Heute ist Gründonnerstag und es gibt die alte Tradition der neun Kräutersuppe. Eine Suppe gekocht mit neun frischen Kräutern aus der Natur, die nun kurz vorm explodieren steht. Bei uns blühen nun die Kirschen und die Birnen. Auch die Apfelbäume stehen kurz vor der Blüte und die Täler rings rum haben wieder einen weißen Schleier über gezogen. Wenn ihr mich fragt, die schönste Jahreszeit. Aber zurück zu den Kräutern. Denn bei uns gab es auch einiges Grünes zu essen. Schon am Vormittag bin ich mit dem Septembermädchen losgefahren. Wir wollten Pferdemist bei einer Freundin holen. Mit vollen Wannen sind wir dann zu unserem Lebensort gefahren um sie im vorbereiteten Erdbeerbeet wieder zu entleeren. Danach habe ich auf unserer Wiese frische Brennnesseln, Bärlauch Blätter und Knospen und Giersch gesammelt. Mit all den guten Pflanzen wollte ich ein Essen bereiten.
Nein, ein Essen ist nicht richtig, mehrere verschiedene Gerichte wurden daraus. Zum Mittag gab es Brennnessel-Möhren-Quiche mit einem Salat aus Giersch, Bärlauch, Stangensellerie, Koriander und Gurke. Lecker! Dass unser Septembermädchen beim Salat kräftig zu gelangt hat, hat mich aber doch überrascht. Der Quiche hat wie immer allen geschmeckt. Und diesmal ist auch noch etwas übrig geblieben, so können wir nochmal davon essen.
Und für das Abendbrot habe ich mal wieder unsere heiß geliebten Brennnessel-Brötchen gebacken. Nach den fragen die Kinder auch regelmäßig. Sind ja auch wirklich lecker. Und damit ihr auch mal welche backen könnt. Hier das Rezept, denn es ist wirklich einfach!
Ihr braucht:
- 380 g Mehl
- Trockenhefe
- 1 TL Salz
- 1 TL Zucker
- 3 EL Olivenöl
- 200 ml Buttermilch
- Brennnesselblätter gehackt ca. 1 große Müslischale voll
Zuerst knetet ihr einen schönen Hefeteig mit allen Zutaten bis auf die Brennnesselblätter. Die Buttermilch solltet ihr leicht erwärmen. Wenn der Teig so richtig schön geschmeidig ist, noch die Brennnesseln dazu geben und unterkneten. Dann kommt der Teig abgedeckt an einen geschützten warmen Ort, wo er mindestens 45 Minuten ruhen darf. Bei mir geht er immer länger, funktioniert auch. Dann formt ihr aus dem Teig Brötchen, bei mir werden es meistens so 10 je nach Größe. Diese legt ihr zu einem Kranz auf dem Backblech (mit Backpapier) und lasst sie noch mal 15 Minuten ruhen. Dann den Ofen auf 200° C vorheizen und die Brötchen für 18 Minuten backen. Auskühlen lassen und genießen. Aber auf passen, die sind echt schnell weg gefuttert.
Und so haben wir am Gründonnerstag ziemlich viel leckeres Grün gegessen, wenn auch keine Suppe. Für mich war es so genau richtig. Und vielleicht probiere ich das nächste Mal eine “richtige” Neun-Kräuter-Suppe aus.