Der November beginnt und die Natur macht Winterpause. Die Bäume sind nach den letzten Stürmen kahl. Die Zugvögel sind schon lange weiter geflogen. Und mit den ersten kalten Temperaturen scheint es mir immer, als würden sich Pflanzen und Tiere noch einmal extra ducken und zurück ziehen. Irgendwie ist alles ruhiger.
Auch ich bin nun im Herbst und Winter gemütlicher, langsamer und sehne mich nach mehr Ruhe. Mit dem Dezemberjunge und dem Septembermädchen im Haus ist das nicht immer einfach. Doch auch mit Kindern kann man diese besondere Zeit am Ende jeden Jahres genießen und gestalten, so dass jedes Bedürfniss beachtet wird.
Das Wichtigste, so finde ich immer, ist dabei im Alltag bewusst zu sein. Die kleinen und großen Momente bewusst zu erleben. Diese Präsenz die Kinder automatisch haben und hoffentlich lange beibehalten, können wir wieder lernen. Im Herbst und Winter gelingt mir das immer besonders gut. Denn es gibt viele Dinge die gerade dazu einladen. Ein Herbstspaziergang, zum Beispiel. Blätter rascheln, Herbstluft und der Wind weht um die Nase, dabei kann ich super zu mir kommen, den Alltagsstress von den Schultern rutschen lassen und mich mit den Kindern treiben lassen. Doch nicht nur draußen funktioniert das gut, auch in der Wohnung gibt es nun Dinge die uns besonders Freude machen. Der Dezemberjunge hört gerne Geschichten und so kuscheln wir uns an und lesen ein schönes Buch vor. Die letzten waren “Nils Holgerson” und “Hörbe und sein Freund Zwottel”, Geschichten die ich schon als Kind gerne gelesen habe. Wichtel, Hutzelmänner und Zwerge passen auch wunderbar in den Herbst.
Gemütlich und ruhig ist es bei uns auch am Nachmittagstisch. Gemeinsam trinken wir Tee. Kuchen backen macht Spaß, wärmt auf besondere Weise Wohnung und Herz und schmeckt allen einfach gut. Dazu noch eine Kerze auf dem Tisch. Vom Küchentisch können wir die Vögel im Futterhäuschen und in den Büschen beobachten. So sind wir verbunden. Heute sagte das Septembermädchen, “die Vögel freuen sich jetzt. Weil du das Vogelhaus wieder angeschraubt hast, Papa.” “Ja und du hast ihnen Futter reingelegt.”
Am Abend habe ich heute wieder im Kürbisgeist die Kerze angezündet und ein paar weitere Kerzen aufgestellt. Die Kinder finden es gemütlich und ich weiß um die besonderen Nächte die nun kommen. So werden mein Bedürfnis nach natürlichen Ritualen rund um das Jahr ganz gemütliche Begleiter der Kindheit. So fühlt es sich für alle gut an.