Zeitig bin ich heute aufgewacht. Dabei war Sonntag. Zeit zum ausschlafen. Doch irgendwie wollte der Kopf nicht mehr ruhig sein. So bin ich raus aus dem Bett und rein in den Nebel. Sichtweite: ein paar Meter. Doch irgendwie war dadurch alles so ruhig und die Welt mit ihren großen und kleinen Problemen ganz weit weg. So lief ich mit dem Hund durch den Nebel und überlegte, was ich an diesem Sonntag so gerne alles machen wollte. Der ganze Tag lag leer vor mir, wie ein unbeschriebenes Blatt. In meinem Kopf entstand schnell eine Wunschliste. Darauf stand Yoga, gemütliches Frühstück, Pflanzen bei einer Freundin abholen, davon ein paar direkt in den Garten setzen, eine schöne Herbstwanderung oder wenigstens eine richtig lange Hunderunde, bouldern oder AcroYoga wäre ja auch noch schön, ach und so stellte ich schnell fest, dass der Tag für all das eigentlich zu wenig Stunden hatte. Außerdem sollten die Wünsche ja auch noch mit den Wünschen der anderen Familienmitglieder zusammen passen.

Wieder zuhause konnte ich doch direkt die Matte ausrollen und noch eine Runde Pilates machen. Das mit dem gemütlichen Frühstück klappte auch ganz hervorragend. Es schien doch wirklich so, dass meine Wunschliste in eine Wurde-erfüllt-Liste umgewandelt werden konnte. Wobei natürlich die Kinder ihre Wünsche für den Tag lautstark kund taten. Sie wollten entweder in die Therme oder ins Stuntwerk bouldern. Puh, das Zweite passte ja sehr gut mit meiner Wunschliste zusammen und wir konnten sie auch mit Argumenten überreden, also natürlich überzeugen, dass Therme heute sicher nicht die beste Idee ist. Aber zu erst stand für mich eine kurze Fahrt zur Freundin an. Diese muss leider ihren Garten verkleinern und ich darf einigen Pflanzen ein neues Zuhause geben. So wurde bald gemeinsam gebuddelt und gegraben, die Pflanzen aus der Erde in Wannen und dann ins Auto geladen. Das war eine Dschungelfahrt. Und tatsächlich habe ich nach dem Ausladen direkt ein paar an ihre neuen Platze gepflanzt. Wieder zwei Dinge, die von der Wunsch- auf die wurde-erfüllt-Liste wanderten.

Während ich so im Garten werkelte, wurde es im Haus immer lauter. Die Kinder drehten etwas auf. Können wir jetzt endlich los? Na klar. Pünktlich zur Mittagszeit sind wir ins Auto gestiegen. Noch vor wenigen Jahren wären wir nie vor dem Mittag los gefahren. Noch dazu mit nur ein paar Bananen, Nüssen und Apfelringen im Gepäck. Doch daran merkt man deutlich, dass die beiden größer werden. Und ganz ehrlich, es hat ja auch große Vorteile. Denn um die Uhrzeit war sehr wenig los. Und so konnten wir uns alle gemeinsam die nächsten Stunden so richtig austoben. Zwischendurch haben wir dann auch noch die Gunst der Stunde, wenig Betrieb und grosse weiche Matten, genutzt und haben die Übungen aus dem letzten AcroYoga Kurs geübt. AcroYoga hat dabei nichts mit Aggression sondern viel mit Acrobatic zu tun. Man ist also zu zweit und übt die Posen. Das ist für uns eine ganz wunderbare Paaraktivität. Und ganz einfach so nebenbei konnte ich die nächsten beiden Wünsche von der einen auf die andere Liste schieben. Mein inneres Glück wurde immer größer.

Wieder zu Hause, empfing uns ein fröhlicher Hund, der nur so darauf brannte eine schöne Runde zu drehen. Und so wurde auch noch der Herbstspaziergang erfüllt. Wobei ich nicht eine der Standardrunden gegangen bin, sondern mich im Wald immer Bergauf bis zum Wilhelmsfels gehalten habe. Denn dort hat man einen herrlichen Blick über das Tal und rüber zur Burg Hohenneuffen. Abends dann auch noch mit Abendsonne, was will man mehr. Mehr geht an einem Sonntag nun wirklich nicht. So viel Sonntagsglück. Einfach großartig.










Auch die Wäsche kann nun wieder draußen trocknen. Ich mag es, die Wäsche draußen auf zuhängen. Ich mag den Geruch von frischer an der frischen Luft getrockneten Wäsche. Das sind die kleinen Freuden im Alltag. Für jeden ist es etwas anderes. Doch macht man sich diese Mini-Alltags-Freuden bewusst, ist es einfach eine Freude und nicht mehr nur die schnöde Alltagsarbeit.
Und unsere Hühner legen wieder fleißig. Im Nest liegen zwischen drei und fünf Eier am Tag. Und es sieht schon fast nach Ostern aus. Mir kribbelt es schon in den Fingern eine Henne zum Brüten “anzustiften”. Ja, das geht. Bruteier kann ich dann auch besorgen. Aber ist es dann auch schön warm genug wenn die Küken kommen? Ich möchte sie so gerne mit so wenig wie möglich Tamtam groß wachsen lassen. Aber eigentlich wäre jetzt wirklich eine gute Zeit. Ich werde mit wohl mal ein bisschen Gerste besorgen. So kleine Küken sind ja schon sehr süß.
Diese Schale steht nun seit einer Woche vor unserer Tür. Es freut mich jedes Mal wenn ich rein oder raus gehe. Ein bisschen Frühling und ein bisschen Ostern. Denn auch wenn Ostern dieses Jahr sehr spät ist habe ich schon innerlich Ostergefühle. Wir lesen schon die ersten Osterbücher, haben schon die Hasen auf dem Fensterbrett stehen und ich überlege mir worauf ich so Lust habe für Ostern. Vielleicht werde ich noch einen Türkranz gestalten. Das fände ich schön. Ist ja zum Glück noch ein bisschen Zeit.
Und am Abend noch ein Feuer bei Freunden mit Freunden. Perfekt. So kann das Wochenende beginnen und auch der Frühling. Damit sind die Tage für Husten, Schnupfen und ähnliches endgültig gezählt. 
Heute habe ich die erste Biene fliegen sehen. Seit letztem Sommer bin ich in die Materie näher eingestiegen und mein Bienenkasten steht schon bereit. Ein paar Kleinigkeiten müssen noch gemacht werden. Das sollte nun auch langsam erledigt werden. Ich hoffe, dass ich dieses Frühling einen Schwarm bekommen kann. Und dann in die Imkerei einsteige.
Am Sonntag waren wir so richtig fleißig. Denn im Kinderhaus braucht ein Raum ein bisschen mehr Ordnung. So wurde in eine bestehende Konstruktion ein Regal eingebaut. Damit waren wir doch ein Weilchen beschäftigt. Doch es hat auch Spaß gemacht gemeinsam mit ein paar anderen Familien zu werkeln. Und besonders schön ist es, wenn am nächsten Tag alle ganz begeistert sind, da wir dieses Regal in einer kleinen Hauruck-Aktion endlich eingebaut haben.
Dies war mein Samstagswerk. Unsere Hühner müssen noch vor der großen Draußenzeit in einen anderen Gartenbereich um ziehen. Dafür habe ich schon mal ein paar Pfosten gesetzt. Kleine Schritte zwar, doch dadurch ist das Ziel schon deutlich näher gerückt. Denn das Hühner-Umzugs-Projekt lag mir lange sehr schwer im Kopf herum. Doch nun ist eine theoretische Lösung im Kopf vorhanden. Ein kleines bisschen umgesetzt und schon sieht alles nicht mehr ganz so dunkel aus.
Das Bild ist schon etwas älter. Aber es wärmt mir immer das Herz. Das Septembermädchen und unser Besuchshund auf dem Heimweg vom Kinderhaus. Es ist immer wieder schön, wenn sie da ist. Mir tut es unglaublich gut. Auch wenn die Sehnsucht nach einem ständigen vierbeinigen Begleiter dadurch an den freien Tagen oft noch größer ist.



