Seit Montag ist hier wieder Alltag Alltag. Die Elternzeit des Herzensmanns ist rum. Am Wochenende hatte ich schon ein bisschen Bammel. Ich mein nach sechs Wochen gemeinsam alles schmeißen und Zeit haben für Schreibtisch Arbeit. Da kann man schon mal einen Dämpfer bekommen, wenn alles an einem hängt und die Schreibtischzeit auf Schlafphasen reduziert wird. Nach den ersten Tagen bin ich entspannt. Ich schaffe doch etwas. Das Septembermädchen schläft Vormittags ein bisschen. Abends bin ich dank Mittagsschlaf noch so fit, dass ich mich an den Schreibtisch setzen kann. So habe ich heute wieder einen kleinen Teil abarbeiten können. Ich bin ganz stolz. Trotzdem habe ich mich noch einmal rückgemeldet. Werde noch ein Semester Studentin sein. Denn der Februar ist kurz und auch der Januar war schnell rum. Durch meine zwei letzten Prüfungen und die Vorbereitung waren wieder zwei Wochen zum Bachelorarbeit schreiben weg. Ja so ist’s. Manchmal bekomm ich die Krise, hab das Gefühl die Zeit läuft davon, nichts passiert oder wird fertig. Doch jetzt läuft es gut. Nicht so schnell, aber es läuft. Das ist wichtig. Eine Fahrt im Bummelzug kann ja auch ganz schön sein und ans Ziel kommt man auf jeden Fall.
Statt Mittagsschlaf
Der kleine Mann ist aufgedreht. Sehr aufgedreht. Warum auch immer. Auf jeden Fall kommt er nicht zur Ruhe. Nachdem er mich aus dem Zimmer geschickt hat und vor sich hin plauderte, ruft er inzwischen “Mama! Ausdelafen!” Doch die Mittagspause ist noch nicht vorbei. Finde ich. Also gehe ich wieder zu ihm und kuschel mich mit ihm auf die Matratze. Vielleicht schläft er ja noch ein.
“Lenkad oben.”
“???”
“Mama Lenkad oben”
“Stimmt die Lampe sieht ein bisschen so aus.”
kurze Pause
“Lila, Maties. Mama Maties!”
“Ja die sehen ein bisschen aus wie Smarties. Sind aber keine.”
“Geine Maties.”
“Das sind kleine Bälle, die aus sehen wie Smarties.”
“Leine Bälle, geine Maties”
kurze Pause
“Meins Euamelda”
“Ja”
“Mama auch Euamelda?”
“Ja”
“Auch Euamelda”
Eingeschlafen ist er nicht mehr.
Wochenende
Samstag
Langsam ging das Wochenende los. Der Postbote klingelte uns aus dem Bett. Ein kleines Päckchen für den Herzensmann mit einem neuen Notizbüchlein und ein großes Paket für mich.
Unter Anderem waren diese wunderbaren Sandalen drin. Schon lange liebäugle ich mit ihnen. Ein bisschen Vorfreude auf den Sommer muss schon sein.
Es wurde spät gefrühstückt. Nebenbei suchten wir noch Rezepte und schrieben die Einkaufsliste. Es fehlte nicht mehr viel, da die Männer schon den Großteil am Freitag gekauft hatten. Erst nach elf verließen wir das Haus um auf den Markt zu gehen. Dort gab es wie immer frische Äpfel bei einer älteren Bäuerin hier aus der Region und Oliven von “unserem” Olivenmann. Außerdem für unser Sonntagsessen ein Kaninchen. Zum ersten Mal. Ich bin gespannt.
Mittagessen gab es bei unserer Neuentdeckung. Ein kleines türkisches Restaurant mit fantastischem Döner, Grillgemüse und anderen Leckereien. Während die Männer Mittagsschlaf machten, versuchte ich das Septembermädchen ruhig zu halten und ein wenig zu lernen.
Der Nachmittag war geruhsam. Nachdem wir die letzten Zimtschnecken verputzt hatten, schlief das Septembermädchen noch eine Runde. Ich nutzte die Zeit zum Lernen und die Männer machten einen Ausflug zum Baumarkt. Nach dem Abendbrot gingen die Kinder ins Bett. Für den kleinen Mann gab es eine Gute Nacht Geschichte. Ich schaffte es die Tagesschau auf zu nehmen. Der kleine Mann brauchte etwas länger zum Einschlafen. Halb neun war dann auch für den Herzensmann Feierabend. 
Sonntag
Auch der Sonntag ging langsam los. Der Herzensmann und der kleine Mann kamen gegen halb acht wieder ins große Bett gekuschelt. Nach einer dreiviertel Stunde hielt den kleinen Mann nichts mehr im Bett. Der Herzensmann machte Frühstück, während ich das Septembermädchen stillte und dabei wieder einschlief. Nach dem Frühstück wurde gespielt und gebastelt, gebohrt und gesägt. Ruckzuck war dann auch schon Zeit zum Mittag vorbereiten. Ich stellte fest, dass ich für das Zerlegen noch nicht abgebrüht genug bin. Vielleicht beim nächsten Mal.
Lecker war es auf jeden Fall. Der kleine Mann verlangte noch während des Essens seinen Mittagsschlaf und auch das Septembermädchen war so müde, dass beide mal zur gleichen Zeit schliefen. Ich versuchte zu lernen. Aber der Kopf war heute nicht richtig fit.
Als ich den kleinen Mann plaudern hörte ging ich zu ihm. Er sagte gleich “Nass Mama!” Ja da hatte er sich tatsächlich die Windel ausgezogen, aus dem Bett geschmissen und … Genau. Also Kind raus und erst mal die Bettwäsche abgezogen. Zum Glück haben wir einen Nässeschutz unterm Bettlaken gehabt. Also hab ich gleich alle Betten frisch bezogen, wenn man einmal dabei ist.
Dann klingelte es auch schon. Denn es war 15:00 und wir bekamen Besuch von Freunden. Da sie das Septembermädchen zum ersten Mal sahen, durfte der kleine Mann Geschenke auspacken. Es wurde gequatscht und gespielt. Der kleine Mann schloss beide nach kurzer Beschnupperungsphase ins Herz. Auch das Septembermädchen war ganz neugierig und freute sich an dem Besuch.
Zwischen durch wurde dann noch die Mütze fertig. Der kleine Mann freute sich wie verrückt.
Nach einer kurzen Runde an der frischen Luft wurde auch schon Abendbrot gemacht und gebadet. Heute gab es mal wieder Jim Knopf im “Mamabett” als Gute-Nacht-Geschichte. Nun noch schnell ein bisschen vorbereiten für Morgen und dann gehts mal zeitig ins Bett. 
Bild des Tages: Zimtschnecken-Dieb
Kommunikationsblüten: Januar
Wir sind draußen unterwegs. Der kleine Mann möchte irgendwas von mir.
Ich: “Warte kurz. Ich muss mir noch Nase putzen.”
Kleine Mann: “Rotznase Mama”
Beim Frühstück. Es gibt Ei.
Papa: “Noch gut pusten!”
Kleine Mann: “Nee, gut essen”
Das Septembermädchen wacht auf
Kleine Mann: “Hallo Mäusi!”
Ich: “Wo wachsen eigentlich lychee?” und meine damit das Land
Kleine Mann: “Baum”
Ich (zum Septembermädchen): “Du bist ganz schön neugierig.”
Kleine Mann: “auch neugieig” und zeigt dabei auf sich.
Dies sind nur wenige der vielen Fetzen. Leider vergesse ich zu viele und hab nicht immer was zum schreiben dabei. Inzwischen kann man sich richtig gut mit ihm unterhalten. Er hört zu und merkt sich auch viel. Er erzählt auch von sich aus sehr viel. Zum Beispiel was so bei der Tagesmutter los war. Da ist dann noch ein bissl Rätsel raten von uns dabei. Nicht immer ist klar wer was gemacht hat. Aber es ist toll, dass er sich schon so gut ausdrückt. Jetzt merkt man erst, wie lang sein Erinnerungsvermögen geht, wenn ihn was beeindruckt hat. Er erzählt zum Teil noch von Ereignissen die im November waren. Das erstaunt mich immer wieder.
Schlaf, Kindlein, Schlaf
Ja, die Sache mit dem Schlaf. Das Thema bei Eltern. Hier, hier und da wurde mal wieder was drüber geschrieben. Familienbett: ja oder nein. Da sind Alle geteilte Meinung. Eltern, Blogger, Wissenschaft. Warum ich mal wieder über Schlafen schreibe? Weil der Knoten geplatzt ist. Ich wieder Abende für mich habe.
Das Fazit vorne weg: Kinder sind anders.
Der kleine Mann schlief gerne und lange bei uns. Mit der Schwangerschaft gewöhnten wir ihn langsam an sein Bett in seinem Zimmer. Das klappte ganz gut. Am Anfang kam er dann in der Nacht irgendwann zu uns. Später hielt ich seine Hand, damit er nachts wieder in seinem Bett einschläft. Langsame Gewöhnung. Jetzt schläft er gut die ganze Nacht in seinem Bett. Meist ohne nächtliche Unterbrechungen. Seit das Septembermädchen bei uns ist kommt jeden Abend die Ansage “Mama Bett!” Denn er möchte auch was das Septembermädchen darf. Bei uns schlafen. Aber einmal dran gewöhnt nicht mehr bei uns zuschlafen bleibt das auch so. Ich kann mich noch gut an die letzten Male erinnern, als er bei uns geschlafen hat. Dann muss er kuscheln und kuscheln und kuscheln. Dabei komme ich nicht zur Ruhe. Nur zum Einschlafen da braucht er uns. Alle bisherigen Versuche des Alleine-Einschlafens führten ins Nichts bzw. zum genauen Gegenteil. Das alles nur noch länger dauerte und wir ständig rein mussten um ihn wieder runter zufahren. Er puscht sich dann schön selber hoch mit diesem und jenem Geplapper und indem er nach uns Ruft. So sitzt einer von uns jeden Abend neben ihm bis er eingeschlafen ist. Ich find das okay.
Mit dem Septembermädchen dachten wir es ähnlich zuhalten. Also Familienbett so lange sie gestillt wird und dann irgendwann ins Kinderzimmer. Denn so ist es am praktischsten. Ich bin einfach faul. Ich mag nicht nachts aufstehen um zu Stillen. Außerdem schlaf ich Nachts einfach weiter. So versuchten wir es. Doch das Einschlafen zog sich bei ihr jedes mal ewig hin. Ich war nur noch Abends mit ihr im Bett. Meistens kurz vom Herzensmann abgewechselt zum Bettfertig machen. Nachts schlief sie sehr unruhig, wollte viel trinken und schlief dann tagsüber ewig. Ich war müde und frustriert. Denn ich wusste, dass sie lange ohne trinken schlafen kann von ihren Vormittagsschläfen, die sich langsam in die Länge zogen bis in den frühen Nachmittag rein. Natürlich hat man Abends und Nachts viel Hunger, wenn man den halben Tag nichts isst. Aber es musste irgendwie anders werden. So folgte dann ein Versuch. Kein Vormittagsschlaf im Kinderwagen sondern im Bett oder auf dem Sofa. Da wacht sie dann eher auf. Und, das vielleicht Verrückteste an dem Versuch, Abends zum Einschlafen geht es in den Kinderwagen besser die Kinderwagenschale, die bei uns im Schlafzimmer steht.
Ergebnis? Das Septembermädchen schläft alleine ein und von ca. 20:00 bis 2:00 durch. Hat dann Hunger und schläft noch bei uns im Bett weiter bis 6:00 oder auch 7:00. Hundert Punkte, also. Sie braucht diese Enge im Kinderwagen, das Eingekuschelt sein. Soll sie haben. Nur zu gern. Denn ich liebe meine “freien” Abende. Und habe meine Lektion gelernt: Jedes Kind ist anders!
Bild des Tages: Männerfreuden
Windelfrei: von Bequemlichkeit und zwei Kindern
Schon lange denke ich über einen Post in der Windelfrei-Serie nach. Der Letzte ist schon sehr lange her. Um genau zu sein über ein Jahr. Mal sehen ob ich noch alles zusammen bekomme was so das letzte Jahr passiert ist.
Bei der Tagesmutter lief es mal so mal so. Zu Hause kam mit wärmeren Temperaturen ein Schlüpfer oder gar nichts um den Po. Wir waren die meiste Zeit im Garten und so war es auch nicht schlimm wenn irgendwas passierte. Im Sommer war er dann so weit, dass er immer wenn er gekackert hatte schnell zu mir kam es mir zeigte, also im Garten. Oder er ging aufs Klo. Wobei er viel lieber ins Grüne pullert. Das einzige was irgendwie verloren ging waren deutliche Signale. Mit dem Laufen und Sprechen lernen war man viel zu abgelenkt. Entdeckungen waren wichtiger. Bei mir war er oft die Nachmittage trocken, doch Vormittags bei der Tagesmutter ging nun häufiger was in die Hose. Und da ich irgendwann keine Lust mehr hatte jeden Tag den Wollwikkel (Überhose) zu waschen, zog bei uns die Wegwerfwindel ein. Am Anfang nur bei der Tagesmutter. Dann siegte die Bequemlichkeit. waren wir unterwegs oder es war zu kühl hatte der kleine Mann die normale Windel um.
Ja und dann war September und das Mädchen kam zu uns. Plötzlich war alles so aufregend. Und ich hatte noch mehr zu tun. So war ich oft auch ganz froh wenn ich nicht noch daran denken musste. Wir hatten unsere Standardsituationen die meisten funktionierten ganz gut. Mit Überredungskünsten und guten Büchern. Bis das Nein kam. Und großer Protest. Denn auch der kleine Mann wurde mit zunehmender Zeit mit Wegwerfwindeln bequem. Und so ging immer öfter Auch bei uns wieder was in die Hose. Schritte zurück sind immer nicht so angenehm. So wurden wir wieder konsequenter. Ich hatte auch mal wieder trockene Nachmittage. Doch das er sagt wann er muss, nee alles andere. Und wenn man ihm fragt kommt “Nee leer.” Ja das soll die Windel auch bleiben.
Seit ein paar Tagen ist es hier nun anders. Der kleine Mann hat zu Hause keine Windel mehr an. Warum erst jetzt, fragt man sich. Druck von ganz anderer Stelle. Ein Ausschlag. Wir haben keine Ahnung wo er her kommt. Die Vermutung: die neue Windelpackung die wir zum ähnlichen Zeitpunkt aufgemacht haben. Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht auch zuviel Zucker über die Weihnachtstage oder zu viel Milch. Wir testen einfach alles aus. Weniger Milch, weniger Zucker und vor allem weniger Plaste. Und was soll ich sagen. Zwei Mal hat er ein gepullert. Heute Abend waren es dann nur die ersten Tropfen. Der Rest ging dahin wo er hingehört. So bald wir unterwegs sind sieht es schon wieder anders aus. Dann ist wieder die Windel die Kommunikationsschranke.
Ja und dann ist da noch das Septembermädchen. Die paar Mal, die sie in die Windel gekackert hat kann man an einer Hand abzählen. Inzwischen bleibt auch mal eine Windel trocken. Nachts muss man nicht mehr kackern. Dafür macht sie sich vorm Pullern so deutlich bemerkbar, dass ich sie doch abhalte. Und eine trockene Windel wieder anziehe. Das Verrückte an der ganzen Sache ist, dass ich sie eigentlich nur nach dem Stillen abhalte. Dazwischen nicht. Nur am Nachmittag bevor wir raus gehen und ich ihr eh eine trockene Windel anziehe.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Ich hoffe, das beim kleinen Mann der Punkt bald kommt, die Windeln ganz weg zulassen. Es ist auch nur eine Frage des Mutes. Und das Septembermädchen? Wird sie fast ganz ohne Wegwerfwindel auskommen (wenn wir weg fahren nehmen wir sie ja auch)? Wird sie dank großem Bruder eher keine Windel mehr brauchen? Werde/n ich/wir konsequenter sein? Und falls sie auch irgendwann zur Kita oder Tagesmutter geht, gehen wir dann wieder Schritte zurück?
Wir werden sehen.
Notiz:
Der kleine Mann ist zwei Jahre und das Septembermädchen ist 4,5 Monate alt.
Jeden Abend
Es gibt so Momente, da bin ich einfach nur glücklich, dankbar und zutiefst berührt. Einen gibt es jeden Abend. Nur wenige Sekunden. Ein tiefes Ausatmen. Die Augen sind zu. Man weiß, jetzt, jetzt ist das Kind eingeschlafen.
Voll Vertrauen. Endlich konnte es den aufregenden Tag loslassen. Viel Erlebtes muss verarbeitet werden.
Ein entspannter Atemzug. So tief. Mitten hinein in mein Herz. Voll mit Liebe, Glück und Dankbarkeit.
7 Tage – 7 Bilder
Sieben Bilder aus der vergangenen Woche zum Erinnern.
Die Idee kommt von Frische Brise.








