Es war ein mal ein kleines weißes Wollknäuel, dass lebte schon seit langer Zeit in einer Kiste gemeinsam mit vielen anderen Wollknäulen. Wie lange es dort schon lebte weiß das kleine Knäuel nicht so genau. Denn die Tage waren alle sehr gleich und das Knäuel konnte nicht zählen. So wusste es nicht ob es Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre in der Kiste lebte. Es wusste, wie es in die Kiste gekommen war gemeinsam mit ein paar Geschwistern. Damals war eine junge Frau in den Laden gekommen, wo es vorher gelebt hatte. Sie suchte sich genau das kleine Wollknäuel und seine Geschwister aus. Einige der Geschwister wurden gleich zu einem besonders schönem kleinen Jäckchen verstrickt. Doch die anderen und mit ihnen eben jenes kleine weiße Wollknäuel von dem diese Geschichte handelt, waren übrig und kamen in die Kiste. Nach und nach kamen andere Wollknäuel dazu, manchmal wurde auch wieder eines heraus genommen. Das kleine weiße Wollknäuel träumte auch davon endlich, endlich aus der Kiste genommen zu werden. Es träumte davon etwas ganz besonderes zu werden. Doch es dachte immer es habe keine Chance. Denn es war kein besonderes Wollnkäuel, wie es selber fand. Es war ein einfaches weißes Wollknäuel aus reiner Schafwolle. Kuschelweich, das ja, aber eben nichts Besonderes. Nicht so wie manch andere Wollknäuel in der Kiste. Da gab es welche aus feiner Alpakawolle gemischt mit feiner Seide. Da gab es tolle bunte Wollstränge in allen Farben. Da konnte doch so ein einfaches weißes Wollknäuel nicht mit halten. So dachte das kleine Wollknäuel immer, dass es nicht so etwas besonderes sei, wie die anderen Wollstränge.
Eines Tages, wurde die Kiste wieder von dem Regal gehoben. Alle Wollstränge waren schon ganz aufgeregt und hofften, dass sie nun an der Reihe waren. Nur das kleine weiße Wollknäuel lag stumm in seiner Ecke, denn es ahnte, dass es wieder nicht an der Reihe sein würde. Doch nur dieses eine kleine Knäuel wurde aus der Kiste gehoben. Kein anderes wurde wie sonst angeschaut und in den Händen gehalten, meist ein wenig gestreichelt. Nein, nur das kleine weiße Wollknäuel sollte es diesmal sein. Es freute sich und war ganz aufgeregt, was nun aus ihm werden würde. Plötzlich wurde es von zwei kleinen Händen angefasst. Die streichelten erst ein wenig über die schönen Fäden. Das kleine Wollknäuel musste etwas kichern, denn das kitzelte ein wenig. Doch dann fingen die kleinen Hände an es aus einander zu nehmen. Es wurde ganz durcheinander, fiel auf den Boden und wurde auch noch durch die Gegend gezogen. Da wurde es dem kleinen Wollknäuel ganz schwer ums Herz. Dann es war sich ganz sicher, dass ein so verfitztes Knäuel zu gar nichts mehr zu gebrauchen war. Es wusste ja selber nicht mehr wo nun sein Ende und Anfang war. Doch das kleine Wollknäuel täuschte sich. Es wurde wieder aufgehoben und ganz vorsichtig wieder entwirrt. Dann wurde es wieder zu einem schönen runden Knäuel gewickelt und kam in einen Korb. Dort in dem Korb lagen schon Nadeln und auf den Nadeln war schon etwas gestrickt. Es staunte nicht schlecht, unser kleines weißes Wollnkäuel, als es seine Geschwister erkannte. Nun wurde sein Traum vielleicht wahr. Vielleicht wurde es ja jetzt zu etwas ganz Besonderem. Es ahnte nicht, dass etwas so besonderes aus ihm werden sollte. Das kleine weiße Wollknäuel sollte zu einem kleinen wunderbar kuschelweichem Babyjäckchen werden. Wie stolz das kleine weiße Wollknäuel sein wird, wenn es dann von dem kleinen Babykind getragen wird und alle Menschen das Baby mit seinem wunderbar kuschelweichen Jäckchen bewundern werden, dass werden wir nicht erfahren. Aber es wird wohl sehr stolz darauf sein. Denn es ist zu etwas ganz Besonderem geworden.
Archiv für den Monat: Juni 2014
Die vorletzte Semesterendphase
Ja, nun ist es schon fast wieder rum das Semester. In zwei Wochen steht die erste Prüfung an. Die letzten Wochen waren geprägt mit Hausarbeit und Projekt fertigstellen. Denn los ging es mit der Endphase schon Anfang Juni. Da war es dann plötzlich und unerwartet so weit. Der erste Abgabetermin nahte, ein Referat musste gehalten werden. Dann ging es auch rasch in die heiße Phase des Projektes über. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn es wurde heiß. Nicht nur die Temperaturen kletterten auf über 30 °C, es wurde auch heftig diskutiert, Meinung kund getan und rum querelt. Doch alles möchte ich nun gar nicht mehr ausbreiten. Möchte es endlich abschließen und aus meinem Kopf streichen. Doch es hat mir mal wieder gezeigt, dass nur einzelne Personen ein ganzes Projekt ordentlich boykottieren können. Teamfähigkeit und all sowas gibt es bei manchen Menschen scheinbar nicht. Doch seit gestern ist auch das geschafft. Ein großer Hacken an die ganze Sache und fertig. Erledigt! Nun muss “nur” noch gelernt werden. Vier Prüfungen in vier Wochen, sechs verschiedene Lehrinhalte. Da heißt es jetzt gut organisieren, vorbereiten und irgendwie alles in den Kopf bekommen. Ein großes bisschen Lern-Bulimie praktizieren und bestimmt alles bestehen. Denn davon gehe ich erstmal aus, sonst bräuchte ich ja gar nicht erst hin zu gehen. Könnte mir diesen Aufwand sparen. Doch ich möchte nun endlich fertig werden. Dieses Projekt “Studium” auch endlich abschließen. Die Aussichten sind gut. Wenn alles bestanden ist, nach diesem Semester, fehlt ja nur noch ein Modul und die Bachelorarbeit. Dass diese beiden Sachen im Wintersemester abgehakt werden können, wünsche ich mir. Hoffentlich findet der kleine Mensch in meinem Bauch diesen Plan auch ganz gut und zeigt sich kooperativ.
Da es jetzt nur noch wenige Wochen sind, erlaube ich mir schon jetzt einen kleinen Rückblick. Dieses Semester war, von den Projektquerelen abgesehen, ein sehr entspanntes und schönes Semester. Der Stundenplan war perfekt. Die Balance zwischen Studium und Kind konnte ich dieses Semester sehr gut herstellen. Jeden Nachmittag hatten wir frei und genossen die Mutter-Kind-Zeit. Ich hatte nie das Gefühl die eine oder andere Sache zu vernachlässigen, hatte eigentlich immer genug Spielraum und Zeit um Hausarbeiten und andere Vor- und Nachbereitungen für das Studium am Vormittag zu erledigen. Und freute mich immer auf die gemeinsame Zeit mit dem kleinen Mann am Nachmittag. Die klare Struktur dieses Semesters habe ich sehr genossen und gemerkt, dass sie uns beiden sehr gut tut. So haben wir klare Essenszeiten. Vormittags ist er immer zur selben Zeit bei der Tagesmutter und der Mittagsschlaf hat auch sein klares Zeitfenster. So haben wir jeden Tag immer die gleichen Sachen, auf die wir uns verlassen können. So kann der kleine Mann die vielen neuen Entdeckungen gut verarbeiten. Ich hoffe, dass wir diese Struktur weiter halten können.
Und nun noch den Endspurt gut hinlegen und dann ist es fast geschafft.
Der Sonntag: entspannt und erfolgreich
Heute…
… durfte ich, nach einem späten ins Bett gehen gestern, ausschlafen
… aßen wir gemütlich draußen auf Nachbars Terrasse Frühstück
… konnte der kleine Mann endlich wieder mit Nachbarskindern spielen
… wurde mein Garten und die darin wachsenden Früchte bewundert
… stellte ich die Projektarbeit endlich fertig
… erntete ich wieder eine große Schüssel roter Johannisbeeren
… gab es einfach nur Brote zum Mittagessen
…. wurden die Füße vom kleinen Mann aufgemalt
… wurde zum Kaffeetrinken leckerer Träubleskuchen verspeißt
… half der kleine Mann mir beim Gießen
… kochten wir gemeinsam leckere Gemüselasagne, während der kleine Mann die Regale nach Essbarem durch suchte
… wurde wieder begeistert gebadet und der Fußboden gleich mit
… entstanden weitere Gläser leckerster Marmelade
Sonntagsausflug
Ein wunderschönes Wochenende liegt hinter uns. Ein toller Abschluss eines kurzen Familienurlaubs. Am Freitagnachmittag sind wir wieder nach Hause gekommen. Konnten so in Ruhe ankommen in unseren vier Wänden. Am Samstag wurde erstmal fleißig ausgepackt, Wäsche gewaschen und die Küchenschränke gefüllt. Am Nachmittag wurde ich dann überrascht. Einige Freunde kamen vorbei zu einem kleinen nachgefeierten Geburtstagskaffee. Die Kinder spielten gemeinsam im Garten. Wir konnten Hängematte und Slackline unsicher machen. Oder einfach nur auf der Wiese sitzen und quatschen. Heute Vormittag musste ich noch etwas arbeiten. Während ich so an meinem Schreibtisch saß, spielten die Männer drinnen und draußen. Außerdem wurde ganz typisch die Kehrwoche noch gemacht.
Für den Nachmittag haben wir einen schon lange gewünschten Ausflug endlich gemacht. Wir sind in den Tierpark gefahren. Nicht in den großen Zoo im schwäbischen Kessel. Das wäre für heute doch noch etwas zu viel gewesen. Aber der kleine Tierpark am Neckar auf halber Strecke war genau richtig. Schon vor dem Eingang konnte der kleine Mann so einiges entdecken. Viele andere Familien hatten die gleiche Idee. So mussten große und kleine Kinder beobachtet werden. Auch die Biber und Schildkröten konnten schon während des Kartenkaufs bestaunt werden. Der Tierpark ist schön angelegt. Der Rundgang geht um einen Teich in der Mitte und meist außen sind die Gehege. Los ging es dann mit Eseln und Ziegen. Doch da war das Eis in meiner Hand noch viel spannender. Nachdem wir uns darauf geeinigt hatten, dass er es halten darf und natürlich auch was essen, solange er auf meinem Arm ist und ich größere Schweinereien durch mitessen verhindern kann, ging es dann auch ohne Gemecker weiter. Das Beste war immer das Gitter am Gehege. Da kann mann so schön die Finger rein stecken und sich ein bisschen dran hoch ziehen oder versuchen hoch zu klettern.
Neben den Hühnern gab es auch noch viele Hasen und Meerschweinchen. Zwei große Uhus konnten wir entdecken, so wie Fasane und Pfauenfrauen. Auf der Hälfte des Rundgangs gab es einige Volieren mit schönen bunten Vögeln, darunter verschiedene Papageien und Sittiche. Bei einer kleinen Obstpause wurde dann die Ente gejagt und ein Keks von anderen Besuchern abgestaubt.
Frisch gestärkt ging es dann weiter am Teich entlang. Vorbei an weiteren Schildkröten und einem kleinen Schwein, was sich lieber versteckt hielt. Zwischen durch wurden immer wieder kleine Kieselsteinchen vom Weg aufgehoben und ein Stückchen mit genommen. Die sind ja auch viel spannender. Aufregend war es auch bei den Rehen. Da standen viele Kinder am Zaun mit Popcorn. Das konnte man am Eingang kaufen um es an die Tiere zu verfüttern. Der kleine Mann schaute sich die ganze Sache eine Weile an, hob dann das runtergefallene Popcorn auf und bot es dem Reh an. Das nahm es gerne und dankend aus seiner Hand. Nur die Fotografen waren, wie immer, nicht schnell genug.
Auf dem Weg Richtung Ausgang konnten wir noch ein paar Mäusearten und Schlangen sehen. Insgesamt war es ein schöner Ausflug. Der kleine Mann war danach so müde, dass er im Auto dann doch noch einschlief kurz bevor wir zu Hause waren. Für ihn war es alles spannend. Die Tiere, die Kinder und die Steinchen. Und der Tierpark hatte genau die richtige Größe. Ein schöner Abschluss unseres Urlaubs.
Kommunikationsblüten
Mit Kindern merkt man erst, was man so alles von sich gibt. Denn man hört sich meistens selber nochmal zu. Da ich gerade laufend über Äußerungen von uns, aber auch über Kommunikationsfetzen mit dem kleinen Mann lachen muss, rufe ich jetzt diese Reihe ins Leben. Ich hoffe da ist auch der ein oder andere Lacher für euch dabei.
Der kleine Mann haut sich die ganze Zeit irgendwo etwas an und jammert kurz. Darauf hin der große Mann: “Bist du heute bisschen ungeschickt?” – “Joa”, in einem etwas leidenden Ton vom kleinen Mann.
Beim Spielen: “Hallo Schaf ich bin der Holzkopf.” – zur Erklärung: der kleine Mann hat ein Holzschaf und so ein Männlein aus Holz, das man auf einen Stab stecken kann. Schaf und Kopf haben sich mit einander bekannt gemacht.
Ich hole den kleinen Mann vom Spielplatz ab, da ich ausnahmsweise mal nachmittags Vorlesung hatte. Er sitzt im Sandkasten und bäckt Sandkuchen. Es ist schon spät und ich möchte mit ihm nach Hause.
“Wir fahren jetzt. Du kannst zu Hause weiter Sandkuchen backen, okay?” – “Nein!” Das war eindeutig die falsche Antwort, aber klar und deutlich. “Möchtest du bei unseren Nachbarn Ainun und Mimi weiter Sandkuchen backen?” – “Ja!” Wenigstens ziehen die Nachbarn. Sollte ich mir dadrüber jetzt Gedanken machen? Nein, beschließe ich mal.