Am sechsten Dezember war es soweit. Wir haben am Morgen die Kinder in die Schule gebracht und sind dann fast direkt zur Baustelle gefahren. Wir mussten für unsere beiden Klassen noch eine kleine Heimlichkeit unterbringen. Aber psssst, das war ja der Nikolaus…. Auf der Baustelle waren wir dann tatsächlich die ersten. Und ich hab angesichts der frischen Temperaturen mich dann nach einer Weile wieder ins Auto gesetzt und bin nach Hause gefahren. Dort musste ja auch das ein oder andere erledigt werden, das geht gut wenn man nichts Spannendes verpasst. Am Mittag habe ich dann die Kinder abgeholt und zu Dritt waren wir gespannt, was sich auf der Baustelle so getan hat. Der Autokran war da und auch die ersten LKW mit Hauswänden standen bereit. Bis alles an Ort und Stelle und richtig vorbereitet war konnten wir in Ruhe Mittag essen. Und dann schwebte die erste Wand ein! Was für ein Moment. Die Aufregung und Spannung war bei uns beiden spürbar. Unser Haus entsteht! Am Nachmittag kamen Freunde aus dem Dorf vorbei. Die Kinder tobten rum und schauten und als die Erdgeschoss Innenwände einflogen beobachteten sie alles durch das Fenster. Inzwischen war es auch dunkel geworden.
So stand nach einem halben Tag unser Erdgeschoss. Am nächsten Tag kamen wir gegen 9:00 auf die Baustelle. Die Kinder hatten wir beurlaubt für diesen Tag, damit sie dabei sein können, wenn ihre Kinderzimmer entstehen. Unser Trupp hatte zu der Zeit dann schon die Zwischendecke drauf. Dann brauchte es eine Weile, bis alles verschraubt und vorbereitet war, für die Dachgeschoßwände. Das Septembermädchen begleitete mich dann noch mal nach Hause. Ich kochte für uns und die fünfköpfige Mannschaft Mittag. Als wir dann wieder raus kamen, standen die Aussenwände vom Dachgeschoss schon. Noch vor dem Mittag flogen die ersten Innenwände ein. Ob das Haus noch an diesem Tag dicht werden würde? Denn für den Mittwoch war Regen angekündigt, gleich in den Morgenstunden.
Ob es mein Mittag, oder der Wetterbericht war, ich weiß es nicht, unser Montage-Team war der Wahnsinn! Am Abend unter Scheinwerferlicht flogen die Dachteile nur so ein. Das erste Zimmer, welches zu gemacht wurde, war das des Septembermädchens. Als ich sie ein paar Tage später fragte, was das beste für sie war. Dann kam als Antwort, dass ihr Zimmer zu erst zu war. Wie verrückt sich das für ein Kind anfühlen muss, wenn es schon für uns Erwachsene unglaublich ist. So viel Zeit und Vorbereitung und Gedanken und was weiß ich nicht alles. Und nun steht es da. Genau so wie wir es uns vor gestellt haben. Genau so sollte es sein. Das Haus wurde noch dicht gemacht. Mit dem letzten wichtigen Dachteil ging ein langer Tag zu Ende.
Dann folgten ab Mittwoch viele Arbeiten, die man nicht mehr so sieht, bis auf das gedeckte Dach, welches Ende der Woche auch ganz fertig war. Latten wurden noch angebracht und Wände final fixiert. Unser Treppenhausfenster wurde noch eingebaut und die Fensterbretter bereits angebracht. Ab Mittwoch Mittag schrumpfte unser Montage-Team von fünf auf drei Personen, den der Kranfahrer und der LKW-Fahrer wurden nicht mehr benötigt. Auch die Regenrinnen wurden angebracht und dann hatten wir acht Tage später die Rohbau-Abnahme mit unserem Bauleiter. Und nun steht dort ein Haus. Unser Haus.