Vom großen Glück ein Stück

Gerade mal einen halben Tag sind unsere Hühner nun bei uns. Am Abend haben wir ihnen Gute Nacht gesagt. Der Dezemberjunge und ich. Da standen wir also im Schneegestöber vor dem Hühnerstall und schauten durch den kleinen Hühnereingang hinein. Wir beobachteten wie sie sich fröhlich über ihr Futter her machten. Wie sie pickten und gurrten. Ab und zu blickten sie uns an. Sie wunderten sich wahrscheinlich was das soll. Warum guckt da jemand rein. Und wer sind die überhaupt. Doch während es Schnee regnete und ein Wind es nicht so kuschelig machte, stieg in mir eine warme Welle der Zufriedenheit auf. Ja, es ist simple. Hühner, genauer, vier Hühner machen mich glücklich. Ganz ehrlich, wenn es nicht gerade um die null Grad und Schnee draußen wären, hätte ich mir einen Hpcker geholt und dort den Nachmittag verbracht. Sicher war es ganz gut, dass ich das nicht gemacht habe. Zumindest für meinen Gesundheitszustand.

Gemeinsam, mit den Kindern, haben wir sie getauft. Ohne Sekt, Wassertauchen oder andere Schweinerein. Einfach so. Sie haben Namen, was sie gleich noch vertrauter und sympathischer macht. Sie heißen Stoffi-Moffi und Stina-Fina, wie bei Pettersson und Findus, außerdem Henriette Bimmelbahn und Mathilde. Wie wir das erkennen können wer wer ist? Ganz einfach: Sie sehen alle anders aus. Eins ist Schwarz-weiß gesperbert, ein anderes Braun, wieder eins ist weiß mit einem schwarzen Federkranz am Hals, das vierte sieht dem dritten sehr ähnlich hat aber hellbraune Federn auf dem Rücken. Doch auch der Charakter der vier Damen zeigt Unterschiede. Diese dürfen wir in nächster Zeit noch genauer kennen lernen. 

 Und dann ist da ja noch die Sache mit den Eiern. “Mama, wann legen die jetzt ein Ei?”, fragte mich der Dezemberjunge, als wir so im Schnee standen und unseren Hühnern im Stall zusahen. Tja, wenn ich das wüsste. “Und wo kommt das Ei raus?” Dass wusste ich, da wo sie auch kackern, was wir auch schon beobachten durften. Diese Antwort gab dem Dezemberjuge sehr zu denken. Die nächste Frage folgte und macht das sehr deutlich. “Mama, wie basteln die das Ei eigentlich zusammen?” Das schauen wir uns drinnen an. Gut, dass ich meine Unterlagen aus dem Studium noch da hab, war ja doch ganz sinnvoll. Und so sitzen der Dezemberjunge und ich beim Abendbrot und schauen uns an, wie ein Ei entsteht. Wir lernen, dass zuerst das Eidotter im Eierstock gebildet wird. Im Eileiter kommt aus Drüsen das Eiklar dazu, wenn dann das Ei nach 24 h die Eienge passiert hat und in den Eihalter kommt, wird dort noch die Schale dran gemacht und dann. Tja, dann geht es dem Huhn wie uns Menschen, es sucht sich ein stilles Örtchen. 
Dass alles haben wir gelernt, weil wir einen halben Tag Hühner haben. Ich glaube, wir lernen noch sehr viel mehr. Am meisten aber, dass ganz einfache Dinge unglaublich glücklich machen. 

Ich würde Euch gerne schon ein Foto zeigen, wenn ich es denn hochladen könnte. Ich hoffe, ich finde bald des Rätsels Lösung. 

3, 2, 1… Go!

  
Am Dienstag ist die größte Rakete gestartet. Die Falcon Heavy von Elon Musk. Nicht nur der Herzensmann verfolgt solche Ereignisse mit größtem Interesse, auch der Dezemberjunge ist ganz fasziniert. Allein der Start ist beeindruckend. Welche Kraft sich da entwickelt. Details werden wahr genommen. Die Halterung ist umgekippt, stellte der Dezemberjunge fest. Dann wird gefragt wie schnell und wie hoch die Rakete nun sei. Wann werden die jetzt abgeworfen?, ist die nächste Frage. Wann landen die wieder auf der Erde? Gemeint sind die beiden Boosterraketen. Fasziniert schaut er die Landung an. 

Gestern habe ich dann das Bild von der Rakete im Kinderzimmer entdeckt. Er hat es im Kinderhaus gemalt und seine Erlebnisse verarbeitet. Heute hat er dann nochmal auf einen kleinen Klebezettel eine Rakete gemalt. Diese hat auch eine in der Mitte und zwei Rechts und Links. Ein Auto hat er auch daneben gemalt. Mit Puppe natürlich. 

Einfach so – rechnen, schreiben, lesen?

“Mama?, was ist zwei und zwei?”, fragt der Dezemberjunge und schaut sich seine Hände an. An beiden hat er zwei Finger ausgestreckt. Ich sage nichts. Ich konzentriere mich aufs Auto fahren und antworte dabei immer etwas langsamer. So beantwortet er seine Frage selber “Vier.” 

“Und drei und drei?-Mama?” “Schau es dir an”, antworte ich. Denn seine Hände zeigen wieder jeweils drei Finger. Und so kommt die Antwort ganz schnell von ihm. 

Es ist nicht das erste Mal, das er mit den Finger rechnet. Nicht immer verwendet er “und” also plus. Wir haben auch schon die 2er-Reihe bis fünf gehabt. Der Dezemberjunge fragte von sich aus “Was ist zwei mal zwei?” Nachdem er sich die Frage beantwortet hatte ging es weiter mit zwei mal drei, zwei mal vier und zwei mal fünf. Dann waren alle Finger aufgebraucht. So geht es oft beim Auto fahren, oder im Fahrradanhänger. Er zählt und entdeckt die Welt der Zahlen. Hausnummern zum Beispiel, sind wunderbar um Zehner zu lernen. Eine zwei und eine drei heißt 23. Das bereitet noch viel Kopfzerbrechen. Denn die zwei steht doch zu erst. 

  
“Mama eine Drei!!!”, ruft der Dezemberjunge und strahlt mich an. Im Sand hat er eine drei geschrieben. Es folgen noch weitere und er ist stolz, dass eines seiner selbstgemalten Zeichen eine Drei ist. 

Es passiert einfach so. Im Auto, beim Spazieren gehen, hier und dort, immer und überall und wir beobachten, begleiten und staunen. Denn viel ist es nicht was wir tun und doch eine Menge. Wir hören zu. Wir beantworten Fragen. Wir zeigen ihnen unsere Welt und sind an ihrer Welt interessiert. Es ist ein Geben und Nehmen. Keine Einbahnstraße. Lernen kann wechselseitig sein, in Beziehung und mit Vertrauen. 

Vertrauen in die jungen Menschen die wir begleiten. Vertrauen in mich. Vertrauen in uns. Wenn mir vertraut wird, entsteht ein Bewusstsein. Ich kann! Ich darf! So wie es für mich passt. Ich vertraue darauf, dass wir Menschen alles lernen können, was wir brauchen. Ohne Schule als Institution. Dieses Vertrauen spiegelt der Dezemberjunge, wenn er mir im Gespräch sagt: “Ich lerne ja auch Schnitzen ohne Schule. Und Französisch lerne ich gerade auch. Und Rechnen.” Ja, das und noch viel mehr. Denn da sind unendlich viele Fragen. Und wir suchen nach unendlich vielen Antworten. 

“Wir sind Fische”

“Wir schwimmen Mama. Wir sind Fische.”, sagte das Septembermädchen heute Vormittag zu mir. Wir liegen auf dem Bauch im flachen Wasser. Die Arme sind aufgestützt. Die Beine und der Körper lassen sich vom Auftrieb tragen. Langsam bewegen wir uns vor und zurück. Oder wir drehen uns um. Spüren wie das Wasser sich auf dem Rücken liegend oder sitzend anfühlt.  

 Es ist unglaublich leicht und entspannend. Nur wir zwei. Das Wasser ist Badewannen warm. Ich beobachte und liege im Wasser. Das Septembermädchen kann ganz entspannt und in Ruhe alles anschauen. Sie läuft mehrmals rein und raus aus dem flachen Becken. Sie spürt, wie das Wasser langsam tiefer wird. Sie geht in die Hocke und lacht. Ihre Badehose ist nass geworden. Sie setzt sich. Dann entdeckt sie die Schlange. Sie hält die kleinen Löcher zu oder ihre Hand in den starken Wasserstrahl. Klettert auf sie drauf und wieder runter. Immer und immer wieder.

    
    
   
Überhaupt geht es die ganze Zeit zwischen den Elementen Luft und Wasser hin und her.  Ob beim aufstehen und wieder hinsetzen. Oder sie klettert aus dem Becken und kommt wieder hinein gelaufen. Sie steigt die Treppe hinauf und wieder hinunter. Sie spritzt und lacht und entdeckt. Ganz bei sich auf ihre Art und Weise. 

Und ich liege da und beobachte. Beobachte sie in ihrem ungezwungenen Spiel. Beobachte sie, wie sie ganz frei und ohne jegliche Angst das Wasser entdeckt, sich treiben lässt und alles aufsaugt. Und ich beobachte mich, denn auch ich spüre und lerne und entdecke neu. Ich nehme den Auftrieb wahr. Lasse meine Beime und Arme tragen. Ich liege auf dem Bauch und spüre wie sich mein Körper hebt und senkt mit jedem Atemzug. Langsam. Auch ich spüre den Unterschied zwischen Luft und Wasser ganz deutlich und gehe die Treppe noch ein Mal. Und frage mich, ob ich mein Verhältnis zu Wasser ändern kann. Vielleicht. Freier werden. Den Weg gemeinsam mit den Kindern gehen und neu entdecken, was eigentlich so einfach von Anfang an erscheint.  

 
Morgen beginnt der Kinder in Bewegung Kongress bei dem es auch um das freie Schwimmen lernen geht. Ich bin schon sehr gespannt auf die Bilder und die Interviews. 

“Wir sollten ein elektrisches Auto haben!”

Ich liege noch im Bett. Der Herzensmann und die Kinder schauen irgendein Film auf dem Handy an. Ich höre, wie sie über den Mars reden. Die anderen Planeten kommen auch dazu. Irgendwie erzählt der Herzensmann von Elon Musk. Auf jeden Fall reden sie kurze Zeit später über Elektroautos. 

Dann sagt der kleine Mann: “Wir haben ein Auto mit Abgasen. Wir sollten ein elektrisches Auto haben!”

Tja, manchmal ist es so einfach. Manchmal braucht es ein Kind, damit wir Erwachsenen sehen, wie einfach es ist. Unser nächstes Auto (wir haben einen Firmenwagen, der regelmäßig gewechselt werden muss) wird wohl ein Elektroauto sein. Das ist jetzt klar. 

Salat machen oder wie Lernen funktioniert

Es ist Abendbrotzeit. Ich koche. Die Kinder und der Herzensmann toben noch durch den Garten. Dann möchte der Herzensmann den Salat vorbereiten. Während er alle Zutaten aus dem Kühlschrank holt, kommt der kleine Mann dazu. Er geht an die Besteckschublade und nimmt ein Kindermesser heraus, setzt sich an den Tisch und möchte die Gurke klein schneiden. Ich sehe, dass das nicht funktionieren kann. Das Messer ist nicht zum Schneiden geeignet. “Du brauchst ein richtiges Messer dazu”, kommentiere ich. Also steht der kleine Mann wieder auf und holt sich ein normales Messer, aber auch das kann kein gutes Gurken-schneiden-Erlebnis geben. Also bitte ich ihn sich auf seinen Stuhl an den Tisch zu setzen, er bekommt ein Brettchen und ein scharfes Küchenmesser. Ich gebe es ihm in die Hand und er beginnt zu schneiden. Neben Gurke schneidet er dann noch die Tomate, Paprika und mit Hilfe des Herzensmannes auch Fenchel für den Salat. Gegessen wird der Salat zum Abendbrot natürlich wie immer. Alles bis auf die Salatblätter wandert in den Mund. 

Doch warum erzähle ich von dieser kleinen Begebenheit. Sie zeigt für mich sehr deutlich, wie Lernen funktioniert. Es ist das erste Mal, dass der kleine Mann von mir bewusst ein scharfes Messer in die Hand bekommen hat. Doch warum gerade in diesem Moment, schneidet er doch schon seit einer Weile alles was ihm auf den Teller kommt. Ob Gurke, Würstchen oder Brot, auch Spirelli wurden von ihm beim Essen klein geschnitten. Immer mit einem Kindermesser. Was machte diesen Moment so besonders? 

  1. Wir sind alle entspannt. Das war nicht den ganzen Tag so. Doch in diesem Moment bin vor allem ich wieder entspannt und kann so die Bedürfnisse wahrnehmen. 
  2. Der kleine Mann zeigt sehr deutlich sein Bedürfnis. Er will Gurke für den Salat schneiden. Es soll eine Erfahrung für ihn werden und er ist bereit dazu. 
  3. Ich vertraue ihm. Dadurch kann ich ihm die Erfahrung ermöglichen, die er wirklich braucht. Ich gebe ihm das scharfe Küchenmesser. 

Diese drei Punkte sind für mich beim Lernen die Wichtigsten: Entspanntheit, intrinsische Motivation und Vertrauen. Diese drei Faktoren ermöglichen es uns genau die Dinge zu lernen, zu denen wir bereit sind und die wir brauchen. 

Stellen wir uns die gegenteiligen Situationen vor. Wir kommen gestresst von einer Nachmittagsverabredung. Die Kinder sind müde und hungrig, ich bin es ebenso. Hinzu kommt noch der Stress des Nachhausewegs, die Gedanken sind immer beim nächsten Schritt und eigentlich wäre ich am Liebsten schon längst in Ruhe auf dem Sofa. In solch einer  Ausgangssituation kommt eher ein genervtes “Lass mich das bitte alleine machen!”, oder so ähnlich. Es fehlt die Entspanntheit. 

Oder wir wollen gemeinsam das Abendessen vorbereiten. Der kleine Mann spielt noch und ich rufe ihn, damit er hilft. Er soll mir jetzt den Salat schneiden. Der kleine Mann ist aber noch tief in seiner Spielwelt versunken, beschäftigt mit Feuerwehr, Bauarbeitern oder anderen wilden Abenteuern. Er will nicht. Es widerstrebt ihm jetzt Salat zu schneiden. Es ist viel wichtiger das Haus zu löschen. Es fehlt die intrinsische Motivation. 

Und das Vertrauen? Das ist bei mir immer da. Ich vertraue meinen Kindern immer, in jeder Situation. Gemeinsam gehen wir immer ein Stück weiter, kann ich ihnen mehr zu trauen und so kann ich ihm im richtigen Moment ein scharfes Messer in die Hand geben. Denn ich weiß, dass er damit keine Dummheiten machen wird und er spürt mein Vertrauen in ihn. Dadurch möchte er es gut machen, er fühlt sich bestärkt in seinem Wunsch. Am Ende sind wir beide stolz. 

Ich wünsche mir, dass diese drei Punkte mehr und mehr in den Situationen berücksichtigt werden, in denen wir Lernen wollen, sollen und dürfen. 

Frei-Lernen #3

Immerwieder stelle ich fest, dass der kleine Mann irgendetwas macht oder kann, was unter Bildung und Lernen fällt. Zumindest in der Wahrnehmung und Definition der meisten Menschen. Da das Thema Freilernen und sich frei bilden bei uns wichtig ist, möchte ich in dieser Rubrik, diese Momente teilen und versuchen Lernen sichtbar zu machen.  
Unser Frühstücksgespräch:

“Da ist ein O, da ist ein o und da ist ein O, Mama.” 

“Ja”

“Steht da Bio?”

“Ja, die drei Buchstaben B,i,o heißen Bio”

“Mama da steht das auch!”

“Ja”

“Da ist ein I, Mama”

“Das sieht so ähnlich aus wie ein großes I, das ist aber länger als die anderen Buchstaben. Deswegen ist es ein J.” 

“Und da steht auch ein I”

“Das sieht so aus wie ein großes I, stimmt. Aber hier ist es ein kleines L. Davor steht ja das kleine i mit dem Punkt oben drauf.”

 

Frei-Lernen #2

Immerwieder stelle ich fest, dass der kleine Mann irgendetwas macht oder kann, was unter Bildung und Lernen fällt. Zumindest in der Wahrnehmung und Definition der meisten Menschen. Da das Thema Freilernen und sich frei bilden bei uns wichtig ist, möchte ich in dieser Rubrik, diese Momente teilen und versuchen Lernen sichtbar zu machen.



Eine Aufgabe die der Schule oft zugeschrieben wird, ist die der sozialen Entwicklung. Viele Menschen sind der Ansicht, dass Kinder vor allem durch die Schule und den Kindergarten den Umgang mit anderen Menschen lernen. Also Kooperation, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Empathie und was sonst noch alles dazu gehört. Doch lernen Kinder all das nur in der Schule und im Kindergarten? Was ist mit den Menschen, mit denen wir tagtäglich Umgang haben. Sind das nicht die wirklichen Lehrer? 

Eine Episode dazu aus unserem Alltag:

Die Nachbarstochter ist vorbei gekommen. Ihr war langweilig und wollte mit unseren Kindern spielen. Der kleine Mann freute sich sehr. Sie gingen ins Kinderzimmer und der kleine Mann schlug ein Spiel vor. Doch auf “Hebamme” spielen hatte die Nachbarstochter gar keine Lust. Mit fast neun Jahren verständlich. Der kleine Mann ist gerade in einer sehr intensiven Puppen und Hebammen Phase und war dem entsprechend sehr enttäuscht, dass sie nun nicht gemeinsam spielen würden. Wir haben dann darüber geredet. Ich habe ihm erklärt, dass nicht immer jeder genau das spielen möchte was der andere vorschlägt und am Besten gemeinsam ein Spiel für alle gesucht wird. 

Eine harte Lektion war das. Für eine Weile war der kleine Mann sehr unglücklich. Und wahrscheinlich wird es nicht das letzte Mal gewesen sein. Bis er irgendwann sieht wie gut das geht mit der Kooperation und dem Kompromiss finden. Bis dahin wird er noch vielen Menschen begegnen und verschiedene Lehrer treffen. Es wird kleine Situationen geben, in denen es ihm ganz leicht fällt auf seinen Gegenüber zu zugehen und große Momente, in denen er seine Schwierigkeiten damit hat. 

Doch er wird es lernen. Lernen beim Leben. 

Frei-Lernen #1

Immerwieder stelle ich fest, dass der kleine Mann irgendetwas macht oder kann, was unter Bildung und Lernen fällt. Zumindest in der Wahrnehmung und Definition der meisten Menschen. Da das Thema Freilernen und sich frei bilden bei uns wichtig ist, möchte ich in dieser Rubrik, diese Momente teilen und versuchen Lernen sichtbar zu machen. 

  

“Mama, ich habe eine Neun gemacht.”

Ja, sage ich, dass sieht aus wie eine neun und bin erstaunt, dass er sie nicht nur erkennt, wenn sie irgendwo steht sondern sie auch selber formen kann. Natürlich berichtige ich ihn auch noch nach meiner Bestätigung und schiebe den grünen Dinosauriermagneten an die “richtige” Stelle. So sieht eine Neun aus, kommentiere ich. Vehement schiebt der kleine Mann den Dinosaurier wieder zurück, “Nein so muss die Zahl sein!” Ja, wenn du das sagst. Es sieht auf jeden Fall wie eine Neun aus. 

Der kleine Mann ist 3 1/2 Jahre alt.