Sommerkräuter für den Winter

 

Auf dem Markt bekam ich heute zwei Bund Petersilie geschenkt. Da zwei Bund eine Menge für unseren kleinen Haushalt sind, beschloss ich diese einzufrieren. Kurz entschlossen drehte ich noch eine Runde durch den Garten und sammelte mein Sieb voll. Schnittlauch, Oregano und Ringelblumen passen auch ganz wunderbar dazu und schon ist die Kräutermischung fertig. Alles klein gehackt und in der Dose vermischt. Nun gibt es ein Hauch Sommer auch im Winter. Auf Suppen, in Quark oder über den Salat. Lecker! 
 

Ein kleines Kinderzimmer für Zwei

Schon lange möchte ich mal unser Kinderzimmer zeigen. Es ist zwar noch nicht fertig – wird es das je sein? Aber es war Montag so schön aufgeräumt, dass ich endlich mal Fotos gemacht habe. 

Das Zimmer ist nicht besonders groß, hat zwei Aussenwände, ein großes Fenster und eine kurze Wand ist komplett ein großer Einbauschrank. So viel zu den Gegebenheiten. 

Damit beide Kinder im Kinderzimmer schlafen können, haben wir vor einem Jahr ein Hochbett eingebaut.  

 Das Bett geht über die gesamte Breite des Zimmers. Mit Greunden wir auch gerne da oben gespielt. So dient das Bett auch regelmäßig als weitere Spielebene. Unter dem Bett findet das Kinderbett des Septembermädchens Platz. Mit einem einfachen blauen Baumwolltuch habe ich einen Himmel gespannt. So ist es richtig gemütlich.  

 Auf der anderen Seite unter dem Bett ist die Kletterwand und eigentlich soll hier auch eine gemütliche Leseecke sein. Zwischen  den Balken des Hochbettes möchte ich noch zwei Regalbretter bauen. Für eine ordentliche Bücheraufbewahrung.  

 Neben dem Sitzsack hat meine Puppenwiege Platz gefunden. Davor steht dann die Kinderküche, die vom Herzensmann selbst gebaut ist.  

 So sieht die eine Hälfte des Zummers aus. Die andere bietet Platz zum Spielen und Bauen. Hier liegt ein Teppich unter dem Fenster und es gibt noch ein kleines Regal zum Spielsachen aufbewahren. Das steht aus Platzgründen auch einfach vor dem Einbauschrank.  

 Direkt gegen über ist dann noch die Tür und daneben der Heizkörper. So sieht es aus, das Kinderzimmer. 

Was noch fehlt? Zum einen das Bücherregal, denn die sind grad eher weniger schön in einer Klappkiste untergebracht. Und zum Anderen möchte ich gerne die”obere Etage” noch etwas verschönern. Geplant ist ein Wandbehamg mit Taschen zum Kleinkram verstauen. Die Idee ist schon vom Kopf auf das Papier gewandert und zu kleinen Teilen in der Umsetzung. Mal schauen, wann es dann irgendwann soweit sein wird und er wirklich unsere Wand ziert. Und vielleicht finde ich ja noch die ein oder andere Idee, wie ich die Etage schöner gestalten kann. 

Kleine Erinnerungsstücke

Nun liegt unser Urlaub ein einhalb Wochen hinter uns. Wir sind im Alltag angekommen, doch gerne denken wir daran, wo wir waren und was wir so alles erlebt haben. Besonders der kleine Mann erzählt gerne Mal von diesem und jenem Erlebnis. 

Zum Erinnern helfen manchmal auch kleine Dinge, Bilder oder Mitbringsel. Man sieht sie und denkt einen Augenblick an die schöne Zeit. Schon ist der Tag noch ein Stückchen besser. Auch wir haben nun ein Erinnerungsstück in unserem Haus. Kein Kitsch zum Kaufen, sondern ein richtiges Erinnerungsstück. Eine kleine Muschel und Zapfen Kette.  

Sie hängt nun im Fliederbusch neben unserer Terrasse. Jedes Mal, wenn ich dort bin und sie sehe, freue ich mich daran. Einen kurzen Moment denke ich meist an die Ostsee, den Strand wo die Muscheln lagen, an unser Ferienhaus, wo die Zapfen vorm Haus in den Füßen pickten, wenn wir nicht auf passten und an die Unbeschwertheit an die gemeinsame Zeit. So träge ich das Urlaubsgefühl noch ein Stückchen weiter und weiter in unseren Alltag hinein. 

Wenn ihr auch so ein Erimnerungsstück machen wollt, es ist ganz einfach. Sammelt in eurem Urlaub einfach ein paar typische Naturmaterialien. Muscheln, Steine, Zapfen, kleine Wurzeln, Äste oder was ihr sonst so findet, eigentlich eignet sich alles dazu. Geinsam mit den Kindern macht das Sammeln noch mehr Spaß und zu Hause kann man dann von der Sammelaktion erzählen und gemeinsam im Urlaubsgefühl schwelgen. Zu Hause braucht ihr die Fundstücke nur an einen Faden oder auch als Mobile aufhängen. Fertig. 

Viel Spaß beim Erinnern. 

Unser Wochenende 25./26. Juni

Am Samstag stehe ich mit den Kindern auf. Sie waren am Abend zuvor sehr zeitig im Bett gewesen, so geht es gegen sieben los. Gemeinsam gehen wir zum Bäcker. Auf dem Rückweg essen beide Kinder bereits eine halbe Bretzel. Ich finde es schön, dass die Zwei mit mir zu Fuß zum Bäcker gehen können. Nach einem gemütlichen Frühstück auf der Terrasse, bereite ich den Teig für einen Kuchen vor. Dann klingelt es und wir bekommen Besuch von einer lieben Freundin. 

 Ich mache mich mit dem Septembermädchen auf den Weg zum Markt. Die Puppe darf auch mit im Kinderwagen fahren und auf dem Markt gibt es eine Banane geschenkt. Als wir wieder nach Hause kommen ist ein neuer Besuch vorbei gekommen. Der längste Freund vom Herzensmann sitzt auf der Terrasse.  

    
Dann ernte ich die ersten Johannisbeeren dieses Jahr. Das Septembermädchen hilft mir dann beim Abbeeren. In der Küche wird auch fleißig gewerkelt. Es gibt Zucchinifrittata zum Mittag.  

Mit noch warmem Kuchen steigen wir ins Auto und fahren zu einer Freundin zum Geburtstag.  

Der Nachmittag ist schnell rum. Die Kinder spielen gemeinsam und testen sämtliche Spielsaghen aus. Das Septembermädchen ist von der Schaukel besonders begeistert.  

Am Abend kommen noch mehr Gäste, auch der Patenonkel vom kleinen Mann ist mit Hund dabei.  Da freuen sich beide Kinder sehr.   

Erst um zehn liegen die Kinder im Bett. Wir hoffen, dass sie lange schlafen. 

Sonntag

Leider funktioniert das mit dem Ausschlafen bei unseren Kindern nicht so gut. Das Septembermädchen ist halb acht wach. Der kleine Mann schläft etwas länger. Dann frühstücken wir wieder auf der Terrasse. Am Vormittag hängen wir alle ziemlich rum. Der Herzensmann arbeitet etwas. Während das Septembermädchen schläft, mache ich mit dem kleinen Mann einen Spaziergang. Er freut sich mal wieder im Kinderwagen sitzen zu dürfen.  

Am Nachmittag machen wir dann noch einen kleinen Spaziergang. Der kleine Mann möchte sein Fahrrad mal wieder ausprobieren. Das zweite Mal sitzt er dann auf dem Fahrrad und fährt schon ganz allein. Der Herzensmann läuft natürlich immer nebenher.  


Das Septembermädchen möchte auch. Sie schiebt mit und sagt wie wir “teten, teten”.

Dann müssen wir schnell wieder zurück, denn es kommt ja Fußball. So kann ich wenigstens ganz in Ruhe Abendbrot (Falafel mit Gemüse) vorbereiten.   

Dann ging es schnell ins Bett. Meine abendliche Freizeit habe ich genutzt, um neue Maschen anzuschlagen.  
Weitere Familien-Wochenenden wie immer bei Susanne.  
  
  

Kindergarten-Klappe die 2.

Ein Satz den ich nicht oft gehört habe, aber der unterschwellig mit Klang. Ein Satz, der mir in diesem Artikel bei 2KindChaos in den Kopf sprang.

“Da müssen sie halt durch!” 

Frida schreibt über ihre Erfahrungen zum Thema Kindergarten. Darüber, dass Kinder in der Eingewöhnungsphase auch mal schreien gelassen werden. Darüber, dass sie als einzige Mama länger bei ihrer Tochter im Kindergarten blieb. Darüber, dass sie diese “Da müssen sie halt durch”-Haltung nicht für sich akzeptieren kann. 

Und auch mir ging es so. Wie die Sache mit dem Kindergarten und dem kleinen Mann so lief, habe ich hier schon beschrieben. Für mich aber auch immerwieder erstaunlich, die Reaktionen von anderen Familien, wenn ich unsere Geschichte erzählt habe. Denn, wie ich in dem ersten Artikel schon schrieb, immer kamen ähnliche Antworten. “Die müssen da durch. Das ist heftig am Anfang. Die passen sich schon an.” Aber mir geht es da genauso wie Frida, ich will diese Anpassungsleistung von meinem Kind nicht. Nicht so extrem. Und so habe ich mich auf die Suche gemacht. 

Auf die Suche nach einem anderen Kindergarten. Einer in dem der kleine Mann akzeptiert wird wie er ist. Einer in dem er freier ist. Einem in dem auch wir als Familie Willkommen sind. So einen habe ich gefunden. 

Eine Elterninitiative mit viel Mitarbeit der Eltern. Erzieherinnen (ich mag dieses Wort überhaupt nicht) die authentisch sind. Ein Konzept zu dem ich “ja” sagen kann. Eine Geinschaft, die gelebt wird. 

Heute waren wir zum zweiten Mal Schnuppern und am 15. Juli geht es dann los. Ich bin gespannt, wie dieser Kindergarten auf unser Leben wirkt, wie er uns beeinflusst. Werden wir dort ankommen? Oder wird sich alles wiederholen? Und ich frage mich, ob “kindergartenfrei” vielleicht doch eine gute Alternative wäre. Der kleine Mann ist nun seit sechs Wochen zu Hause. Seit wir aus unserem Urlaub wieder da sind, habe ich das Gefühl, dass er unseren beschaulichen Alltag ganz gut findet. Er spielt viel freier und selbständiger. Ich muss nicht mehr neben ihm sitzen beim Spielen, sondern kann ganz selbstverständlich meine Aufgaben erledigen und er werkelt in der Wohnung/im Garten rum. So wie es das Septembermädchen schon sehr viel länger macht. Außerdem fragt er nicht. Er fragt nicht nach seinem alten Kindergarten, über den sowieso nur sehr selten gesprochen wird. Aber er fragt auch nicht nach dem neuen Kindergarten. Und wir gestalten unsere Tage so wie es unserem Rhythmus entspricht. Ohne täglich ein Anziehchaos zu haben, denn wir müssen pünktlich irgendwo sein. Ohne Mittags mit dem Septembermädchen auf die Uhr zu schauen, wann sie wie schlafen sollte, damit es mit der Abholzeit auch passt. Ohne diese Momente in denen wir uns tagtäglich wieder aneinander gewöhnen müssen. Denn es dauert immer eine Weile, das Ankommen im Kindergarten und wieder zu Hause. 

Tja, wie unser Weg weiter geht? Wer weiß. Erstmal genieße ich die gemeinsame Zeit in vollen Zügen. Dann schauen wir was der Kindergarten bringt. Und dann? wer weiß das schon.

Endlich fertig!

Lange habe ich gestrickt. Masche für Masche. Reihe um Reihe. Eine Farbe nach der Anderen. Und nun ist es geschafft. Eine große längs gestreifte Decke ziert nun nicht nur den Gartenstuhl, sondern auch das Sofa. Mit ist zwar grad gar nicht nach Wolldecken-Gemütlichkeit, bei diesen Temperaturen draußen. Aber irgendwann kommt der Herbst, an dem ich noch gar nicht denke, schließlich ist hier endlich der Sommer eingezogen. 

 

Von Görlitz bis nach Usedom – Teil 3

Montag 6.6.

Unser Plan für die nächsten Tage ist gemütlich, da wir am Sonntag so schnell gefahren sind und wir einen Teil mit dem Zug überbrücken wollen. Daher schauen wir uns nach dem Frühstück noch die Auenlandschaft im Unteren Odertal an. Der Nationalpark hat einen Auenpfad eingerichtet, so können wir durch die Schutzzone 1 laufen, in der keine menschlichen Eingriffe mehr erlaubt sind.  

    
   
Es ist eine unglaubliche Ruhe. Wir hören die verschiedensten Vögel und Frösche. Wir sehen Schwäne im Landeanflug und einen Vogel beim Fischen. Im Sturzflug schießt er aufs Wasser, um kurz ein zutauchen, schnell ist er wieder in der Luft und das Ganze beginnt von erneut. Der kleine Mann möchte gerne den Kuckuck sehen, den wir die ganze Zeit hören, doch wir können ihn nicht entdecken. Das Septembermädchen schlägt irgendwann auf meinem Rücken ein. Ein kleines Paradies. 

Am späten Vormittag setzen wir uns auf die Räder. Nun ändern wir die Richtung. Unser Tagesziel ist Angermünde. Wir fahren ein Stück bis Stolpe an der Oder zurück. Dann geht es ins Landesinnere und wir fahren auf dem Uckermärkischen Radrundweg bis Angermünde weiter.  

   

Wir kommen am späten Mittag in Angermünde an. Wir drehen eine Runde und finden am Mündelsee etwas zum Essen. Die Kinder spielen auf einem schönen Spielplatz auf der anderen Seite des Weges. Ein älteres Ehepaar wundert sich, wo die Eltern des kleinen Mädchens sind, dass da so allein rumspaziert. Als sie anfängt zu klettern wundern sie sich noch mehr. Sie bemerken wie ruhig und sicher sie klettert. Der Orginalkommentar: “Die zwei haben nicht so eine Hektik wie die anderen Kinder. Schau mal wie schön ruhig und langsam sie das machen.” Als das Septembermädchen am Ende der Kletterpartie abrutscht und sich gut festhält, flitzt der Herzensmann los. Der kleine Schreck bei ihr ist schnell überwunden und das ältere Ehepaar nickt mit anerkennend zu.  

 Dann heißt es weiter fahren. Wir wollen noch ein paar Kleinigkeiten besorgen, bevor wir in den Zug nach Anklam steigen.  

Kurz vor 19:00 kommen wir in Anklam an und fahren zu unserer kleinen Ferienwohnung, die wir schon in Angermünde reserviert haben. Schnell Nudeln kochen und ankommen. Der kleine Mann ist noch sehr aufgeregt und braucht ein bisschen zum Einschlafen. 

Dienstag 7.6.

In aller Ruhe frühstücken wir und packen alles ein. Die Kinder spielen im Hof vor der Ferienwohnung. Dann fahre wir in die Stadt und schauen uns noch ein bisschen um. Wir entdecken unter anderem das Otto Lilienthal Denkmal.  

Wir wollen noch ein paar Würstchen für das Mittagessen besorgen und stellen fest, dass in dem Haus, in dem jetzt die Fleischerei ist, Otto Lilienthal seine Kindheit verbracht hat. Dann radeln wir weiter. Wieder ein Stück zurück den wir wollen mit der Fähre nach Usedom übersetzen. In Anklamer Fähre fährt uns eine kleine gemütliche Fähre über das Haff.  

Zwanzig Minuten dauert die Fahrt. Die Kinder sind ganz begeistert. Wir sehen einen Graureiher, Möwen und Enten, den anderen Booten wird zugewinkt, dann fahren wir an der Hubbrücke von Kamp vorbei. Ein gigantisches Bauwerk. Wir legen an einem kleinen Steg in Karnin an und betreten die Insel Usedom.  

 Unser Ziel ist erstmal Mellenthin. Wir wollen uns das Wasserschloss ansehen. Besonders der Herzensmann freut sich darauf, denn der Besitzer hat neben der Gastronomie und einem Hotel auch eine Brauerei und Kaffeerösterei etabliert. Wir essen köstliche Waffeln und Eis und haben tolle Begegnungen. Eigentlich wollten wir im Ort eine Übernachtung suchen. Der Hotelbesitzer macht uns ein gutes Angebot und so gönnen wir uns eine Nacht im Schlosshotel. Welch Luxus!  

Mittwoch 8.6.

Sehr zeitig wachen die Kinder auf. Alles ist so aufregend. Um 8:00 Uhr gibt es “endlich” Frühstück. Wir essen lecker im Wintergarten in der Morgensonne. Dann packen wir alles zum vorerst letzten Mal ein. Gegen Mittag können wir unser Ferienhaus in Zinnowitz beziehen. Auf unserem Weg machen wir in Neppermin hält und essen das erste Fischbrötchen und Algensalat.  

  

Die letzte Etappe geht auf und ab, mit Gegenwind und durch den Wald. Es zieht sich und wird anstrengend. Zwischendurch können wir einen ersten Blick auf die Ostsee werfen. Grandios. Kurz nach 15:00 Uhr haben wir es geschafft. Wir sind am Ziel. 

  

  
Insgesamt sind wir in diesen zehn Tagen 368 km gefahren, haben viel erlebt und gesehen, tolle Erfahrungen gemacht und wir sind uns einig: es ist nicht die letzte Fahrradtour gewesen. Mal sehen wo es uns das nächste Mal hin fährt. 

Hier könnt ihr Teil 1 und Teil 2 unserer Radtour lesen. 

Von Görlitz bis nach Usedom – Teil 2

Donnerstag 2.6.

Wir schlafen so lange wir können. Irgendwann liege ich wach und schaue aus dem Fenster in den Wald. Der Herzensmann schläft nicht so gut und schwitzt viel. Am Tag zuvor tat ihm alles weh. Hoffentlich nichts Ernstes, denke ich. Nach dem Frühstück machen wir einen Spaziergang zum See.   

 Direkt vor dem Haus treffen wir die erste Blindschleiche. Es werden am Nachmittag noch zwei weitere dazu kommen. 

   
Das Septembermädchen ist dann müde und schläft auf dem Weg zurück auf meinem Arm ein. Leider nur kurz und so gehe ich mit ihr nochmal eine Runde, diesmal mit Trage. Während dessen beginnen die Männer an der Hütte etwas sauber zu machen. 

Nach einem späten Mittag hängen wir viel auf der Hollywoodschaukel rum, der kleine Mann beginnt eine Höhle zu bauen oder er macht gemeinsam mit seiner Schwester viel Quatsch. Als uns das zu viel wird gehen wir noch einmal eine kleine Runde. Diesmal mit Laufrad für den kleinen Mann und Trage für das Septembermädchen.  

    
 Zum Abschluss beschließt der Herzensmann noch ein Bad im See. Da können die Kinder nicht widerstehen und wollen es auch probieren.  

 Frisch gebadet essen wir noch schnell Abemdbrot und dann geht es schnell schlafen. 

Freitag 3.6.

Wir wollen wieder weiter fahren. So stehen wir zeitig auf um alles ein zupacken und die Hütte wieder dicht zu machen. Später als gedacht geht es dann los. Wir wollen direkt nach Eisenhüttenstadt fahren. So lassen wir die Oder-Neiße-Mündung und Neuzelle rechts liegen und fahren über Landstraße und Feld/Wanderwegen nach Eisenhüttenstadt. Dort wollen wir in den Zug nach Frankfurt/Oder steigen. In unserer Fahrradkarte führt die kürzere Route direkt an der Straße und zum Schluss auf einer viel befahrenen Straße lang. Das ist uns mit Kindern und Anhänger zu viel.  

 

Im Bahnhof von Frankfurt/Oder begrüßt uns dann ein seltener Anblick. Nur kurz bei der Einfahrt sehen wir den Zug mit den Panzern. Auf dem Gleis steht ein Doppelstockzug davor. Kaum etwas ist zu sehen. Abgeschirmt?

 Für dieses Foto laufe ich bis zum Ende des Bahnsteigs zurück. Ich entdecke noch einen weiteren Zug mit schwerem Gerät. Mir gibt dieser Anblick sehr zu denken. Wo wollen diese Züge hin? In den Osten? Sie sind so offensichtlich abgeschirmt. Will Deutschland seinen Bürgern eine heile Welt vorspielen? Ich habe dieses Gefühl. Es beschäftigt mich lange. 

In Frankfurt essen wir dann noch Mittag direkt an der Oder. Wir entdecken eine kleine Kaffeerösterei “Gränzkaffee”. Eine Packung davon kommt ins Gepäck. Dann radeln wir noch ein kleines Stück weiter und suchen uns ein Quartier für die Nacht. Fündig werden wir in Lebus in der Kirschallee. Ein wunderschönes offenes Haus mit tollem Garten. Wir haben das Haus diese Nacht für uns und fühlen uns direkt wohl, besser wie zu Hause. Die Kinder spielen im Sandkasten und begutachten die Hühner. Wir Erwachsenen plauschen auf der Veranda bei Bier und anderem Getränk.  

    
 Die Kinder helfen dem Hausherren auch gleich beim Aufräumen. Wir kochen leckeres Abendbrot und die Kinder huschen schnell ins Bett. Der Herzensmann und ich genießen den Abend auf der Veranda. Wir sind uns einig: so wollen wir leben. 

Samstag 4.6.

Der Herzensmann steht als Erster auf. Er darf heute noch in die Luft. Ganz spontan wurde gestern Abend ein Motorgleitschirmflug organisiert. So fliegt er dann über das Haus hinweg.  

 Langsam packen wir unsere Sachen. Heute wollen wir nicht so richtig los fahren. Zu schön ist dieser Fleck Erde. Außerdem verspricht die Sonne einen besonders heißen Tag. Doch irgendwann ist alles gepackt und auf den Rädern. Wir fahren weiter ins Oderbruch hinein. Wir kommen gut voran, Kienitz ist das Tagesziel. Kurz hinter Küstrin-Kietz gibt es an einem Spielplatz die Mittagspause.  
   
Am Nachmittag erreichen wir Kienitz. Dort kehren wir erstmal in das Kirchencafé ein. Die Kinder haben sich ihr Eis verdient.  

   

Danach machen wir uns auf Quartiersuche. Da es Samstag ist ahnen wir, dass es nicht so leicht werden könnte. Viele Berliner sind für das Wochenende raus gefahren. Wir fahren zum Naturcamp “Uferloos” und haben Glück. Abgewiesen werden wir nicht. Wir können noch in der Jurte schlafen, der letzte freie Platz. Wir sagen zu.  

 Wir bekommen Isomatten, Decken und noch mehr Decken für ein gemütliches Lager. Es wird ein Abenteuer, denn ein Gewitter kündigt sich an. Wir stehen im Zelt es pladdert und kracht. Durch das Loch im Dach regnet es rein. Wir ziehen schnell das aufgebaute Lager noch ein Stück zur Seite. Durch den Wind regnet es schräg. Der Herzensmann kontrolliert und verstärkt die Abflussgräben, ich beruhige das Septembermädchen, der kleine Mann hilft fleißig. Aufregend. Alles.  

 Als es etwas weniger wird huschen wir in die Küche. Nach dem Essen ist es von oben trocken und wir bringen die Kinder ins Bett. Beide schlafen gut und sind auch warm. Wir genießen noch etwas die Natur und gehen auch bald ins Bett. 

Sonntag 5.6.

 Wir schlafen erstaunlich gut. Nur etwas hart war die Nacht. Wir stehen zeitig auf, machen leckeres Frühstück und packen alles ein. Die Kinder flitzen rum, schauen bei den Hasen vorbei und entdecken eine Katze.  

Dann machen wir uns wieder auf den Weg. Die Störche sind unsere täglichen Begleiter. Jeden Tah sehen wir Storchennester und Störche auf der Wiese. An diesem Tag steht später einer direkt auf dem Radweg. Kurz vor und hebt er ab und fliegt in die Lüfte. Imposant.  

Wir radeln schnell und bis zur Mittagspause haben wir bereits 30 km hinter uns gebracht. Das lief nicht immer so schnell. Am Ufer steht eine Trauerweide und ich flechte ein kleines Körbchen in der Pause.   

Die Kinder schauen immer wieder fasziniert zu und sind begeistert als sie das Ergebnis sehen. Ich freue mich, das ich es noch kann und das beide solche Momente erleben dürfen. Am Nachmittag kommen wir nach Criewen. Dort kehren wir im Gasthaus ein und werden auch die Nacht dort verbringen. Wir sind erstaunt, dass wir an diesem Tag so schnell gefahren sind. So können die nächsten Tage ruhiger sein. 

Nach dem Essen schauen wir noch im Museum vom Naturpark Unteres Odertal vorbei. Die Kinder flitzen begeistert herum und schauen sich die Tiere an. Wir spielen selber Flut im Odertal und sehen die verschiedenen Fische im Aquarium. Der Ruf des Kuckucks schallt bald regelmäßig durch die ausgebaute Scheune. Die Kinder haben entdeckt, auf welchen Knopf man drücken muss und sehen dann denn Kuckuck angestrahlt auf einem Ast sitzen. Danach gibt es noch ein Eis und wir schlendern durch den Lenné-Park am Schloss Criewen. An einem Teich bleiben wir stehen und beobachten die Frösche bei ihrem Abendkonzert. 

Teil 1 unserer Reise könnt ihr hier nach lesen. 

Von Görlitz bis nach Usedom – Teil 1

Montag 30.5.

Nach einigen letzten Besorguungen in Görlitz ging es dann endlich los. Wir saßen auf den Fahrrädern, bzw die Kinder im Anhänger und wir radelten. Ein herrlich freies Gefühl war in uns. Die Luft war angenehm, die Sonne schien wieder, besser konnte es nicht sein. So radelten wir aus Görlitz hinaus. Nach gut einer Stunde wurde unsere Fahrt durch Abrissarbeiten unterbrochen. Die Kinder stiegen aus und wir schauten ein bisschen zu. Der erste Hunger wurde mit einem Brot gestillt.  

 An Einsiedel vorbei geht es weiter nach Rothenburg. Dort gab es Mittag und eine Tobepause im Park mit seinen vielen Rhododendrenarten.  

   

Wir machen uns schnell wieder auf den Weg und tretten kräftig in die Pedale. Der Himmel sah sehr dunkel aus. Als wir an einem Bushäuschen vorbei fahren und den Himmel betrachten, fahren wir lieber schnell dort rein. Genau im richtigen Moment. Kurz darauf beginnt es zu stürmen und der Himmel öffnet sich. Wir warten das Gewitter dort ab. Die Kinder sitzen doppelt geschützt im Hänger im Bushäuschen und haben ihre Zankereien vergessen. Es kichert und quatscht aus dem Hänger raus. Wir beobachten das Gewitter und machen uns Gedanken, wo wir übernachten könnten. Als wir in der Mittagspause in Pensionen und bei Privatleuten anrufen werden wir abgewiesen, sobald sie hören, dass zwei kleine Kinder dabei sind. Der Regen hört auf und es ist gegen 17:00 Uhr. Wir radeln weiter und halten Ausschau. In Podrosch werden wir fündig und können unser Zimmer beziehen. 

Wir sind direkt an der Grenze und so steht ein Polizeiauto vor dem Haus. Mit den Kindern gehe ich dort hin, damit die Zwei sich noch ein bisschen bewegen. Wir dürfen im Polizeiauto sitzen, Blaulicht an und aus machen und den Polizisten bei der Kontrolle zu schauen. Die Kinder sind ganz begeistert und ich schwatze mit den Polizisten, die sich freuen mal was erzählen zu können. Dann geht es ins Bett. Die Kinder brauchen ein bisschen. Doch dann schlafen alle gut. 

Dienstag 31.5.

Ich bin zeitig wach. Langsam erwachen alle anderen und wir essen Frühstück. Dann packen wir alles ein und sitzen um 9 Uhr auf den Rädern. Die nächste Etappe bringt uns nach Bad Muskau. Immer wieder fahren woran wunderschönen Backsteinhöfen vorbei und ich komme ins schwärmen. Die Sonne scheint und die Luft ist erfüllt von den herrlichsten Gerüchen.  

 In Bad Muskau bewundern wir den Park und das Schloss. Der kleine Mann flitzt auf dem Laufrad rum. Und ich mache Schattenfotos.  

 Nach einer kleinen Rast und einem Einkaufsstop, radeln wir weiter. Ich entdecke den ersten Zeltplatz, den wir auf der Tour nach unserem Abi angesteuert haben. Sonst ist das meiste neu und ich frage mich, ob ich hier wirklich schon mal lang gefahren bin. Nach einer Weile wird der Mittagshunger groß und wir machen Rast am Damm. Auf dem Kocher machen wir Polenta und schnipseln noch Gemüse mit rein. Die Kinder toben rum, bauen mit Steinen und entdecken große und kleine Tiere. Auf dem Weg zu einem Hochsitz, huscht ein Reh vor uns über den Weg. Ich schnappe mir den kleinen Mann und wir flitzen hinter her. So können wir es noch beobachten, wie es über das Feld davon springt. Dann radeln wir weiter bis nach Sacro kurz hinter Forst. Im Gasthof finden wir eine Unterkunft, ein Eis und einen Spielplatz für die Kinder. Perfekt! 

Mittwoch 1.6.

Es regnet. So richtig. Wir lassen uns beim Frühstück Zeit und auch beim Packen trödeln wir. Der Regen hört auf und 10:15 Uhr starten wir. Wir fahren durch zwei Dörfer und können drei bewohnte Storchennester bewundern. In Briesnig treffen wir wieder auf den Radweg. Wir kommen gut voran. Der Weg führt auf dem Damm lang oder parallel dazu auf einer alten Eisenbahnstrecke schnurgerade durch den Wald. Wir überlegen, ob wir eine Rast und einen Tag Pause in Göhlen in der Hütte vom Bruder des Herzensmannes einlegen.  

 Mittags kommen wir in Guben an. Wir schauen aufs Wetter und sehen sehr viel Regen. So beschließen wir den Tag Pause und kaufen erstmal ein. Nach einem Mittagessen beim Asiaimbiss machen wir uns auf den Weg Richtung Göhlen See. Weg von der Oder geht es Bergauf und Bergab. Über Feldweg, Plattenpiste und Asphalt, auch Kopfsteinpflaster ist dabei. Wir machen uns Sorgen um die Eier. Die Kinder zanken im Anhänger rum. Der eine nervt, die andere beißt. Kurz vorm Ziel noch so ein Theater! 

  Am frühen Nachmittag sind wir da. Die Kinder entdecken den Wald. Wir räumen ein, packen aus und machen uns ein Bild. Vier Jahre waren wir nicht mehr hier. Wir sind die Ersten, die dieses Jahr die Hütte aufschließen, denn der Bruder vom Herzensmann ist in Asien unterwegs. Wir kochen Nudeln mit Tomatensoße, dann gehen die Kinder ins Bett. Der Herzensmann und ich schauen dem Regen zu und lauschen dem Gewitter. Wir spielen eine Runde Scrabble und gehen bald ins Bett.