In den letzten Tagen, Wochen, nein es sind schon Monate, denke ich immer wieder: „Ach ich sollte mal wieder was schreiben“ Ich weiß ja, dass die eine oder der andere hier mit liest und gerne über den Stand unseres Bauprojekts auf dem Laufenden gehalten werden möchte. Aber irgendwie viel es mir immer schwer zu schreiben. Die Gedanken zu sammeln und dann in Worte zu fassen. Oder ich dachte, was soll ich schon schreiben, wen interessieren unsere kleinen Freuden und Fortschritte, oder unseren Frust. Doch nun möchte ich auch hier ein Lebenszeichen zeigen und etwas mehr schreiben. Mehr als ein paar Zeilen auf Instagram, denn dort fällt es mir irgendwie leichter kurz ein Bild und etwas Text zu schreiben. Einen kleinen Einblick in unser Leben zu geben.
Doch nun zu unseren 1001 Baustellen. Naja 1001 sind es wohl nicht, aber es fühlt sich zur Zeit so an. Denn an allen Ecken und Enden gibt es etwas zu tun, locken mich Projekte oder wollen fertig gestellt werden. Das Haus steht und so auch unser Umzugstermin Mitte Mai. Bis dahin gibt es noch richtig viel zutun. Die Handwerker waren richtig fleißig und haben im Januar und Februar sogar zwei Wochen raus gearbeitet. Nun sind wir dran und sind mit den Malerarbeiten gut beschäftigt. Stück für Stück, Zimmer für Zimmer, Wand für Wand arbeiten wir uns durchs ganze Haus. Letzte Woche haben wir unsere Farbplanung abgeschlossen und Farbe bestellt, die in der Nachbarstadt produziert wird. Oh, wie bin ich gespannt dann farbige Wände zu sehen. Auch der Rest des Innenausbaus schreitet weiter voran. Ab Ende März ist unser Fliesenleger im Haus. Alles nimmt Gestalt an. Und der Fußboden liegt parat, muss eigentlich nur von uns verlegt werden (wenn es dann so weit ist).
Und währenddessen scheint durch die Fenster die Sonne rein und es kribbelt mir in den Fingern. Ich will raus. Raus in meinen Garten. Die Finger in die Erde stecken, Samen säen und Beete anlegen. Nicht nur im Gemüsegarten, nein, auch um das Haus. Die Terrasse anlegen, das Mäuerchen weiter bauen und ein weiteres großes Staudenbeet gestalten. Und dann ist da unsere Einfahrt. Die sieht nach wie vor so aus, als ob die Bagger erst gestern weg gefahren sind. Die Ideen sind in meinem Kopf. Eigentlich ist alles schon fertig, aber nur in meinem Kopf. Denn machen kann ich nur an einer Stelle. Und so ist die Priorität ganz klar. Bis zum Umzug – drinnen und ein kleines bisschen draußen. Wände Spachteln und Malern, Fußboden verlegen, Hasenstall bauen, Kisten packen und auspacken, Zimmer gestalten, Steine von der Auffahrt räumen, Sockel ver und Fenster sauber putzen und alles ein bisschen schön machen. Und dann im Mai in den Garten setzen oder in die Hängematte hängen und nie wieder aufstehen. Ankommen.
Und natürlich werden uns viele der Baustellen noch eine Weile begleiten. Und das ist auch gut so. So habe ich es mir gewünscht und es wird wahrscheinlich nie der Moment kommen, in dem ich kein Projekt und keine Idee ausspinne und sie in die Tat umsetze. Momentan sind es einfach ein oder zwei Baustellen zu viel die mir am Herzen liegen und die ich so gerne sofort umsetzen möchte. Und unsere bzw meine Ungeduld endlich dort, an unserem Lebensort, zu wohnen und immer zu sein, ist so groß, dass es manchmal schwer aus zu halten ist.
Und während ich an meinem Küchentisch sitze und diesen Text schreibe, schauen wir Sound of Peace und alle meine Befindlichkeiten und Probleme werden zu Belanglosigkeiten angesichts dessen, was an anderen Orten der Erde los ist.