Ostervorfreude

Schon seit Wochen fragt der kleine Mann: “Ist heute Ostern?” Heute konnten wir dann immerhin sagen: “Morgen!” Und damit der Osterhase auch ja etwas da lässt, wurde gemeinsam mit den Nachbarn ein Osterhasenhäuschen gebaut. Der kleine Mann half fleißig mit und machte zum Schluss noch ein Foto.  

    
Wir sind sehr gespannt, ob der Osterhase auch etwas ins Häuschen legt. Ich finde es auf jeden Fall eine wunderschöne neue Ostertradition. 

Es ist nicht Klammern oder nicht loslassen können 

Vor einer Weile bekam ich eine liebe E-Mail von einer sehr guten und langjährigen Freundin. Ich freue mich immer sehr, wenn ich etwas persönliches höre, denn leider ist der Kontakt zu einigen Freunden recht spärlich geworden. Sicher aus unterschiedlichen Gründen und nicht mit Absicht, sondern aus einem reichen Alltag heraus und einer großen räumlichen Entfernung. Aber darum soll es hier gar nicht gehen, sondern um etwas, was meine Freundin in ihrer E-Mail schrieb und mich lange beschäftigte. Es ging um das Loslassen, sein Kind abgeben, weggeben und bei dem Kind sein. Nur ein Nebensatz, keine Wertung oder irgendwas in die Richtung, sondern eine Feststellung bzw. Beobachtung meiner Freundin meines Verhaltens. Ihr schien es, dass ich beim kleinen Mann weniger loslassen konnte, als beim Septembermädchen. 

Dazu möchte ich etwas ausholen. Denn die Frage ist, was bedeutet loslassen. Heißt es wirklich, dass man sein Kind abgeben kann, dass man das Kind recht früh in andere Arme gibt, dass man sich räumlich von dem Kind trennen kann. Wenn ja, dann heißt es im Umkehrschluss, wer das nicht kann klammert an seinem Kind, kann es nicht loslassen. Und damit macht die gesellschaftliche Norm einem Glauben, dass man seinem Kind schadet. Doch ist das wirklich so? Worum geht es eigentlich? Ums loslassen? 

Als der kleine Mann geboren wurde, handelte ich aus dem Bauch heraus. Ich hatte keine Ahnung. Ich habe ihn getragen, gestillt und er hat bei uns im Bett geschlafen. So war es praktisch und gemütlich. Meine Hebamme erzählte uns in den ersten Tagen von windelfrei, da ich ihr erklärte: “er ist so unruhig, ich glaub der muss aufs Klo”. Wir haben uns lange im Wochenbett verkrümmelt, nach vier Tagen ist er mal kurz in ein anderes Zimmer mit gekommen. Langsam ging es für ihn in eine aufregende neue Welt. Als nach ungefähr sechs Wochen meine Eltern zu Besuch kamen, war meine Mutter die erste “fremde” Person, die ihn auf den Arm nahm. Bis dahin war er in den Armen des Herzensmannes und mir unterwegs. Ab und an merkte ich vor allem von älteren Freunden, die keine Kinder hatten, dass ich da ja schon etwas komisch wäre. Ich würde Klammern. Doch dieses Gefühl hatte ich nicht. Ich wusste, da ist ein kleiner Mensch zu uns gekommen und wir dürfen ihn begleiten, ihm einen sanften Start ins Leben geben. Ich versuchte auf meinen Bauch zu hören und ihm seine Bedürfnisse zu stillen. Mehr braucht es nicht. Und so, machten wir uns als Familie auf unseren Weg, zu einem bedürfnissorientiertem Umgang. Dazu gehört eine gute Bindung und Beziehung. Die Bindung wird in der Regel in den ersten innigen Monaten geschaffen. An der Beziehung muss man arbeiten. Jeden Tag. Das ist nicht leicht, denn es heißt vor allem sich selber in Frage zustellen und zu reflektieren. Wir sehen unsere Kinder nicht als unfertige Menschen, die wir formen und gestalten können. Sie sind, wie sie sind, genau richtig. Wir geben ihnen Raum zum Entfalten und Entwickeln. Ein bisschen wie bei einem Schmetterling. Er ist in seinem Kokon fertig, schlüpft und entfaltet langsam seine Flügel. Bei uns Menschen dauert das Entfalten nur viel länger.

Zurück zum Loslassen. Irgendwann beginnt das Kind sich zu bewegen und die Welt erkunden. Hier zeigt sich, sehr gut,ob man loslassen kann. Denn das Kind beginnt nun mehr und mehr sich von der Mutter/dem Vater weg zu bewegen. Erst robbend, dann krabbelnd und irgendwann laufend. Es wird auf Hindernisse stoßen und mögliche Gefahrenquellen. Da ist die Leiter zum Hochbett des Bruders, die Kellertreppe, der Ofen und vieles mehr. Das Kind, wenn es eine gute Bindung hat, vertraut sich selbst und testet aus. Wie weit kann ich gehen? Wie weit traue ich mich? Hier muss nun die Mutter/der Vater loslassen und vertrauen. Wenn dieses Vertrauen da ist, geht das Kind sehr bald eigene Wege und weiß “Da ist immer jemand da”. 

Es ist also kein Klammern, wenn ich meine anderthalb Jahre alte Tochter bei der Tagesmutter wieder abmelde, weil ich merke, dass wir noch nicht so weit sind. Es ist kein Klammern, wenn ich meinen dreijährigen Sohn in den Schlaf begleite und ihm die Hand halte, weil ich weiß, das er dieses Bedürfnis hat. 

Und ich weiß, dass ich loslassen kann. Sonst wäre meine Tochter nicht sämtliche Leitern und Treppen hoch geklettert und in einem Affenzahn rückwärts runter gerutscht, bevor sie laufen konnte. Sonst würde ich nicht so gelassen und entspannt neben dem Spielplatz sitzen, wenn der kleine Mann auf der Spitze des Kletterturms sitzt. Ich würde meine Kinder nicht bei einer Freundin einfach in den Garten lassen, ohne das ich diesen auch nur annähernd überblicken kann. Ich lasse sie los und lasse sie frei, ihre Wege zu gehen. Dabei habe ich Vertrauen in meine Kinder und in ihre Fähigkeiten. Ich weiß, dass sie sehr wohl einschätzen können, was sie schaffen und was nicht. Und sie wissen, ich bin im Zweifelsfall da. Es ist also Bindung und Beziehung und eine extra Portion Vertrauen. 

Unser Wochenende

Auch wenn es inzwischen schon Dienstag ist, möchte ich von unserem Wochenende erzählen. Es war ein sehr gemütliches und entspanntes Wochenende. Nichts aufregendes, aber einfach schön. 

Der Samstag startete, nach einer unruhigen Nacht, langsam. Den Vormittag verbrachten wir, wie meistens, mit Einkaufsliste schreiben und auf den Markt gehen. Ich finde es immer toll, so viel frisches Gemüse und Obst einzukaufen.  

Nach der Mittagspause überlegten wir eine Weile, was wir machen sollten. Wir entschieden uns für eine kleine Fahrradtour.  

  

 Das Ziel war ein schöner Spielplatz zwei Dörfer weiter. Der Aufenthalt war leider etwas kurz, da beim kleinen Mann die Hose nass wurde und wir keine Wechselsachen dabei hatten. So huschelten wir ihn warm ein in Decken und Jacken und machten uns auf den Rückweg. 

So konnten wir zu Hause Plätzchen backen. Den Teig hatte ich schon nach dem Mittag vorbereitet, als der kleine Mann Lust hatte Plätzhen zu backen.  

   
Den Abend verbrachte ich mit spannenden Interviews toller Menschen vom Bildungskongress 


Der Sonntag beginnt wie immer mit einem gemütlichen Frühstück. Der Herzensmann bereitet danach schon das Essen für den Abend vor, denn wir wollen einen Ausflug machen. Als wir alles beisammen haben geht es los auf die Alb nach Gomadingen. Dort treffen wir uns mit Gleichgesinnten, tauschen uns aus und fühlen uns wohl.  

    
    
 So verbringen wir den Tag und genießen den Frühling und die Sonne in vollen Zügen. Am Abend sind wir froh über das vorgekochte Essen. Die Kinder steigen noch in die Badewanne und dann ist schnell Ruhe eingekehrt. Und ich konnte mich wieder (meiner) Bildung widmen. 

Weitere Familienwochenenden gibt es wie immer hier.

Worauf ich mich freue

Doch kein Frühlingsplüsch, sondern Werbung (ganz unbezahlt, einfach weil ich es toll finde) für eine tolle Sache. Seit Tagen fiebere ich schon dieser Veranstaltung entgegen. Das Thema beschäftigt uns gerade sehr und ich bin sehr gespannt, was für neue Ideen, Anregungen und Eindrücke ich mit nehmen werde. Vielleicht komme ich auch mit meiner Entscheidung zum Thema Kindergarten etwas weiter? Ihr fragt euch sicher worum es geht. Die Veranstaltung ist der 1. Internationale Online-Bildungskongress. Wie der Name schon sagt, ist er online, d.h. jeder kann von zu Hause aus teilnehmen, man braucht nur ein funktionstüchtiges internetfähiges Gerät und Internet. Ausserdem ist er Kostenlos, also anmelden, reinschauen, reinhören und weiter sagen. Hier gibt es noch einen schönen Artikel zum “Warum” von der Organisatorin Lena vom Freilern-Blog

Eine Geschichte aus dem Kindergarten

Der kleine Mann kommt aus dem Kindergarten. Bereits beim Abholen sah ich, dass ein Kind Geburtstag hatte. Ich schließe aus den Kerzen auf dem Tisch, dass es sechs Jahre alt geworden ist. Wissen tu ich es nicht. Letztendlich ist es für diese Geschichte egal. Zu Hause erzählt mir der kleine Mann vom Geburtstag des Jungen, vom Geburtstagslied und -kuchen. Und dann fällt der Satz: Der R. hat heute Geburtstag und hat ein neues Handy bekommen. 

What?!

Kurz fühle ich mich im falschen Film. Ich frage noch etwas nach. Ob es ein Handy ist wie Mama und Papa haben. Ja. Hat er es mit gehabt? Nein. Wozu braucht er den ein Handy? Zum Polizei anrufen. 

Alles klar, denk ich mir. Soweit sind wir nun schon. Ein weiteres Puzzle in meinem Gedankenwirrwar rund um Kindergarten, Schule, Gesellschaft, Entwicklung des Kindes. Da passt es ja gut, dass ich in “Wie Kinder heute wachsen” gerade das Kapitel zu Kinderentwicklung und Computern lese. 

Und falls ich irgendwann meine Gedanken zu dem Thema Kindergarten und Schule sortiert habe, berichte ich auch noch davon. Bis dahin gibt es wahrscheinlich nur Frühlingsplüsch. 

Das Septembermädchen spricht

Ja
Nein

Tüss – Tschüss

Bagga – Bagger

Ato – Auto

Bai – Bär

Baj – Ball

Sisitz – Sitz/ Stuhl

Bidde – Bitte

Dann

Mann

Ababa – kleine Mann/Mama/alle anderen Menschen

Dacke – Danke

Nane – Banane

Biwi – Kiwi

Baba – Papa

Wauwau

Mau – Katze

Wawauf – Maulwurf

Gag – Keks

Ga/gag/ag – Ente/Gans

Und viele viele mehr. 

Die Krankheiten-Klaviatur hoch und runter

Dieser Winter hat es in sich. Kaum zwei Tage aus dem Bett, liege ich schon wieder drin. Von ganz normaler Erkältung, über Kreislaufproblemen, Grippe mit Gliederschmerzen und Fieber und einer Nasennebenhöhlenentzündung mit übelsten Schmerzen, hat mich gestern Abend auch noch ein Magen-Darm-Virus außer Gefecht gesetzt. So langsam reicht es mir. Ich will einfach nur gesund sein. Hinzu kommt, dass ich ein miserabler Patient bin. Gefühlt immer kurz vorm Sterben und wenn es ein klein wenig besser ist, bin ich ja schon wieder gesund und kann (fast) alles machen. Dem Herzensmann an dieser Stelle herzlichen Dank, dass er mich auch in dieser Situation ganz liebevoll erträgt und den Laden hier am Laufen hält. 

Verständigungsproblem

Heute Morgen klingelt es an der Tür. Der Postbote. Ich bin gerade dabei Kind und mich anzuziehen, um zur Tagesmutter zu gehen. So kommt es, dass ich dem Postboten im Vorgarten begegne. Er hat zwei Pakete dabei: ein großes für uns, ein kleineres für unsere Vermieter. Nachdem ich unterschrieben habe, fragt mich der Postbote: “Soll ich Ihnen helfen?” “Das wäre nett.”, antworte ich und der Postbote dreht sich um und geht. Hä? Der Postbote geht?! Ich stehe kurz ziemlich verdattert da. Trage dann die Pakete ums Haus und hoffe, dass das Septembermädchen bleibt wo es ist.  

Und dann fängt es natürlich in meinem Kopf zu rattern an. Hab ich mich nicht deutlich ausgedrückt? Aber was kann man an: das wäre nett, falsch verstehen? Ne ganze Menge fällt mir auf. Ich habe, aufgrund der Wetterverhältnisse und meiner immernoch andauernden Nasenkrankheit, den Schal schon übers Gesicht gezogen. Meine Sprache war also gedämpft. Der Postbote ist, wie es scheint, kein gebürtiger Deutscher, zumindest spricht er gebrochen Deutsch. Und ganz wichtig ich befinde mich in Baden-Württemberg. Da sagt man eher mal “Ha desch brauscht nette” oder so was. Nett also nicht im Sinne von nett sondern von nicht. Und schon war mir klar, dass der Postbote ging. Das nächste Mal sag ich dann eben: das wäre sehr freundlich. 

Und dabei leb ich inzwischen schon ein halbes Jahrzehnt im Schwabenländle.