Alpapa, Alkaka, Alpaka 

Gar nicht so leicht. Ein neues Wort, ganz offensichtlich. Wenn man das “al” nicht hört kommt es schon mal zu Verwechslungen. Schön war er trotzdem unser kleiner Nachmittagsausflug. Sie wohnen nicht weit weg, die Alpakas. Doch mit einem ordentlichen Anstieg in der Anfahrt gehören sie nicht zu unseren gängigen Zielen. So war es etwas Besonderes. Und weil das Septembermädchen im Fahrradhänger eingeschlafen war, hatte der kleine Mann seine Mama kurz für sich alleine. Doppelt besonders also. Und die Puppi durfte auch mit. 



Projekte

# Der Frühling kommt. Ein lang ersehntes Projekt kann nun nicht mehr vor mir her geschoben werden. Eine Krabbeldecke für draußen. Das Futter ist eine recht alte Kindersteppdecke. Oben drauf soll schönes Patchwork. Zickzackstreifen gepaart mit altem Leinen. Die Unterseite wird gemustertes Wachstuch. So ist die Decke wasserdicht. Durch die Kinderdecke innen auch schön warm. Perfekt für den Frühling. Ein bisschen zu geschnitten ist schon. Jetzt muss bald die Nähmaschine ran. 

# Zwei Bücher sind angefangen. Beide interessieren mich sehr und sind wichtig. Das Erste: “Impfen pro und contra”. Beide Kinder sind nicht geimpft. Wir wollen nicht im ersten Jahr impfen. Der kleine Mann ist nun schon zwei und kommt dieses Jahr in den Kindergarten. Eine Entscheidung was geimpft werden soll und warum steht nun an. Der Masernausbruch und die wieder heftiger diskutierte Debatte bringt den Stein mit ins Rollen. Das zweite Buch “Das hochsensible Kind” hilft mir viel. Ich sehe viele Parallelen zum kleinen Mann. Es zeigt andere sanftere Wege. Zeigt, dass ich intuitiv vieles schon richtig mache. Hilft mir viele Momente besser einzuordnen. Ich kann so den kleinen Mann besser unterstützen seinen Weg mit der lauten Welt zu finden. 

# Zwei Freundinnen erwarten ihr zweites Kind. Ich freue mich sehr für beide. Langsam entstehen in meinem Kopf zwei kleine Strickprojekte. Noch haben sie etwas Zeit. Doch die Zeit geht schnell. Die richtige Wolle will sorgfältig ausgesucht, Maschen müssen gestrickt werden. 

# Urlaube werden geplant. Pläne geändert und neu aufgestellt. So ist es vielleicht sinnvoller doch schon dieses Jahr unser unterbrochenes Projekt Wohnwagen wieder auf zunehmen. Es heißt Kriterien festlegen, Portale und Angebote durchforsten und dann vielleicht erste Besichtigungen. Von dem was dann kommt, wenn wir uns für einen entscheiden ganz zu schweigen. 

# Der Garten lockt wieder mit Gartenarbeit. Eigentlich das falsche Wort. Ist es für mich doch ganz freiwillig. So ist es Muße und Entspannung, keine Arbeit. Ein bisschen Rasenpflege und Gemüsebeetplanung. Tomaten, Zucchini, Mangold, Erbsen. Vielleicht auch Rote Beete, Erdbeeren (für nächstes Jahr dann?) und andere Leckereien. Mal sehen was der Jungpflanzenmarkt noch so anbietet. Bohnen und Mais sind auch noch möglich. 

# Im Kopf entstehen Ideen für Danach. So wird wieder recherchiert und gesucht und abgewogen. Obwohl noch Zeit ist bis September und genug zu tun so wie so. Doch es spukt im Kopf herum. Weg schieben ist schwer. Also auch da rum und num sortieren. 

6 Monate Septembermädchen 

Wow! 6 Monate. Ein halbes Jahr. Die letzten Monate gingen sehr schnell rum. Die letzten verzweifelten Phasen meinerseits a la “das wird ja nie wieder entspannter und sie braucht mich die ganze Zeit und ich will mal wieder freie Abende ohne neben ihr liegen und freie Arme um mal was zu machen” sind vor Weihnachten gewesen. Inzwischen schläft sie mit einer kleinen Mahlzeit sehr schnell um sieben ein. Die Abende gehören in der Regel wieder mir. Sie liegt inzwischen ganz gerne auf der Krabbeldecke oder auf ihrem Fell in der Küche. Dann guckt sie sich alles an, dreht sich ab und zu rum oder spielt mit ihrem Spielzeug, ihren Pullis und Jacken oder schaut sich ihre Hände an. Wenn sie keine Lust mehr hat kann es passieren, dass sie einfach einschläft oder sie fordert ihren Platz auf dem Schoß ein. Insgesamt ist sie eine sehr zufriedene Person. Sie lacht viel und erzählt und quietscht in den höchsten Tönen. Wenn ich oder der kleine Mann sie dann nachmachen freut sie sich und erzählt dann gleich nochmal mehr. Denn kleinen Mann und den Herzensmann himmelt sie an. Beide bekommen das schönste Lächeln überhaupt. Sie freut sich immer, wenn der kleine Mann mit ihr spielen will. Dann legt er sich neben sie hält ihre Hand und erzählt ihr irgendwas. Ab und zu bringt er ihr auch ein Spielzeug vorbei oder zeigt ihr ein Buch “Muck mal Lora”. Sie ist auch “meins Lora Lee”. Da hilft alles nix. Da kann ich noch so oft sagen, dass es unser Septembermädchen ist. “Nee, meins Lora Lee” bekomm ich dann zur Antwort. Große Geschwisterliebe. 

Schon seit einer Weile ist sie sehr neugierig, was wir da am Tisch so machen und was wir immer in unseren Mund rein schieben. So lasse ich sie nun immer mal was kosten. Die letzten Tage war es Kürbis. Die Banane, die ich gegessen habe, wanderte dann plötzlich zum Probieren in ihren Mund. Sie findet das super. Trinken ist auch so eine spannende Sache. Seit dem ich sie mal aus Spaß und Neugierde an meinem Glas trinken ließ, will sie immer trinken, wenn ich ein Glass oder eine Tasse in der Hand halte. Und wehe ich halte die Tasse etwas zu weitweg, so dass sie nicht mehr dran kommt. Dann gibts Ärger. So wird hier ganz gemütlich alles ausprobiert und kennen gelernt. Brei gibt es nicht. Außer es handelt sich um welchen, den ich auch esse. 

Sie ist weiterhin eine kleine zierliche Maus. Die Kleidergröße 68 passt so langsam. 62 reicht noch gut aus. Oft sehe ich Babys die deutlich jünger sind als sie, aber genauso groß. Da sie sich prächtig entwickelt gibt es keinerlei Anlass zur Sorge. Ich bin gespannt wie viel sie wirklich wiegt und wie lang sie ist. Demnächst wird der nächste U-Termin gemacht. Inzwischen warte ich auch schon auf den ersten Zahn. Da lässt sie sich mehr Zeit als der kleine Mann. Das ist in Ordnung. Man merkt auch das er unterwegs sein muss. Mal sehen, wann er sich durch gekämpft hat. 

Ja, 6×4 sind wir schon. Schön das du bei uns bist Septembermädchen. 

In kleinen Schritten

Langsam geht es voran. Seit gestern ist die Bachelorarbeit offiziell angemeldet. Die Zettel sind abgegeben. Nun sind es drei Monate. Versuchen möchte ich eher fertig zu sein. Ein Urlaub Anfang Juni ist schon geplant. Vielleicht schaffe ich es bis dahin auch die Verteidigung gehalten zu haben. Ein großes Ziel. Doch wer weiß. Jeden Tag ein bisschen. Viel ist es nicht was an Zeit für die Schreiberei bleibt. Doch ich bin froh, wenn ich jeden Vormittag ein Stündchen schreiben kann. Ja, mehr ist es oft nicht. Abends bin ich momentan zu müde. Kann mich kaum noch konzentrieren. So richtig krank sind wir hier nicht. Aber auch nicht richtig gesund. Das merkt man schnell. Die abendlichen Stunden mit dem Herzensmann, auch wenn es oft nur gemeinsam auf dem Sofa sitzen ist, sind schön und kostbar und viel zu kurz. Sie geben Kraft für den nächsten Tag. Besonders, wenn man weiß, dass er beruflich immer mal wieder weg muss. Die letzten Wochen immer ein, zwei Nächte. Die nächste Woche komplett. So bin ich dankbar über die Vormittagsstunden, über kleine Schritte, über ein paar Sätze, vielleicht auch eine halbe Seite. Am Abend immer zufrieden, wenn ich geschrieben habe, egal wie viel.

Kommunikationsblüten: Februar

“Mama Bauch macht!”
“Was hat der Bauch gemacht?”
“Bauch mrmh macht.”
“Hm, und was sagt der Bauch damit?” “Hunga”

Ich gebe dem kleinen Mann einen Löffel. Auf dem Stiel ist ein Bär drauf.
“Was ist den auf dem Löffel drauf?”
“Nee, leer”

Der kleine Mann rutscht auf Knien durch die Küche.
“Quak quak quak. Bin ich Ente. Quak quak”

In meiner Jackentasche steckte beim heutigen Marktgang noch eine Tüte mit Gummibärchen. Als diese dann alle war gab es dieses kurze Gespräch:
“Momal, Mama?”
“Die sind jetzt alle. Haben wir aufgegessen.”
“Bin ich nich satt!”

Was machen wir heute?

Das war die Frage beim Frühstück. Mein Vati ist gerade zu Besuch. Die Sonne schien. Der kleine Mann darf noch zu Hause bleiben. Er hustet noch sehr. Ansonsten gehts ihm aber schon sehr gut. Wir überlegten ob wir einen kleinen Ausflug machen. Der kleine Mann spielte mit dem LEGO Muldenkipper, den die Männer am Wochenende gebaut hatten. Er machte die Motorklappe und eine Lampe ab und lies ihn ein bisschen fahren. An der Tischkante fiel er runter. Die Ladefläche ging ab. Während ich diese wieder dran machte und wir bezüglich unserer Tagesplanung noch nicht wirklich weiter gekommen waren, sagte der kleine Mann: “Das kitzelt!” Und fängt an zu niesen und zu niesen und zu niesen. Ich wundere mich, schaue auf den Tisch und wundere mich noch mehr. Der kleine Mann niest immer noch. Lag da nicht gerade eben noch so ein kleines LEGO Teil? Ja, lag. Jetzt steckte es in der Nase. Ich fand die ganze Situation ziemlich komisch und musste erstmal lachen. Auch jetzt muss ich beim Gedanken daran lachen. Der kleine Mann fand das irgendwann nicht mehr lustig. Nach dem Kitzeln kommt Drücken. Nase kräftig Putzen half auch nicht. Der kleine Mann war inzwischen verzweifelt und weinte. “Mama ausmachen!” Also erklärte ich ihm, dass wir zum Doktor gehen und der das raus macht. Davor muss ich noch das Septembermädchen anziehen. Das war noch im Schlafanzug. Meine Haare trocknete ich nur leicht. Mütze drüber, wird schon passen. Gegen neun verliesen wir das Haus, das Septembermädchen im Kinderwagen, der kleine Mann auf dem Rücken. Kurz überlegen: wohin eigentlich? Krankenhaus und Notaufnahme? Da wäre ich rein intuitiv zu erst hin. Ist ja ein Notfall. Aber in der Nase. So meinte mein Vati “HNO”. Also zum HNO. Ist von uns auch nicht viel weiter weg. Da lob ich mir die Kleinstadt. Alles da, alles nah.

Beim HNO teilten wir uns auf. Ich ging mit dem kleinen Mann rein, mein Vati und das Septembermädchen machten einen Stadtbummel. Der kleine Mann hatte sich inzwischen beruhigt und kuschelte sich an meinen Rücken. Außerdem genoss er seinen Ausguck. Beim HNO begrüßte uns erstmal eine recht unfreundliche Schwester. Nachdem alles aufgenommen war durften wir ins Wartezimmer. Dort erkundete der kleine Mann direkt die Spielecke. Die restlichen Patienten, fast alle Rentner, im Wartezimmer freuten sich an dem netten kleinen Jungen, verstohlen lächelte man ihn ab und zu an. Nachdem die Spielecke ausgiebig untersucht war und er alles ausprobiert hatte, stiefelte er durchs Wartezimmer. Für kurze Aufmerksamkeit sorgte das Regal mit den Zeitungen, dann wollte man raus. Also gingen wir auf Klosuche, denn etwas zu trinken gab es auch vom Wasserspender. Nachdem ich den kleinen Mann immer wieder ins Wartezimmer gelockt hatte und er partout nicht mehr drin bleiben wollte fragten wir mal nach. Die Schwester von vorher war inzwischen etwas freundlicher. Wir durften direkt vor zu den Stühlen vor dem Behandlungszimmer. Immerhin. Und schwups waren wir auch schon dran. Wir haben kurz erklärt, was zu finden sei. Dann wurde mit der Lampe rein geschaut und raus geholt. Alles ganz schnell und einfach. Gefühlte zwei Minuten. Wahrscheinlich waren es fünf. Also die Behandlung. 10:45 rief ich meinen Vati an. Das wir fertig sind. Noch kurz zur Info: von zu Hause bis zum HNO sind es zehn Minuten, maximal 15. Ja, das heißt 1 1/2 Stunden für ein kleines LEGO Teilchen. 

So war der Vormittag auch rum. Muss man ja mal gemacht haben. 

Keine gute Kombi

Kombis gibt es so einige. Wir haben hier gerade eine, auf die ich gerne verzichten könnte.

Seit der Nacht von Donnerstag auf Freitag röchelt der kleine Mann wieder. Er hatte wieder einen Pseudokruppanfall. Nicht so heftig wie im Dezember. Aber trotzdem nicht witzig. Wir wissen inzwischen worum es sich handelt. Können so schnell die richtigen Dinge tun, um es besser für ihn zu machen. Geben ihm durch unsere Ruhe Sicherheit. Auch er ist nicht mehr ganz so ängstlich. Atmet recht ruhig auch mit dem typischen Geräusch ab und zu. Manchmal von einem heftigen bellenden Husten unterbrochen. Tagsüber ist er erstaunlich fit. Wir machen natürlich ruhig, kuscheln viel und lesen Bücher. Trotzdem flitzt er durch die Wohnung und wenn wir raus gehen ist er vom selber Laufen nur schwer ab zuhalten. Auch ist er nicht davon zu überzeugen, dass es gar nicht so schlecht ist zwei Mal am Tag zu schlafen. Dafür ist der Mittagsschlaf einfach doppelt so lang.

So weit so gut. Alles nicht schön aber es geht auch wieder vorbei. Nun ist es diesmal aber so, dass er momentan scheinbar einen Schub macht. Das hat sich schon an den Tagen davor angekündigt. Und manchmal ist es bei so einem Schub so, dass er eine Art Nachtschreck oder so hat. Das heißt er drückt sich wie wild durch die Gegend, weint und schreit dabei. Manchmal lässt er sich anfassen, manchmal nicht. Er ruft dann nach uns, ist selber nicht wirklich da. Wirft sich hin und her und irgendwann lässt er sich dann doch auf den Arm bzw. Schoß nehmen und beruhigt sich langsam bei mir. Meistens sitz ich auf der Matratze die neben seinem Bett liegt und versuche ihn zu schützen, damit er sich nicht weh tut und wieder einzufangen, zu beruhigen. Manchmal reicht es wenn man ihn auf dem Arm hat, manchmal summe ich dabei. Immer gilt: abwarten.

Ja, die Kombi aus Pseudokrupp und diesem Nachtschreck ist nicht ganz ohne. Das kann man sich leicht vorstellen. Ich hoffe jedes Mal, dass ich ihn sehr schnell wieder beruhigen kann. Dass er keinen Hustenanfall bekommt. Dass seine Atmung ruhig bleibt. Und freue mich auf den Tag bzw. die Nacht an dem das wieder vorüber ist.

Warum immer ich?

Wahrscheinlich jede Mutter kennt das. Ein anstrengender Tag liegt hinter einem. Nichts aufregendes. Einfach nur viel los. Selber ist man nicht so fit. Ein bisschen müde. Der Mittagsschlaf fiel aus, weil die Kinder sich abwechseln und nicht gleichzeitig schlafen. Keine richtige Pause. Haben wir so einen Tag, dann freue ich mich auf die Bettgehzeit. Noch einmal kurz durchhalten und dann. Manchmal geht es dann ganz schnell. An den Tagen, wenn die Kinder genauso müde sind. An andern Tagen nicht. Dann dauert es gefühlte Ewigkeiten bis endlich, endlich Ruhe einkehrt. Ja und dann gibt es noch die Tage, an denen der Papa rechtzeitig nach Hause kommt. Dann freue ich mich, denn ich muss nur ein Kind ins Bett bringen. Kann ganz in Ruhe den Tag mit dem Septembermädchen ausklingen lassen. Zur Ruhe kommen und habe recht bald Feierabend. Soweit die Theorie.

In der Praxis sah es heute so aus. Das Septembermädchen schlief. Wie immer sehr schnell und zur gewohnten Zeit. Der Herzensmann war beim kleinen Mann. Als der kleine Mann zum Gute-Nacht-Geschichte Hören ins Bett ging versprach ich ihm vorbei zu kommen, wenn das Septembermädchen schläft. Denn da war der Herzensmann noch nicht zu Hause. Ich bin also zum kleinen Mann gegangen. Gemeinsam ging es dann noch einmal aufs Klo. Es folgten Gute-Nacht-Lied, einschlafen mit Hand halten, trinken, hinlegen, aufstehen, aufs Klo, “Papa ausgehn”, Hand halten, trinken, Klo, hinlegen und irgendwann dann doch einschlafen. Ja, da saß ich also ziemlich lange neben dem Bett. Papa musste ja raus gehen. Auf Anweisung. Die Freude über den dann doch irgendwann endlich begonnenen Feierabend währte nur kurz. Das Septembermädchen (was inzwischen schon 1 1/2 Stunden schlief) wachte auf und weinte. Hunger? Nein! Klo? Nein! Rülpser? Ja, zumindest kurz. Dann ging es weiter mit beschweren. Der Herzensmann ging zu erst. Doch irgendwann musste ich ran. Die Intensität wurde ein bisschen weicher als sie bei mir auf dem Arm war. Es wurde vor sich hin beschwert. Es gab Pausen und dann ging es noch mal los. Alles ganz schön schlimm. Ja so ein Babytag ist anstrengend. So viel wird gesehen, erlebt, erfahren, erkundet, ausprobiert, gelernt und was weiß ich nicht alles. Da kann man sich schon mal beschweren.

Aber warum muss ich die sein, die sich das alles an hören darf. Warum muss ich die sein, die die Unruhe auffängt und zur Ruhe bringt.

Es ist die Vertrautheit. Die Gewohnheit. Das Gefühl geborgen zu sein (bei Papas ist man auch geborgen aber anders). Bei Mama eben. Manchmal muss es Mama sein. Wenn der Tag mies war oder anstrengend. Wenn er aufregend war und viel los. Bei Mama lehnt man sich schon von Klein auf an. Es ist die längste und eine der innigsten Beziehungen die Kind hat. Also muss es Mama sein. Eigentlich klar. Und auch sehr sehr schön. Wenn es nicht manchmal so anstrengend wäre.

Und so steh ich da mit meinem schluchzenden Mädchen auf dem Arm. Die Pausen werden länger. Irgendwann kommt der erste Seufzer. Dann noch einer, so richtig tief. Ich staune wie tief und erleichtert so ein kleiner Körper seufzen kann. In diesem Moment bin ich einfach nur dankbar. Dankbar für diese zwei wunderbaren kleinen Menschen, auch wenn es manchmal anstrengend ist.

Stille

#Es ist ruhig. Der kleine Mann weckt mich. Wir gehen aufs Klo. Das Septembermädchen schläft noch und wir kuscheln uns noch einmal ins Bett. Stille. Der kleine Mann kriecht unter Papas Bettdecke und belegt das verwaiste Bett neben mir. Langsam aufwachen. Ankommen in einem neuen Tag.

#Die Kinder sitzen im Fahrradanhänger. Plötzlich ist es still. Das Septembermädchen kuschelt sich in den Sitzsack und kommt wieder zur Ruhe. Der kleine Mann genießt den Blick nach draußen. Geschützt lässt er die Wellt vorbei fliegen. Bereitet sich auf den Tag vor.

#Eine seltsame Ruhe liegt über der Stadt. Kaum Fußgänger und Autos kreuzen unseren Weg. Es ist Ferienzeit. Ich genieße diese ungewohnte Stille, die heute so präsent ist. Der Busbahnhof ist leer. Nur ein, zwei Busse warten da. Keine Menschen. Die Baustellen die wir sehen und hören können sind ruhig. Es scheint als würden alle leise Arbeiten.

#Auch in meinem Kopf ist noch Stille. Ich genieße diesen sonderbaren und ganz wunderbaren Moment. Es fühlt sich an, wie die Stille vor einem Sturm. Ich bewahre diese Ruhe in mir. Hoffe, sie speichern können für später, wenn sie gebraucht wird.

#Wieder zu Hause. Das Septembermädchen schläft auf dem Arm und auf dem Sofa weiter. Ruhe. In der ganzen Wohnung ist Ruhe. Nur die Geräusche von Draußen sind zu hören. Vorbeifahrende Autos und Vögel. Noch keine Kinder aus dem Kindergarten. Die Glocke schlägt.

#Am Schreibtisch stell ich fest, dass heute Aschermittwoch ist. Wie passend.