Nebel verhangen

  
Nebel verhangen zeigt sich heute die Welt. Dicht hängt er in den Straßen. Selbst die Schule auf der anderen Straßenseite ist unscharf. In diesen Nebel hüllt sich alles ein. Verschwindet. Wird weich. Eins. 

Ich würde mich auch gern in diesem Nebel einhüllen, verschwinden und eine kleine Pause haben. Pause vom Dasein. Pause vom Mitfühlen. Pause von Erwartungen und Pflichten. Neue Kraft sammeln für die nächsten vollen Wochen. Voll mit Gefühlen, voll mit schönen Erlebnissen, voll mit Gemütlichkeit und Nähe. 

In diesen Wochen werden wir auch weich. Wir verschwinden in einem ganz besonderen Nebel der Festlichkeit. Noch mehr als sonst sind meine Antennen an, nehmen auf und wahr. Zu viel. 

Zu viel. Eine Flut. Lebensgezeiten, wie Frau Krähe so schön beschreibt. 

Schöne Tage

Wiederholt stelle ich fest: Donnerstage sind oft die schönsten Tage der Arbeitswoche. Warum fragt man sich.

Donnerstag ist Tagesmutter-frei. Ich habe also beide Kinder rund um die Uhr. Das ist anstrengend. Aber ich weiß es schon vorher. Vor den ersten Donnerstagen mit zwei Kindern hatte ich ein bisschen Schiss. Und war dann positiv überrascht. Es war anstrengend, ja. Aber das große Chaos und Erschöpfung meinerseits blieb oft aus. Meistens schaffe ich mehr und bin zufriedener als an den anderen Tagen. Ich Werkel meist ein bisschen vor mich hin. Hier ein wenig aufräumen und da ein bisschen staubsaugen. Gemeinsam einen Ausflug in den Keller zum Wäsche waschen machen oder in die Stadt für Besorgungen. Das Alles passiert in einem ganz eigenem Tempo. Unterbrochen von Spielzeit mit dem kleinen Mann, Stillzeit des Septembermädchens, kurzen Spielplatzausflügen in der Stadt oder Baustellenstops. Es passiert ohne Hektik oder Stress und wir sind alle entspannt. So wünschte ich mir jeden Tag.

Die anderen Tage habe ich Vormittags Ein-Kind-frei. Ich plane was ich alles machen möchte. Meistens geht das aber auch erst wenn das Septembermädchen schläft. Und ganz schnell ist die produktive Zeit vorbei. Verzettel ich mich dann am Computer bei Recherchen oder vertue meine Zeit mit anderen Sachen bin ich unzufrieden. Ich wollte ja eigentlich so viel erledigt haben. Das es meistens unrealistisch ist meine Pläne wirklich umzusetzen übersehe ich dabei. Denn realistisch zu bleiben, mit dem was man schaffen möchte, ist doch eher schwer. Und so sind die Tage am schönsten an denen ich erwarte nichts oder nur wenig zu schaffen.