Immer wieder kommen bei mir diese Phasen. Dann habe ich das Gefühl nie mehr etwas anderes zu machen, alle Ideen und Träume stecken fest und werden nie voran kommen. In diesen Phasen sehe ich nicht die kleinen Schritte, ich sehe nicht wie gut wir es haben, sehe nicht die kleinen Glücksmomente. Ich habe dann das Gefühl mich in diesem Leben festgesetzt zu haben. Mit all dem Luxus und Besitztümern, die wir heute schon als selbstverständlich ansehen. Wir kaufen was wir brauchen und viel zu oft brauchen wir eigentlich nicht. Wir übererfüllen unsere Bedürfnisse und füllen uns zu. Erfüllt sieht oft leider ganz anders aus. Wir besitzen Besitztümer. Doch im Sitzen bewegen wir uns nicht. Und dann sehe ich meinen Traum und mein Leben und frage mich warum ich so weit entfernt bin. Ein Bilderbuch Familienleben am Kleinstadtrand. In diesen Momenten fühle ich mich spießig und unglaublich konservativ.
Wo sind unsere Träume? Und warum erfüllen wir uns nicht die?
Und dann fühle ich in mich hinein. Frage mich: ist es wirklich so schlimm? Ich sehe dann unsere Kinder. Sie spielen, sind frei und wunderbar. Sie entdecken die Welt und ich darf sie dabei begleiten. Ich bringe dann wieder ein Stappel Zeug weg. Lasse los und werde frei. Ich sehe die Schritte, die wir in Richtung unserer Träume gehen. Ich arbeite im Garten und wir räumen die Wohnung um. Dann geht es wieder vorwärts und ich sehe wieder mehr vom Glück.
Ich habe gelernt, dass neben der Sonne auch mal Schatten sein darf. Dass ich unzufrieden sein darf. Dass nicht immer alles sofort geht und das Leben trotzdem schön ist. Dass ich manchmal Geduld haben muss und sich meine Träume Stück für Stück erfüllen dürfen. Und ich weiß, wie ich aus diesen Schattenphasen mich wieder dem Licht zu wenden kann.
Unsere Kinder dürfen diese Erfahrungen noch machen. Sie dürfen ihre Gefühle aus leben, um die Erfahrung zu haben: So fühlt sich dass an. So fühlt sich Wut an, wenn etwas nicht funktioniert. So fühlt sich Enttäuschung an, wenn etwas nicht so ist wie gehofft. So fühlt es sich an, wenn man einfach schlecht drauf ist. Wir Eltern dürfen unsere Kinder dann begleiten und ihnen zeigen, dass es okay ist sich so zu fühlen. Denn wenn man weiß, das man okay ist, egal wie man sich fühlt, dann geht es einem meist schon ein Stückchen besser.