Adventskalender für Kleinkinder

Ich liebe Adventskalender. Deswegen musste ich einfach einen für den kleinen Mann basteln. Schnell stellte sich die Frage: Was soll da rein? Süßigkeiten wie Bonbons, Schokolade und Gummibärchen fielen schon mal aus. Ist er sonst nicht. Also auch nicht im Adventskalender. Jeden Tag ein kleines Spielzeug. Nee. Teuer. Und dann der ganze Kram. Hm. Da steht man nun da. Und dann kam der rettende Einfall. Nüsse und Trockenobst. In unserem Fall getrocknete Bananen, Rosinen und Cranberries. Das ist der kleine Mann alles sehr gerne. Also habe ich immer eine klein Hand voll in ein kleines Tütchen gepackt und ab in den Adventskalenderbeutel. Die sind auch recht einfach gemacht. Wie man auf dem Bild sieht. IMG_0683.JPGMit Klammern werden diese an die Schnurr geklemmt. So bekommt der kleine Mann sie auch selber leicht ab. Im Bastelladen fand ich die Sterne aus Holz mit den Zahlen drauf. Schnell mit Holzleim aufgeklebt. Fertig. Nur mit Säckchen nähen bin ich noch nicht fertig. Deswegen gibt es noch sechs Leere Klammern. Aber ich hab ja noch ein paar Tage bis Weihnachten ist. IMG_0684.JPG Natürlich haben auch der Herzensmann und ich einen gemeinsamen Adventskalender. Eigentlich gibt es bei dem die Regel jeder füllt zwölf Säckchen. Aber dieses Jahr haben wir es etwas vergessen und so ist es ein schokoladiger Adventskalender geworden. So sieht er aus. IMG_0681.JPG Jeden Tag darf ein Säckchen frei ausgesucht werden. Und damit der Ast Heiligabend nicht leer ist hängt noch ein bisschen anderer Schmuck mit dran.

Ein bisschen wie Weihnachten

Zum ersten Mal mit dem kleinen Mann Plätzchen gebacken. Schokoladenkekse. Wie bei den Piraten im Buch mit den Gute-Nacht-Geschichten. Ausrollen. Ausstechen. Teig essen. Mehl vom Tisch in die Hand streichen. Ausstecher auswählen. Und irgendwann genug haben.
IMG_0676.JPGAlso backe ich alleine weiter. Zwei Bleche erstmal. Die andere Teigkugel kommt morgen dran. IMG_0677.JPGAus dem Wohnzimmer höre ich den Herzensmann Klavier spielen. Seltenes Glück. Das Septembermädchen schläft. Der kleine Mann wuselt mal hier und mal dort umher. Vor mir auf dem wieder sauberen Küchentisch steht eine Rose. Ein Spaziergangmitbringsel der besonderen Art. Ein alter Mann schenkte sie uns. Schnitt sie extra in seinem Garten. Entfernte die Dornen gewissenhaft, dass sich der kleine Mann nicht daran sticht. Nun erfreut sie mich. Und ich muss an den alten Mann denken. IMG_0678.JPGGemütlich. Duft von frischen Plätzchen. Besondere Familienzeit. Und ein kleines Geschenk. Ein bisschen wie Weihnachten.

(M)Ein Wunsch

Es nähert sich Weihnachten. Man merkt es ganz deutlich. In den Geschäften sind sämtliche Weihnachtswaren aufgebaut und über die Deko ist auch schon der Weihnachtsmann gefahren. Er hat hier und da Geschenke liegen gelassen. Ab und zu ein Klon hingestellt. Frau Holle hat es rieseln lassen. Zumindest in den Geschäften. Aber nicht nur da merkt man das Weihnachten naht. Die Werbung in den Zeitungen wird anders. Das Internet ist voll von Weihnachten. Mann kommt nicht drum rum. Es weihnachtet.

Und so verändert sich auch die Rhetorik. Mal mehr, mal weniger deutlich wird gefragt was der/diejenige sich wünsche. Es wird erzählt was man alles nicht hat, gebrauchen könnte oder einfach gern sein Eigen nennen möchte. Die Antwort “ich brauche nichts” oder schlimmer noch “du brauchst mir nichts schenken” setzt den Fragenden enorm unter Druck. Hatte er/sie sich doch eine Problemlösung erhofft. Darum an alle wünscht euch etwas! Schreibt Wunschzettel! Ich fange gleich mal an.

Ich wünsche mir zu Weihnachten und für das neue Jahr mehr alltägliches Familienleben.

Mehr als nur am Wochenende. Mehr als nur 1 1/2 Stunden am Morgen. Mehr als nur vielleicht gemeinsam Abendbrot essen und ins Bett bringen. Weniger Fragen nach “Papa?” Weniger “Papa kommt heut spät”.

Mehr alltägliches Familienleben.

Auch wenn das heißt, dass wir Kisten packen müssen. Auch wenn das heißt, dass wir Vertrautes verlassen müssen. Auch wenn das heißt, dass wir Freunde weniger sehen werden. Auch wenn es mich traurig machen wird, wenn der kleine Mann nach seinen FreundInnen fragt. Auch wenn ich schon jetzt ein komisches Gefühl im Bauch habe, nur beim daran denken. Auch wenn wir unsere “Familie” aus Nachbarn, Tagesmutter und Spielplatzbekannten auflösen müssen. Auch wenn wir uns gerade “so richtig angekommen” fühlen.

Ich wünsche mir mehr alltägliches Familienleben.

“Is deeees?”

Fragephase Runde eins hat begonnen. Die Frage die wir hier jeden Tag mehrmals hören ist: “Is deeees?” Mit einem sehr langem e. Manchmal auch in Variation Nummer eins. Dann wird noch ein “Des?” vorgeschoben. Also “Des? Is deeees?”
Prinzipiell alles wird erfragt was wir in der Hand haben oder der kleine Mann irgendwo entdeckt. Da alle Dinge einen Namen haben, können wir seine Fragen relativ leicht beantworten. Manchmal bin ich mir nicht ganz sicher ob ich dann auch das Richtige erkläre. Besonders wenn er in die Landschaft zeigt und fragt “Is deeees?” Tja, da gibt es dann oft mehrere Antworten zur Auswahl. Aber er gibt sich auch meistens mit der gegebenen Antwort zu frieden. Wenn nicht, schiebt er einfach nochmal eins hinter her.
Ich finde es schön, seine Neugier zu erleben und befriedigen zu können. Hinzu kommt, dass er “Is deeees?” einfach unnachahmlich süß ausspricht, so dass man ihn jedes Mal knuddeln möchte.

Schöne Tage

Wiederholt stelle ich fest: Donnerstage sind oft die schönsten Tage der Arbeitswoche. Warum fragt man sich.

Donnerstag ist Tagesmutter-frei. Ich habe also beide Kinder rund um die Uhr. Das ist anstrengend. Aber ich weiß es schon vorher. Vor den ersten Donnerstagen mit zwei Kindern hatte ich ein bisschen Schiss. Und war dann positiv überrascht. Es war anstrengend, ja. Aber das große Chaos und Erschöpfung meinerseits blieb oft aus. Meistens schaffe ich mehr und bin zufriedener als an den anderen Tagen. Ich Werkel meist ein bisschen vor mich hin. Hier ein wenig aufräumen und da ein bisschen staubsaugen. Gemeinsam einen Ausflug in den Keller zum Wäsche waschen machen oder in die Stadt für Besorgungen. Das Alles passiert in einem ganz eigenem Tempo. Unterbrochen von Spielzeit mit dem kleinen Mann, Stillzeit des Septembermädchens, kurzen Spielplatzausflügen in der Stadt oder Baustellenstops. Es passiert ohne Hektik oder Stress und wir sind alle entspannt. So wünschte ich mir jeden Tag.

Die anderen Tage habe ich Vormittags Ein-Kind-frei. Ich plane was ich alles machen möchte. Meistens geht das aber auch erst wenn das Septembermädchen schläft. Und ganz schnell ist die produktive Zeit vorbei. Verzettel ich mich dann am Computer bei Recherchen oder vertue meine Zeit mit anderen Sachen bin ich unzufrieden. Ich wollte ja eigentlich so viel erledigt haben. Das es meistens unrealistisch ist meine Pläne wirklich umzusetzen übersehe ich dabei. Denn realistisch zu bleiben, mit dem was man schaffen möchte, ist doch eher schwer. Und so sind die Tage am schönsten an denen ich erwarte nichts oder nur wenig zu schaffen.

7 Tage – 7 Bilder

Sieben Bilder aus der vergangenen Woche zum Erinnern.

Die Idee kommt von Frische Brise.

IMG_0652.JPGDer schönste Platz.

IMG_0653.JPGKleine Sonne im Novembergrau.

IMG_0654.JPGNovemberspaziergang.

IMG_0656.JPGDer Korb wird zum Einkaufswagen umfunktioniert, wenn kein Kleingeld für den Kindereinkaufswagen dabei ist.

IMG_0657.JPGSamstagserledigungen mit dem Septembermädchen.

IMG_0659.JPGKleine Wanderung mit
Grillen überm Feuer bei Sonnenschein. Auch das ist dieses Jahr November.

IMG_0661.JPGEntdeckung!

Die Farben meiner Kinder

Ein Junge. Ein Mädchen. Blau und Rosa. Oder?

Auf dem Spielplatz werde ich gefragt. Ein Junge? Nein, ein Mädchen. Ach, wegen dem blauen Anzug. Ich lächle.

Sie können es ja nich wissen. Denn es ist so viel Blau. Ja, ein blaues Mädchen. Aber auch rosa und lila. Kein Pink. Das ist zu grell. Blau in fast allen Farbtönen. Weniger grün oder orange. Rot vielleicht als Hose und Schuhe, aber nicht unbedingt als Jacke. Hatten wir auch. Passt aber nicht so gut. Seltsam denke ich. Das mir manche der so zuckersüßen Babysachen plötzlich nicht mehr gefallen an ihr.

Der kleine Mann ist da anders. Kräftig darf es sein. Bunt. Grün und Orange. Das passt besonders gut. Manches Blau auch. Lila ist seine ausgesprochene Lieblingsfarbe. Die wird als erstes entdeckt. Angezogen hab ich sie ihm noch nicht. Gesellschaftliche Kopfschranken? Vielleicht passt es ja gut zu ihm. Ich glaube aber nicht. Dafür lieber Braun. Und Bunt.

Woran das liegt, frage ich mich. Und schaue mal ins www. Farbtypen sind die Antwort. Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Der kleine Mann Frühling oder Herbst oder die Mischung auf jeden Fall warm und bunt. Das Septembermädchen Winter klarer Fall. Und so sind wir eine bunte Jahreszeiten Familie. Fehlt nur noch der Sommer. Aber ob es den bei Herbst-Frühling und Winter Eltern überhaupt gibt?

Auf jeden Fall gilt:IMG_0658.JPG

Der “Auba-Mann”

Gestern: Das Fenster im Schlafzimmer ist zum Lüften offen. Man hört die Autos vorbei fahren, plaudernde Kinder und Jugendliche die zur Schule gehen und ein Geräusch, welches man hier nicht so oft hört. So ein bisschen wie ein Traktor. Ein kleiner. Und da ist noch so ein Kratzen oder so ähnlich. Der kleine Mann rennt ganz aufgeregt zwischen Schlafzimmerfenster und -Tür hin und her. “Mama gucken!” “Da Mama gucken!” Ich versuche mich zu beeilen. Das Septembermädchen darf sich nochmal ins Bett kuscheln. Ich hab erraten, was der kleine Mann sehen möchte. Weiß schon was hinter dem Geräusch steckt. Und ja da sieht man sie gerade noch bevor sie aus dem Sichtfeld verschwindet. Auf der anderen Straßenseite wird der Fußweg von einer kleinen Kehrmaschine von den Blättern befreit. Ich erkläre dem kleinen Mann, das da der Fußweg sauber gemacht wird. “Auba Mann.” “Ja, der Mann oder die Frau machen sauber.” Den ganzen Tag wollte er die Kehrmaschine noch einmal sehen. Und so fragte er immer wieder “Auba Mann?”

Heute: Als ich mit dem kleinen Mann die Treppe bei der Tagesmutter runter gehe, hört man schon das laute Pusten. Vor dem Haus werden die Blätter mit so einem Puster (ich habe keine Ahnung wie die Dinger heißen) weg gepustet.
“Schau da wird sauber gemacht.” “Auba-Mann”

Zwei Monate Septembermädchen

Ja zwei Monate. Schon und erst. Das Zeitparadox wird mit Kindern sehr ausgeprägt. Es fühlt sich alles wie eine Ewigkeit an und doch war es ja erst gestern. Und gerade weil es sich alles schon so vertraut anfühlt muss ich mir immer wieder die Kürze vor Augen rufen. Ganz bewusst. Um die Zeit zu genießen und nicht zu zweifeln. Alles wird kommen zu seiner Zeit. So wie es jetzt ist, ist es gut.
Wir haben uns schon sehr aneinander gewöhnt. (Schon von Anfang an) Nicht mehr weg zu denken. Ich richte mich nach ihr und sie sich immer mehr nach uns. So dass es langsam ein gemeinsamer Tagesablauf wird. Sie ist dabei, schlafend oder wachend, so wie sie es gerade braucht. Meistens in der Trage, selten im Bett oder auf der Krabbeldecke. Sie braucht die Nähe und viel Kontakt. Auch abends schläft sie zwar zügig ein, möchte aber nicht alleine schlafen. Das ist okay. Ich akzeptiere und genieße. Gehe so auch zeitig ins Bett und bekomme meinen Schlaf. Alles in allem hat der Alltag uns wieder, so unbeständig wie er mit Kindern eben ist.