„So ein schönes Silvester hatte noch nie jemand.“

Silvester. Für viele eine große Party. Ich lass es gerne an mir vorüber ziehen und genieße dann eher den Neujahrstag mit seiner Ruhe. Doch mit Kindern sieht das manchmal anders aus. Besonders der Dezemberjunge freut sich schon die letzten Tage auf Silvester. Möchte die Silvesterböller sehen und eine Party machen. Außerdem stellt er nun fest, dass morgen der erste Tag vom neuen Jahr ist. Aufregend!

Gestern musste ich noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Dabei dachte ich über unser Silvesterabendessen nach und beschloss spontan, das wir grillen. Also Mais und vegane Grillwürstchen eingekauft und noch ein bisschen Geflügel. Dass haben sich die Kinder vor ein paar Tagen gewünscht. Und dann habe ich mit noch eine kleine Überraschung überlegt. So habe ich gestern Abend noch Knallbonbons gebastelt. Diese lagen heute Abend auf den Tellern. Nach dem Essen war es dann soweit. Der Tisch wurde abgeräumt, die Gläser zurück geschoben und bei drei haben wir es knallen gelassen.

Heraus purzelten essbares Konfetti (“Quatsch Mama, das sind doch smarties.”), Kaubonbons und Luftschlangen. Das war ein Spaß! Sofort wurde mit den Luftschlangen geschmückt. Die Kinder riefen “Party!” und der Herzensmann machte “laute” Musik an. Und schwups hüpften und tanzten wir, besonders die Kinder, durch die Küche. Das war eine Freude und das Septembermädchen fand, beim sich-mit-Luftschlangen-schmücken, “So ein schönes Silvester wie wir hatte noch niemand.”

Als alle genug getanzt haben, sind wir raus in den Garten gegangen. Silvesterböller gucken und Wunderkerzen an machen. Dabei könnten wir auch den Dezemberjunge mit Wunderkerzen und Holzwolle experimentieren lassen. Das gab ein schönes kleines Eimerfeuer. Und dann hieß es für die Kinder ab ins Bett. Aber nur weil wir versprochen haben beide Mitternacht zu wecken. Hoffentlich sind wir dann noch wach. Es sind ja immer noch zwei Stunden. So wünsche ich allen einen guten Rutsch und ein gesundes glückliches und zufriedenes Jahr 2020.

Mein größtes Geschenk

An einem warmen Samstagmittag Ende Juli machten wir uns auf den Weg zu einer Besichtigung. Lange war nichts passiert in Sachen Haus-und-Hof-Suche. Der Dezemberjunge würde nach den Sommerferien eingeschult werden und so hatten wir uns im Frühjahr entschieden zu bleiben. Hier in unserer Kleinstadt am Rande der schwäbischen Alb. Nach dem wir die Entscheidung getroffen hatten, schalteten wir noch eine Anzeige in der städtischen Zeitung. Doch nichts tat sich. Fast nichts. Von Chormitgliedern wurde ich angesprochen, ob das unsere Anzeige wäre, sie wünschten uns viel Glück. Und dann bekam ich den Hinweis, dass in einem Nachbardorf zwei Höfe zum Verkauf stehen. Ob das etwas für uns wäre? Hm, beim Blick auf die Anzeige klang es nicht so nach unserem Ding. Nur eine Woche später, sprach mich dann eine Freundin an, die in dem Dorf wohnt. Den Hof müssen wir uns ansehen. Unbedingt!, war ihre Meinung. Und zwar schnell. Hm, dachte ich wieder. Na gut. Anschauen kostet nichts, also habe ich einen Termin ausgemacht. Und so fuhren wir nun an einem vollen Sommerwochenende (eigentlich sind immer alle Sommerwochenenden voll) zu diesem Hof. Zum gucken.

Das Haus ist alt. Hat wenig Charme. Ist riesengroß und schlecht geschnitten. Hinzukommt ein schlechter baulicher Zustand. Naja, so richtig vorstellen können wir es uns nicht. Dann gehen wir noch auf die Wiesen hinterm Haus. Wir treten die Treppe hinunter und stehen im Hof. Der Hühnerstall mit Auslauf ist bezugsfertig. Die Scheune daneben ist gut in Schuss. Daneben ein alter Birnenbaum und ein toller Walnussbaum. Der Makler zeigt uns bis wohin das Grundstück geht. Wir sind verzaubert. Nicht nur vom Blick auf die Burg und die Felsen, auch von den Wiesen und alten Obstbäumen. Der Blick ins Grüne und die Energie der Wiese macht das charmelose Haus wieder wett.

In den nächsten Tagen geht uns das Haus nicht aus dem Kopf. Viel mehr das Grundstück. Also fahren wir die Woche später noch mal hin und wollen nicht wieder weg. Wir spüren, dass wir uns hier zu Hause fühlen. Hier wollen wir wohnen. Also heißt es nun viele Fragen klären. Können wir uns das Haus leisten? Kann das alte Haus renoviert werden? Und wenn ja, zu welchem Preis? Wie sieht es mit einem Neubau aus? Und wenn ja mit welcher Firma? Wollen wir das? Bekommen wir einen Kredit? Und wie funktioniert das mit allem drum und dran? Nun ja. Machen wir es kurz. Es folgten intensive Wochen. Doch am Ende hatten wir einen Notartermin. Doch auch mit diesem war noch längst nicht alles geklärt. Diese und jene Behörde durfte dem Kaufvertrag noch zustimmen. Am Ende konnten wir im November den Schlüssel entgegen nehmen. Und machten uns das größte Geschenk aller Zeiten.

Der Traum vom Landleben wird nun Stück für Stück Wirklichkeit. Wie es weiter geht und was bis jetzt schon passierte, möchte ich gerne hier mit Euch teilen. Ich freue mich wenn ihr uns weiter begleitet. Es wird auch weiterhin Beiträge zu den “alten” Themen geben. So wie es passt und (für mich) richtig ist.