Der kleine Mann braucht mich grad sehr viel. Er ist sehr anhänglich. Möchte oft auf den Arm. Braucht Körpernähe. Meine Nähe. Oft reicht der Papa nicht aus. Ich muss trösten, kuscheln, da sein. Das ist schön. Das ist anstrengend. Ganz schön anstrengend.
Denn es hört mit dem Einschlafen nicht auf. Tags ist es meistens kein Problem. Dann bleibt die eine oder andere Hausarbeit eben liegen. Egal. Dann nehmen wir statt dem Kinderwagen oder dem Fahrradanhänger die Trage. Egal. Dann kommt er eben überall mit hin (ja, überall!). Egal.
Aber Nachts! Er schläft so wieso neben mir im Familienbett. Doch das ist nicht nah genug. Körperkontakt muss es sein. Irgendwie. Die bloße Haut bitte schön. Am liebsten Bauch oder Dekolleté. Na gut. Auch dass wäre meistens noch okay, denn irgendwann im Schlaf dreht er sich ja doch weg. Und irgendwie ist es ja auch gemütlich mit einem Kind im Arm ein zu schlafen.
Doch oft genug muss er Nuckeln. Am liebsten stundenlang, die ganze Nacht. Ja, auch hier Haut. Und das ist anstrengend. Tut irgendwann so richtig weh. Raubt mir den Schlaf. Und das ist gar nicht gut, hab ich eh grad ständig Mangel.
Das Problem: er will nur Nuckeln und der Nuckel -der dafür meiner Meinung nach hervorragend geeignet ist – ist absolut überhaupt nicht auch nur annäherungsweise dafür genehmigt. Meistens. Manchmal kann ich ihn doch überlisten.
11 – Monats – Geburtstag
Mit elf Monaten…
… Kann Mann Sachen in Löcher stecken und versucht überall etwas rein zu tun. Nur das es große und kleine Sachen gibt ist noch nicht ganz so klar
… Kann Mann ganz schnell vor Mama und Papa weg krabbeln und freut sich darüber wie ein König
… Kann Mann immer noch wunderbar herrlich lachen
… Macht man jeden Spaß mit und lacht, wenn andere lachen
…. Möchte Mann von der Schnitte zum Abendbrot selber abbeißen und keine Häppchen bekommen
… Kann Mann schon im Stehen eine Schranktür auf und zu machen und sich dabei nur am Türgriff festhalten.
… Ist Mann so langsam aus der Babyschale raus gewachsen. Es geht noch grad so. Zu weihnachten/Geburtstag gibts den neuen.
… Hat Mann gerade Dauerschnupfen. Mal mehr, mal weniger
… Kommen vielleicht die ersten Backenzähne? Mann sabbert was das Zeug hält und die Finger sind ganz schön weit drin im Mund. Ständig.
… Findet Mann kleine Kätzchen auf dem Ziegenhof toll. Den Umgang üben wir noch mal. Am Schwanz hoch heben ist nicht ganz so nett.
… Ist Mann unser kleiner großer Sonnenschein
Das Leben eben
Still hier. Nicht weil es nichts zu erzählen gäbe. Nein. Da gibt es genug. Nur fehlt mir die Zeit, die Kraft und der Kopf. Besonders der. Die Pausen werden als Pausen genutzt. Wenigstens nichts tun. Vielleicht etwas stricken oder aus dem Fenster schauen. Bloß nicht den Kopf anstrengen. Ich merke es immer sofort, wenn ich lange am Stück sitzen und lernen muss/soll/darf. Mir fehlt die frische Luft, die Bewegung und an langen Tagen wie heute der kleine Mann. Die Anfangseuphorie ist weg geblasen. Es wird einfach Tag für Tag weiter gemacht. Bis irgendwann, in nicht mal mehr 1 1/2 Jahren, es geschafft ist. Es macht auch immer noch Spaß. Aber der Wunsch nach beenden und fertig sein ist im Moment sehr groß. Die Frage wo wir sein werden, treibt mich immer wieder um. Ich träume meinen Lebenstraum. Und da ist das Studium nur der Weg zum Ziel oder auch nur Mittel zum Zweck. Ich weis noch nicht.
Als ich heute mit einer Kommilitonin und guten Freundin übe die fehlende Motivation sprach meinte sie etwas später. Sie kennt das. Aber ich sei jetzt wieder ich. Entspannter und so. Ja das kann sein. Ich bin nach nun 11 Monaten Mama-sein angekommen. Die kleinen Freiräume, das Studium geben mir die Möglichkeit mehr als nur Mama zu sein.
Aber bin ich wirklich wieder ich, also so wie vorher, nur mit Kind? Oder bin ich nicht viel mehr ein neues verändertes ich. Zumindest merke ich selber wie sich grad bei mir so einiges verschiebt, neu gedacht wird, Einstellungen ändern und Prioritäten verschieben. So manches was ich gerade mache und jetzt für gut befinde, hätte ich noch vor kurzem mit einem kritischen ‘hm, ich würde das nicht machen, finde ich zu krass, ist mir zu extrem’ und ähnlichem bedacht. Wichtiges wurde plötzlich oder schleichend zu Nebensächlichkeiten. Alles ist im Fluss. Es muss passen. Sich gut an fühlen. Dann ist es richtig. Nicht immer ist alles super. Aber es gibt immer ein Grund zur Freude. Viele klein große Glücksmomente am Tag. So wie es ist. Das Leben eben.
Familienglück
Ich sitz am Schreibtisch. Werkel ein bisschen vor mich hin und schreib mal wieder einen richtigen Brief.
Die beiden Männer sind im Arbeitszimmer. Der kleine findet es dort super. Möchte auf das Gästebett klettern. Ich höre es juchzen und Jauchzen. Zwischen durch auch mal ein “Vorsicht!” Der kleine Mann hat den Abstieg vom Bett noch nicht ganz raus. Vorwärts funktioniert nicht ganz so gut.
Dann macht der große Mann Musik an. Unser Familien-Lieblings-Lied ist das, mit den großen Elefanten und den Bäumen. Der kleine Mann hört die Melodie und freut sich. Juchzer und vielleicht auch ein Versuch mit zu singen. Wer weiß?
Dann auch irgendwann ein Plumps. Schreien. Auch das gehört dazu. Doch ich muss mich nicht bewegen. Aller Frust über den Schmerz und die noch nicht geglückte Entdeckung werden weg gepustet. Dann geht es auch schon weiter. Fröhliches plappern von Beiden. Inzwischen läuft im Hintergrund “wer hat die Kokosnuss geklaut”. Der kleine Mann entdeckt Flugtickets.
Und ich? Ich sitz gemütlich und glücklich an meinem Schreibtisch und genieße dieses – unseres – Familienglück.
Ich – die Rabenmutter
Heute so passiert: ich hab Donnerstags in der Regel frei. Das trifft sich gut, da die Tagesmutter Donnerstags nicht kann. Wenn ich doch eine Veranstaltung habe, nehme ich den kleinen Mann mit. Das ist zum Glück kein Problem. So auch heute. Eine Projektbesprechung. Auf dem Weg dahin ist der kleine Mann im Fahrradanhänger eingeschlafen. Das war auch dringend nötig und von mir ein bisschen so gewollt. An der Hochschule angekommen schlief er tief und fest. Unser Raum war in der Nähe des Ausgangs, so entschied ich mich dafür den kleinen Mann an der frischen Luft weiter schlafen zu lassen. Ich habe zu oft die Erfahrung gemacht, das er draußen wunderbar schlief. Bin ich aber mit ihm in ein Gebäude hinein gegangen, ist er aufgewacht. Obwohl er noch nicht wirklich fertig war mit schlafen. Das wollte ich dringend vermeiden. Er war noch so furchtbar müde von gestern. Da wurde viel Schlaf verweigert. So weit so gut. Wir fingen mit der Besprechung an. Nach einer Weile hörte ich ihn. Also raus zu ihm und mit rein nehmen. Im Gang traf ich einen Kommilitonen, der als er mich sah erleichtert meinte: ‘wir dachten schon, das es deiner ist.’ Ich hab mir noch nicht viel bei gedacht. Sondern nur ‘schön, dass sich meine Kommilitonen kurz gekümmert haben.’ Wir haben noch kurz geplaudert, während der kleine Mann sich auf meinem Arm beruhigte. Er musste schließlich laut nach seiner Mama rufen. Auf den wenigen Metern zurück in den Raum, kamen mir zwei Hochschulangestellte und ein paar Studenten entgegen. Alle habe ich noch nie gesehen. Alle waren ziemlich aufgeregt. Ich wurde aufgeregt gefragt, ob dass Kind auf meinem Arm meines sei. Wie ich auf die Idee käme es an der frischen Luft zu lassen. Ob ich Vorlesung hätte. Dann fiel der Satz:’ wir hätten jetzt die Polizei gerufen.’ Und mir die Kinnlade ganz weit runter. Ich war sprachlos. Wusste nicht wie ich überhaupt reagieren sollte. Geschweige den angemessen. Fühlte mich kurz wie vor einem Gericht oder ähnlichem.
Auch jetzt weiß ich noch nicht, was ich davon halten soll. Wie soll ich mit dieser Situation umgehen. Für mich. Habe ich wirklich etwas so gravierendes Falsch gemacht? Und wenn ja, was? Ich würde es genauso wieder machen. Lasse auch bei mir mein Kind draußen stehen. Muss ich wirklich davon ausgehen, dass mein Kind weg ist, sobald es kurz ohne mich draußen ist? In was für einer Welt leben wir, wenn das so ist? Muss ich mir Vorwürfe zu meinem Verhalten machen lassen? Und zu welchem konkret? Weil ich mein Kind draußen lasse, wenn es schläft, weil es da schon immer am Besten schläft? Oder weil ich mein Kind mit in die Hochschule nehme? Oder weil ich eine Mutter und Studentin bin? Oder weil, ich weiß auch nicht, jemand gefehlt hat zum Vorwürfe machen?
Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich mir keine Vorwürfe machen lassen möchte. Denn letztendlich kommt es immer auf einen Punkt hinaus. Die fehlende Betreuung an der Hochschule. Das Totschweigen der Möglichkeit, dass es Studierende mit Kindern gibt. Ich weiß nicht wieso, dass so ist an der Hochschule. Wieso wird diese Thematik komplett ausgeblendet? Warum ist das Problem nicht schon eher aufgetreten? Wo kommt es her? Diese Inakzeptanz der Kinder in unserer Gesellschaft. (Zum Thema) Oder ist es wirklich so vermessen beides zu wollen. Familie und Studium. Ich denke nicht. Ich denke eher, dass es viel mehr von uns geben sollte. Ich gebe mich nicht mit Situationen zufrieden, nehme es nicht als gegeben hin. Ich nehme mir das Recht heraus, auf diesen Missstand an der Hochschule hin zuweisen. Und wenn es nur durch mein Verhalten, mein Handeln ist. Mein Kind ist sichtbar an der Hochschule. Es ist dabei. Ich kann und will es nicht totschweigen. Genauso wenig möchte ich, dass es von anderen totgeschwiegen wird.
Genauso darf mein Sohn sich äußern. Er darf und soll sich melden, wenn ihm etwas nicht passt. Da wir sehr schnell auf seine Bedürfnisse jeglicher Art reagieren, ist er es nicht gewöhnt zu warten. Mit 10 Monaten auch nicht notwendig. So wird er schnell sehr laut. Doch ich lasse ihn nicht weinen. Nicht Absichtlich. Ja es gibt Momente, wenn ich auf dem Klo, unter der Dusche, beim Anziehen oder sowas bin, dass ich nicht gleich reagieren kann. Und es gibt eben auch Momente (die sehr selten vorkommen), wo ich ihn nicht sofort höre. So wie heute. Auch da ist es für mich völlig in Ordnung, dass er dann etwas länger weint. Er muss ja weiter auf sich aufmerksam machen. Ich reagiere immer sofort, sehr schnell, sobald ich ihn höre.
Es tut mir leid, liebe Hochschule, wenn du es nicht gewöhnt bist ein Kind laut nach seiner Mama rufen zu hören. Gewöhn dich dran. Mein Sohn kommt jetzt öfter vorbei und wenn er mich laut rufen möchte, dann soll er das machen.
Herbst
Was ist das bloss für einer, der Herbst dieses Jahr. Mit spätsommerlichen Temperaturen Ende Oktober. Nicht das ih mich beklagen möchte. Nein, niemals. Nicht bei so wunderschönem Wetter. Das genießen wir in vollen Zügen. Machen lange Spaziergänge. Gehen auf den Spielplatz. Freuen uns über das tolle Spielzeug, was der Herbst so beschert.
Ja. Ohne Ende. Haufenweise. So viel davon. Einfach herrlich. Zumindest wenn es trocken ist. Wenn es da zu finden ist, wo wir es nicht weg machen müssen. Richtig. Das Laub.
Was man damit so alles anfangen kann. Man kann es fühlen, riechen, hören. Einfach herrlich. Ich kann nie widerstehen mit den Füßen durch das Laub zu fahren. Es Rascheln zu lassen. Manchmal auch hoch schmeißen. Das liebe ich am Herbst. Unter anderem.
Heute konnten wir nicht widerstehen den kleinen Mann in einen Haufen zu setzen. Das Laub auf ihn rieseln zu lassen. Uns gegenseitig zu bewerfen. Kind sein. Wie herrlich.
dem kleinen Mann hat es gefallen. Eindeutig. Und er hat was entdeckt. Seinen ersten Regenwurm. Fand er irgendwie komisch, sehr skeptisch wurde er betrachtet. Aber man konnte auch nicht von ihm lassen.
Was für ‘ne Woche…
… Und es ist erst Halbzeit.
Hier geht es gerade drunter und drüber. Viel zu viel zu tun. Die Tage sind zu kurz. Die Luft und Energie raus. Weggepustet vom Herbstwind, der hier Blatt für Blatt die Bäume leer putzt. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Welche der Ereignisse zuerst. Welche Aufgabe hat Priorität. Wie so immer kam alles auf einmal. Montag. Fangen wir also an. Ein bisschen aufräumen, Laub fegen, Ordnung schaffen. Wenigstens im Kopf.
Das Wochenende war schön. Angefüllt mit vielen schönen Momenten. Es war das erste Mama-ohne-Kind Wochenende. Zumindest Tagsüber. Ich habe es mit Singen verbracht. Viel singen. Von Morgens bis abends. Und lachen. Am Sonntag kam auch noch lieber Besuch vorbei. Patentante und Trauzeuge. Lange nicht gesehen. So dachte ich erst spät, sehr spät an die kommende Woche mit allem was da kommen würde. Ein Abgabetermin einer Gruppenarbeit. Das mit Freude erwartete Familientreffen in der Nähe der Hauptstadt. Zwei Termine bzw. Ereignisse, die ein bisschen Stress verursachen. Aber schönen Stress. Eigentlich. Nur hatte ich bis Sonntag Abend immer noch nichts von der Kommilitonin erhalten. Nichts woran man weiter arbeiten könnte. Ausgemacht war Donnerstag, spätestens Freitag. Na gut. Mal sehen was Montag bringt. Dann entscheiden wie weiter.
Ja Montag. Der Tag aller Tage. Zumindest diese Woche. So einiges kam da auf uns zu. Unter anderem der Hausarbeitsentwurf. Naja. Nicht so das was ich erwartet habe. Aber wie jetzt weiter machen, ohne den Gruppenmitgliedern zu sehr vor den Bug zufahren. Gar nicht so schwierig. Komplett umschreiben, eine. Lösung, aber damit würde ich riskieren, mindestens eine der Kommilitoninnen ziemlich zu verletzen. Also doch keine Lösung. Irgend wie raus aus der Gruppe und selber schreiben, die andere. Aber innerhalb einer Woche? Echt jetzt? Das ist ganz schön knapp und extrem viel Stress. Aber die einzige Lösung, die für mich irgendwie geht. Also ran, die Mittagspause und Abendstunden nutzen, während der kleine Mann schläft. So halbwegs zumindestens. Wenn er nicht ständig von einem Hustenanfall wach geschüttelt werden würde. Ja da hat sich ein ganz schöner Husten entwickelt so von Mittagsschlaf bis zum Abend. Beim Rumtoben merkt man es ihm gar nicht an. Die Erkältung. Er wird nur etwas eher müde als sonst. Und da ein Patient bekanntlich kein Patient ist kommt noch einer dazu. Der große Mann. Er ging mit leichten Halsschmerzen auf Arbeit. Kommt eher nach Hause und geht direkt ins Bett. Das heißt bei ihm schon so einiges. Also kümmern.
Am Dienstag ging es zwischen Vorlesungen zum Arzt. Abklären lassen, dass sonst alles in Ordnung ist. Bei beiden. Da es beim kleinen Mann auch das erste Mal ist, dass er so krank ist, hab ich noch keine Mittelchen im Haus. Kein Schema F, was erstmal angewendet werden kann. Und da am Montagabend auch noch kräftig Feedback (in der wortwörtlichsten Übersetzung) gegeben wurde, War ich doch etwas besorgt. Wie gesagt, er ist das erste Mal so stark erkältet. Neben Vorlesungen hören, Hausarbeit schreiben, Tag organisieren und Kind von A nach B bringen, musste auch noch der Rasen ein letztes Mal gemäht werden. Die Vermieterin sitzt mir da zumindest gedanklich im Nacken. Außerdem war noch ein mal schönes Herbstwetter und es war regen angesagt. Am Ende vom Tag (zum Glück werden die Tage jetzt wieder kürzer, da kam es eher) war ich leer. Nur das Stresslevel, das war Rand voll.
Heute war alles immer noch viel. Denn die Hausarbeit schreibt sich nur halb so gut von der Hand, wie ich gehofft hatte. Und eigentlich wollten wir ja morgen Abend schon weg fahren. Verschieben wir das auf Freitag. Ist zwar ein bisschen anstrengender dann, aber ich brauch den Abend mehr Zeit. Unbedingt. Erst beim Abendbrot rückt der große Mann heraus mit der Nachricht. Er fährt nicht mit. Das schafft er nicht. Ich muss mir andere Verkehrsmittel suchen. Alleine mit Kind die lange Fahrt, das mach ich nicht. Doch einen ganzen Tag im Zug? Hab ich auch nicht so wirklich Lust drauf. Fliegen? Zu teuer so kurzfristig. Schweren Herzens sage ich ab. Merke, nachdem die Traurigkeit etwas nachlässt, wie mir etwas leichter wird. Der Stress weniger wird. Ein bisschen. Den Erkältung ist immer noch zu Besuch. Der Husten kommt immer noch in kräftigen Schüben, bei denen ich nicht immer weiß, ob er sich nicht irgendwie noch verschluckt. Es klingt schlimm. Auch die Hausarbeit muss weiterhin beendet werden. Doch ich habe jetzt wenigstens einen halben Tag mehr Zeit. Und ein freies Wochenende danach. Naja frei. Die nächsten Referate und Hausarbeiten stehen schon an. Abgabetermine schon fett im Kalender eingetragen. Das Studium hat mich zurück. Die ersten entspannten Wochen sind rum. Nun wird gearbeitet. Wenn der kleine Mann schläft.
10 – Monats – Geburtstag
Im letzten Monat ging es hier rund. Mit Studium-wieder-Einstieg, Tagesmutter und so weiter. Auch beim kleinen Mann hat sich so einiges getan. Zähne sieben und acht sind durch. Jetzt sind es oben und unten vier. Essen geht jetzt noch viel besser. Man ist aber eh alles was einem angeboten wird. Außer einmal in der Mensa. Aber das war echt nicht lecker. inzwischen wird auch nur noch nachts gestillt. Der Milchnachtisch Mittags ist auch nicht mehr wichtig. Alles andere was man bekommt ist ja mindestens genauso lecker. 
In diesem Monat wurde so einiges entdeckt. Die größte Entdeckung ist, dass man sich selber hinstellen kann. Auch das hinsetzen geht viel schneller, als noch vor einem Monat. Wenn wir in der Wohnung unterwegs sind, kommt der kleine Mann zügig hinterher. Wenn er nicht durch irgendwelche spannenden Sachen unterwegs abgelenkt wird. Wie die Schuhschränke, die Stereoanlage oder oder oder.
Spannendes gibt es genug. Doch auch sein Spielzeug ist noch spannend. So kann er sich oft erstaunlich lange selbst beschäftigen. es wandert auch nicht mehr alles in den Mund. Viel wird geguckt. Und getastet. Mit dem Zeigefinger. Lang ausgestreckt. Und nur dieser. Dann wird untersucht. In den letzten Tagen wurden auch seine Bücher immer interessanter. Nicht zum essen und rein beissen. Nein, sie werden angeguckt. Was es da zu sehen gibt. Ganz neue Welten kann man da entdecken.
Ja, es ist so schön. Es macht richtig Spass ihm zu zusehen und mit zu entdecken. Die Augen wieder für die kleinen Dinge zu öffnen. Besonders mit unserem kleinen Strahlemann.
Herbstspaziergang

Heute nochmal richtig schön Sonne getankt. Auf dem Heimweg von der Hochschule ist der kleine Mann eingeschlafen. Da ich ihn wie meistens auf dem Rücken trug, ging ich einfach noch weiter. Die Sonne lockte eh. Das haben wir dabei entdeckt, nachdem der Mann auf meinem Rücken wieder wach war.

Faszination fliegen. Drachen am strahlend blauem Herbsthimmel. Da wird neugierig zugeschaut.

Pferde sind immer spannend. Der kleine Mann freut sich immer, wenn wir welchen begegnen. Wenn er die Hufe auf dem Asphalt klappern hört, hüpft er in der Manduca auf und ab, lacht und freut sich halt. So auch heute. Kurzanhalten muss da natürlich sein.

Die letzten Äpfel in den Bäumen. Angestrahlt von den abendlichen Sonnenstrahlen.

Gras zupfen. Was es da alles zu entdecken gibt
Semesterstart
Seit nun zwei Wochen ist bei mir die Hochschule wieder weiter gegangen. Die ersten drei Tage volles Programm. Diese Woche deutlich ruhiger. Das Wochenende vor dem Start war aufregend. Zumindest für mich. Im Kopf lief ein Fragenband. Ununterbrochen. Zweifel, ob das alles funktioniert. Ob es von der Organisation alles passt. Wie ich meinen Ansprüchen gerecht werde. Ja, wie immer bevor irgendwas Neues losgeht, kommt die Sinnfrage und alle anderen hoch. Ob ich will oder nicht. Hinzu kam, dass der große Mann auf Geschäftsreise musste. Ich die Nachmittagsbetreuung also wieder anders organisieren musste. Vormittags bei der Tagesmutter. Das war klar und kein Problem. Aber von zwölf bis vier stand in den Sternen. Die praktischste Variante, der kleine Mann kommt mit. Aber geht das? Eine kurze Mail an den Prof. Antwort kurz und knapp. Mein Sohn sei herzlich willkommen. Ich jubilierte innerlich. Ein Hoch auf nette Profs. Und was soll ich sagen. Es war wirklich kein Problem. Am Anfang war der kleine Mann in der Manduca. Bis er irgendwann eingeschlafen war. Immer nur für eine dreiviertel Stunde, aber besser als nichts allemal. Danach hab ich ihn einfach auf dem Boden spielen lassen. Ich konnte mich erstaunlich gut auf die Themen konzentrieren. Die drei Tage Seminar also abgehackt. Und ich war danach extrem erleichtert.
Das lange Wochenende wurde zum Schlaf nachholen genutzt. Vormittagsschlaf und Mittagsschlaf wieder schön ausgedehnt. So wie es sein soll.
Diese Woche ging dann die Hochschule bei allen wieder los. Der normale Stundenplan lief an. Langsam. Zum Angewöhnen. Nicht jede Vorlesung startete direkt. So konnten wir erstmal testen, wie es jetzt sein wird. Mein Stundenplan ist entspannt. Dienstag und Freitag den ganzen Tag. Mittwochs eine Vorlesung vormittags und alle zwei Wochen nachmittags. So habe ich Montag und Donnerstag frei. Das tut gut. Die Vorlesungszeiten ist der kleine Mann bei der Tagesmutter. So kann ich ungestört zu hören. Mich voll auf die Themen konzentrieren. Wie es mit Hausarbeiten schreiben, nach arbeiten und lernen wird, werde ich noch sehen. Da werden die Schlafpausen des kleinen Mannes genutzt, Abendschichten geschoben und die Wochenenden mit Papa-Sohn-Zeit geplant.
Ich freu mich schon drauf. Bin wieder hochmotiviert und froh. Froh, wieder den Kopf zu benutzen. Froh, mich wieder mit anderen Themen zu beschäftigen. Froh, andere Menschen zu treffen. Auch froh über die tolle Tagesmutter. Froh, das der kleine Mann es dort sehr gut hat. Und froh, dass es ihm dort auch gefällt. Alles in allem einfach richtig und gut jetzt wieder weiter zu machen.


