Das Leben eben

Still hier. Nicht weil es nichts zu erzählen gäbe. Nein. Da gibt es genug. Nur fehlt mir die Zeit, die Kraft und der Kopf. Besonders der. Die Pausen werden als Pausen genutzt. Wenigstens nichts tun. Vielleicht etwas stricken oder aus dem Fenster schauen. Bloß nicht den Kopf anstrengen. Ich merke es immer sofort, wenn ich lange am Stück sitzen und lernen muss/soll/darf. Mir fehlt die frische Luft, die Bewegung und an langen Tagen wie heute der kleine Mann. Die Anfangseuphorie ist weg geblasen. Es wird einfach Tag für Tag weiter gemacht. Bis irgendwann, in nicht mal mehr 1 1/2 Jahren, es geschafft ist. Es macht auch immer noch Spaß. Aber der Wunsch nach beenden und fertig sein ist im Moment sehr groß. Die Frage wo wir sein werden, treibt mich immer wieder um. Ich träume meinen Lebenstraum. Und da ist das Studium nur der Weg zum Ziel oder auch nur Mittel zum Zweck. Ich weis noch nicht.

Als ich heute mit einer Kommilitonin und guten Freundin übe die fehlende Motivation sprach meinte sie etwas später. Sie kennt das. Aber ich sei jetzt wieder ich. Entspannter und so. Ja das kann sein. Ich bin nach nun 11 Monaten Mama-sein angekommen. Die kleinen Freiräume, das Studium geben mir die Möglichkeit mehr als nur Mama zu sein.

Aber bin ich wirklich wieder ich, also so wie vorher, nur mit Kind? Oder bin ich nicht viel mehr ein neues verändertes ich. Zumindest merke ich selber wie sich grad bei mir so einiges verschiebt, neu gedacht wird, Einstellungen ändern und Prioritäten verschieben. So manches was ich gerade mache und jetzt für gut befinde, hätte ich noch vor kurzem mit einem kritischen ‘hm, ich würde das nicht machen, finde ich zu krass, ist mir zu extrem’ und ähnlichem bedacht. Wichtiges wurde plötzlich oder schleichend zu Nebensächlichkeiten. Alles ist im Fluss. Es muss passen. Sich gut an fühlen. Dann ist es richtig. Nicht immer ist alles super. Aber es gibt immer ein Grund zur Freude. Viele klein große Glücksmomente am Tag. So wie es ist. Das Leben eben.