Und plötzlich ein ganzes Stück größer

Nicht mal über Nacht ist er gewachsen. Nein, innerhalb weniger Minuten nach dem Abendessen. Da hatte ich es endgültig satt. Wieder einmal wuselten seine vom Abendbrot klebrig dreckigen Finger durch seine Haare in denen sich schon andere Essenreste befanden. Schon eine Weile hatte ich das Gefühl, das es so langsam an der Zeit ist. Doch irgendwie konnte, wollte, traute ich mich noch nicht. Denn einmal angefangen gibt es kein Zurück und halbwegs ordentlich sollte es möglichst auch aussehen. Aber zum Friseur mit dem kleinen Mann wollte ich dann auch nicht. Ich geh ja selber auch nicht hin. Und so griff ich dann gestern Abend kurz entschlossen zur Schere. Mit einem Findus und Pettersson Video wurde der kleine Mann ruhig gestellt. Das funktionierte ausgezeichnet. So ruhig wird der Kopf sonst nie gehalten. Und schon fielen die ersten Strähnen. Ganz schön viel kam da runter und ein anderes Kind zum Vorschein. Erstmal mussten wir uns alle dran gewöhnen. An diesen kleinen frechen Lausejungen der da plötzlich vor uns saß. Und auch dem kleinen Mann merkte man an, dass es sich anders anfühlt am Kopf, irgendwie. Beim Abtrocknen nach dem Baden schaute er etwas verdutzt in den Spiegel. Da schaut doch jemand anderes zurück.

Mich überkam dann auch noch ein bisschen Wehmut. Als ich kurz vorm Einschlafen so im Bett lag wusste ich plötzlich, warum ich so lang gezögert hatte. Nun ist er wirklich kein Baby mehr. Das war er schon eine Weile nicht mehr, aber die Haare, bis auf den Pony noch nie geschnitten, waren eine Art Verbindung. Eine Verbindung zu einer ganz besonderen Zeit. Diese wohnt in meinem Herzen. Nun stehe ich staunend neben meinem großen kleinen Mann und kann mich nur wundern über die Zeit und die Natur, die so einen großen Jungen aus dem Baby gemacht hat. Als heut morgen ein kleiner Lausejunge zu uns ins Bett geklettert kam wusste ich, dass es richtig war. Das es eben jetzt an der Zeit war. Nicht eher und nicht später. Es fühlte sich mal wieder richtig an und sieht auch richtig aus.

Wenn es soweit ist

Die Wochen kann man nun schon an zwei Händen abzählen. Schon fast Endspurt bis wir zu viert sein werden. Zumindest wenn man sich die gesamte Reise so vorstellt. Dann ist es nun schon eine der letzten Etappen. Noch sind es knapp zwei Wochen auf dieser Etappe. Dann sind die Prüfungen geschrieben. Eine Besprechung für die Bachelorarbeit ist dann schon gesprochen. Dann kann ich ganz in meinem, unseren Rhythmus den Tag gestalten. Eine neue Etappe noch einmal bis es dann soweit sein wird.

Dem Kind ist diese Einteilung völlig schnurz. Es wächst und gedeiht in seinem Tempo. Wird bei uns sein, wenn es soweit ist. Wird es wirklich Mitte September? Diese Frage stellt sich immer wieder. Das Kind ist klein. Zu klein für diese Woche. Es ist alles gut. Das steht nicht in Frage. Das Wachstum ist kontinuierlich und alles ist dran an dem Kind wo und wie es sein soll. Aber eigentlich wären ein paar Wochen später richtiger. Irgendwie. Es lässt mir keine Ruhe und so habe ich hier gesucht und da geschaut. Verrechnet? Nein, das nicht, da bin ich mir sicher. Aber wie groß kann die Spanne sein? Immerhin fünf Tage. Das ist fast eine Woche. Also alles gut. Auch unsere – des Herzensmannes und meines – Geburtsgewichte sind nicht so hoch. Also auch ein bisschen Veranlagung? Man weiß es nicht. Und alles ist nicht so schlimm. Man macht sich halt Gedanken. Wenn es das erste Kind wäre, würde es wahrscheinlich nicht weiter auffallen. Denn auch ich habe ja gewichtsmäßig nicht viel zu bieten. Auch der Herzensmann ist kein Schwergewicht. Nur der kleine Mann. Der war ganz schön groß und schwer zu seiner Geburt. Unerwartet, auch für die erfahrene Hebamme. So hat man ein Vergleich. Den man natürlich auch zieht. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer begraben.

Am Ende bleibt nur die Gewissheit, dass eigentlich alles gut ist. Dass es gut wächst, sich bewegt und Platz hat. Dass es bei uns sein wird, wenn es soweit ist. Nicht eher und nicht später. Der große Vorteil einer Hausgeburt. Wir sind entspannt und warten die letzten Wochen noch ab. Ob es nun acht, neun oder zehn sind ist ja auch egal.

Freihändig

Die Ostertage sind für den kleinen Mann zu richtigen Trainingstagen geworden. Denn er läuft. Freihändig. Oft möchte er noch die Hand zur Sicherheit, aber es geht auch ohne. So läuft er während des Kochens in der Küche hoch und runter. So kann es passieren, das die Schlafzimmertür aufgeht und der kleine Mann mit Bauklötzern oder ähnlichem beladen zur Tür herein kommt. So läuft er auch den ganzen Flur entlang (vielleicht sieben/ acht Meter) bis in die Küche und freut sich dort den Papa zu sehen. Immer wieder steht er frei auf und wagt so viele Schritte wie möglich. Lässt sich auf den Hintern plumpsen und fängt erneut an. Es ist herrlich zu beobachten.

Das Laufen ist schon eine Weile ein Thema beim kleinen Mann. Am Anfang wollte er unbedingt laufen. Das ging aber nur an zwei Händen. So verlangte er regelmäßig unsere Hilfe, damit er laufen konnte. Er sagte auch immer ganz klar und deutlich wann er nicht laufen wollte. So lief er mit unserer Hilfe in der Wohnung oder auf dem Fußweg kurze Strecken. Irgendwann reichte ihm eine Hand. Die Strecken wurden länger und das Verlangen größer. Oft wollte er laufen und nicht mehr im Kinderwagen sitzen und so wurden die Spaziergänge langsamer. Im Garten und bei Nachbars muss immer erstmal die Standardrunde gemacht werden. Muss ja auch alles seine Ordnung haben. Zwischendurch gab es hier Wutanfälle vom Feinsten. Gründe? Keine Ahnung. Seit er die ersten Schritte frei läuft sind sie wie weg geblasen. Und so haben wir bald kein Krabbelkind mehr sondern nur noch ein Laufkind. Viel Spaß beim Welterkunden auf deinen eigenen zwei Beinen kleiner Mann.

Worte

Seit einiger Zeit spricht der kleine Mann immer mehr. Wir verstehen was er uns sagen möchte und auch Fremde können die Worte zum Teil verstehen. Neben den verständlichen Worten wird natürlich noch viel Sprache ausprobiert. Oft mit lustigen Buchstabenkombinationen. Zum Teil klingt es schon sehr nach “richtigem” Reden und ich frage mich dann oft, was wollte er mir damit sagen. Beim Spielen wird auch viel geredet. Heute Morgen, zum Beispiel, spielte er alleine im Flur. Wir konnten sein ununterbrochenen Redeschwall hören, durchsetzt mit “Da”, “Ja” und vielen unbekannten Kombinationen. Es ist schön ihn so spielen zu hören. Genauso schön ist es mit einem richtigen “Mama” angesprochen zu werden. Auch “Papa” wird besonders am Wochenende sehr oft gesagt. Aber letzte Woche fragte er auch am Nachmittag beim nach Hause kommen nach “Papa”. Er hoffte wahrscheinlich, dass dieser schon zu Hause auf uns wartete. Leider war er noch auf Arbeit. Besonders schön ist gerade am Wochenende, wenn der kleine Mann durch den Flur geht (noch an zwei Händen), “Papa” sagt und ihn dann findet. Dann strahlt er übers ganze Gesicht und möchte sofort zu ihm auf den Arm. Weitere oft benutzte Wörter sind “Wauwau” für den Hund, “Da” für alles andere und “Oh” bzw. “Oa” wenn er irgendetwas tolles entdeckt hat. Wenn wir von Essen oder den Mahlzeiten reden, sagt er erst “mehr” später dann auch “nomehr”. Dabei ist Ersteres soviel wie “Ich habe Hunger und will jetzt was zu essen.” Letzteres heißt ” Ich will noch mehr.” Oft kommen ihm auch schon andere Worte über die Lippen, wobei ich mir bei denen nicht ganz sicher bin ob die dann nachgesprochen sind. So zum Beispiel “Nane” für Banane. Da sage ich meistens so was wie ” Möchtest du Banane?”, und er antwortet mit “Nane”. Oft bekommt man als Antwort auf Fragen auch ein sehr überzeugendes “Ja” zu hören, wobei hier der Wahrheitsgehalt der Antwort nicht immer stimmt.
Witzig ist auch das Nachahmen. So zum Beispiel wird fleißig das Essen bepustet, wenn er das bei uns sieht. Inzwischen auch gerne mal einfach so, auch auf kaltes Essen wie Brot. Auch gerne nach gemacht ist ein “Mannomann” was mir gerne mal über die Lippen kommt. Ich weiß nur noch nicht genau, wie er das genau sagt. Es klingt auf jeden Fall süß. Gut kann er auch das “Mm” anstelle eines “Neins” nachmachen. Oder er sagt auch mal “Nei”.
Und singen kann er, oder so was ähnliches. Meistens auf dem “l” wobei ein “lll” raus kommt und die Zunge über die oberen Zähne hin und her bewegt wird. So kann er auch sehr ernsthafte Dinge sagen, in einem sehr bestimmten Tonfall. Nur was ist dann immer die Frage.
Ich finde es toll mit ihm immer mehr kommunizieren zu können und eine direkte Reaktion zu bekommen, die ich auch hundertprozentig verstehe. Und süß ist es noch dazu, wie er das so macht mit dem Reden und der Lippenmimik.

Heute, fast ein Tag wie jeder andere

Seit gestern habe ich nun Semesterferien. Der große Mann musste heute das erste Mal wieder arbeiten. So ist hier wieder alles wie sonst. Nach dem üblichen Müsli-Frühstück erledigte ich gemeinsam mit dem kleinen Mann so einige anfallende Hausarbeiten. Wie an den meisten Donnerstagen wollte ich mal wieder zum KuK – Kaffee und Kind – gehen. Dort gehe ich sehr gerne hin, denn ich treffe dort auch ganz andere Menschen als sonst. Unter anderem auch Flüchtlingsfrauen. Die Gespräche sind immer sehr interessant. In den letzten Wochen war ich wegen der Prüfungen nicht. So freute ich mich schon drauf.
Doch es sollte dann doch anders kommen. Statt Kaffee gab es Krankenhaus. Zum ersten mal Notfallaufnahme. Der kleine Mann wollte mit seinen nun 14 Monaten eben auch mal ein Krankenhaus von innen sehen. Schlimm war es nicht. Nur eine kleine Platzwunde. Nicht mal ein Zentimeter groß. Doch da ich keine Chance hatte die Wunde alleine ordentlich zu versorgen – der kleine Mann drehte und wendete seinen Kopf und schob meine Hände energisch weg – entschloss ich mich zu den Profis zu gehen. Von uns ist das Krankenhaus auch nicht weit. Nur einmal den kleinen Berg hinterm Haus hoch und schon ist man da.
Wie es dazu kam? Der kleine Mann liebt es in sämtliche Kisten hinein zu klettern bzw. hinein gesetzt zu werden. Da ich mich durch so einige Wäscheberge kämpfte, waren die Wäschekörbe auch nicht weit. Und so saß er in einem Wäschekorb, während ich die Wäsche sortierte. Doch irgendwann wird auch diese Lieblingsbeschäftigung langweilig. Und so wird dann versucht raus zu klettern. Das klappt allerdings noch nicht so gut. Denn nach dem Aufstehen kippt meistens die Kiste um. Damit auch der kleine Mann. Dumm ist, wenn ich dann nicht schnell genug zur Stelle bin. So wie heute. Und so ist unser kleiner Sonnenschein so richtig hin gekracht. Nach einem kleinen Schock war für ihn relativ schnell alles wieder okay. Er lachte, krabbelte und war so wie sonst. Also nichts schlimmes. Nur ein “Kratzer”, wie der Arzt meinte. Ich war mir auch nicht sicher, ob es überhaupt notwendig ist. Aber eine ordentlich Versorgung war mir wichtig und das konnte ich alleine nicht leisten.
Donnerstag Morgen in die Notaufnahme zugehen ist interessant. Es sitzen nur ältere Menschen da. Wir kamen auch ziemlich schnell dran. Die Schwester hat dann die Wunde versorgt, während ich den Kopf ruhig hielt. Der kleine Mann hat alles ganz toll mit gemacht und hat nun ein großes weißes Pflaster auf dem Kopf. Denn auch das Kleinste war noch zu groß für den kleinen Dickschädel.
Auf dem Weg nach Hause ist er dann zu seinem Mittagsschlaf eingeschlafen. Erstmal von dem ganzen Schreck erholen. Am Nachmittag haben wir dann das schöne Wetter genossen und alles war wieder wie sonst.
Irgendwann habe ich mich dann heute gefragt, wie oft wir noch da hoch gehen werden. Ob wir dann irgendwann Stammkunden sind oder wie nennt man das dann? Ich hoffe nicht.

Die Krippe

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Nun ist sie vollständig die Weihnachtskrippe. Heute sind oder besser waren vor zweitausend und paar zerquetschten Jahren die Heiligen drei Könige angekommen. Einiges haben sie auf sich genommen auf ihrer Reise bis nach Bethlehem. Nur um die Geschenke abzugeben. Heute würde man ein Päckchen schicken. Statt Gold, Weihrauch und Myrre wären Babysöckchen, Strampler und Kuscheltiere drin. Wobei, ich weiß ja nicht wie das bei Königen heute ist. Aber sicherlich bekommen auch die kaum noch Gold Weihrauch und Myrre. Auch unsere drei Könige mussten so einiges über sich ergehen lassen. Nicht auf ihrer Reise. Denn um ehrlich zusein stehen sie schon seit dem 24.12. brav an der Krippe. Nein bei uns ist heute ein Sturm über sie hin weg gefegt. Wo der herkam? Auf dem Fensterbrett?

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Der kleine Mann hat erst heute die Figuren so richtig entdeckt. Und da wurde alles unter die Lupe genommen. Das Jesuskind aus der Krippe gezogen. Josef wurde der Stab geklaut, der nun irgendwo in der Wohnung rum liegt. Der Arm von ihm ist auch nicht mehr ganz so fest dran.

20140106-194023.jpgAber so richtig schlimm hat es den einen König erwischt. Nicht nur das Geschenk wurde ihm entrissen. Nein, er ist jetzt auch noch ein einarmiger König.

20140106-194238.jpg Da muss jetzt erstmal das Lazarett auf gebaut werden. Die Heilsarmee ist schon im Anmarsch, Ärzte ohne Grenzen nicht weit weg. Die Arme wieder richten und eventuelle Traumata nach dem Sturm behandeln.

So war’s und so wird’s

Tja nun ist das neue Jahr schon wieder eine halbe Woche alt. Seit ein paar Tagen sind wir wieder zu Hause. Die Weihnachtsbesuche beendet. Der Alltag steht vor der Tür. Noch einen Tag Schonfrist haben wir. Morgen kommen noch die Heiligen drei Könige an die Krippe. Die letzten Tage und Wochen habe ich mehr oder weniger nichts getan. Nur Familie, mehr nicht. Keine Hochschule, keine besonderen Aufgaben und Aktivitäten und auch kein bloggen. So ein bisschen Pause tut gut. Nun ist es ein bisschen so wie nach den Schulferien. Früher. Die Motivation wieder in den Alltag zu schlüpfen ist klein. Zu schön die letzten Tage. Tage, in denen der kleine Mann so richtig aufblühte. Von Tag zu Tag können wir Neues entdecken. Er lacht und plaudert den ganzen Tag, spielt mit uns und alleine je nach dem. Abends ist er in zehn Minuten eingeschlafen. Er ist entspannt und glücklich, zufrieden, dass wir den ganzen Tag beide für ihn da sind. Ich bin gespannt, wie er die Umstellung auf nimmt und ob es anders ist als vor Weihnachten. Oder ob er wieder so anhänglich wird. Wieder abends nur noch rum nörgelt. Nachts wieder ständig trinken will. Denn das ist auch viel besser geworden. Trotz der Backenzähne, die ihre Spitzen durch das Zahnfleisch schieben. Gleich mehrere auf einmal. Dann sind sie draußen und wieder eine kleine Pause bis zu den nächsten Zähnen.

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Seit einer Woche klettert der kleine Mann so richtig. Neben Treppen hoch und runter, wird jede Kiste, jeder Hocker, Stuhl und alles erklommen. Auch der Traktoranhänger wird zum drauf sitzen benutzt. Besonders viel Spaß macht es, wenn man dann noch durch die Gegend gefahren wird. Gut das die Cousins auch bei Großmama und Großpapa waren. So konnte mit ihnen auch gespielt werden. Wichtig war dabei sein. Wenn die zwei großen Jungs mal schnell wo anders hin rannten wurde möglichst schnell hinterher gekrabbelt. Gemeckert, wenn vor seiner Nase die Türe mit Schwung zuflog. Lebhaft war es die letzten Tage, ohne Zweifel. Denn nicht nur seine Cousins trafen wir. Auch die Kinder meiner Patentante und eine befreundete Familie mit Kind wurde besucht. So gab es immer wieder wechselnde Spielkameraden. Toll.
Nach dem Besuch bei meinen Eltern ging es für zwei Nächte noch nach Berlin. Silvester feiern. Nicht so, wie das Bild im Kopf automatisch aussieht. So mit vielen Leuten, wilden Partys, viel Geböller und bis zum Morgengrauen. Nein, doch nicht mit Kleinkind. Nein, ganz anders, ganz gemütlich. Bei lieben Menschen, die am Rand von Berlin am See wohnen. Mit leckerem Essen, guten Gesprächen und zwischen durch den kleinen Mann beruhigen. Schon wieder woanders schlafen ist ja auch aufregend. So sind wir langsam und gemütlich ins Neue Jahr gekommen. Ohne viel Knallerei, dafür mit Wunderkerzen. Ich liebe sie. Diese kleinen Sterne und Funken. Wie sie weg fliegen und neue kommen. Das Prasseln und Knistern. Mehr brauch ich nicht.

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Und nun sind wir nach einer langen Autofahrt wieder hier. In unseren eigenen vier Wänden. Bereiten uns langsam auf die nächsten Tage vor. Die Hochschule hat ihre Schatten voraus geworfen. Gestern und heute saß ich an meiner letzten Hausarbeit für dieses Semester. In einer Woche ist Abgabe. Nur noch drei Wochen Vorlesung. Dann drei Wochen Prüfungszeitraum. Vier schriftliche und eine mündliche Prüfung. Noch ist nichts gemacht. Noch werden die Gedanken daran verdrängt. Was mich entspannt ist, dass der große Mann noch einen Elternzeitmonat hat. So geplant, dass ich mich entspannt und ‘ohne’ Kind auf die Prüfungen vorbereiten kann. Dann ist das erste Semester mit Kind geschafft. Noch zwei zu meistern. Und schon dieses Jahr, kann ich hoffentlich mein letztes Semester beginnen. Darauf freue ich mich schon sehr.

12 – Monats – Geburtstag

Ein Jahr ist er nun schon alt der kleine Mann. Es hat sich wieder so einiges getan im letzten Monat:

… Mann versteht inzwischen eigentlich alles, was man ihm sagt nur mit der Umsetzung hapert es manchmal noch etwas

… Räumt Mann mit Vorliebe den Badschrank aus.

… Kann man super Protestquitschen und sich durch biegen, wenn irgendwas nicht passt.

… Traut man sich ganz selten auch mal im stehen loszulassen.

… Möchte Mann abends den Käse ohne Brot essen und hat ganz schöne Tricks drauf.

… Ist Mann mit Freude Oliven.

… Kann Mann Globuligläschen aufmachen und eine riesen Schweinerei anstellen.

… Kann Mann das Kopfhörerkabel ins IPhone stecken.

… Wenn es klingelt muss Mann zur Tür krabbeln, um zugucken wer da ist.

Hau ab!

Mal wieder Husten. Mal wieder die Nase voll. Die Nächte werden zum Nuckeln und Nuckeln und Nuckeln genutzt. So langsam kann ich nicht mehr.
Am Mittwoch Nachmittag ging es wieder los. Der Husten war wieder da. Die Nächte danach unterbrochen vom Husten und weinen und röcheln. Denn die Nase war auch wieder voll. So richtig leer war sie davor zwar nicht. Aber der kleine Mann konnte Nachts wenigstens frei atmen. Am Donnerstag früh hatten wir eh den U6 Termin. Da konnte der kleine Mann dem Arzt so richtig was vor husten. Die Lunge ist frei. Wenigstens etwas positives. Noch ein neues Mittelchen gegen den Schnupfen und die Erkältung bekommen.
Am Freitag hatte auch der große Mann die Nase wieder voll. So zog er mal wieder aus dem Schlafzimmer aus. Wenigstens einer sollte gut schlafen. Auch ich hatte etwas Halsschmerzen und die Nase ist nicht ganz frei. Aber das ist nicht so schlimm. Viel mehr schlauchen mich die Nächte. Wenn aller zwei Stunden, manchmal auch weniger, getrunken genuckelt werden möchte ist das nicht sehr erholsam. Der Nuckel wird nicht akzeptiert. Dann wird gequietscht und geschrien. Manchmal bin ich stark und bestehe auf das ‘Nein’. Aber oft, leider viel zu oft, will ich dann meine Ruhe haben und akzeptiere dafür das Genuckel. Aber Ruhe ist das auch nicht wirklich. So hoffe ich, dass es besser wird, wenn er wieder gesund wird. Deshalb:

Erkältung, hau ab! Raus hier! Du hast uns jetzt lange genug geplagt.