Lebensort-Freuden

Die letzten Tage sind regnerisch, grau und kühl. Doch das ist uns egal. Nein, egal nicht. Wir freuen uns drüber. Die Natur braucht jeden Tropfen Wasser. Und wir brauchen die Pause. Schönes Wetter nötigt einen ja immer dazu irgendwas zu machen. Schlechtes Wetter ist da anders. Und trotzdem sind wir jeden Tag draußen. Das ist schön!

Meditation mit Schafen im Regen

Am Samstag fahre ich gleich nach dem Frühstück raus. Es regnet. Egal. Freitag Abend gab es hier einiges an Wind und ich wollte nach den Schafen schauen. Nicht das die wegfliegen, mit ihren großen Schlappohren. Wer weiß das schon. Und dann steh ich da, im Regen, mit Ast in der Hand und die Schafe knurpsen die Blätter ab. Meditation pur. Kann ich nur empfehlen. Besonders wenn die Kinder mit dem Herzensmann einkaufen gehen.

Gurkensonnen
Paprikavorfreude

Im Gewächshaus kündigt sich schon großes an. Dort ist der Regen auch egal. Gießen muss ich immer. Dafür habe ich auch die Schnecken hervorragend unter Kontrolle. Alles hat seine Vor und Nachteile. Die Kohlrabi und Salatreihen haben sich gelichtet auf den Beeten außen. Von den Bohnen ist auch nur wenig übrig. Und auch das Zwiebelgrün bleibt nicht verschont. Tja, die Entscheidung für lebende Schneckenvernichter aka Laufenten ist gefallen. Aber erst wenn wir Vorort wohnen, also nächstes Jahr.

Der Wind, der Wind, das himmlische Entastungskommando

Ja, die Schafe waren noch da. Der Wind nicht stark genug. Aber der Kirschbaum, der hat ein Ast abgeworfen. Gut, dass die Kettensäge im Auto immer mitfährt. Also holen wir den Ast gleich ganz runter und pflücken die reifen Kirschen. Der Wind hätte ja auch erst in einer Woche kommen können. Dann wären noch mehr Kirschen reif. Aber was soll’s. Schmecken lecker und sind eine andere Sorte als unser erster Kirschbaum. Welche? Keine Ahnung. Kirschkenner dürfen sich gerne melden. Wie heißen Pomologen eigentlich bei Kirschen? Cherrylogen? Kirschologen? Oder ganz anders?

Und dann hatten wir noch Kinderfreunde zu Besuch. Spontan zum gemeinsamen auslüften und ein bisschen Freizeit für die Eltern (zumindest drei von vier). Dann wird gemeinsam Schafe gestreichelt. In der großen Schaukel geschaukelt. Am ausgetrockneten Graben entlang zum Spielplatz um die Wette gerannt. Und so mancher Schatz entdeckt. Das Mädesüß beginnt zu blühen. Der Wiesenbocksbart streckt seine großen Pustekugeln in die Wiese und manchmal fragt man sich welcher Gummistiefel da wem gehört. Naja, so lange sie dann wieder angezogen sind…

Kleines Glück im Alltag

Montag, der 4. Februar 2019

Heute sind die Kinder zu Hause geblieben. Zum einen, weil beide noch Husten, das Septembermädchen am Sonntag lange Mittagsschlaf gemacht hat und ich das Gefühl habe, dass es gerade gebraucht wird. Zum Anderen ist eine Erzieherin krank, einer im Urlaub und keiner da der einspringen könnte. So freuen sich die verbliebenen zwei Erzieher über weniger Kinder. Das Septembermädchen steht nach dem Herzensmann auf und frühstückt gleich. Der Dezemberjunge kuschelt sich noch mal zu mir. Als die Müslischüssel leer ist, kommt das Septembermädchen noch mal dazu. Dreiviertel Acht stehen wir dann auf. Die Kinder fangen direkt an zu spielen. Ich versorge die Hühner und Hasen, schalte die Waschmaschine an und bereite Frühstück zu. Dann kommen auch beide Kinder und essen noch mal eine Kleinigkeit. Der Dezemberjunge muss gleich zweimal aufs Klo. Das Ergebnis ist nicht so toll. Ich hoffe mit einem kleinen Schluck Heilerde-Wasser das gleich im Keim zu ersticken. Zumindest ist der Dezemberjunge recht gut gelaunt.

Den Vormittag verbringe ich mit Wäsche. Wäsche aufhängen. Wäsche sortieren und in die Waschmaschine stopfen. Wäsche legen. Wäsche aussortieren. Wäsche aufräumen. Währenddessen hören die Kinder zwei Hörspiele und spielen zu Frieden im Kinderzimmer. Irgendwann zieht sich der Dezemberjunge an und schaut den Bauarbeitern in der Nachbarstrasse zu. Ich spiele eine kleine Runde Halligalli mit dem Septembermädchen.

Dann machen wir uns die Reste des Sonntagabendessens warm. Es gibt Nudeln pur für die Kinder nach Wunsch und ich esse sie mit Pilzen und körnigem Frischkäse. Als Nachtisch kocht der Dezemberjunge mit ein bisschen Hilfe Schokopudding. Diesen hat er sich schon gestern Abend gewünscht und es gab ein großen Ärger darüber. In der Mittagspause mache ich Ihnen nochmal ein Hörspiel an. Ich habe eine kurze Pause auf dem Sofa. Nach dem Hörspiel sind die Kinder etwas unausgelasstet und wissen nicht so recht was sie machen sollen. Mich lockt die Sonne nach draußen. Zu erst erledige ich mit den Kindern den Einkauf und bringe gleich die aussortierte Wäsche zum Kleiderkontainer. Dann geht es auf den Spielplatz. Dort sind wir dann sicher 1 1/2 Stunden. Ich halte mein Gesicht in die Sonne und genieße. Die Kinder schaukeln, Rollern den Berg runter und spielen am Wasser. Entspannt. So ein kleines großes Alltagsglück. Neben mir im Bach platscht es. Ich beobachte einen Eichelhäher beim Baden. Kurz danach schaut noch ein Eichhörnchen vorbei. Ich freue mich sehr über diese zwei Tierbeobachtungen. Das ist für mich immer wieder etwas besonderes. Egal wie groß oder klein die Tiere sind. Ich kann auch stundenlang unseren Gartenvögeln zu schauen. Dabei werde ich ganz ruhig. Während ich so in der Sonne Bade und in der Natur auf tanke, spielen die Kinder. Ab und an werde ich etwas gefragt, oder ich darf den Startschwung auf der Schaukel geben. Eigentlich werde ich aber nicht gebraucht. So lese ich auch ein bisschen auf dem Handy. Unter anderem diesen offenen Brief eine Mutter an das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Schleswig-Holstein. Er hat mich sehr beeindruckt.

So langsam bekamen dann die Kinder Hunger und Durst. So machen wir uns auf den Heimweg. Es gibt einen Obstteller und Muffins von gestern. Außerdem Tee gegen den Husten. Danach schauen wir uns eine Folge Löwenzahn an. Das Thema ist Schokolade. Danach wird noch Zimmer aufgeräumt und es ist auch schon Abendbrotzeit. Die Hühner und Hasen werden auch für die Nacht versorgt und es gibt drei Eier zu beschriften. Zum Abendbrot gibt es Reis, Linsen”Brei” und gedünstetes Paprika-Fenchel-Zwiebel Gemüse. Ich bin erstaunt wie gut heute beide essen. Das Gemüse war so schnell weg. Und dann geht es ins Bett. Als beide schlafen, nähe ich noch eine Kleinigkeit und dann geht’s auf s Sofa. Der Herzensmann kam auch nach Hause als wir gerade die Gute-Nacht-Geschichte gelesen haben.