause keine Windel mehr an. Warum erst jetzt, fragt man sich. Druck von ganz anderer Stelle. Ein Ausschlag. Wir haben keine Ahnung wo er her kommt. Die Vermutung: die neue Windelpackung die wir zum ähnlichen Zeitpunkt aufgemacht haben. Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht auch zuviel Zucker über die Weihnachtstage oder zu viel Milch. Wir testen einfach alles aus. Weniger Milch, weniger Zucker und vor allem weniger Plaste. Und was soll ich sagen. Zwei Mal hat er ein gepullert. Heute Abend waren es dann nur die ersten Tropfen. Der Rest ging dahin wo er hingehört. So bald wir unterwegs sind sieht es schon wieder anders aus. Dann ist wieder die Windel die Kommunikationsschranke.

Ja und dann ist da noch das Septembermädchen. Die paar Mal, die sie in die Windel gekackert hat kann man an einer Hand abzählen. Inzwischen bleibt auch mal eine Windel trocken. Nachts muss man nicht mehr kackern. Dafür macht sie sich vorm Pullern so deutlich bemerkbar, dass ich sie doch abhalte. Und eine trockene Windel wieder anziehe. Das Verrückte an der ganzen Sache ist, dass ich sie eigentlich nur nach dem Stillen abhalte. Dazwischen nicht. Nur am Nachmittag bevor wir raus gehen und ich ihr eh eine trockene Windel anziehe.

Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Ich hoffe, das beim kleinen Mann der Punkt bald kommt, die Windeln ganz weg zulassen. Es ist auch nur eine Frage des Mutes. Und das Septembermädchen? Wird sie fast ganz ohne Wegwerfwindel auskommen (wenn wir weg fahren nehmen wir sie ja auch)? Wird sie dank großem Bruder eher keine Windel mehr brauchen? Werde/n ich/wir konsequenter sein? Und falls sie auch irgendwann zur Kita oder Tagesmutter geht, gehen wir dann wieder Schritte zurück?

Wir werden sehen.

Notiz:
Der kleine Mann ist zwei Jahre und das Septembermädchen ist 4,5 Monate alt.

Jeden Abend

Es gibt so Momente, da bin ich einfach nur glücklich, dankbar und zutiefst berührt. Einen gibt es jeden Abend. Nur wenige Sekunden. Ein tiefes Ausatmen. Die Augen sind zu. Man weiß, jetzt, jetzt ist das Kind eingeschlafen.
Voll Vertrauen. Endlich konnte es den aufregenden Tag loslassen. Viel Erlebtes muss verarbeitet werden.
Ein entspannter Atemzug. So tief. Mitten hinein in mein Herz. Voll mit Liebe, Glück und Dankbarkeit.

Lebensrhythmus

Rhythmus bestimmt unser Leben. Jeder hat seinen eigenen ganz individuellen Rhythmus beeinflusst von Jahreszeiten, Monaten, Wochentagen, Tag und Nacht. Es gibt Frühaufsteher und Langschläfer und Nachteulen. Manche essen Frühstück, andere zeitig Mittag, wieder andere brauchen beides. Es gibt ähnliche Rhythmen in den Regionen, Gesellschaften und Ländern.

Sobald ein Baby hinzu kommt ändern sich verschiedene Rhythmen. Zumindest auf den ersten Blick. Man denkt das Baby muss zeitig ins Bett. Kinder stehen immer früh auf. Sie brauchen ganz feste Essenszeiten und so weiter. Ja und Nein. Es dauerte eine Weile bis wir uns eingespielt hatten. Damals vor zwei Jahren als der kleine Mann zu uns kam. Denn mir war noch nicht so bewusst, das Babys bereits ihren Rhythmus haben. Sie kennen schon so viel von uns. Sie waren ja schon neun Monate mit der Mama unterwegs. Sie muss ihren Rhythmus nicht groß verändern. Nur die Tätigkeiten. Windeln wechseln statt Bücher wälzen. Das Baby kommt am Anfang einfach mit. Und der Anfang ist lang. Nicht nur die ersten ein zwei Wochen. Auch nicht der erste Monat. Nein mindestens vier. Wahrscheinlich deutlich länger, je nach Persönlichkeit. Warum ich das weiss?

Das Septembermädchen möchte sehr zuverlässig zwischen sieben und acht abends schlafen. Toll denkt man sich als Mutter. Feierabend. Beide Kinder schlafen. Freizeit.

Denkste.

Irgendwann so nach ner halben bis dreiviertel Stunde wacht das Mädchen wieder auf. Bis sie dann gegen halb zehn oder auch um zehn richtig einschläft. Ich habe fast vier Monate gebraucht um fest zustellen, dass genauso mein Rhythmus war. Vor ihrer Geburt. Ich habe den kleinen Mann ins Bett gebracht, so gegen sieben. Dabei bin auch ich zur Ruhe gekommen. War er dann eingeschlafen, ging es noch mal kurz los. Vielleicht in den Keller Wäsche machen oder Küche aufräumen. Im Sommer noch im Garten Blumen gießen oder was sonst noch so an stand. Bis ich selber zwischen halb und um zehn ins Bett ging. Jetzt ist der Rhythmus immer noch so. Bin ich allein mit den Beiden, bring ich den kleinen Mann ins Bett. Das Septembermädchen schläft während dessen neben mir ein. Bis ich irgendwann aufstehe. Kurz danach wird auch sie wach. Dann gehen wir in unser Schlafzimmer. Nochmal aufs Klo. Ich mach mich oft auch schon Bettfertig und dann wird langsam eingeschlafen. Wenn der Herzensmann da ist verkriechen wir uns gleich ins Schlafzimmer. Sonst bleibt alles gleich. Ich bin gespannt wie lange dieser Rhythmus bleibt. Neun Monate?

Gezeiten

Die ersten Tage des Jahres sind schon wieder rum. Verflogen. Wie das alte Jahr. Die Zeit rast. Und mit ihr wir. Bei dem Versuch Schritt zu halten. Viel passiert immer wieder. In den letzten Tagen habe ich mich durch die Bilder eines Jahres gewühlt. Was so alles passiert ist. Erstaunlich. Ich bin froh, dass wir die Bilder haben. Sonst würde so einiges vergessen werden.

Und dann steht die Zeit still. Wie in diesen Tagen. Die langsam fließen, wie ein träger Fluss. Wenig passiert. Ab und zu mal eine kleine Stromschnelle. Die kleinen aufregenden Momente im ganz normalen Familienalltag. Und schwups sind wieder ein paar Tage ins Land gegangen. Trotz Langsamkeit. Oder gerade wegen der Langsamkeit. Wer weiß.

Dann schwappt man mit einer Welle an Land. Sieht, wie weit man den Strom der Zeit schon entlang geflossen ist. Dann stellt man fest: Jetzt ist es so weit. Der Endspurt. Man muss ob man will oder nicht. Noch einmal sich reindenken. Noch einmal arbeiten. Noch einmal vorm Computer sitzen bis der Hintern weh tut. Noch einmal lernen bis der Kopf rauscht. Jetzt kann nicht mehr geschoben werden. Jetzt ist der Moment, der vorher noch weit Weg lag, da. Noch einmal anpacken und dann.

Ja, und dann. Davon träume ich schon. Von Danach. Die ersten Pläne entstehen. Doch ich schiebe sie wieder weg. Ich möchte mich nicht ablenken. Ich träume von der Freizeit. Freizeit mit Kindern. Zeit mit den Kindern. Zeit für mich. Alles ohne schlechtem Gewissen. Zeit für Neues. Zeit für anderes.

Darum und dafür. Anpacken. Noch einmal. Noch einmal zurück ins Studium.