Verständigungsproblem

Heute Morgen klingelt es an der Tür. Der Postbote. Ich bin gerade dabei Kind und mich anzuziehen, um zur Tagesmutter zu gehen. So kommt es, dass ich dem Postboten im Vorgarten begegne. Er hat zwei Pakete dabei: ein großes für uns, ein kleineres für unsere Vermieter. Nachdem ich unterschrieben habe, fragt mich der Postbote: “Soll ich Ihnen helfen?” “Das wäre nett.”, antworte ich und der Postbote dreht sich um und geht. Hä? Der Postbote geht?! Ich stehe kurz ziemlich verdattert da. Trage dann die Pakete ums Haus und hoffe, dass das Septembermädchen bleibt wo es ist.  

Und dann fängt es natürlich in meinem Kopf zu rattern an. Hab ich mich nicht deutlich ausgedrückt? Aber was kann man an: das wäre nett, falsch verstehen? Ne ganze Menge fällt mir auf. Ich habe, aufgrund der Wetterverhältnisse und meiner immernoch andauernden Nasenkrankheit, den Schal schon übers Gesicht gezogen. Meine Sprache war also gedämpft. Der Postbote ist, wie es scheint, kein gebürtiger Deutscher, zumindest spricht er gebrochen Deutsch. Und ganz wichtig ich befinde mich in Baden-Württemberg. Da sagt man eher mal “Ha desch brauscht nette” oder so was. Nett also nicht im Sinne von nett sondern von nicht. Und schon war mir klar, dass der Postbote ging. Das nächste Mal sag ich dann eben: das wäre sehr freundlich. 

Und dabei leb ich inzwischen schon ein halbes Jahrzehnt im Schwabenländle. 

Kommunikationsblüten

Mit Kindern merkt man erst, was man so alles von sich gibt. Denn man hört sich meistens selber nochmal zu. Da ich gerade laufend über Äußerungen von uns, aber auch über Kommunikationsfetzen mit dem kleinen Mann lachen muss, rufe ich jetzt diese Reihe ins Leben. Ich hoffe da ist auch der ein oder andere Lacher für euch dabei.

Der kleine Mann haut sich die ganze Zeit irgendwo etwas an und jammert kurz. Darauf hin der große Mann: “Bist du heute bisschen ungeschickt?” – “Joa”, in einem etwas leidenden Ton vom kleinen Mann.

Beim Spielen: “Hallo Schaf ich bin der Holzkopf.” – zur Erklärung: der kleine Mann hat ein Holzschaf und so ein Männlein aus Holz, das man auf einen Stab stecken kann. Schaf und Kopf haben sich mit einander bekannt gemacht.

Ich hole den kleinen Mann vom Spielplatz ab, da ich ausnahmsweise mal nachmittags Vorlesung hatte. Er sitzt im Sandkasten und bäckt Sandkuchen. Es ist schon spät und ich möchte mit ihm nach Hause.
“Wir fahren jetzt. Du kannst zu Hause weiter Sandkuchen backen, okay?” – “Nein!” Das war eindeutig die falsche Antwort, aber klar und deutlich. “Möchtest du bei unseren Nachbarn Ainun und Mimi weiter Sandkuchen backen?” – “Ja!” Wenigstens ziehen die Nachbarn. Sollte ich mir dadrüber jetzt Gedanken machen? Nein, beschließe ich mal.