Die ersten Kirschtage

Am Freitag Nachmittag war es soweit. Der Herzensmann klettert in den Kirschbaum und sägt uns zwei Äste runter. So können wir ganz entspannt Kirschen ernten. Ja, Kirschen ernten ist so eine ganz gute Sache. Die Klassenlehrerin vom Dezemberjungen erzählte bei ihrem Besuch am Morgen, dass sie diese Methode am Anfang ganz schön drastisch fand. Doch die Bäume vertragen es gut. Wenn man dabei mit Augenmaß und „Genügsamkeit“ vor geht. Zusammen gekommen ist eine Menge. Ich schätze so sechs Kilo. Die Äste hängen voll mit leckeren schwarzen Süsskirschen. Viele wandern beim Pflücken in den Mund. Es gibt Kirschflecken auf T-Shirts und Kleidern und volle Körbe. Dabei bin ich dankbar. Dankbar für die Fülle der Natur. Reich beschenkt fahren wir nach Hause und geben weiter an die Nachbarn.

Volle Körbe mit den ersten Kirschen

Als wir anfingen mit Kirschenernten, bat ich den Dezemberjungen vom Scheunenboden einen Korb herunter zu holen. Er brachte den Großen im Vordergrund des Bildes. Ich hab im ersten Moment den Kopf geschüttelt. Über so einen großen Korb und gefragt, ob er nicht einen kleineren findet. Doch im Nachhinein ist der große Korb gar nicht mehr zu groß. Er meinte auch es gibt keine anderen. Das Septembermädchen fand dann den kleineren normal großen Korb im Hintergrund.

Kompott und Marmelade – Sommerfrüchte für später aufbewahren

Zum so weg naschen war die Menge an Kirschen natürlich zu viel. Meine Recherche brachte, dass Süsskirschen eigentlich nur zum Weg essen gut sind, aber man könnte auch noch Daft daraus machen und Likör. Beides nicht meine Favoriten. Meine Großmutter machte immer Kompott aus allen möglichen Sommerfrüchten. Eine meiner Erinnerungen ist, das wir Kinder am Wochenende fragten, ob wir Nachtisch essen. Meine Mutter sagte dann manchmal, schaut ob wir noch ein Glas Kompott im Schrank haben. Wenn ja, konnten wir Nachtisch essen. Wenn der Vorrat leer war, wurde beim nächsten Besuch bei meiner Großmutter das ein oder andere Glas eingepackt. Oft standen längst vergangene Jahreszahlen darauf. Und so machte ich Kompott mit Kernen und etwas Zimt und eine Nelke kamen mit in das Glas. So stehen die ersten vier Gläser im Schrank. Marmelade probierte ich auch. Ebenso mit etwas Zimt und gemahlener Nelke, außerdem der Daft von einer Zitrone und etwas geriebene Zitronenschale. Am Schluss wird natürlich probiert. Mit dem Finger am Topfrand. Lecker!

Kirschpfannkuchen zum Frühstück

Und dann war der Korb immer noch nicht sichtbar leerer geworden. Also backe ich noch einen Kuchen. Und ich finde ein leckeres Frühstücksrezept. Kirschpfannkuchen. Das tolle, die Kirschen müssen nicht entsteint werden. Das Essen ist so zwar etwas holperig, aber ohne die Kerne wären die leckeren Kirschpfannkuchen viel zu schnell im Mund verschwunden.

Wieder zu Hause

Nun sind wir wieder zu Hause. Nach fast zwei Wochen Urlaub. Nach Sonne, Strand und Meer. Wir packen aus und räumen aus. Die Waschmaschine läuft. Gestern habe ich nach sechs Stunden Autofahrt erstmal Rasen gemäht. Bewegung und etwas tun. Das tat gut. Die drei Hühner durften in den Garten. Sie haben sich auch gefreut. Im Garten ist in den letzten zwei Wochen alles gediehen. Erbsenschoten in Hülle und Fülle. Reife Johannisbeeren, die gepflückt werden wollen. Die Hochbeete sind bis zum Rand gefüllt mit Grün. Und so genieße ich das Ankommen mit all der Geschäftigkeit im Garten und der Küche. Die Wohnung aufräumen kann ich auch später noch. Und so zieht am Nachmittag ein Marmeladenduft durch die Wohnung. Ein paar Ringelblumen liegen zum trocknen da. Und ich esse ein Stück Bäckerkuchen, während draußen das Gewitter rumpelt und der Regen plätschert. Zu Hause.

Zwischen Himmel und Erde

Es ist ein herrlicher Urlaubstag. Der Himmel ist blau. Es geht eine leichte Brise. Wir fahren mit den Rädern bis ins sechs Kilometer entfernte Wieck a. D. Der Weg führt uns erst durch Born, am Hafen vorbei. Wir bewundern die kleinen mit Reed gedeckten Häuser. Dann führt uns der Weg zwischen Birken und Entwäserungsgräben entlang. Es ist idyllisch. Ich fühle mich wie bei Madita. Das Septembermädchen und ich summen Idas Sommerlied. In Wieck fahren wir bis zum Hafen, denn wir wollen die Zeesboote sehen. Schon im Borner Hafen konnten wir sie über den Bodden fahren sehen. Dann machen wir uns wieder auf den Rückweg. Es gibt noch einen Kuchenstopp. Mit neuer Energie fährt der Dezemberjunge auch gleich viel schneller. Langsam kommt Wind auf. Das Septembermädchen ist müde und ihr ist eisbatzenkalt. Hinten auf dem Fahrradsitz ohne Bewegung wird es nun frisch. Wir unterhalten uns, dass wir direkt eine warme Dusche nehmen, wenn wir auf dem Campingplatz sind und was wir zum Abendbrot machen. Zwischen all diese Unterhaltungsgedanken schleichen sich bei mir plötzlich Gedanken an die Hühner. Wie es ihnen wohl geht? Ob unsere Hausmitbewohner zurecht kommen? Ach, na klar, denke ich. Sonst hätten wir schon längst etwas von ihnen gehört. Dann sehen wir die Kites auf dem Bodden. Das Septembermädchen und ich sind da. Die Männer sind noch zum Kaffee kaufen abgebogen. So gehen wir zum Duschen. Das Septembermädchen genießt das warme Wasser. Die Haare werden auch gewaschen und dann unter dem Handföhn bei den Klos trocken gepustet. Während wir das Abendessen vorbereiten, kommen die Männer zurück. Wir essen wie immer später und dann bring ich das Septembermädchen ins Bett. Der Dezemberjunge geht noch duschen. Zwischen durch werfe ich ein Blick auf mein Telefon. Akku-Ladung 3%. Na dann, Gute Nacht.

Am nächsten Morgen schaut der Herzensmann auf mein Handy. Der Akku hat über Nacht weitere 2% eingebüßt. Oh! Sagt er. Eine Nachricht von unserer Hausmitbewohnerin. Ich soll sie mal anrufen. Sofort springt das Gedankenkarussell an. Doch eigentlich ist mir schon klar was passiert ist. Zuerst muss mein Telefon ein bisschen frühstücken. Und wir auch. Gemütlich essen wir Müsli und Croissant mit Heidelbeermarmelade. Die Kinder machen Quatsch wie immer. Der Dezemberjunge braucht eine Weile am Morgen bis er richtig wach ist. Davor gibt es oft Geknatsche und Zankerei. Kaum sind sie fertig mit Essen dampfen sie ab, zum Spielplatz und zur “Kinderalamation”. Die “Kinderalamation” ist ein großes weißes Zelt, mit Stiften, Spielen und Tobi. Damit den Kindern nicht langweilig wird, sagen sie. Die Kinder. Der Herzensmann verlängert unsere Übernachtung hier. Und so sitze ich plötzlich alleine da. Dann kann ich doch mal telefonieren.

Es klingelt. Dann ein “Hallo?” Ich melde mich und dann sprudelt es los. Es tut ihr leid. Sie weiß auch nicht was passiert ist. Und dann erfahre ich, wie es so war mit den Hühnern. Dass sie den Hühnerstall sauber gemacht hat. Am nächsten Morgen keine Eier drin, aber die Hühner normal versorgt waren. Am späten Nachmittag hat sie die Hühner im Auslauf gesehen. Durch gezählt hat sie jetzt nicht. Aber das würde ich auch nicht machen. Am Abend beim Einsperren liegen zwei Hühner tot im Stall. Keine Spuren. Nichts. Einfach tot. Es tut ihr so leid. Sie weiß nicht, was passiert ist. Ich beruhige sie. Frage nach, welche Hühner es waren. Sie beschreibt sie. Es sind die der Kinder. Ich beruhige sie noch ein mal. Der Schilderung nach hätte es mir genauso passieren können. Sie kann nichts dafür. Sie soll sich keine Sorgen mehr machen. Ja, es ist ein unglaublich blödes Gefühl, wenn Tiere sterben während die Besitzer nicht da sind. Ich hätte auch nichts anders gemacht. Wir verabschieden uns. Sie hat hoffentlich nun ein leichtere Herz nach dieser ganzen Geschichte. Ich nehm die ganze Sache sehr gelassen. Ja, es ist schade. Doch was soll ich jetzt machen. Trübsal blasen? Nein. Ich weiß, das unsere Hühner ein schönes Leben gehabt haben. Länger als eine normale Legehenne.

Beim Mittag erzähle ich es den Kindern. Der Dezemberjunge vergräbt kurz sein Gesicht. Das Septembermädchen wird ganz still. Sie klettert auf meinen Schoß. Ich erzähle auch, dass wir neue Hühner für sie kaufen können. Das klingt gut, für den Dezemberjungen. Und wir können vom Strand zwei besonders schöne etwas größere Steine sammeln. Die können wir anmalen und den Namen drauf schreiben. Das findet der Dezemberjunge klasse. Das Septembermädchen sitzt nach wie vor still auf meinem Schoß. Leise frage ich sie, bist du grad ganz traurig? Sie nickt. Wir kuscheln gemeinsam. Dann klingelt das Telefon des Herzensmannes. Der Kite-Kurs findet statt. Es ist genug Wind. Die Kinder sind ganz Ohr und flitzen mit ihm zum Bodden. Dort beobachten sie ihn, dann zwitschern sie ab zur Kinderalamation, ach inzwischen sagen die zwei auch Kinderanimation.

Ausblick

Seit gestern haben wir einen neuen Ausblick aus der Küchentüre. Endlich haben wir den Hühnerstall-Umzug geschafft und gemacht. Letzten Sommer kam irgendwann unsere Nachbarin zu uns, sie könne dem Geruch nicht mehr ertragen und ob worden Stall nicht in einer anderen Ecke des Gartens aufstellen können. Puh. In dem Moment war ich ganz schön bedient. Der Stall ist sehr schwer und war an der vorigen Stelle quasi eingepasst. Nun ja, wenn wir die Hühner behalten wollten müssten wir irgendeinen Weg finden. Und so haben wir relativ spontan, mit großartiger Unterstützung unserer Hausmitbewohner den Stall am Samstag umgezogen. Ein paar Sachen hatte ich schon vorbereitet, aber den Großteil haben wir gestern gemacht. Es stehen auch noch einige Feinarbeiten am Zaun aus. Doch die Hühner bleiben schon mal drinnen. Das ist die Hauptsache.

Und ich freue mich inzwischen richtig über den neuen Platz der Hühner. Denn aus der Küchentüre kann ich sie nun gut beobachten. Das macht ziemlich viel her, wie ich finde. Und es spart Arbeit bzw Weg. Wenn ich abends zu machen möchte, brauch ich nur schauen, ob sie schon alle drin sind.

Die Arbeit hat sich also gelohnt! Nun hoffe ich nur, dass es keine weiteren “Beschwerden” gibt.

Resteverwertung: Kartoffelbrei-Klößchen 

Kennt Ihr das auch? Beim Kartoffelbrei bleibt immer eine reichliche Portion übrig. Aufgewärmt schmeckt nicht unbedingt so gut. Mein Standardgericht um die Reste zu verwerten ist Shepherds Pie. Doch diesmal hatten wir keine Lust darauf und es war auch noch Grünkohl da. Es musste eine andere Idee her. Und dann fielen mir Gnocchi ein. Also kurz im www geschaut und viele Rezepte in der Hand gehabt. 

Kartoffel-Klößchen aus Kartoffelbrei

  • 350 g Kartoffelbrei (bei uns war es Kürbis-Kartoffelbrei)
  • ca. 100 g Mehl
  • 1 Ei

1) Den Kartoffelbrei mit dem Mehl und dem Ei zu einem Teig rühren. 

2) Salzwasser auf dem Herd zum kochen bringen. 

3) Den Teig zu kleinen Klößchen formen und im kochenden Salzwasser 10 min ziehen lassen. 

Fertig! 

 Und die restlichen Klößchen am Tag darauf mit Fenchelgemüse in der Pfanne anbraten. 

Herbstgarten

Schon eine Weile waren wir nicht mehr richtig im Garten. So mit in der Erde buddeln, Pflanzen bestaunen und Büsche ausgraben, die im Gemüsebeet wachsen. Am Samstag haben wir das dann gemacht. Und ich habe mich gefreut, was da so alles ganz ohne mein zu tun wächst. Lazy-Gardening at its best, so zusagen.   Der Brokkoli setzt die Blüten an. Es ist das erste Mal, das ich Brokkoli anpflanze und ich bin gespannt, wie er so weiter wächst. 
  Der Rucola hat sich inzwischen selber ausgesät. So wie sich die Ringelblumen die letzten Jahre vermehrt und vermehrt hat versuche ich das nun auch mit dem Rucola und dem Mangold.   Ein paar wenige Blüten gibt es noch im Herbst. Sie strahlen um so mehr. Wie kleine Sonnen stehen die Ringelblumen da und scheinen direkt ins Herz. 
  Diese Mangoldpflanze ist nun schon zwei Jahre bei uns. Dieses Jahr hat sie geblüht und ihre Samen verteilt -hoffe ich- dann gibt es nächstes Jahr endlich wieder mehr Mangold. Die kleinen Blätter, die sie uns jetzt noch schenkt, wandern regelmäßig in unsere Smoothies. So schön.   Ich mag den Herbst auch und vielleicht auch gerade wegen seiner Melancholie. Verblühte Blumen, Samenstände und die Herbstfrüchte haben für mich ihren ganz eigenen Charme. 
 Eine Entdeckung, die mich jeden Tag freut: unsere Veilchen blühen wieder. In ihrer Schale haben sie den Sommer über ausgeharrt. Manches Mal dachte ich nun sind sie hinüber. Sie stehen im Sommer sehr in der Sonne, an einem Platz, der beim Gießen manchmal vergessen wird. Nicht die besten Vorraussetzungen. Ihnen ist es egal und nun leuchten sie mit den roten Beeren am Busch dahinter um die Wette.  

 Späte Ernte. Auch zum ersten Mal in unserem Garten sind die Auberginen. Wir haben so manches leckeres Mahl von ihnen gegessen. Nun ist es für sie eindeutig zu kalt und ich hoffe, dass die vier in der warmen Küche noch etwas nach reifen. 

Während ich so im Garten vor mich hin wurschtel, entspannen sich auch die Kinder. Sie ernten und essen die letzten Tomaten. Das simple Dach hat uns gute Dienste geleistet und wir hatten eine reiche Ernte. Ich bin wieder geerdet und stelle wieder fest, dass brauchen wir viel mehr. Auf unserem Fleckchen werkeln und zur Ruhe kommen. 

Ich hoffe bald, ganz bald wird es mehr zu werkeln geben. 

Sommer konservieren

Auch wenn man es sich dieser Tage kaum vorstellen kann, irgendwann kommt wieder nicht so schönes Wetter. Es wird grau und trüb. Wie schön wäre es dann, einfach ein Glas Sommer öffnen zu können. Um nur kurz den Geruch, Geschmack und das Gefühl wieder zu haben wie es jetzt ist.  

Damit wir wenigstens ein klein bisschen Sommer mit übers Jahr mit nehmen können, war ich die letzten Tage beschäftigt. Sehr. Trotz Hitze habe ich gekocht und nun den Schrank wieder voll. Voll mit dem Geschmack vom Sommer. Johannisbeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Sauerkirschen. Leckere Marmelade, die uns so manchen Tag versüßen wird.  

   

Spätsommer im Winter

Die letzten Tage schleicht sich ein kleines bisschen Spätsommer in diesen Winter ein. Zumindest das Gefühl. Mit frisch gekochtem Apfelmus. Äpfel gibt es genug. In unregelmäßigen Abständen finde ich sie. Berge von Äpfeln vor unserer Tür. So viele, dass wir es gar nicht schaffen sie zu essen. So gibt es Apfelmus und Apfelkuchen. Und jeden Tag früh ins Müsli geschnitten.

frisch gekochtes Apfelmus

Äpfel, Äpfel, Äpfel. Ohne Ende. Ein Gefühl, dass ich nur aus dem Spätsommer kenne. Wenn die Äpfel an den Bäumen reifen. Sie sonnenwarm auf den Boden fallen. Mit flinken Händen aufgelesen werden. Zum sofort Essen, Aufbewahren und Verarbeiten. Meistens so viele, dass man nicht weiß wohin damit. Irgendwann das Apfelmus nicht mehr sehen kann. Wenn der Geruch der reifen Äpfel schwer in der Küche, im Flur, in der ganzen Wohnung hängt. Dann ist Spätsommer.

So ist es auch jetzt. Der Geruch der Äpfel hängt angenehm warm im Treppenhaus. Sie stapeln sich in der Küche. Wir haben mehr als wir verbrauchen können. Regelmäßig gibt es Nachschub. So haben wir Spätsommer im Winter. Mit Äpfeln ohne Ende. Na ja, bis die Kisten leer sind.