Ein Rock für eine Prinzessin

Es ist Fasching. Auch im Kinderhaus wird gefeiert. Der erste Fasching für das Septembermädchen. Ich habe mir nicht groß Gedanken darüber gemacht. Bis letzte Woche. Der Dezemberjunge war sehr klar. Er geht als Feuerwehrmann. Das ist einfach, dachte ich. Arbeitshose, rote Jacke und ein Helm, noch eine Wasserspritzflasche in die Hand, fertig!  

 Auf meine Frage, als was sie sich verkleiden möchte, antwortet das Septembermädchen: als Prinzessin! Mein erster Gedanke war, oh Mann! Voll in die Klischeekiste gegriffen, Feuerwehrmann und Prinzessin. Aber gut, sie entscheidet. Eine Krone haben wir, ein schönes Kleid auch. Alles gut also. Aber reicht das wirklich? Prinzessinnen haben doch lange Röcke oder Kleider an. Unser Kleid ist eher ein kurzes. Also ran an die Nähmaschine. Und so ist an den letzten beiden Abenden ein schönes Prinzessinnen-Röckchen entstanden.     
   
   
 
  

Kindergarten Klappe die 2.? – Oder warum übergeben übergriffig ist

Vor den Faschingsferien ging es los. Wenn ich die Kinder ins Kinderhaus bringe, ist das nicht immer so schön. Das Septembermädchen schreit und klammert sich an mich. Oder sie ist unendlich traurig und möchte nicht, dass ich gehe. Sieht sie mich, weil ich zwischen durch noch mal da bin wegen einem Termin, bricht sie zusammen. Ohne mich geht nicht. Also nehme ich sie wieder mit nach Hause. Ein schreiendes Kind dort zu lassen mache ich nicht. Besonders dann nicht, wenn sie klar formuliert, dass sie bei mir sein möchte. 

Sie ging bis dahin gerne in das Kinderhaus. Sie kennt sich aus. Sie hat Freunde gefunden. Sie fühlte sich wohl. So war zumindest mein Eindruck und ich bin nun ratlos. Ich weiß nicht, was der Auslöser ist. Ich weiß nicht, warum nun gerade der Wechsel kommt. Zu Hause spielt sie. Sie ist sehr kooperativ. Es gibt ein paar kleine fast unscheinbare Veränderungen. Sie möchte nun wieder mit mir aufs Klo gehen. Okay, das ist etwas nervig, denn eigentlich kann sie sich die Hose selber runter ziehen. Aber gut. Je nach Situation komme ich mit, oder ich erkläre ihr, dass es nicht geht, weil ich zum Beispiel gerade koche. Dann ist dies für sie meistens auch okay. Eine andere Situation, die wir so vorher nicht hatten, ist Folgende: Sie ruft mich und ich antworte nicht prompt sondern etwas später. Also innerhalb von drei bis fünf Minuten. Was eigentlich in Ordnung war bis dato. Sie fängt dann sehr stark an zu weinen, ist traurig oder lässt den Kopf betrübt auf die Brust sinken. So finde ich sie dann. Sie fühlt sich alleine, nein allein gelassen. Während der Spielphasen, fragt sie auch regelmäßig, wo ich bin. Für mich eigentlich klar, sie braucht wieder mehr Sicherheit. 

Die gebe ich ihr gerne. So ist für mich eines der wichtigsten Dinge in dieser Situation, auf das Septembermädchen hören. Das klingt nun ganz logisch und als das Selbstverständlichste der Welt. Ist es jedoch nicht. Und auch ich musste das für mich noch mal klar machen. Die schwierigen Situationen sind ja nicht die kleinen Momente zu Hause. In denen sind wir im Gespräch. Das Septembermädchen und ich und können so gestärkt aus diesen Situationen gehen. Ganz anders die Momente im Kinderhaus. Dort bin ich nicht mehr mit dem Septembermädchen alleine. Dort spüre ich nun ‘Erwartungen’ und meine ganz eigenen inneren Glaubenssätze. So habe ich die letzte Woche versucht, das Septembermädchen zu überreden da zu bleiben. Den Vorschlag der Erzieherin, das ich ihr das Kind (welches sich an mich klammert und weint) nun übergeben soll, habe ich ein Mal sehr widerstrebend angenommen. Beim Abholen habe ich direkt erklärt, dass ich das so nicht wieder machen werde. Ja, diese Situationen sind sehr unschön. War eine etwas zustimmende Reaktion. Doch für mich steckt da mehr als nur unschön dahinter. 

Denn was passiert eigentlich mit ‘dem Kind’? Es wird übergeben. Richtig. Ein junger Mensch wird zum Objekt gemacht. Ich kann nur etwas übergeben. Einen Menschen nicht. Ein Mensch übergibt sich im Zweifel selber. Das ist auch eine eher unschöne Situation. Der Mensch wird also zum Objekt, verliert dadurch so ziemlich alles. Hin zu kommt, das der junge Mensch sich äußert und seine persönlichen Bedürfnisse kundtut. Diese werden übergangen und beim jungen Menschen kommt an, es ist egal was du möchtest, ich mach was mir passt. Jeder der das so liest, möchte sicher nicht tauschen. Wer möchte schon gerne ein Übergabeobjekt sein. Doch es kommt noch mehr oben drauf. Die Person, der ich am meisten vertraue  (meistens bringen sehr vertraute Personen die jungen Menschen in den Kindergarten) nimmt mich nicht ernst. In einem Moment, in dem es mir wirklich nicht gut geht. Kann ich so einer Person weiterhin vertrauen? Puh. Alles in allem eine schwierige Situation. Und ein Vorschlag, der meiner Meinung nach, nicht wirklich hilft, auch wenn er häufig praktiziert wird. 

Wie es weiter geht? Mal sehen. Für mich ist klar, so das es für mich und vor allem für das Septembermädchen passt. 

3, 2, 1… Go!

  
Am Dienstag ist die größte Rakete gestartet. Die Falcon Heavy von Elon Musk. Nicht nur der Herzensmann verfolgt solche Ereignisse mit größtem Interesse, auch der Dezemberjunge ist ganz fasziniert. Allein der Start ist beeindruckend. Welche Kraft sich da entwickelt. Details werden wahr genommen. Die Halterung ist umgekippt, stellte der Dezemberjunge fest. Dann wird gefragt wie schnell und wie hoch die Rakete nun sei. Wann werden die jetzt abgeworfen?, ist die nächste Frage. Wann landen die wieder auf der Erde? Gemeint sind die beiden Boosterraketen. Fasziniert schaut er die Landung an. 

Gestern habe ich dann das Bild von der Rakete im Kinderzimmer entdeckt. Er hat es im Kinderhaus gemalt und seine Erlebnisse verarbeitet. Heute hat er dann nochmal auf einen kleinen Klebezettel eine Rakete gemalt. Diese hat auch eine in der Mitte und zwei Rechts und Links. Ein Auto hat er auch daneben gemalt. Mit Puppe natürlich. 

Von Trösten und Liebe

Unsere Kinder müssen nicht abgehärtet werden. Sie brauchen keine Sprüche zu hören bekommen á la das tut doch gar nicht weh, hab dich nicht so oder hör jetzt auf mit heulen. Auch ein “jetzt hast du genug geweint” können wir stecken lassen. Woher sollen wir das wissen? Jeder Mensch hat für sich seine eigene Schmerzgrenze. Jeder Mensch weiß für sich ob es noch weh tut oder nicht. Jeder Mensch weiß nur für sich ob er noch wütend ist. Wir können es also nicht für Andere sagen. Nicht für ältere und nicht für jüngere Menschen. 

Aber wir können zu hören, warum geweint wird. Wir können zu hören, warum jemand wütend ist. Wir können respektieren wie sich jemand fühlt und ihm oder ihr sagen; es ist okay. Ja, es ist okay wütend, traurig oder sauer zu sein. Ja, wir dürfen merken, wenn jemand schlecht drauf ist. Ja, das ist oft anstrengend, aber ab und zu muss auch mal Regen fallen, sonst sehen wir die Sonne nicht. Ab und zu? Oder ganze Tage lang? So oft wie es gerade nötig ist. 

Dabei dürfen wir sie mit Liebe überschütten. Wir müssen uns nicht zurück halten, weil man das ja nicht macht oder so. Nein! Wir geben so viel Liebe in Form von Zuwendung, Hilfe, kuscheln, zuhören und was sonst noch gebraucht wird, wie wir können. Niemand kann zu viel Liebe haben. Ganz sicher bin ich mir darüber, dass unsere Welt viel mehr Liebe verträgt. Bei jungen Menschen fällt es uns leichter. Darum fangen wir dort an. 

An unserem Kühlschrank hängt ein Magnet mit dem Spruch:

Zuviel des Guten kann wundervoll sein.

Ich glaube auch. 
Auch mir rutschen immer wieder solche doofen Sätze raus. Deswegen schreibe ich mir das auch hier wieder auf. Meistens sind es Situationen in denen ich mir auch ein bisschen mehr Liebe von irgendwo her wünsche. Diese unerschöpfliche Quelle an Liebe ist in uns drin. Oft vergraben unter vielen Vorstellungen, Denkmustern und so altem Zeug, was wir so eingesammelt haben. Ausmisten tut gut, ist aber gar nicht so leicht. Denn immer dann, wenn ich denke nun bin ich da, findet sich noch mehr alter Kruscht. 

An manchen Tagen ist man als Mutter einfach stolz. Besonders dann, wenn ein Entwicklungsschritt sich zeigt, der bei Gleichaltrigen schon lange vollbracht wurde. Auch wenn ich da sehr entspannt bin und beiden Kindern ihre Zeit gebe und lasse ist da Erleichterung da, wenn es soweit ist. Ich richte meinen Blick im Alltag auf das, was sie können, auf ihre Besonderheiten und das was sie zeigen. So sind wir alle entspannt. Nur manchmal schleicht sich da diese Stimme in meinem Kopf ein. Die Stimme, die sagt; “das Mädchen malt Kopffüssler schon so lange, der Dezemberjunge sollte das auch schon längst können” oder “ich muss ihnen viel mehr Bastel- und Malangebote machen, sonst lernen die das nie”. Tatsächlich Male und Bastel ich nicht so gerne mit meinen Kindern. Ich mache das alleine auch nicht so oft. Dafür lese ich stundenlang Bücher vor, kitzeln wir uns durch oder singen und singen und singen oder sind draußen unterwegs bei Wind und Wetter. Und es zeigt sich immer wieder, dass das genau richtig ist. Kinder suchen sich das was sie brauchen. Bei uns gibt es Buntstifte, Papier und Scheren zur freien Verfügung. Also können unsere Kinder jeder Zeit auf diese Art kreativ werden. Und dann, wenn man es am wenigsten erwartet und eigentlich ganz was anderes im Kopf hat, präsentieren sie ihre neuen Errungenschaften. 

So war es heute. Eigentlich wollte ich schon weiter gehen. Wir waren in einem Laden. Ich habe das Packet abgegeben und die Kinder flitzten in die Spielecke. Neben Schaukelpferden, gibt es Bücher zum Anschauen und Malsachen. Ich bin bereits fertig und möchte eigentlich schon weiter gehen. Der Dezemberjunge möchte noch malen. Also gut. Und schwups malt der Dezemberjunge vor sich hin. Dann ruft er begeistert: “Ich hab ein Gesicht gemalt!” Als ich auf sein Bild schaue sehe ich diesen kleinen Mensch. Kopf. Beine. Fuß. Und das herrlichste strahlende Lächeln. 

Danke, lieber Dezemberjunge! 

Einfach so – rechnen, schreiben, lesen?

“Mama?, was ist zwei und zwei?”, fragt der Dezemberjunge und schaut sich seine Hände an. An beiden hat er zwei Finger ausgestreckt. Ich sage nichts. Ich konzentriere mich aufs Auto fahren und antworte dabei immer etwas langsamer. So beantwortet er seine Frage selber “Vier.” 

“Und drei und drei?-Mama?” “Schau es dir an”, antworte ich. Denn seine Hände zeigen wieder jeweils drei Finger. Und so kommt die Antwort ganz schnell von ihm. 

Es ist nicht das erste Mal, das er mit den Finger rechnet. Nicht immer verwendet er “und” also plus. Wir haben auch schon die 2er-Reihe bis fünf gehabt. Der Dezemberjunge fragte von sich aus “Was ist zwei mal zwei?” Nachdem er sich die Frage beantwortet hatte ging es weiter mit zwei mal drei, zwei mal vier und zwei mal fünf. Dann waren alle Finger aufgebraucht. So geht es oft beim Auto fahren, oder im Fahrradanhänger. Er zählt und entdeckt die Welt der Zahlen. Hausnummern zum Beispiel, sind wunderbar um Zehner zu lernen. Eine zwei und eine drei heißt 23. Das bereitet noch viel Kopfzerbrechen. Denn die zwei steht doch zu erst. 

  
“Mama eine Drei!!!”, ruft der Dezemberjunge und strahlt mich an. Im Sand hat er eine drei geschrieben. Es folgen noch weitere und er ist stolz, dass eines seiner selbstgemalten Zeichen eine Drei ist. 

Es passiert einfach so. Im Auto, beim Spazieren gehen, hier und dort, immer und überall und wir beobachten, begleiten und staunen. Denn viel ist es nicht was wir tun und doch eine Menge. Wir hören zu. Wir beantworten Fragen. Wir zeigen ihnen unsere Welt und sind an ihrer Welt interessiert. Es ist ein Geben und Nehmen. Keine Einbahnstraße. Lernen kann wechselseitig sein, in Beziehung und mit Vertrauen. 

Vertrauen in die jungen Menschen die wir begleiten. Vertrauen in mich. Vertrauen in uns. Wenn mir vertraut wird, entsteht ein Bewusstsein. Ich kann! Ich darf! So wie es für mich passt. Ich vertraue darauf, dass wir Menschen alles lernen können, was wir brauchen. Ohne Schule als Institution. Dieses Vertrauen spiegelt der Dezemberjunge, wenn er mir im Gespräch sagt: “Ich lerne ja auch Schnitzen ohne Schule. Und Französisch lerne ich gerade auch. Und Rechnen.” Ja, das und noch viel mehr. Denn da sind unendlich viele Fragen. Und wir suchen nach unendlich vielen Antworten. 

Ohne Worte dafür mit einem Lächeln

Seit einer Woche sind wir nun schon in Frankreich bei meiner Schwester. Die meisten Tage verbringen wir auf dem Hof. Wir sammeln Brombeeren, machen kleine Wanderungen oder bereiten diverse Leckereien zu. Gestern Nachmittag haben wir einen kleinen Ausflug gemacht. Im Tal gibt es einen großen See, mit Naturschwimmbad, verschiedenen Spielplätzen und anderen kostenpflichtigen Beschäftigungsmöglichkeiten. Und es gibt einen öffentlichen Strand. Diesen haben wir angesteuert. Wir wollten nur ein bisschen mit den Füßen die Wassertemperatur testen. Denn Sand zum bauen nutzen und ausruhen. 

Wir sind erst ein paar Minuten da. Der Dezemberjunge zieht die Hose aus und stiefelt schon mal los. Als ich mit dem Septembermädchen hinter her komme, hat er schon etwas interessantes gefunden. Ein älteres Mädchen und ihr Bruder haben im flachen Wasser fleißig gebaut. Nur ein paar Augenblicke schaut der Dezemberjunge zu. Nimmt dann eine Hand voll nassen Sand und reicht ihn dem Mädchen. Sie lächelt, nimmt ihn entgegen und baut damit weiter. So bauen sie dann eine Weile gemeinsam. Auch das Septembermädchen fängt an. Ein Eimer und Schaufel liegen rum. Sie bäckt erstmal Geburtstagskuchen. Bei dem älteren Jungen liegt noch ein Eimer und eine weitere Schaufel. Der Dezemberjunge nimmt sie. Ich sehe an den Gesichtszügen des Jungen, dass er nicht so begeistert ist. Doch als der Dezemberjunge mit einem Eimer voll mit nassem Sand zurück kommt und ihm diesen ohne Worte dafür mit einem Lächeln reicht, nimmt er ihn, baut seinen Turm weiter und reicht ihn wieder zurück.  

So verbringen wir einen sehr entspannten Nachmittag. Und ich bin dankbar diese Begegnung erleben zu dürfen. Ohne Worte geht oft sehr viel, in Beziehung gehen mit anderen Menschen auf jeden Fall. 

“Mama geh weg!!!!”

Ich liege mit den Kindern im Bett. Der Dezemberjunge ist schon eingeschlafen. Ganz erschöpft und müde von den letzten Tagen. Das Septembermädchen hampelt noch rum, macht laut und muss noch irgendwelche dringende Sachen erledigen, u.a. ihre Pupe aus dem Bett schmeißen. Ich bitte sie etwas leise zu sein, da der Dezemberjunge nun schläft. Sonst reagiert sie dann ganz kooperativ und weiß, dass ich nun ganz für sie da sein kann, heute ist es irgendwie anders. Sie fängt an zu schreien und zu bocken, wie ein kleines Pferd. Kein Scherz, sie legt sich wirklich hin, vergräbt ihr Gesicht zwischen den Armen und lässt die Beine in die Luft fliegen. Ich weiß nicht so genau, was da los ist und, da ich nicht an die rankomme, signalisiere ich ihr, das ich warte bis sie so weit ist. 

Da fängt sie an zu treten. Ihre Füße treffen meinen Rücken und meine Beine. Sie schreit: “Geh weg Mama! Geh weg!” Ich schaue sie an, frage, ob ich raus gehen soll. 

“Ja!” 

“Geh weg!” 

“Dann möchtest du alleine einschlafen? Oder dich an mich ankuscheln?”, frage ich sie noch ein Mal. “Ankuscheln”, kommt als vernuschelte Antwort. Und schon kuschelt sie sich an mich an. Von Wut, Ärger und wilden kleinen Pferden keine Spur. Nun darf ich noch den Teddy richtig einhuscheln und dann ist sie ganz ruhig. 

Ein kurzes Schauspiel, wenige Minuten nur. Es hätten aber auch viel mehr werden können. Ganz anders wäre die Situation verlaufen, wenn ich direkt hinausgegangen wäre. Doch ich war in diesem Moment offen, habe mich mit ihr verbunden und nicht nur die Worte gehört. Ich habe ihre Gefühle sein gelassen und sie aufgenommen, wie ein Blitzableiter. Sie gingen durch mich durch, konnten bei mir jedoch nichts kaputt machen. 

Nicht immer meinen Kinder genau das was sie sagen. Aber meistens heißt es, schau mich an, nimm mich wahr und dann bitte in den Arm. 

“Wenn ich erwachsen bin, will ich auch Imker werden”

Es summt und brummt um uns herum. Emsig fliegen Bienen hin und her. Wir warten gespannt auf das was jetzt passieren wird. So richtig wissen wir noch nicht was passiert und ob es funktioniert. Vor uns ein weißes Tuch, dahinter eine Beute, die neue Wohnung für die Bienen. Wenn alles klappt ziehen sie gleich dort ein und wir können einem Bienenumzug zusehen. Noch sind die Bienen in einer Kiste. Dort hinein wurden sie geschüttelt, nachdem der Schwarm ausgezogen und vorübergehend im Apfelbaum gelandet ist.  

 Nun werden die Bienen auf das Tuch geschüttet. Sie müssen selber als Schwarm in ihre neue Wohnung einziehen. Es summt und brummt noch mehr. Dem Septembermädchen wird das zu viel, sie geht lieber wieder nach unten. Die Bienen stehen auf dem Carport-Dach. Der Dezemberjunge ist ganz fasziniert. Ganz ruhig steht er am Rand, geschützt von einem Kinder-Imkerhut. Nach wenigen Minuten krabbeln die ersten Bienen hinein, schnell spricht es sich im Schwarm herum und es entsteht ein richtiger Bienenstrom. Nach zwanzig Minuten sind die meisten Bienen eingezogen.  

 

Das ist nur eine der vielen Begegnungen mit Bienen und ihren Lebensgewohnheiten, die wir diese Woche mit erleben dürfen. Auch eine Kontrolle der Bienenvölker ist dabei. Wir erleben wie ein Volk aufgelöst werden muss. Die Vorbereitungen zur Honigernte und auch die Ernte selbst können wir erleben. Danach geht es klebrig weiter. Der Honig muss ja auch noch aus den Waben raus. Der Dezemberjunge schaut sich alles ganz genau an. Kann nicht genug bekommen, weder von Bienen noch von Honig. Auch ein Bienenstich an der Hand, der dann die nächsten Tage sehr dick wird, lässt ihn an seiner Entscheidung nicht rütteln. Wenn er mal erwachsen ist, will er auch Imker werden.  

Gewissenhaft werden die Meissner Stadtbienen kontrolliert

  

Auf dem Carport-Dach zwischen Schnittlauch und Parkhaus – die Bienenstöcke

  

Im Kloster Heilig Kreuz – Meissner Stadtbienen Imker bei der Arbeit

   

Bilderstrecke

Es ist schon eine Weile her. Doch es passt zum letzten Beitrag in der Frei-Schwimmer Kategorie. Nur ein paar Bilder heute. 

“oh da liegt was, das hol ich mir mal”

 

“so machen das die grossen immer. warum nehmen die das in Mund? “

  

“und los”

  

“egal, den einen schmeiss ich schon mal weg”

  

“was die damit immer wollen, so ist besser”