Neulich fragte das Septembermädchen, wann wir endlich Küken haben würden. Sie möchte auch so gern Küken haben. Tja, da stand ich nun. Die Glucken aus dem Nest ziehend und die Eier klauend. Denn ich will eigentlich keine Küken dieses Jahr. Ganz ehrlich. Klar die sind süß und goldig und flauschig und was weiß ich. Aber wir haben genug Hühner. Außerdem muss ich davon ausgehen, das die Hälfte von den Küken Hähne werden. Und dann? Naja, das ist eigentlich klar. Aber im Tiefkühlschrank gibt es noch den ein oder anderen. Denn wir essen sie zwar gerne, aber eben nicht sehr oft. Denn wir essen generell nicht so oft Fleisch.
Und so hab ich das dem Septembermädchen erklärt und pflücke weiter ein bis drei Glucken aus den Nestern und hole jeden Tag brav die Eier raus.
Während ich Mittag koche ruft der Herzensmann mich an. Ob ich mal zu unserer Nachbarin gehen könne. Ich solle dort eine Henne mit vier Glucken einfangen. Irgendwie scheint sie meine Nummer nicht mehr zu haben.
Na gut, denke ich, und gehe nach dem Essen zu unserer Nachbarin. Dort im Hof wandert eine Henne mit vier süßen Küken umher. Allerdings stehen da auch ein paar Kühe, die keine Rücksicht auf Henne und Küken nehmen. Unserer Nachbarin ist das alles nicht ganz so geheuer. Die Henne hält sich auch nicht an ihr Hühnergehege und sie weiß jetzt auch nicht wohin mit der Henne. Ob ich die Henne mitsamt den Küken nicht nehmen möchte. Nun gut. Also gehe ich wieder rüber zu uns, richte unser Nachbarabteil im Hühnerstall her, mische etwas Kükenfutter in der Küche und komme dann mit Septembermädchen und Kiste wieder zurück. Sie Henne lässt sich doch ganz gut fangen, die ersten beiden Küken auch und dann brauchen wir etwas mehr Geduld. Am Ende haben wir es aber geschafft. Alle vier Küken sitzen in der Kiste. Die Henne klemmt unter meinem Arm. So findet dann der Hühnerumzug statt. Der Schlusssatz meiner Nachbarin war, jetzt hast du wieder Arbeit.
Ja, jetzt hab ich wieder Arbeit und wir haben Küken. Dabei wollte ich ja eigentlich gar keine.