Von Görlitz bis nach Usedom – Teil 1

Montag 30.5.

Nach einigen letzten Besorguungen in Görlitz ging es dann endlich los. Wir saßen auf den Fahrrädern, bzw die Kinder im Anhänger und wir radelten. Ein herrlich freies Gefühl war in uns. Die Luft war angenehm, die Sonne schien wieder, besser konnte es nicht sein. So radelten wir aus Görlitz hinaus. Nach gut einer Stunde wurde unsere Fahrt durch Abrissarbeiten unterbrochen. Die Kinder stiegen aus und wir schauten ein bisschen zu. Der erste Hunger wurde mit einem Brot gestillt.  

 An Einsiedel vorbei geht es weiter nach Rothenburg. Dort gab es Mittag und eine Tobepause im Park mit seinen vielen Rhododendrenarten.  

   

Wir machen uns schnell wieder auf den Weg und tretten kräftig in die Pedale. Der Himmel sah sehr dunkel aus. Als wir an einem Bushäuschen vorbei fahren und den Himmel betrachten, fahren wir lieber schnell dort rein. Genau im richtigen Moment. Kurz darauf beginnt es zu stürmen und der Himmel öffnet sich. Wir warten das Gewitter dort ab. Die Kinder sitzen doppelt geschützt im Hänger im Bushäuschen und haben ihre Zankereien vergessen. Es kichert und quatscht aus dem Hänger raus. Wir beobachten das Gewitter und machen uns Gedanken, wo wir übernachten könnten. Als wir in der Mittagspause in Pensionen und bei Privatleuten anrufen werden wir abgewiesen, sobald sie hören, dass zwei kleine Kinder dabei sind. Der Regen hört auf und es ist gegen 17:00 Uhr. Wir radeln weiter und halten Ausschau. In Podrosch werden wir fündig und können unser Zimmer beziehen. 

Wir sind direkt an der Grenze und so steht ein Polizeiauto vor dem Haus. Mit den Kindern gehe ich dort hin, damit die Zwei sich noch ein bisschen bewegen. Wir dürfen im Polizeiauto sitzen, Blaulicht an und aus machen und den Polizisten bei der Kontrolle zu schauen. Die Kinder sind ganz begeistert und ich schwatze mit den Polizisten, die sich freuen mal was erzählen zu können. Dann geht es ins Bett. Die Kinder brauchen ein bisschen. Doch dann schlafen alle gut. 

Dienstag 31.5.

Ich bin zeitig wach. Langsam erwachen alle anderen und wir essen Frühstück. Dann packen wir alles ein und sitzen um 9 Uhr auf den Rädern. Die nächste Etappe bringt uns nach Bad Muskau. Immer wieder fahren woran wunderschönen Backsteinhöfen vorbei und ich komme ins schwärmen. Die Sonne scheint und die Luft ist erfüllt von den herrlichsten Gerüchen.  

 In Bad Muskau bewundern wir den Park und das Schloss. Der kleine Mann flitzt auf dem Laufrad rum. Und ich mache Schattenfotos.  

 Nach einer kleinen Rast und einem Einkaufsstop, radeln wir weiter. Ich entdecke den ersten Zeltplatz, den wir auf der Tour nach unserem Abi angesteuert haben. Sonst ist das meiste neu und ich frage mich, ob ich hier wirklich schon mal lang gefahren bin. Nach einer Weile wird der Mittagshunger groß und wir machen Rast am Damm. Auf dem Kocher machen wir Polenta und schnipseln noch Gemüse mit rein. Die Kinder toben rum, bauen mit Steinen und entdecken große und kleine Tiere. Auf dem Weg zu einem Hochsitz, huscht ein Reh vor uns über den Weg. Ich schnappe mir den kleinen Mann und wir flitzen hinter her. So können wir es noch beobachten, wie es über das Feld davon springt. Dann radeln wir weiter bis nach Sacro kurz hinter Forst. Im Gasthof finden wir eine Unterkunft, ein Eis und einen Spielplatz für die Kinder. Perfekt! 

Mittwoch 1.6.

Es regnet. So richtig. Wir lassen uns beim Frühstück Zeit und auch beim Packen trödeln wir. Der Regen hört auf und 10:15 Uhr starten wir. Wir fahren durch zwei Dörfer und können drei bewohnte Storchennester bewundern. In Briesnig treffen wir wieder auf den Radweg. Wir kommen gut voran. Der Weg führt auf dem Damm lang oder parallel dazu auf einer alten Eisenbahnstrecke schnurgerade durch den Wald. Wir überlegen, ob wir eine Rast und einen Tag Pause in Göhlen in der Hütte vom Bruder des Herzensmannes einlegen.  

 Mittags kommen wir in Guben an. Wir schauen aufs Wetter und sehen sehr viel Regen. So beschließen wir den Tag Pause und kaufen erstmal ein. Nach einem Mittagessen beim Asiaimbiss machen wir uns auf den Weg Richtung Göhlen See. Weg von der Oder geht es Bergauf und Bergab. Über Feldweg, Plattenpiste und Asphalt, auch Kopfsteinpflaster ist dabei. Wir machen uns Sorgen um die Eier. Die Kinder zanken im Anhänger rum. Der eine nervt, die andere beißt. Kurz vorm Ziel noch so ein Theater! 

  Am frühen Nachmittag sind wir da. Die Kinder entdecken den Wald. Wir räumen ein, packen aus und machen uns ein Bild. Vier Jahre waren wir nicht mehr hier. Wir sind die Ersten, die dieses Jahr die Hütte aufschließen, denn der Bruder vom Herzensmann ist in Asien unterwegs. Wir kochen Nudeln mit Tomatensoße, dann gehen die Kinder ins Bett. Der Herzensmann und ich schauen dem Regen zu und lauschen dem Gewitter. Wir spielen eine Runde Scrabble und gehen bald ins Bett.