Der Schwäbische Alb Nordrandweg – die Idee

Vor bald vier Jahren am 30. Juni sind der Herzensmann und ich zu einem Ausflug aufgebrochen. Der Dezemberjunge war natürlich in der Trage dabei. Wir wollten wieder ein bisschen mehr von unserer Heimat kennen lernen. So fuhren wir 15 Minuten mit dem Auto bis zum Parkplatz unterhalb der Teck. Von dort ging es über den Rauber zum Breitenstein.  

  

Blick vom Breitenstein


Zufällig bleibt mein Blick an irgendeiner Wandermarkierung hängen und ich lese “Albrandweg 365 km”. Diese Zahl bleibt in meinem Kopf hängen. Jeden Tag ein Kilometer. Warum nicht? 
Seit dem ist diese Idee in den Hintergrund gerutscht. Wir sind viel auf der Alb unterwegs gewesen und haben inzwischen schon den ein oder anderen Streckenabschnitt erwandert. Teilweise auch mehrfach. Aber ich frage mich immernoch: schafft man den Weg in einem Jahr? Mit zwei Kindern. Und nur an Wochenenden. Stück für Stück. Anfang des Jahres bekam ich durch die wunderbare Idee von Miriam von Emil & Ida eine 8 monatige Reise durch Deutschland zu machen neue Motivation. Den auch ich finde, dass es gar nicht immer so weit weg sein muss. In Deutschland kann man viel erleben und sehr viele Dinge entdecken, die wir uns wahrscheinlich gar nicht vorstellen können, dass es sie in Deutschland gibt. Wie schön es ist langsam durch Deutschland zu reisen haben wir nicht erst auf unserer Radreise gemerkt. Und so habe ich beschlossen, dieses Projekt in diesem Jahr anzugehen. 365 Kilometer – das sollte doch zu schaffen sein, oder? 

Ich bin mir nicht ganz sicher. Bis jetzt ist kein einziger gelaufen. Aber ich bin schon sehr gespannt welche tollen Blicke und Ecken wir entdecken werden. Auf jeden Fall werden wir viele Burgen passieren, durch Wälder wandern und über Wiesen schlendern. Wie es uns dann wirklich ergeht, könnt Ihr natürlich hier lesen. 

Wer mehr über den Weg erfahren will kann auf der Seite des Schwäbischen Albvereins oder bei Wanderbares Deutschland mehr Informationen erhalten. 

Die Welt braucht noch mehr Kinder die geborgen aufwachsen!

Wir waren wieder mit der Spielgruppe im Wald. Es sind wieder viele bekannte Eltern und Kinder. Das ist schön. Auch eine tolle Mutter war mit ihren nun zwei Kindern dabei. Im Herbst war das kleine Mädchen noch im Bauch. Ich staune über diese Zartheit und Winzigkeit von kleinen Babys. Sie ist noch keine 3 Monate alt. Sie ist friedlich angekuschelt an den vertrauten Mutterkörper und nur ganz selten kann man einen kleinen Blick auf diesen kleinen vollkommenen Mensch werfen. Staunend. 

“Und seid ihr schon ‘fertig’?” Werde ich gefragt, selten staune und bewundere ich kleine Menschen so. 

“Ich weiß nicht. Die Welt braucht noch mehr Menschen, die geborgen aufwachsen dürfen.” 

“Ja!” -Pause- “Da bekomme ich Gänsehaut.”

 Wie tief ist der Bach?  

Der kleine Mann und der Dezemberjunge

Manchmal merkt man, dass etwas nicht mehr passt. Wie ein Mantel, der nicht mehr zum Stil passt, zu weit oder zu eng geworden ist. So geht es mir schon lange mit dem “kleinen Mann”. Denn klein ist er mit seinen 4 Jahren nicht mehr, dass darf ich jeden Tag in Gesprächen und Handlungen feststellen. Und so rumort es seit einer Weile in mir herum. Welcher Name könnte (länger) passen? Und kann ich einen Namen überhaupt ablegen wie einen zu klein gewordenen Mantel? 

Manchmal schon. Dann wen es überhaupt nicht mehr passt und man sich nicht mehr wohlfühlt dabei. Und so habe ich einen neuen Namen, natürlich nur hier auf dem Blog. Der kleine Mann wird zum Dezemberjunge. Das passt für mich sehr gut und natürlich auch zum Septembermädchen.  

Der Dezemberjunge beim Staubsaugen

#EINTAGOHNEMICH

#eintagohnemich ist eine Aktion zum internationalen Weltfrauentag am 8. April. Frauen sollen den Tag alle Arbeit, bezahlt und unbezahlt, nieder legen. Wie würde Mein Tag aussehen? 

Ich weiß es nicht. Aber es würde so einiges anders laufen. Heute wäre ich nicht mit dem Septembermädchen auf gestanden und aus Klo gegangen. Danach hätte ich ihr kein Frühstück gemacht. An den meisten Tagen macht das Frühstück der Herzensmann, denn er steht eher auf. Heute jedoch nicht. Ich hätte mich dann nicht darum gekümmert, dass die Kinder sich anziehen bzw ich sie anziehe. Ich hätte nicht die Essenssachen zusammen gepackt für das Kinderhaus kochen. Ich hätte nicht die Kinder ins Kinderhaus gebracht und für 17 Kinder und 4 Erwachsene gekocht. Wobei das Kinderhaus ohne Frauen wahrscheinlich geschlossen wäre, denn ein Betreuer auf 17 Kinder funktioniert nicht. Immerhin haben wir einen Betreuer! Ich hätte unsere Kinder nicht mit nach Hause genommen und keine Mittagspause nach den unterschiedlichen Bedürfnissen gemacht. Kein Vorlesen und kein Mittagsschlaf. Zwischen durch würde ich auch keine Gemüsekisten Bestellung machen. An einem Tag ohne mich würde ich kein Kaffetrinken machen, wenn das Septbermädchen auf gewacht ist. Ich würde nicht mit ihr Kuscheln bis sie wirklich wieder angekommen ist. Ich würde keine Nachmittagsaktivität durch führen. Das sind bei uns Waldausflüge, Spaziergänge, Gänge in die Bücherei, Treffen mit befreundeten Familien (meist aber Frauen mit ihren Kindern), Kinderchor, eventuell Besorgungen oder einfach nur Spielen. Ich würde nicht die kleinen und großen Emotionen auffangen und begleiten. Ich würde nicht die notwendigen Arbeiten im Haushalt erledigen und kein Abendessen kochen. Danach würde ich nicht die Kinder auf dem Weg ins Bett begleiten. Waschen, Zähne putzen, Gute Nacht Geschichte vorlesen und vom Tag erzählen. Je nach Tagessituation kommt in dieser Phase des Tages der Herzensmann nach Hause. Dann gehen wir ein Stück gemeinsam. 

Ein Tag ohne mich würde sicher funktionieren. Wie er auf Seiten des Herzensmannes aussehen würde? Ich kann nur mutmaßen. Hier würde sicher alles funktionieren. Der kleine Mann wäre im Kinderhaus und das Septembermädchen zu Hause. Er würde genauso ein bisschen Haushalt erledigen. Aber es gäbe keine Möglichkeit für ihn zu arbeiten. Er würde trotzdem versuchen ein oder mehr Telefonate zu führen und die ein oder andere Mail zu schreiben. Das würde wahrscheinlich zu Unzufriedenheit und Gereiztheit führen. Die Kinder würden in dieser Zeit irgendwelchen Quatsch machen (so wie jetzt). Also würde er sich dafür entscheiden es sein zu lassen. Was bedeutet, dass wir einen Einkommensausfall hätten. Am Abend würde der Herzensmann sich sehr nach Ruhe sehnen. Die Küche Küche sein lassen. Vielleicht beim ins Bett bringen sehr genervt sein. Und zwischendurch Tränen trocknen müssen. Denn beide Kinder können ohne mich, aber sie sind mich gewöhnt und fordern sehr bewusst auch meine Nähe ein, wenn sie die Wahlmöglichkeit haben. 

Ein Tag ohne Mich geht, aber wirklich lange funktioniert es wohl nicht. Und ich? Ich würde meine unbezahlte Arbeit vermissen, denn ich mache sie sehr gerne. Auch wenn ich mir wünsche, dass ich einen Teil zum Familieneinkommen beitragen könnte und dass die Familienaufgaben mehr verteilt wären. 

Wie sieht ein Tag ohne Dich aus? Was würde fehlen, wenn Du oder deine Partnerin die Arbeit niederlegst?

Unser Wochenende 4./5. März

Das erste Märzwochenende war bei uns sehr voll mit den unterschiedlichsten Aktivitäten und auch etwas anstrengend da ich Kopfschmerzen habe (und das sonst sehr selten ist). Hier eine Bilderauswahl:

   Am Samstag wird noch vor dem Frühstück weiter umgeräumt. 
 Dann gibt es eine Stärkung und wir gehen aus dem Haus. 

   Wir fahren nach Ludwigsburg und schauen uns an wo der Herzensmann arbeitet. 
 Danach geht es noch eine Runde in die Stadt. Auf dem Markt werden Blumen gerochen und auch gekauft. 

   Dann ist auch schon Mittagszeit. 
 Die Reste werden zerowaste eingepackt. Gut das die Kinder die Äpfel vorher auf gegessen hatten.

   Als Nachtisch gibt es Eis. Die Kinder essen es diesmal mit der Gabel. 
 Am Nachmittag kommen wir wieder zu Hause an und es gibt eine kleine Stärkung. 

   Während der Herzensmann Laufen geht und die Kinder bei Nachbars im Garten spielen, säe ich Tomaten aus. 
 Und endlich beziehe ich das Bett neu. 

Dann gibt es Abendbrot. Die Kinder räumen noch mit dem Herzensmann um und ich die Küche auf. Irgendwie wird es dann auch für die Kinder ganz schön spät.  

 Am Sonntag Morgen wacht das Septembermädhen wieder zeitig auf. Ich habe Kopfschmerzen und schlecht geschlafen. Nach eine kleinen extra Runde im Bett gibt es Frühstück mit koffeinhaltigem Getränk, vielleicht hilft es. 

   Der Herzensmann trifft sich mit Läufern und wir düsen ins Kinderhaus. Ein kleiner Einsatz ruft. 
 Die Kinder spielen draußen und drinnen und wir Eltern reparieren und planen. 

 Dann kommt der Herzensmann dazu und baut noch am Wickeltisch-Geländet weiter.  

Der kleine Mann geht zu seiner ersten Geburtstagseinladung ohne Eltern.
  

  Während dessen trifft bei uns der Opapa ein. Wir gehen eine kleine Runde spazieren. Das Septembermädchen flitzt vorne weg, versteckt sich und freut sich wenn sie wieder da ist. 

  Ein Zwischenstopp auf dem Spielplatz. 

  Heute sind noch die Haare des Septembermädchens dran. Schulterlang und hoffentlich mit weniger fitzen in Zukunft. 

Der kleine Mann geht dann schnell ins Bett. Wir essen etwas spät und, nach dem das Septembermädchen schläft, sitzen wir noch gemütlich im neuen Wohnzimmer und plaudern. 

Heute alles recht Zack Zack. Und nun geht es in eine volle Woche. Mehr Familienwochenenden findet ihr wie immer hier

Euch allen einen guten Start in die neue Woche. Genießt die ersten Frühlingsboten! 

Und falls Ihr hier öfter vorbei schaut und es Euch gefällt, dann schaut auch gerne bei der neuen Familie Quast Seite auf Facebook vorbei. 

In die Welt hinaus

Lange habe ich hin und her überlegt. Immer wieder ja oder nein. Wie möchte ich mit dem Blog weiter machen. Soll er meine kleine Ecke im Internet bleiben oder möchte ich ein paar mehr Menschen ansprechen? Immer wieder bin ich hin und her gerissen. Ich mag es so klein und “gemütlich”. Gleichzeitig freue ich mich riesig, dass ich regelmäßig mehr Besucher bekomme. Und merke, dass ich Menschen erreichen möchte. Ich wünsche mir, dass so viele Menschen wie möglich ein zufriedenes und glückliches Leben haben. Ich wünsche mir, dass jedes Kind die Möglichkeit hat, sich frei zu entwickeln nach seinem inneren Bauplan. Ich wünsche mir, dass jedes Kind sich gesehen und wahrgenommen fühlt, geborgen ist.   Ich wünsche mir, dass wir unsere Mutter Erde so gut wie nur möglich behandeln. Dass wir sie erhalten und pflegen. Sie nicht zu einem Sondermüll-Objekt verkommen lassen. Der sie letztendlich schon ist mit all dem Plaste und Atommüll und Sachen von denen wir noch gar nichts wissen. Ja, ich möchte die Welt verändern. Dass fängt mit kleinen Dingen an. Kleine Änderungen können schon viel bewirken. Oft beginnen sie im Kopf. Manchmal sind es nur kleine Handlungen oder andere Worte, die schon etwas bewirken. 

Auf dem Blog zeige ich unseren Weg. Ich zeige, wie wir verschiedene Ideen umsetzen. Und ich weiß, dass es oft leichter ist aus anderen Familienalltagen Ideen zu übernehmen. Auch ich frage immer wieder “wie macht ihr das?” oder schaue mich auf anderen Blogs nach Ideen um. Und so habe ich beschlossen einen Schritt hinaus in die Welt zu gehen. Anfang dieser Woche habe ich eine Facebook-Seite für Familie Quast eingerichtet. Dort werde ich ausprobieren und schauen wie es sich so anfühlt für mich. Ich werde dort andere Blogbeiträge die zu uns passen teilen. Mehr Vernetzung in der großen weiten Bloggerwelt. Und ich überlege, ob es dort auch einen Ort gibt, an dem ich kleine Alltagssituationen mit euch teilen kann. Und für Euch Leser, die bei Facebook sind, kann es natürlich auch eine Erleichterung sein zu folgen. Ich bin gespannt, wie sich dieser Schritt entwickelt und wie es sich anfühlt für mich. Ich freue mich, wenn Ihr mir auch dorthin folgt. Durch Euer “gefällt mir” helft ihr meine Vision zu verbreiten. Lasst uns gemeinsam die Erde zu dem Paradies machen, das sie einmal war.  

 

Wo Licht ist darf auch Schatten sein

Immer wieder kommen bei mir diese Phasen. Dann habe ich das Gefühl nie mehr etwas anderes zu machen, alle Ideen und Träume stecken fest und werden nie voran kommen. In diesen Phasen sehe ich nicht die kleinen Schritte, ich sehe nicht wie gut wir es haben, sehe nicht die kleinen Glücksmomente. Ich habe dann das Gefühl mich in diesem Leben festgesetzt zu haben. Mit all dem Luxus und Besitztümern, die wir heute schon als selbstverständlich ansehen. Wir kaufen was wir brauchen und viel zu oft brauchen wir eigentlich nicht. Wir übererfüllen unsere Bedürfnisse und füllen uns zu. Erfüllt sieht oft leider ganz anders aus. Wir besitzen Besitztümer. Doch im Sitzen bewegen wir uns nicht. Und dann sehe ich meinen Traum und mein Leben und frage mich warum ich so weit entfernt bin. Ein Bilderbuch Familienleben am Kleinstadtrand. In diesen Momenten fühle ich mich spießig und unglaublich konservativ. 

Wo sind unsere Träume? Und warum erfüllen wir uns nicht die?

Und dann fühle ich in mich hinein. Frage mich: ist es wirklich so schlimm? Ich sehe dann unsere Kinder. Sie spielen, sind frei und wunderbar. Sie entdecken die Welt und ich darf sie dabei begleiten. Ich bringe dann wieder ein Stappel Zeug weg. Lasse los und werde frei. Ich sehe die Schritte, die wir in Richtung unserer Träume gehen. Ich arbeite im Garten und wir räumen die Wohnung um. Dann geht es wieder vorwärts und ich sehe wieder mehr vom Glück. 

Ich habe gelernt, dass neben der Sonne auch mal Schatten sein darf. Dass ich unzufrieden sein darf. Dass nicht immer alles sofort geht und das Leben trotzdem schön ist. Dass ich manchmal Geduld haben muss und sich meine Träume Stück für Stück erfüllen dürfen. Und ich weiß, wie ich aus diesen Schattenphasen mich wieder dem Licht zu wenden kann. 

Unsere Kinder dürfen diese Erfahrungen noch machen. Sie dürfen ihre Gefühle aus leben, um die Erfahrung zu haben: So fühlt sich dass an. So fühlt sich Wut an, wenn etwas nicht funktioniert. So fühlt sich Enttäuschung an, wenn etwas nicht so ist wie gehofft. So fühlt es sich an, wenn man einfach schlecht drauf ist. Wir Eltern dürfen unsere Kinder dann begleiten und ihnen zeigen, dass es okay ist sich so zu fühlen. Denn wenn man weiß, das man okay ist, egal wie man sich fühlt, dann geht es einem meist schon ein Stückchen besser.