Unser neues Schlafgemach

Seit einer Woche haben wir nun eine neue Schlafaufteilung bzw keine Schlafaufteilung mehr. Wie es dazu kam, möchte ich gerne erzählen, denn vielleicht gibt es ja den einen oder die Andere, die ähnliche Fragen haben. 

Als neu Eltern machten wir uns keine großen Gedanken. Wir bekamen die Babybay von meiner Schwester. Am Anfang war es jedoch mehr Ablage, da der kleine Mann bei mir schlief. Als er größer wurde, tauschten wir die Babybay gegen ein Babybett, welches zur Bettseite hin offen war. So schliefen wir alle wunderbar und mir wäre es nicht im Traum eingefallen irgendetwas zu verändern. Bis sich das Septembermädchen ankündigte. Für mich war irgendwie klar, dass der kleine Mann dann nicht mehr in unserem Bett schlafen könnte. Hin zu kam meine Überzeugung, dass er so bald wie möglich an sein Bett gewöhnt werden sollte, damit er den Umzug nicht mit dem Baby in Verbindung brachte. Von einem Familienbett für 4 hatte ich keine Ahnung. Der kleine Mann war ungefähr 15 Monate alt, als ich anfing ihn an sein Kinderzimmerbett zu gewöhnen. Zu erst nur zum Mittagsschlaf. Das funktionierte gut. Irgendwann auch abends zum Einschlafen. Auch das funktionierte ganz gut. Ich saß, wie sonst auch, bei ihm, bis er eingeschlafen war. Wir änderten nichts an dem Einschlafritual oder so, “nur” das Bett war ein anderes. Nachts wachte er natürlich regelmäßig auf. Am Anfang schlief er nach dem ersten Aufwachen bei uns weiter. Irgendwann setzte ich mich dann neben ihn und wartete bis er wieder eingeschlafen war. Und da saß ich dann auf dem kalten Fußboden im nächtlich kühlen Zimmer im Halbschlaf. Bequem geht anders, aber in Frage gestellt habe ich meine Entscheidung damals nicht. 

Als das Septembermädchen dann da war, übernahm der Herzensmann die Nachtwachen beim kleinen Mann. In der Anfangszeit schlief er auch ab und zu bei ihm. Vor allem in der Zeit als die Pseudokruppanfälle waren. So hatte es sich dann irgendwann eingespielt. Jeder hatte sein Bett und alle schliefen meist darin. 

Und dann wurde das Septembermädchen langsam größer  und größer. Es gab Zeiten im den wir nicht so gut schliefen und Zeiten in denen wir sehr gut schliefen. Das Septembermädchen wurde abgestillt und wir richteten das Kinderzimmer so ein, das zwei Betten darin Platz finden konnten. Wir gewöhnten das Septembermädchen wieder langsam an. Jede Nacht schlief sie bei uns. Am Anfang ging es noch gut, doch irgendwann schrie sie, wenn sie in das Bett sollte. So schlief sie bei uns. Seit der kleine Mann mehr formulieren konnte, fragte er regelmäßig, ob er bei uns schlafen könne. Im Sommer schlief er dann mal eine Weile bei uns im Schlafzimmer auf der Matratze. Eine Dauerlösung war das nicht. Wir starteten mal wieder einen Versuch beide Kinder auszuquartieren. Erfolglos. Konstant war, dass der kleine Mann in seinem Bett schlief, fast jeden Abend fragte, ob er bei uns schlafen dürfe und das Septembermädchen irgendwann zu uns kam. 

In der Zwischenzeit hatte ich mich mit verschiedenen Themen weiter auseinander gesetzt und stolperte da unweigerlich über Familienbetten für mehr als drei Personen. So fing auch ich an, unsere Gegebenheiten in Frage zu stellen. Ich überlegte, ob wir einfach ein größeres Bett neben unseres stellen sollten. Ich nahm Maß und es passte exakt. Doch es brauchte noch einmal eine gemeinsame Schlaferfahrung. Während der Herzensmann auf Geschäftsreise war, schliefen wir drei in einem Bett.  Am Ende der Woche räumten wir gemeinsam mit meinen Eltern um. Wir schufen Fakten. Bevor der Herzensmann wieder kam. So sieht es bei uns im Schlafzimmer nun aus:

Elternbett 1,60 + Kinderbett 0,90 = Familienbett 2,50

Und nach 1 1/2 Wochen kann ich sagen: es ist super! Besser spät als nie. Das Familienbett lohnt sich immer. 

 

Geborgen

Du hustest. Immer und immer wieder. Dein Schlaf ist unruhig. Regelmäßig hören wir dich weinen. Nur Kurz. Ausdruck deines Leidens. Als ich zu dir komme, mit Salbe am Finger, wirst du ruhiger. Du spürst die Liebe und Fürsorge. Es stört dich nicht, dass ich dir die Brust eincreme. Dankbarkeit kommt von dir. Ein erleichterter kleiner Seufzer. 

Viel bringt sie heute nicht, die Salbe. Immerzu musst du Husten. Dein Schlaf ist leicht. Ich merke bei meinem nächsten Besuch, dass deine Nase zu ist. Wieder hole ich eine Salbe. Wieder bist du ruhig. Lässt dich anfassen, im Halbschlaf, schläfst dann gleich weiter. 

Auch beim dritten Mal bist du ganz ruhig. Ich gebe dir etwas Hustensaft. Ich richte dich auf. Halte den Löffel in deinen geöffneten Mund. Du schmeckst. Legst dich hin. Schläfst weiter. Kein Weinen oder Geschrei. Obwohl du sonst nachts alles verweigerst. Heute darf ich dich im Schlaf stören. Doch selbst der Hustensaft bringt nicht viel Erleichterung. Irgendwann reicht es dir. Du brichst in Tränen aus. Leiden. Willst nur deinen Schlaf. 

Ich nehme dich auf meinen Arm. Ruhe. Kein Husten. Kein Weinen. Du lehnst dich an. Geborgen. So sitzen wir eine Weile da. Du schläfst  ruhig. Ich genieße den Moment. Sauge ihn auf. Speichere ihn für Später. 

Geborgen. 

Kurz vor acht

“Ich würde gern mal wieder Ausschlafen und dann Spaß haben. Statt dessen versuche ich ohne Schlaf Spaß zu haben.” Ich.

Es ist kurz vor acht. Beinah hätte ich jemanden angerufen. Aber es ist kurz vor acht. An einem Samstag. Gut das ich nochmal auf die Uhr gesehen habe. So zeitig ruf ich am Wochenende nirgendwo an. Lieber würde ich um die Zeit schlafen. Oder langsam aufwachen. Nach einer entspannten Nacht ausgeruht in einen neuen Tag starten. Der neue Tag begann um sechs. Unausgeruht. Die Nacht war, wie alle Nächte, durchwachsen. Und ich hab nach einer Stunde Gequietsche vom Septembermädchen Ohrensausen. Irgendwann zwischen sechs und sieben kommt auch der kleine Mann. Er fragt ob er Bagger gucken kann. Im Minuten Abstand. Die Bagger schlafen noch. Unsere Antwort. Ja am Wochenende werden die Baggervideos auf Youtube angesehen. Für eine Viertelstunde länger im Bett liegen macht man doch so einiges. Der Frage “Bagga wach?” kann der Herzensmann dann nichts mehr entgegensetzen. Das Septembermädchen quietscht und beschwert sich. Sie möchte auch mit gucken. Ich versuche sie abzulenken. Mit ihr zu spielen. Vergeblich. Am liebsten würde ich den Kopf unters Kissen stecken und weiter schlafen. Die Augen sind eh auf Halbmast. Irgendwann die erlösende Frage vom kleinen Mann. Er möchte Frühstück. In der Zwischenzeit hat auch das Septembermädchen wieder etwas zu essen bekommen und schläft darüber ein. Ruhe. Kurz vor acht. Später wollen wir klettern gehen. Ich muss aufpassen. Nicht das ich einschlafe und aus der Wand falle. Wird schon. Wie die letzten Tage auch. Wie heißt es nicht so schön “Das Muntersein kommt mit dem Wachsein” oder so ähnlich.

Jeden Abend

Es gibt so Momente, da bin ich einfach nur glücklich, dankbar und zutiefst berührt. Einen gibt es jeden Abend. Nur wenige Sekunden. Ein tiefes Ausatmen. Die Augen sind zu. Man weiß, jetzt, jetzt ist das Kind eingeschlafen.
Voll Vertrauen. Endlich konnte es den aufregenden Tag loslassen. Viel Erlebtes muss verarbeitet werden.
Ein entspannter Atemzug. So tief. Mitten hinein in mein Herz. Voll mit Liebe, Glück und Dankbarkeit.

Hau ab!

Mal wieder Husten. Mal wieder die Nase voll. Die Nächte werden zum Nuckeln und Nuckeln und Nuckeln genutzt. So langsam kann ich nicht mehr.
Am Mittwoch Nachmittag ging es wieder los. Der Husten war wieder da. Die Nächte danach unterbrochen vom Husten und weinen und röcheln. Denn die Nase war auch wieder voll. So richtig leer war sie davor zwar nicht. Aber der kleine Mann konnte Nachts wenigstens frei atmen. Am Donnerstag früh hatten wir eh den U6 Termin. Da konnte der kleine Mann dem Arzt so richtig was vor husten. Die Lunge ist frei. Wenigstens etwas positives. Noch ein neues Mittelchen gegen den Schnupfen und die Erkältung bekommen.
Am Freitag hatte auch der große Mann die Nase wieder voll. So zog er mal wieder aus dem Schlafzimmer aus. Wenigstens einer sollte gut schlafen. Auch ich hatte etwas Halsschmerzen und die Nase ist nicht ganz frei. Aber das ist nicht so schlimm. Viel mehr schlauchen mich die Nächte. Wenn aller zwei Stunden, manchmal auch weniger, getrunken genuckelt werden möchte ist das nicht sehr erholsam. Der Nuckel wird nicht akzeptiert. Dann wird gequietscht und geschrien. Manchmal bin ich stark und bestehe auf das ‘Nein’. Aber oft, leider viel zu oft, will ich dann meine Ruhe haben und akzeptiere dafür das Genuckel. Aber Ruhe ist das auch nicht wirklich. So hoffe ich, dass es besser wird, wenn er wieder gesund wird. Deshalb:

Erkältung, hau ab! Raus hier! Du hast uns jetzt lange genug geplagt.

Körperkontakt

Der kleine Mann braucht mich grad sehr viel. Er ist sehr anhänglich. Möchte oft auf den Arm. Braucht Körpernähe. Meine Nähe. Oft reicht der Papa nicht aus. Ich muss trösten, kuscheln, da sein. Das ist schön. Das ist anstrengend. Ganz schön anstrengend.
Denn es hört mit dem Einschlafen nicht auf. Tags ist es meistens kein Problem. Dann bleibt die eine oder andere Hausarbeit eben liegen. Egal. Dann nehmen wir statt dem Kinderwagen oder dem Fahrradanhänger die Trage. Egal. Dann kommt er eben überall mit hin (ja, überall!). Egal.
Aber Nachts! Er schläft so wieso neben mir im Familienbett. Doch das ist nicht nah genug. Körperkontakt muss es sein. Irgendwie. Die bloße Haut bitte schön. Am liebsten Bauch oder Dekolleté. Na gut. Auch dass wäre meistens noch okay, denn irgendwann im Schlaf dreht er sich ja doch weg. Und irgendwie ist es ja auch gemütlich mit einem Kind im Arm ein zu schlafen.
Doch oft genug muss er Nuckeln. Am liebsten stundenlang, die ganze Nacht. Ja, auch hier Haut. Und das ist anstrengend. Tut irgendwann so richtig weh. Raubt mir den Schlaf. Und das ist gar nicht gut, hab ich eh grad ständig Mangel.
Das Problem: er will nur Nuckeln und der Nuckel -der dafür meiner Meinung nach hervorragend geeignet ist – ist absolut überhaupt nicht auch nur annäherungsweise dafür genehmigt. Meistens. Manchmal kann ich ihn doch überlisten.