Die Erntefülle

Seit einer Woche ist das Wetter nicht mehr hochsommerlich, sondern herbstlich. Mit ihm kommt bei mir das Herbstgefühl und der Wunsch nach Vorräten. Natürlich bin ich schon seit Juni immer wieder dabei die Geschenke der Natur zu sammeln und zu konservieren. Doch diesmal ist der Sammeltrieb nicht zu unseren nutzen ausgebrochen, sondern für die Tiere. Am Dienstag bin ich vollgepackt mit Sonneblumenblüten, Löwenzahn und einem Rucksack voll Äpfel (na gut die sind haupsächlich doch für uns) von der Atbeit nach Hause gefahren. Die Sonnenblumen sind nun reif und an einigen Stellen auf den Versuchsflächen sind noch Gründüngungsmischungen. Aus diesen kann ich ohne Bedenken ein paar Blütenteller ernten. Die Vögel freuen sich, sowohl unsere fünf Hausvögel wie auch die Meisen in unserem Garten. Ihnen habe ich auch einen Teller in den Baum gehängt.   
 Die Hühner freuen sich immer über solche Leckereien. Darum lagern in unserem Schuppen auch noch ein paar dieser SonnenblumenTeller. Doch nicht nur die Hühner bekommen dieser Tage eine besondere Leckerei, auch die Hasen können nun schlemmen. Auf den Feldern wird der Mais geerntet. Wenn der Häcksler durch gefahren ist findet man noch so manche Maisbruchstücke auf dem Feld. Auch die kann man ganz ohne Bedenken sammeln. Ich hatte das Glück, dass auf unserem Versuchsfeld auch ein paar Reihen Mais gesät wurden, die nicht so dringend gebraucht werden. So konnte ich mir ein paar frische Maiskolben ernten. Diese hängen nun auf unserer Terrasse, als Wintervorrat.   

  

Nur eine Frage?!

Ein kleiner Moment. Vielleicht auch nur ein klitzekleiner. Aber einer, bei dem ich staune und dankbar bin. Darum möchte ich ihn teilen und festhalten, denn gerade diese kleinen Momente verlieren wir so schnell im Alltagsgewühl. Dabei sind sie es die uns Dankbar machen und Glück bedeuten. 

Am Anfang steht allerdings eine Morgen mit Bauchschmerzen und dem Gefühl gleich, ganz gleich, ganz schnell aufs Klo rennen zu müssen. Ihr versteht sicher was ich meine. Eine Rückfütterung quasi, wobei da nur das Gefühl war. So lag ich im Bett und fragte mich, wie ich nun mit diesem Bauchschmerz und diesem Gefühl das Mittagessen bereiten sollte. Denn ich hatte mich in der Ferienkochliste für diesen Tag eingetragen. 

Nach dem ich noch etwas länger im Bett liegen geblieben bin und auch eine Tasse Fencheltee getrunken hatte, ging es nicht wirklich besser. So rief ich eine Freundin an, die für mich kochte und auch beide Kinder ins Kinderhaus brachte. Dem Vormittag verbrachte ich komplett im Bett. Immerhin konnte ich die Kinder nach dem Mittag abholen. 

Am nächsten Tag ging es erstaunlicherweise schon wieder viel besser. Wir saßen am Frühstückstisch. Jeder aß sein gewünschtes Frühstück. Während ich so vor mich hin mein Haferbrei aß und an den bevorstehenden Erntetag dachte, fragte mich plötzlich das Septembermädchen: “Und wie geht es deinem Bauch, Mama?”

Ich war kurz überrascht. So viel Anteilnahme und Empathie steckte in dieser kleinen Frage. Das sie daran noch dachte! Ich dankte ihr, dass sie mich gefragt hat und erklärte, dass er schon wieder viel besser sei. Eine kleine Frage. Und doch geht mir dieser Moment immer wieder durch den Kopf. Mit Dankbarkeit im Herzen und einem Lächeln auf den Lippen, denn das zaubert mir dieser kleine Moment. Ein Moment voller Liebe und Achtsamkeit. 

Vereinbarkeit – mit Kindern zur Arbeit

Seit April bin ich Arbeitnehmerin. Working Mum auf Neudeutsch. Wobei ich ja finde, dass eine Mutter immer arbeitet. Aber das tut hier nichts zur Sache. Vor einem Monat zur Erntezeit musste ich den ganzen Tag arbeiten. Die Betriebe für unseren Versuch sind in ganz Baden-Württemberg. An diesem Tag ging es in den Main-Tauber-Kreis. Wir rechneten hin und her und es stand fest. Ich werde nicht rechtzeitig vor Kindergartenende am Nachmittag zu Hause sein. Auch der Herzensmann war unterwegs und konnte nicht die Kinder abholen. Also nahm ich sie mit. Auf dem ersten Betrieb war alles ganz spannend. Der Dezemberjunge durfte sogar Mähdrescher fahren und hatte es, im Gegensatz zu uns, angenehm kühl und gar nicht staubig. Das Dezembermädchen versteckte sich bei mir im Schatten des Wiegewagens. Ab und an half sie mir beim Getreidefeuchte messen. Gegen Mittag bauten wir alles wieder ab und fuhren zum nächsten Landwirt. Inzwischen war das Septembermädchen schon etwas erschöpft. Aus dem Auto wollte sie nicht mehr raus. Total unökologisch lassen wir die Klimaanlage an und beide ruhen sich drinnen etwas aus. Draußen ist es einfach richtig heiß und staubig und laut. Kurz bevor wir alle Varianten gewogen und gemessen haben, kommen sie doch wieder raus. Sie entdecken den Wiegewagen als Spielplatz und packen uns noch ein paar Körner für die Hühner ein. Zum Abschluss gibt es auch noch ein Eis. Als Belohnung, denn es hat wirklich gut geklappt.