Garten Neustart

Vor gut einer Woche hatte ich meine „Die-Schnecken-haben-mir-alles-weg-gefressen“ Depression überwunden. Nebenbei auch fest gestellt, dass im Juni noch so viel ausgesät werden kann, oder eben nochmal. Und das deswegen noch gar nichts richtig verloren waren. Und so legte ich direkt los. Ich säte Mangold und Rote Beete nach, genauso wie die Buschbohnen. Stangenbohnen hatte ich mir schon vorher im Gewächshaus vorgezogen. Irgendwo hatte ich gelesen, dass das sinnvoll ist. Diese durften vor einer Woche auch schon raus und dazu gab es Schneckenkorn von Neudorf. Tja liebe Schnecken. Dies mal war ich gewappnet. Und heute hab ich mich sehr gefreut, dass ich die ersten Keimblätter entdeckt habe. Auch das Gewächshaus bereitet mir große Freude. Drei Gurken konnten wir letzte Woche schon ernten und die erste Tomate wird rot. Und es gibt noch so viel mehr worüber ich mich in unserem Garten so freue.

Und dann haben wir heute noch etwas besonderes entdeckt. Eine kurze Wartezeit im Auto kann ein ganz schön großes Glück sein. Besonders wenn, wie heute, die Wolken nur so über den Himmel rasen. Nicht nur wilde Tiere könnten wir sehen. Nein, auch Regenbogenwolken. Ein Dachfenster, ist da natürlich auch von Vorteil.

Eimerweise Wasser

Der Sommer ist da! Nach der letzten Regenphase ist nun das Hoch eingekehrt. Herrlich! Es ist ja nicht so, dass wir noch keine schönen Tage hatten, aber so wie im Sommer ist es eben erst jetzt. So mit früh schon in T-Shirt und kurzer Hose unterwegs sein können, Mittags im Schatten Siesta machen und auch abends ist es lange hell und auch noch warm. Ich liebe es. Und die Kinder? Die Fragen nach Freibad und anderem Wasserspass. Doch auf Freibad habe ich trotz Hygienemaßnahmen noch keine Lust und so habe ich unserm Pool ausgegraben. Naja, Pool ist wohl zu hoch gegriffen. Nehmen wir das gute alte Wort Planschbecken. Das trifft es wohl eher. Eigentlich hatte ich es auch größer in Erinnerung. Aber vielleicht sind auch die Kinder gewachsen. Wer weiß das schon? Nun ja. Spaß haben sie trotzdem mit Eimerweise Wasser.

Unterwegs zwischen Heimat und Zuhause

Wir sind zum Kaffee mit unserem Makler auf unserem Lebensort verabredet. Er hatte uns bei der Übergabe im Herbst einen Feigenbaum versprochen. Nun ist es soweit und wir bekommen einen wunderschönen Feigenbaum geschenkt. Nebenbei plaudern wir über dies und das. Er schaut sich interessiert um, was sich so alles getan hat. Der Garten interessiert ihn auch, werkelt er doch selber gern in seinem Garten und probiert dieses und jenes aus. Ja, wir verstehen uns gut mit „unserem“ Makler. Das Wetter ist allerdings nicht ganz so gemütlich und so verabschieden wir uns wieder. Mit dem Septembermädchen machen wir einen kurzen Spaziergang zum Tümpel. Dann ist es schon Zeit den Dezemberjungen beim Klassenkameraden abzuholen. Ich habe wenig Lust auf Auto fahren und müde erschöpfte Kinder. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich noch genügend Zeit habe um nach Hause zu wandern. Pünktlich zum Abendbrot sollte ich wieder da sein. Perfekt. Und so mach ich mich auf den Weg. Der Herzensmann braust mit dem Septembermädchen im Auto davon.

Zwischen Lebensort und aktuellem Zuhause liegen 10 km. Eine Strecke die der Herzensmann schon öfter gelaufen ist, also schnell, so jogging laufen. Kein wandern laufen oder gar spazieren gehen laufen. Laufen und Laufen ist ja nicht dasselbe. Nun ja, ich wandere heute. Die Wegführung auf dem Handy dabei. Denn im Wald gibt es verschiedene Wege und es wäre nicht das erste Mal, das ich mich dort verlaufe. Da nimmt man einmal den falschen Abzweig. Das geht ganz schnell und einfach, denn der Wald ist mit Hügeln und Tälern durchzogen. Da geht kein Weg in die Richtung in die man denken könnte. Und so werfe ich regelmäßig einen Blick auf meine Karte.

Immer wieder macht der Weg Biegungen und Wendungen und so sehe ich immer wieder neue Blicke auf unserem Lebensort unten am Fuße der Burg. Es macht mich glücklich hier Leben zu dürfen. Ein Geschenk. Der Weg führt am Waldrand entlang und durch den Wald. Dann komme ich wieder aus dem Wald heraus und bin mitten in den Weinbergen des Nachbardorfs. Was für ein Blick. Ich kann das ganze Tal überblicken und weiter bis nach Stuttgart zur Messe. Auch der Fernsehturm ist zu sehen. Ich stehe und staune. Doch nicht nur der Blick lässt mich staunen. Auch die kleinen historischen Schätze und liebevoll gepflegten „Stückle“, wie man hier sagt, zeigen die Liebe der Menschen zu ihrer Heimat. Kleine restaurierte Weinbergshütten, überdachte Pressen mitten auf der Wiese zeugen von der Arbeit und dem Alltag der vergangen Generationen. Aber auch der Verbundenheit der Menschen mit der örtlichen Landschaft und Natur. Diese Verbundenheit bzw die Bestimmung des Alltags durch die Natur spüre ich auch, wenn wir Kirschen pflücken, der Zaun bei den Schafen abgebaut werden muss oder andere Aufgaben da sind, die jetzt gemacht werden müssen. Es fühlt sich anders an, als die Wäscheberge die warten oder eine EMail die geschrieben werden muss.

Dann tauche ich wieder ein in den Wald und komme auf vertrautere Wege. Hier bin ich schon öfter unterwegs gewesen, mit Kind oder Hund oder Pferd, je nach dem. Und das Gefühl verändert sich auch. Hier bin ich zu Hause. Doch es fühlt sich anders an. Es gibt eben doch einen Unterschied zwischen Zuhause und Heimat.

Ende der Besuchszeit

Am Montag war es so weit. Die Schule ging wieder los. Für uns alle hieß das zeitig aufstehen. Naja, zumindest drei von uns. Das Septembermädchen konnte ausschlafen, denn sie hatte keinen Kindergarten. Der ist ja momentan nur zweiwöchig. So wie die Schule auch. Doch nicht nur der Dezemberjunge durfte wieder in die Schule, auch die Schafe sollten ihre pädagogische Arbeit wieder aufnehmen. Und so wurden am Montag Nachmittag die Schafe eingeladen. Nun ist es wieder leer auf unserer Wiese.

Perfekt auf gerollt, beim Schafszaun durchaus eine kleine Wissenschaft

Da das Wetter nach dem Zaun abbauen nicht so toll war und wir aber noch ein bisschen Auslauf brauchten, drehten wir noch eine Runde. Vorbei am Teich und am Spielplatz. Irgendwann beim Wettschaukeln fing es dann wieder an zu regnen. Und während ich so wartete und nass wurde, wollte ich dann doch langsam wieder Richtung Auto gehen. Als ich die Kinder bat nun langsam aus zu schaukeln, da es nun doch doller regnet, meinte das Septembermädchen, auf der Schaukel unterm Baum, es nieselt dich nur. Jaja.

Und dann gibt es nach wie vor die all gegenwärtigen Schnecken. An ein paar Stellen gibt es nun Ferromol. Den Pflanzen tut es durch aus gut. Selbst die Dahlien strecken ihre Spitzen wieder aus der Erde und werden nicht direkt weg gefressen. Mal sehen.

Knoblauch grün schmeckt auch

Lebensort-Freuden

Die letzten Tage sind regnerisch, grau und kühl. Doch das ist uns egal. Nein, egal nicht. Wir freuen uns drüber. Die Natur braucht jeden Tropfen Wasser. Und wir brauchen die Pause. Schönes Wetter nötigt einen ja immer dazu irgendwas zu machen. Schlechtes Wetter ist da anders. Und trotzdem sind wir jeden Tag draußen. Das ist schön!

Meditation mit Schafen im Regen

Am Samstag fahre ich gleich nach dem Frühstück raus. Es regnet. Egal. Freitag Abend gab es hier einiges an Wind und ich wollte nach den Schafen schauen. Nicht das die wegfliegen, mit ihren großen Schlappohren. Wer weiß das schon. Und dann steh ich da, im Regen, mit Ast in der Hand und die Schafe knurpsen die Blätter ab. Meditation pur. Kann ich nur empfehlen. Besonders wenn die Kinder mit dem Herzensmann einkaufen gehen.

Gurkensonnen
Paprikavorfreude

Im Gewächshaus kündigt sich schon großes an. Dort ist der Regen auch egal. Gießen muss ich immer. Dafür habe ich auch die Schnecken hervorragend unter Kontrolle. Alles hat seine Vor und Nachteile. Die Kohlrabi und Salatreihen haben sich gelichtet auf den Beeten außen. Von den Bohnen ist auch nur wenig übrig. Und auch das Zwiebelgrün bleibt nicht verschont. Tja, die Entscheidung für lebende Schneckenvernichter aka Laufenten ist gefallen. Aber erst wenn wir Vorort wohnen, also nächstes Jahr.

Der Wind, der Wind, das himmlische Entastungskommando

Ja, die Schafe waren noch da. Der Wind nicht stark genug. Aber der Kirschbaum, der hat ein Ast abgeworfen. Gut, dass die Kettensäge im Auto immer mitfährt. Also holen wir den Ast gleich ganz runter und pflücken die reifen Kirschen. Der Wind hätte ja auch erst in einer Woche kommen können. Dann wären noch mehr Kirschen reif. Aber was soll’s. Schmecken lecker und sind eine andere Sorte als unser erster Kirschbaum. Welche? Keine Ahnung. Kirschkenner dürfen sich gerne melden. Wie heißen Pomologen eigentlich bei Kirschen? Cherrylogen? Kirschologen? Oder ganz anders?

Und dann hatten wir noch Kinderfreunde zu Besuch. Spontan zum gemeinsamen auslüften und ein bisschen Freizeit für die Eltern (zumindest drei von vier). Dann wird gemeinsam Schafe gestreichelt. In der großen Schaukel geschaukelt. Am ausgetrockneten Graben entlang zum Spielplatz um die Wette gerannt. Und so mancher Schatz entdeckt. Das Mädesüß beginnt zu blühen. Der Wiesenbocksbart streckt seine großen Pustekugeln in die Wiese und manchmal fragt man sich welcher Gummistiefel da wem gehört. Naja, so lange sie dann wieder angezogen sind…

Besucher auf der Wiese

Schafe zu Besuch auf unserer Wiese

Heute Vormittag war es soweit. Wir trafen uns mit der Klassenlehrerin des Dezemberjungen an der Schule. Dort luden wir Zaun, Zaungerät, Batterie und alles andere ein was wir so für die Schafe bräuchten. Und dann mussten noch die Schafe in den Anhänger. Aber das ging dank Lämmerkorn ganz schnell und einfach. Und als alle fünf drin waren, gab es ein Konzert. Ja, beschweren können sich die Fünf. Das ging auch am Ziel gleich weiter, denn der Zaun war zwar vorbereitet, aber noch nicht ganz fertig und so mussten die Schafe und die Lämmer noch ein bisschen im Anhänger ausharren. Puh. Nicht so leicht. Doch dann war es soweit und sie konnten ihr Feriendomizil begutachten. Fast ein Wellnessurlaub wird das werden. Zumindest was das Futterangebot anbelangt und viel mehr braucht ein Schaf ja gar nicht. Nun ja wir freuen uns und sind ganz neugierig, was wir mit den Schafen alles so erleben werden. Bis Mitte Juni werden Sie bei uns sein. Und dann geht die Schule ja wieder los. Da müssen Schulschafe auch wieder in die Schule gehen. Dann ist Schluss mit dem Lotterleben. Aber bis dahin, ja, bis dahin geht es ihnen so richtig gut.

Streicheleinheiten inklusive
Abtauchen ins hohe Gras