Unser Wochenende 28./29. Mai

Dieses Wochenende ist unser Urlaubsanfang. Eigentlich ging der Urlaub schon am Donnerstag mit dem Feiertag los. Diesen nutzten wir zum Packen. Der Freitag war ein Autotag. Mit Rädern auf dem Dach wollten wir nicht so schnell zu meinen Eltern düsen, so saßen wir eine Weile im Auto. So richtig Urlaub war dann am Samstag. 

Durch die Aufregung am Tag zuvor, wachte das Septembermädchen sehr zeitig auf. Mit einer Banane und kuscheln fing der Tag trotzdem ruhig an. Nach einer Geschichte vorlesen für den kleinen Mann, ging es dann zum Großeltern Wecken eine Etage tiefer. Die Kinder gehen mit dem Opapa zum Bäcker und dann gibt es gemütlich Frühstück. Während der Papa zum Frühstück kommt, verziehen sich die Kinder in den Garten.  

 Am Vormittag fahren wir eine Freundin auf ihrem Hof besuchen. Ich staune wie groß ihre vier Mädels nun sind. Auch dort spielen die Kinder hauptsächlich im Sand, schauen sich die Hühner an und Düsen mit diversen Fahrzeugen über den Hof. Derweil sitzen wir in der Sonne und plaudern. Gemütlich. So kann Urlaub sein. Uns fällt das wieder los fahren schwer. Während der Zeit habe ich einfach genossen und nicht an Bilder gedacht. 

Nach einem schnell gezauberten Mittagessen und einer minimalen Mittagspause, gab es auch schon den nächsten Besuch. Der kleine Mann konnte seinen Patenonkel mal wieder sehen und hat sich sichtlich gefreut. Gemeinsam verbrachten wir einen schönen Sommernachmittag. Mit Sandburg bauen, Kaffee trinken am Burgberg mit Blick überdie Altstadt und viel Zeit zum Quatschen war für jeden etwas dabei. Auch hier habe ich einfach nur die Zeit genossen, so dass es keine Bilder gibt. 

Den Tag beschließen wir mit einem leckeren Abendbrot auf der Terrasse und einem kleinen Feuer.  

Der Sonntag startet wieder gemütlich. Die Kinder schlafen relativ lange bzw wieder ein. Nach einem leckeren Frühstück fangen wir an mit Vorbereitungen für die große Fahrt. Alle Taschen werden gepackt, der Fahrradanhänger ausgeklappt, die Räder nochmal aufgepumpt.     

Die Kinder genießen die Zeit während dessen im Garten. Plötzlich schaut auch nochmal die Schildkröte vorbei. Die Kinder sind begeistert. “Aton” ruft das Septembermädchen. Sie hat sich, wie der kleine Mann auch, gleich den Namen gemerkt.  


Nach dem Mittagessen gibt es noch eine kleine Pause und letzte organisatorische Gespräche. Dann satteln wir die Drahtesel und fahren erstmal zum Zug. Mit ihm machen wir den nächsten Streckenabschnitt bis Görlitz. 

Gemeinsam mit meiner Freundin, die wir gleich mit besuchen, drehen wir noch eine Runde durch diese wunderschöne Stadt.  

   
Danach gibt es ein Haus zum Abendbrot für die Kinder, die nach diesem langen Tag schnell einschlafen. Auf uns Große wartete noch eine Leckerei. Sushi. Für mich das erste Mal. Lecker.   

  Nach einer langen Quatschnacht geht es nun ins Bett. Morgen wartet der erste Fahrradtag. 

Mehr Wochenenden gibt’s wie immer bei Susanne

Staunend

Staunen. Einfach nur staunen und genießen, beim Anblick meiner Kinder. Beim kleinen Mann und vor allem beim Septembermädchen. Sie plaudert und blabbert den ganzen Tag. Sie singt und fragt. Sie weiß was sie will und hält nicht still. 

Seit Montag hat sie nochmal einen Schub gemacht. Ein Tag Fieber und schon sind neue Türen offen. Nun baut sie mit Duplo und ist ganz vertieft. So wie ihr Bruder Stein neben Stein. Wenn etwas nicht klappt und sie es ein paar Mal probiert hat, wird sie wütend. Wenn es dann klappt singt sie “Lalalala”.  

 Ja, sie singt. Wunderschön. Manchmal Lalalala. Manchmal summt sie. Manchmal “Lalelu manne mon”. Manchmal “daler, daler”. Manchmal kommt sie, will auf den Arm und fängt an mit “Heile, heile”, dann darf ich trösten. Sie schmiegt sich dann an mich ganz ganz fest und ich singe und genieße. 
Sie ist ein Wirbelwind. Flink wie ein Wiesel. Schon öfter ist sie mir entwischt, von Spielplätzen und durch das offen gelassene Gartentor. Dann bin ich staunend, ob ihrer Schnelligkeit.  

 Sie kommt in die Küche und fragt “ma du?” Sieht einen dabei mit großen Augen an. Mehrmals täglich fragt sie auch “ba das?” Wenn ich telefoniert habe, wenn draußen etwas vorbei gefahren ist, wenn ein Geräusch neu war, wenn eine neue Situation war. Neugierig entdeckt sie nun die Welt. Wir begleiten, entdecken und staunen. 

Sie ist offen und freundlich und kein bisschen ängstlich. Bei Freunden ist sie sehr schnell aufgetaut, kuschelt und spielt. Andere Menschen und Namen sind wichtig. Haben wir Besuch oder treffen jemanden, wird erstmal sehr lange jeder mit Namen angesprochen. Oft wird von den Menschen noch Tage später gesprochen. Auch gegenüber Tieren kennt sie keine Scheu. Hunde können nicht groß genug sein. Katzen wird hinter her gerannt, um sie zu streicheln. Jede Schnecke wird begrüßt. Vögel und Fliegen werden bewundert. Ein Regenwurm aus dem Sandkasten wird wieder ins Gras gesetzt. 

Sie lebt in und belebt ihre Umgebung. Ein Energiebündel. Ein lächelndes, lachendes Gesicht. Ein strubbeliger Zopf. Zwei funkelnde Augen. Ein kleines Mädchen mit großem Herzen. Unser Septembermädchen.   

Stück für Stück

Ich habe mich anstecken lassen. Nein, ich bin nicht krank. In meinem Kopf spukt eine neue Idee. So ganz neu ist sie nun auch wieder nicht. Ich habe schon oft davon gehört und fand sie ganz schön krass. Radikal vor allem. Zero Waste heißt diese Idee, drüber gestolpert bin ich beim Durchblättern einer älteren Nido-Ausgabe. Kein Müll – Keine Verschwendung. 

Angefixt. Also heute gleich ausprobieren. Wir mussten auf den Markt. Kein Problem, denn Eierpappen und Stoffbeutel nehmen wir sowieso mit. Und der Fisch? Wir nehmen wie im Artikel eine Dose mit. Mal schauen wie die Fischfrau reagiert. Am Stand erkennt sie uns gleich wieder, denn wir kaufen regelmäßig bei ihr ein. Als ich die Dose auspacke freut sie sich. Natürlich mache sie das. Ihre Kunden in Tübingen hat sie schon so erzogen, erzählt sie uns. Also Filet und einen ganzen Fisch rein Deckel zu. Fast kein Problem. Die Dose ist etwas klein, denn ich hatte vergessen, das der kleine Mann sich einen ganzen Fisch zum Grillen gewünscht hatte. Also das nächste Mal eine Nummer größer.  

 Ja, es ist eine Plastedose. Alles stelle ich nicht gleich auf den Kopf. Stück für Stück. 

“Ich geb das dann an die Leiterin weiter”

Wieder ein Kongress. Wieder Online. Wieder geht es ums Kind. Und man stellt schnell fest alles hängt mit einander zusammen. Der “Beziehung statt Erziehung” Kongress ist wieder ein wunderbarer Input. Ich picke mir hier und da etwas raus. Schaue mir die Interviews komplett an oder spule vor. So wie es mir passt. Gestern Abend gab es mehrere wunderbare Interviews. Eins davon war das Gespräch mit Hans-Joachim Maaz. Es war wunderbar anregend, informativ und bestärkend. Er sagte unter anderem, das aus psychoanalytischer Sicht Kinder unter drei bei der leiblichen Mutter sein sollen, dann können sie sich am Besten entwickeln. Aussagen wie diese und andere bestärken mich ungemein. Mein Bauch sagt mir das Gleiche und es tut gut es auch von anderen zu hören. Aus diesem Grund ist das Septembermädchen auch wieder zu Hause. Seit Anfang Mai machen wir alles gemeinsam. Ich vermisse es nicht sie jeden Morgen weg zu bringen. Ich habe sie gerne um mich. 

Nicht immer ist alles einfach. Wir lernen noch. Zum Beispiel mein regelmäßiger Putztag. Das Septembermädchen putzt gerne mit. Auch das ist kein Problem. Sie holt sich selbständig einen Lappen und macht ihn nass. Was?! Nass?! Woher hat sie das Wasser? Ich ahne es schnell und finde es nicht mehr ganz so toll, dass sie mir hilft. Sie tapst zum Klo, taucht tief ein und schon hat sie ihren Wischlappen nass gemacht. Also schnell alles halbwegs in Ordnung bringen, Klotür wieder zu und weiter geht’s. Aufräumen, Staubsaugen und auch Bad und Klo sind bald gemacht. Das Wetter ist schön und so kann ich sie in den Garten entlassen, während ich noch schnell wische. Es geht also. Heute haben wir das ganze dann mit zwei Kindern getestet. Auch das geht. 

Zurück zu dem Interview gestern Abend. Eine schöne Formulierung war auch “Kindergärten, die zu pädagogisch sind”. Gleich hatte ich unseren im Kopf. Noch. Denn wir haben einen Neuen gefunden. Ab Juli wird es also wieder spannend. Wird sich etwas ändern? Wie werden wir uns da einfinden? Fragen. Doch ich bin entspannt. Ich habe ein gutes Gefühl und nur das zählt. Bis dahin ist der kleine Mann viel zu Hause. Im Moment sind Kindergartenferien, danach fahren wir in den Urlaub und dann sind es nur noch zwei Wochen. Den Kindergarten vermisst er nicht. Er sagt gerade jeden Morgen, “Ich will nicht in Kindergarten gehen!” Das freie Kinderhaus, wo er ab Juli hin gehen darf, erwähnt er allerdings oft.

Ja, und das beste Beispiel wie Beziehung nicht geht, liefert mir auch unser alter Kindergarten. Beim abgeben der Abmeldung meint die Bezugserzieherin vom kleinen Mann nur: “Ich geb das dann an die Leiterin weiter.” Punkt. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. 

Potpourri 

Ein langes Wochenende liegt hinter uns. Viel Sonne. Viel Garten. Viele Erlebnisse. Zwei Ausflüge. Ein kleines Bilderpotpourri zum Erinnern und Freuen. 

Am Donnerstag machen wir uns auf nach Schlierstadt zur Southside Base. Fallschirmspringen für den Herzensmann und eine Freundin wagt ein Tandemsprung.  

 Bereit für den Ausflug. Das Septembermädchen klettert schon mal in ihren Sitz. 

  

Das Septembermädchen ist ganz traurig, das der Papa jetzt weg fliegt. 

 Der kleine Mann indes ist begeistert und erklärt mit großer Geste, dass der Papa jetzt ins Flugzeug einsteigt. Jeder Start und jede Landung wird genau beobachtet und alles drum herum auch. 

  
Da kommt der Pusteblumen-Papa wieder angeflogen. 

Die Begeisterung und Freude vorallem beim kleinen Mann war unglaublich. Heute Morgen fragte er mich: “Können wir wieder zum Fallschirmspringen fahren?”

Freitag verbrachten wir mit Arbeiten (der Herzensmann), dies und das (ich) und spielen (die Kinder). Wir waren viel im Garten und es gibt kein einziges Foto. 

Dafür wird der Samstag wieder bunt. Wir gehen nach dem obligatorischen Markteinkauf gleich weiter an den Neckar. Dort fand das Entenrennen statt. Auf dem Weg dorthin wurde noch am Brunnen gespielt.  

 Bis beide “pitsipats” waren. Zum Glück brachte der Herzensmann von zu Hause Wechselsachen mit. 

   
Sommerfrische. Ja, im Rock ganz ohne Strumpfhose. Endlich!

 Der gelbe Ententeppich schwimmt in Richtung Ziel. Auch wir hatten vier am Start. Gewonnen haben wir nichts. Auch gut, nicht noch mehr Kram.

  
Zu Hause gab es dann den heiß ersehnten Obstteller. Lange sah er nicht so schön aus. 

Am Sonntag waren wir den ganzen Tag im Garten. Haben die Hängematte aufgespannt, mit Nachbars gespielt und gequatscht und uns die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Am Abend ging der Herzensmann noch aus. 

Abschied (in) guter Hoffnung

10 Jahre. 300 Kinder. 

Das ist die Bilanz “unserer” Hebamme. Heute haben wir sie verabschiedet, wir haben Danke gesagt und ein Zeichen gesetzt.
 
Viele sind gekommen. Eingeladen vom Mother Hood.eV. So konnten wir ein Zeichen setzen und aufmerksam machen. Aufmerksam machen darauf, dass Hebammen ihre Arbeit niederlegen. Das Land verlassen, um ihrer Arbeit, ihrer Berufung nach zu gehen. Aufmerksam machen darauf, dass die Rahmenbedingungen nicht mehr stimmen, um gute legale Hebammenarbeit leisten zu können. Aufmerksam machen darauf, dass die Wahlfreiheit des Geburtsortes nicht mehr gegeben ist. Die selbstbestimmte Geburt und ein guter Start ins Leben gefährdet sind. 

 Abschied in guter Hoffnung. 

Ja, es war ein Abschied, doch wir haben Hoffnung. Wir hoffen, dass wir lauter werden. Wir hoffen Augen zu öffnen. Wir hoffen darauf, dass Hebammen in Deutschland wieder gerne das tun können, was sie können und wollen: Menschen, Familien einen guten Start ins Leben geben. 

Heute war ein besonderes Ereignis. Wunderschön, sehr bewegend und aufrüttelnd -hoffentlich. Ein Abschied. Ein Ende und hoffentlich auch ein Neubeginn. 

“Unsere” Hebamme arbeitet nun in der Schweiz in einem Geburtshaus. Dort hat sie einen neuen Wirkort gefunden der zu ihr passt. Wir wünschen ihr alles Gute. Vielen Dank, dass du uns zwei Mal so wunderbar begleitet hast. 

Kleiner Spaziergang

   
Herz erwärmend, immer wieder. Ich finde es so schön, das nun beide Kinder regelmäßig länger werdende Strecken laufen. 

  “Mama, ein Wildschwein!” “Wo?” “Da am Haus!” “Wo denn?” “Na da oben!” “Ich kann keins sehen.” “Ein Stück zurück Mama. Da!” “Ja stimmt.” Eine kleine Konversation, die mich Staunen lässt. Das Vordach hat das Schwein verdeckt. Und als der kleine Mann merkte, dass ich es nicht sehen konnte, begriff er, dass ich noch mal zurück gehen muss. Wenige Schritte. Dann sah ich es. Ich finde es immer wieder erstaunlich was er alles registriert, wahrnimmt und entdeckt in seiner Umwelt.   
Diverse Spielplatzstops waren auch dabei. Nicht immer nur für die Kinder. 

 Beine baumeln lassen und grade so über die Tischkante gucken. Herrlich!