Ein Samstag im Sommer

Am Vormittag sitze ich vorm Computer. Zwei Stunden lang darf ich den Ausführungen zur Baumheilkunde und den europäischen Bäumen von Patricia Purker lauschen. Ein weiteres Webinar in meiner Wildkräuter-Ausbildung. Neben bei, ja meine Hände können einfach nicht still sein, schneide ich die erste Ladung Birnen zum Dörren klein. Außerdem verändere und beende ich die Ausschnitte an zwei T-Shirts, die ich selber genäht habe. Am Mittag bin ich fertig und kann mich in selbstgeschneiderter Klamotte kleiden. Ich glaube, man sieht die stolz geschwellte Brust, die sich unter dem neuen Shirt versteckt.

Währenddessen ist der Dezemberjunge beim Mountainbiken. Neu entdeckte Sportbegeisterung. Und der Herzensmann kümmert sich um die Lücken im Kühl- und Vorratsschrank. Auch solche Sachen müssen getätigt sein. Immerhin fällt ein Gang im Moment weg, denn der Garten versorgt uns gerade so gut, dass wir uns den Markt sparen können. So gibt es auch zum Mittag Mangold aus dem eigenen Garten.

Danach darf ich eine kleine ruhige Mittagspause genießen. Und da am Freitag das vorbestellte Buch schon da war (obwohl es erst nächste Woche erscheint), kann ich schon die ersten Seiten lesen. Es liest sich wie die beiden Vorgänger wunderbar. Bis zum Urlaub wird es wohl ausgelesen sein. Eigentlich sollte es meine Urlaubslektüre werden…

Am Nachmittag fahren wir noch raus zum Lebensort. Dort wird unser neuer Grillrost eingeweiht. Vorher binde ich aber noch ein Kräuterbuschen. Diese Kräuterbuschen wurden früher traditionell gebunden, zum einen als Heilkräutervorrat für die kommende Zeit und auch zum Räuchern und Reinigen in den Rauhnächten zwischen Weihnachten und Neujahr. Meiner hängt erstmal an der Eingangstür, dort riecht es nun gut.

Auf dem Lebensort genießen wir einfach den Sommer. Die Kinder wollen irgendwann auf den Spielplatz und ich darf mit Buch bewaffnet mit. Ein bisschen Lesezeit bekomme ich tatsächlich. Zum Feuer anmachen wandern wir zurück. Unterwegs wird noch ein Blumenstrauß gepflückt. Dann wird gewartet und gewartet. Auf die richtige Glut und die Nachbarn und einen Freund, um das Grillrost zu bestücken. Doch irgendwann ist es soweit, alle sind da, die Glut ist perfekt und der Abend kann beginnen. Und dann wird es gemütlich und spät. Die Fledermäuse fliegen über unsere Köpfe und den Kindern wird kalt in ihren Sommersachen. Wir müssen wohl doch mal nach Hause fahren. Irgendwann können wir einfach dort ins Haus gehen. Warme Sachen holen und am Feuer sitzen bleiben. Mein Sommernachtstraum.