August. August!

Ja, es ist August. Der Sommer ist fast rum, auch wenn bei uns gerade erst die Ferien gestartet sind. Ja! Rein phänologisch sind wir tatsächlich schon im Frühherbst angekommen. Der beginnt nämlich dann, wenn die ersten Äpfel reifen. Das ist bei uns der Fall. Wir – also der Dezemberjunge und ich, wegen Ferien – waren heute nach dreitägiger Abstinenz mal wieder auf dem Lebensort nach dem Garten schauen. Da haben wir dann neben Tomaten, Zucchini und Basilikum auch einen Eimer Äpfel mitgebracht.

Das sieht auf dem Foto gar nicht so viel aus. Im Vergleich zu dem, was noch auf dem Baum hängt, ist es auch nichts. Aber in so einen 20 Liter Eimer geht schon was rein. Und so stehen nun eine große Schüssel Apfelmus und ein Apfelkuchen in der Küche. Die Ersten von Vielen. Nein, ich werde keine Strichliste führen. Wobei es sicher interessant wäre, nur für wen?

Mit Apfelmus und Apfelkuchen aus eigenen Äpfeln fühlt es sich für mich, dann doch schon etwas nach Herbst an. Dazu trägt auch das Wetter der letzten drei Tage bei. Nach den heißesten Tagen mit 37° C oder mehr, wurde es mit Regen und irgendwas unter 20° C ganz schön kalt. Aber immerhin wird es zum Ende der Woche wieder warm bis heiß und beklagen können wir uns nun wirklich nicht. Immerhin haben wir hier regelmäßig Regen. Dieser ist zwar auch zu wenig, aber besser als nichts, wie in anderen Gegenden. Und so ist es immer noch grün und die Äpfel sind saftig. Ebenso die Brombeeren, die dieses Jahr an fast jeder Ecke reichlich wachsen. So ist eine Schüssel recht spontan mit den Kindern voll gepflückt worden. Besser als spätnachmittäglicher Blödsinn, der sich hier vorher zeigte. Es werden weitere Schüsseln folgen. Das erklärte Ziel der Pflückmannschaft ist Brombeermarmelade.

Letzte Sommertage

Ich hänge die Wäsche draußen auf. Ein leichter Luftzug geht. Es ist warm hier im Schatten zwischen der feuchten Wäsche. Angenehm warm und gleichzeitig erfrischend. In die Sonne gehen wir kaum. Nur wenn es sein muss. Es ist zu heiß. 

Die letzten Tage fühlen sich an wie im Juli oder Anfang August. Doch es ist nun Mitte September. Wir genießen die Tage draußen. Kosten diesen langen Sommer aus bis zur letzten Minute. Denn wir wissen, es könnte der letzte heiße Sommertag gewesen sein. Die Nächte sind kühl. Am Morgen brauchen wir schon die Jacke zum drüber ziehen. Die Wiese ist nass vom Tau der letzten Nacht. Die Spinnweben hängen voll mit silbrigen Perlentropfen. Die ersten Morgennebel können wir erahnen und die Luft ist voll mit diesem wunderbar feucht erdigem Geruch des Herbstes. In diesen Morgenstunden spürt man den Herbst schon deutlich. 

Es ist, als würde er uns letzte Liebkosungen des Sommers schenken und dann mit all seiner Pracht Einzug halten. Sehnsucht und Wehmut sind sehr nah bei einander. Denn sie sind so wunderbar schön, diese Sommertage, dass ich sie kaum gehen lassen mag. Aber der Herbst, der Herbst ist meine Jahreszeit. Ich liebe ihn. Mit seinem Apfelduft, mit den ersten gemütlichen trüben Nachmittagen, mit den Stürmen, Blätterrascheln, Kürbissuppe und Laterne laufen. Bald, bald ist es dann so weit und wir werden ihn Willkommen heißen.