Im Nebelwald

Kurz nach 13:00 Uhr treffen wir uns mit Freunden am Lebensort zum Spazierengehen. Eigentlich sollte heute der sonnenreichste Tag der Woche werden. Doch bei uns liegt alles in dichtem Nebel verborgen. Grau in Grau so zu sagen. Sonst hätten wir unser Ziel direkt vor Augen. Der Dezemberjungen hat sich schon seit ein paar Tagen (oder sind es nun schon Wochen) gewünscht, mal wieder zum Hohenneuffen zu wandern. So machen wir uns auf und laufen die bekannten Wege hoch. Das Septembermädchen sucht sich unterwegs Bucheckern. Die schmecken so gut. Doch nicht jede kann man noch essen. Ein paar fangen dank des milden und feuchten Wetters bereits zu keimen an. Diese Babybuchen werden vom Septembermädchen liebevoll im feuchten Laub gut versteckt, damit keiner auf sie drauf tritt und sie gut weiter wachsen. „Mama es riecht so gut nach Wald und Winter“ stellt das Septembermädchen kurze Zeit später fest. Recht hat sie. Es ist wunderbar im Wald. Trotz oder gerade wegen des Nebels, wer weiß. Und irgend wann beim hinauf gehen stelle ich fest, dass sich der Blick ändert. Oder das Licht? Es lichtet sich der Nebel und wir sind über den Wolken. Äh nein, den der Himmel ist nach wie vor grau. Wir sind dazwischen. Zwischen Nebel und Wolken. Und der Blick aus dem Wald lässt erahnen was wir gleich zu sehen bekommen. Doch am Ende wird es noch faszinierender und wunderbarer. Unter uns nur Nebel, ein weißes weiches Wattemeer. Die Alb erhebt sich daraus empor. Mystisch. Doch nicht nur der Nebel trägt dazu bei. Dieses Licht ist unwirklich, von einer anderen Welt. Fast. Denn das was wir sehen ist der Gelbschimmer des Saharastaubs der sich über uns ausbreitet. Staunend stehen wir und schauen. Ein Moment den wir so wahrscheinlich nicht noch mal erleben werden.

Der Jusi erhebt sich aus dem Nebel. Die Handykamera des Herzensmannes kann das Licht besser einfachen als meine…

Matschepatsch und Steine

Letzten Mittwoch lag noch Schnee. Am Mittwoch bin ich mit den Kindern noch mal die Spazierwege am Lebensort runter gesaust. Schnell war es den Berg runter. Am Donnerstag war davon nichts mehr zu sehen. Der Schnee war weg. Dafür ist seitdem der Matsch da. Denn es gab eigentlich nur Regentage. Und auf der Baustelle gibt es seit dem Wochenende noch mehr Matsch. Der Bagger hat nun die letzten Reste des Hauses weggemacht. Keine Grube und keine Miste sind mehr in der Erde versteckt. Dafür Lehmmatschepampe. Des einen Freud ist des anderen Leid. Die Kinder finden es Klasse mit den Gummistiefeln im Matsch zu waten, in den Pfützen sich einzusauen. Nicht nur einmal habe ich darüber nach gedacht, wie gut es ist, dass sie sich einfach so richtig einsauen können. Ich glaube irgendwas nehmen sie da schon mit. Mindestens Lebensfreude. Doch für uns ist der Matsch nicht unbedingt hilfreich, denn wir sammeln Steine. Um genau zu sein bergeweise Steine. Eine Schubkarre nach der anderen und da fängt dann unser Leid manchmal an. Die Schubkarre fährt vor lauter Matsch nicht mehr. Bretter haben Abhilfe geschaffen und so rollt die Schubkarre wieder und es werden noch mehr Steine. Denn das alte Haus war an vielen Stellen aus Natursteinen gebaut. Großen und Kleinen. Und wir haben Ideen und Platz und so tragen wir Stein für Stein. Wobei wir uns bei manchen Steinen doch auch über die Hilfe des Baggers freuen. In so einer Baggerschaufel sieht ja so ein Stein viel kleiner und leichter aus.

Ein Steinhaufen von insgesamt drein
Der Stein sieht im Vergleich zum Bagger winzig aus, ist aber echt groß und schwer…