Immer wieder denke ich darüber nach, beschäftigt es mich: Wo werden wir Leben? Eine Frage die gar nicht so leicht zu beantworten ist. Die Ansprüche hoch und die Wünsche vielfältig. Ein paar Rahmenbedingungen, must-haves, gibt es.
Es muss ein Bauernhof sein. Wo sonst könnte ich meinen Lebenstraum verwirklichen. Das Land, die Wiesen und Weiden, sollten möglichst nah am Hof sein. Nicht aus ästhetischen Gründen oder so was. Rein arbeitswirtschaftlich gesehen. Der Hof sollte, wenn möglich in der Nähe einer größeren Stadt liegen. Nicht nur für die Vermarktung der Produkte. Auch für den großen Mann. Er möchte ja auch einer Arbeit nachgehen. Tja, und da hört es schon auf mit den wirklichen Must-haves. Der Rest sind Wünsche. Manche wichtiger, andere nicht ganz so. Ein See wäre schön, sowie ein Sprungplatz zum Fallschirmspringen. Andere Kinder, im gleichen Alter, sollten in der Nähe wohnen. Eine gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel sollte es geben. Kindergarten und Schule nicht so weit weg sein. Diese auch meinen/unseren Vorstellungen an Pädagogik, Erziehung und Lernen entsprechen. Es sollten nette Menschen in der Nähe wohnen. Nachbarn, Freunde, Verwandte. Ja die Liste kann sich beliebig fortführen lassen. Machen wir es also einfach. Es sollte der perfekte Ort für den Rest des Lebens sein.
Doch wo findet man den perfekten Ort? In Süddeutschland, wo wir jetzt wohnen? Ich weiß nicht. Das kann ich mir nicht vorstellen. Mich zieht es in den Norden bzw. Nordosten Deutschlands. Aber muss es überhaupt in Deutschland sein? Möchte ich die Suche auf ein Land beschränken, in dem so einiges nicht so ist, wie ich es mir vorstelle. Auf der anderen Seite, möchte ich wirklich auswandern? Wenn ja wo hin? Ist es da dann wirklich besser? Oder nur anders? Die Frage beschäftigt mich und uns immer wieder. Hat bei mir gerade wieder einen neuen Anstuppser bekommen. Auf der Fähre nach Schweden. Eine junge Familie aus Deutschland, seit drei Jahren in Schweden, saß neben uns auf dem Deck. Der Kleine war fünf Monate alt, die Tochter sieben oder acht. Die Gründe für ihren Entschluss konnte ich sehr gut nachvollziehen. Unter anderem Zukunft für die Kinder, Familie und Beruf besser vereinbaren zu können. Aber auch die Lebensqualität allgemein, wie Natur und Großstadt nah beieinander, die Mentalität der Menschen. Letztendlich war es das Gesamtpaket, welches einfach gestimmt hat. Und dann war da der Entschluss auszuwandern. Ganz neu anzufangen. Ohne alles. In ein erstmal unbekanntes Land, fremder Sprache, ohne Arbeit. Mutig. Besonders mit einem Kind im Vorschulalter. Denn es war klar, das die Tochter in Schweden in die Schule kommen wird. Die Familie nicht einfach schwuppdiwupp wieder nach Deutschland ziehen wird. Es gab auch keine arbeitsbedingte Auswanderung. Der Mann hat sich in Schweden erstmal selbständig gemacht und hat nun eine Festanstellung. Die Frau hat vor einem halben Jahr die eigene Praxis in Berlin aufgegeben. Bis dahin ist sie zwischen Schweden und Berlin gependelt. Im Wochenrhythmus.
Ich find das sehr mutig. Weiß nicht ob ich das könnte. In meinem Kopf spiele ich diese Möglichkeit immer mal wieder durch. Besonders an Tagen, an denen ich mich frage wo ich/wir sein werden. Besonders zu Zeiten, in denen ich in einem Land bin, wo ich mir vorstellen könnte zu leben. So ist es auch noch eine Option, eine offene Tür in die Zukunft. Wer weiß schon, wo er sein wird in ein paar Jahren. Warten wir einfach ab, lassen uns überraschen was hinter der nächsten Kurve liegt.
Auf und davon
Das Auto ist gepackt. Wir rollen voran. Kilometer um Kilometer. Die Landschaft zieht vorbei. Auf in den Norden. Urlaub. Familienurlaub 1.0 sozusagen. Oder Klappe die Erste.
Der kleine Mann schläft. Noch. Wir nutzen das und fahren, fahren, fahren. Denn sobald er wach wird heißt es auf den Parkplatz fahren. Pullerpause. Bitte in regelmäßigen Abständen. So kann sich eine Fahrt schon ziehen. Heute ist die Etappe Berlin. Morgen Rügen. Am Freitag geht die Fähre nach Schweden, wo ab Samstag ein kleines Häuschen auf uns wartet. Zwei Wochen am See, im Wald, irgendwo mit ganz viel Zeit für uns. Zum nichts tun, lesen, entdecken und worauf wir eben so Lust haben.
Ja, Urlaub. Das war ausschlafen, irgendwann mal was essen, vielleicht etwas unternehmen oder auch nicht. Oder Städte entdecken, durch Straßen schlendern, Leute beobachten, in Cafés sitzen. Frei sein von jeglichem Tagesrhythmus, jeglicher Routine. Und nun? Mit Kind? Ausschlafen? Fehlanzeige. Tagesroutine, bitte wie gehabt. Und doch wird es Urlaub sein. Keine Verpflichtung. Keine To-Do’s oder ähnliches. Familienurlaub eben.
Ja, Familienurlaub. Für viele der Horror schlecht hin. Spätestens wenn das Teenie-Alter beginnt. Die Pubertät einsetzt. Für andere schon vorher. Für mich nicht. Zumindest nicht im Rückblick. Ja, es gab Urlaube die fand ich nicht so toll. Da hatte ich keine Lust. Aber im großen und Ganzen waren unsere Urlaube mit Familie schön. Unsere Eltern haben viel mit uns unternommen. Schweden, Österreich, Italien, Niederlande, Dänemark. Und immer wieder Ostsee. Immer wieder gern. Mit vier Kindern sind Urlaube eine ganz schöne Herausforderung. Besonders wenn es weiter weg geht. Als wir älter wurden waren Sommerfreizeiten für jeden dabei. Meine Eltern gönnten sich bald auch Urlaub alleine. Anlass war ein runder Hochzeitstag und ab da war der Urlaub zu zweit oder mit Freunden Pflicht. Ich war zu der Zeit etwa 13. Meine kleine Schwester 10. Wir wurden verteielt. Jugendfreizeit, Tanten oder Freunde. Ja und wenn man Glück hatte war man auch ein paar Tage allein zu Haus. Mit 13, 14 das große Glück. Meine Familienurlaubserinnerungen sind positiv. Hoffentlich wird das auch beim kleinen Mann so werden. Wenn er sich dann dran erinnern kann.
Elternzeit = Familienzeit
Ab heute ist es nun soweit. Wir haben Zeit. Besser der große Mann hat Zeit. Zeit für uns. Zeit für den kleinen Mann. Zeit für Familie. Das heißt auch etwas mehr Zeit für mich. Denn der große Mann hat nun seinen ersten Monat Elternzeit. Für uns heißt das, gerade jetzt im Sommer, gemeinsam Zeit zu haben. Erst zu Hause. Dann im Urlaub. So wie so viele Familien es machen. Die Elternzeit gemeinsam für einen längeren Urlaub nutzen. Auch wenn sie so nicht gedacht war. Egal.
Wir wollen einfach die Zeit genießen, die uns dadurch geschenkt wird. Der große Mann freut sich über die vielen Tage, die vor ihm liegen. Tage, an denen er dem kleinen Mann beim Wachsen und Welt entdecken zu gucken kann. Es sehen was sich tut. Nicht nur hören. Mir wird es immer wieder am Wochenende bewusst, wie wenig er nur von der täglichen Entwicklung mit bekommt. Vieles, was der kleine Mann kann, ist für mich schon selbstverständlich. Ja, er kann im Kreis robben, fast alleine sitzen und noch einiges mehr. Aber er macht es eben nur tagsüber und nicht mehr abends in der kurzen Zeit vom Waschen bis ins Bett. Die Zeitspanne, die der große Mann seinen Sohn erlebt. Und früh nach dem Aufstehen, beim Frühstück. Doch auch da sind beide mit anderem beschäftigt. So erlebt er den kleinen Mann nur am Wochenende ganz. Kann sehen, mit erleben, mit entdecken was der kleine Mann so treibt.
Auch für den kleinen Mann ist es schön seinen Papa so viel um sich zu haben. Beide können sich noch besser kennen lernen. Ihre eigenen Wege und Rituale finden und spielen. Vor allem spielen. Denn das ist anders als mit Mama.
Und ich? Ja, ich freue mich natürlich auch. Ich bin entspannter, wenn ich weiß, da ist noch jemand. Ich bin nicht der Alleinunterhalter. Kann auch mal in Ruhe irgendwas machen ohne das der kleine Mann schläft. Muss nicht die ganze Zeit hundert Prozent da sein. Kann auch mal sagen: ich bin dann mal kurz weg. Du bist dran. Ich weiß schon jetzt, dass ich mehr machen werde als ich muss und manchmal auch will. Dass ich nicht so viel abgebe wie ich könnte. Gleichzeitig aber auch nicht so viel abgenommen bekomme, wie ich wollte. Aber das ist eh sehr schwierig, es richtig richtig zu machen. Mal ist es so und dann wieder ganz anders. Ich kenne den Tagesablauf in und auswendig. Der große Mann eben nicht. Zwar so ungefähr. Aber… Und so ist es mit vielen Sachen. Und wenn sich alles richtig gut eingespielt hat, dann ist der Monat wahrscheinlich schon wieder rum. Und deswegen genießen wir einfach die Zeit. Jeden Moment.
7-Monats-Geburtstag
Mit 7 Monaten…
… Trägt mann Größe 74
… Hat mann 5 Zähne
… Kostet mpann von allem was die Großen einem zu essen geben
… Findet mann Obst, besonders Pfirsich und Nektarine, super lecker
… Rollt und robbt mann fleißig durch die Gegend
… Findet mann das Wasser im Freibad ein bisschen kalt. Planscht aber trotzdem erst mal fröhlich.
… Macht mann jeden Tag zwei Stunden Mittagsschlaf
… Braucht mann endlich das richtige Bett, denn die babybay ist schon viel zu klein (wenn wir nur die Schrauben finden würden)
… Ärgert mann sich über ältere Mädchen, die schon krabbeln können und einen ärgern
… Findet mann es wesentlich wichtiger Zähne zu bekommen als krabbeln zu üben, um zurück ärgern zu können.
Zu Hause ist..
… da, wo meine zwei Männer sind.
… da, wo ich bekannte Gesichter auf der Straße sehen kann.
… da, wo gute Freunde in der Nähe sind.
… da, wo ich im Garten ein bisschen werkeln kann.
… da, wo ich mich gemütlich eingerichtet habe.
… da, wo ich einfach die Beine hochlegen und nichts tun kann.
… da, wo immer was zu tun ist.
… da, wo ich weiß, was hinter der nächsten Ecke ist.
… da, wo mich die Menschen in meinen Lieblingsgeschäften oder auf dem Markt kennen und Zeit haben kurz zu plaudern.
… da, wo ich eine Beschäftigung habe, die mich ausfüllt.
… da, wo der kleine Mann Spielkameraden hat.
… da, wo wir glücklich sind.
… da, wo nette Nachbarn über den Gartenzaun Grüßen.
… Hier!
Hochsensibilität
Seit ein paar Wochen weis ich es. Ich habe den Selbsttest gemacht. Ich bin hochsensibel. Eine hochsensible Person (HSP). Seitdem habe ich häufiger Aha-Erlebnisse. Denke mir “Ja genau so ist es” oder “Deswegen ist das bei mir so”. Verstehe mich mehr.
Jeder Mensch möchte durch seine Umgebung stimuliert werden. Ist die Anregung zu wenig ist man gelangweilt. Ist sie hingegen zu viel, fühlt man sich überfordert. Das Maß an Reizen, bei dem man sich wohl fühlt ist bei jedem Mensch unterschiedlich. Doch es gibt eine Bandbreite, bei der sich die meisten Menschen wohl fühlen, angenehm stimuliert werden. Eine HSP reagiert sensibler auf ihre Umgebung als es ‘normale’ Menschen machen. Sie nimmt mehr wahr. Fühlt sich deswegen eher überfordert. Dies kann auf verschiedenen Ebenen bzw. Bereichen sein. Es werden dadurch drei verschiedene Typen unterschieden. Der sensorisch sensiblen Typ reagiert feiner in seiner Sinneswahrnehmung. Dadurch ist dieser Typ eher lärmempfindlich. Irritiert von zu vielen Eindrücken. Doch er kann auch Vorteile haben. Oft sind diese Menschen musisch oder künstlerisch begabt. Dann gibt es den emotional sensiblen Typ. Dieser reagiert besonders fein auf zwischenmenschliche Beziehungen. Er nimmt Untertöne in Gesagtem, Sympathien und Antipathien besonders war und hat oft eine sehr gute Intuition. Der dritte Typ ist kognitiv sensibel. Dieser Typ hat ein starkes Logikverständnis. Er denkt in sehr komplexen Zusammenhängen und hat oft eine Begabung im wissenschaftlichem oder technischen Bereich.
Zwischen Hochsensiblen gibt es viele Unterschiede. Es gibt kein schwarz-weiß Muster, sondern eine Bandbreite an Grautönen. Jeder Hochsensible mit seinem eigenen Ton. Das heißt, die Ausprägung ist unterschiedlich. Wie stark ist man hochsensibel. In welchem Bereich ist man hochsensibel und vor allem wie geht man damit um. Es gibt Hochsensible, die sind überfordert, können sich nicht akzeptieren und isolieren sich. Andere ignorieren ihre Sensibilität. Versuchen irgendwie damit zu leben. Und dann gibt es solch, die sie nutzen. Daraus ihre individuelle Stärke machen.
Ja,und ich? Was ist bei mir jetzt anders, seit ich weiß, dass ich hochsensibel bin? Nicht viel. Und doch eine ganze Menge. Schon immer bin ich ein bisschen ‘anders’. Ich mochte nie (und werde es wahrscheinlich auch nie mögen) so richtig weg gehen. Disco. Kneipen. Bars. Laute Musik. Viele Menschen. Rauch. Und was sonst noch so dazu gehört. Für mich ein Graus. Gruselfilme. Krimis. Actionfilme. Nicht mit mir! Bloß nicht. Manche Musik. Manche Gerüche. Boah. In neuen Situationen, besonders mit vielen unbekannten Menschen fühle ich mich nicht wohl, nicht sicher. Manchmal habe ich mich dann doch überwunden irgendetwas mit zumachen. Den Film mit zusehen. Mit Abends weggehen. Doch ich habe mich unwohl gefühlt. Überfordert. Und bei manchen Filmen weiß ich noch genau die Stelle, wo ich die Augen zu machen muss. Der Ton reicht schon aus. Am Besten auch noch Ohren zu halten. Andere Situationen kann man üben auszuhalten. Nicht so unsicher zu sein. Das ‘anders’ sein hat mir nicht geschadet. Ich habe mich so akzeptiert. Ich war und bin halt einfach so. Egal ob hochsensibel oder nicht. Doch es gab auch oft genug Situationen, Momente in denen ich an mir gezweifelt habe. Mich nicht akzeptieren konnte. Mich in meiner Hut nicht wohl gefühlt habe. Nur einmal ganz dazu gehören. Auch die Geschichten von dem letzen Filmabend nicht nur aus Erzählungen zu kennen. Die Stories vom Wochenende in dieser und jener Bar mit erlebt zu haben. In diesen Momenten war ich bis jetzt einfach nur ‘anders’. Jetzt bin ich hochsensibel. Nicht für die Anderen. Sondern für mich. Ich habe jetzt eine Erklärung. Brauch nicht mehr an mir zweifeln. Mich fragen “Warum bin ich so und nicht so?” Es tut mir deswegen gut zu wissen, dass ich hochsensibel bin. Zu wissen, dass das nicht nur mir so geht. Zu wissen, dass das gut so ist. Nun kann ich noch mehr meine Stärke daraus ziehen. Mein Gespür für andere Menschen noch mehr verfeinern. Mein logisches Denkvermögen im Studium voll aus nutzen. In den Naturwissenschaften genauso wie in der Technik. Situationen, bei denen ich vorher schon weiß, dass sie mich überfordern werden, versuchen zu meiden. So wie vorher auch.
Es hat sich also nicht viel geändert. Nur das ich jetzt eine Erklärung habe. Für mich.
Die letzten zwei Wochen
Seit dem Wochenende hat der kleine Mann nun drei Zähne. Habe ich mich bei den ersten beiden Zähnen noch gefreut, wie schön einfach und ohne Probleme das ganze ablief, weiß ich nach der letzten Woche wie es so sein kann. Mit dem Zahnen. Am Tag war der kleine Mann ganz aufgeweckt. So wie immer. Etwas anhänglicher, aber sonst nichts auffälliges. Hat fleißig auf allem rum gekaut. Nichts besonderes also. Nur manchmal, da weinte er einfach so ohne ersichtlichen Grund. In der Nacht ging es dann los. Alle zwei Stunden war irgendwas. Manchmal schrie er im Schlaf. Musste aufs Klo. War unruhig oder er wollte Nuckeln. Ganz schön anstrengend. Vor allem da wir sonst sehr entspannte Nächte haben. Wenn alles normal ist muss er nachts nicht mehr aufs Klo. Nur was trinken. Außerdem schläft er soweit durch. So hatten wir letzte Woche das totale Kontrastprogramm. Mit bis zu drei mal nachts aufs Klo gehen und so weiter. Das machte auch dem kleinen Mann ganz schön zu schaffen. Er schlief am Tag wieder mehr. Sah ganz schön fertig aus. Chamomilla musste her. half auch, den Zahnungsschmerz ein bisschen zu lindern. Das Wetter lässt auch zu wünschen übrig. Ich meine wir haben inzwischen Juli. Hallo!? Es regnet, ist kalt und so überhaupt nicht Juli sommerlich. So dass wir nicht so viel draußen sein können und konnten wie wir das sonst so machen. Mir fehlte der Ausgleich, die frische Luft.
Ob es an der fehlenden frischen Luft liegt oder gerade eine Phase ist. So wie alles im Leben. Besonders im Leben eines Kleinstkindes. Ich weis es nicht. Ist auch egal. Denn seit dem Zahnen ist auch das Einschlafen schwerer. Vom bettfertig Machen bis zum Schlafen braucht er im Moment 1 1/2 Stunden. Mindestens. In der Zeit muss Mann dann noch 3-4 mal aufs Klo. Bis er dann endlich eingeschlafen ist kann es schnell um neun, halb zehn werden. Zu spät für einen kleinen Mann, der um sechs wieder wach ist. Und zu spät für mich. Denn ich brauche die ein bis zwei Stunden Pause bis ich selber ins Bett falle.
So sind wir geschafft in die neue, diese Woche gestartet. Mit einer schönen Sonntagswanderung, das Wetter direkt aus genutzt. Die kleinen Zeichen für das Kommende ignoriert. Ein bisschen zumindest. Die Nase lief beim kleinen Mann schon. Aber nichts schlimmes. Bei ihm zumindest. Bei mir hat es ordentlich eingeschlagen. Nase zu, Ohren schmerzen und der Kopf drückt. Schlapp häng ich da. Am Liebsten nur schlafen, schlafen, schlafen. Nur für mich. Ohne ein Baby, was nuckeln möchte, rum wurschtelt oder oder oder. Doch das ist nicht drin. Und so liegen wir im Bett. Ich ganz ruhig, er zappelnd, drehend und was weiß ich noch alles. Nach zwei Tagen krank habe ich schon keine Lust mehr. Hab die Nase voll. Will gesund sein. Sofort! Bitte schön.
Aber wenigstens regnet es draußen. Da ist im Bett sein schon nicht mehr ganz so schlimm.
U5 Update
Heute war wieder ein Kindcheck. Alles ist in bester Ordnung. Wie erwartet. Schnell kamen wir dran. Und schnell waren wir auch wieder draußen. Zum Glück, denn die Schlange an der Anmeldung war ganz schön lang.
Der kleine Mann hat jetzt folgende Ausmaße, sozusagen:
-
Länge: 70 cm
Gewicht: 8070 g
Kopfumfang: 45,5 cm
Fleißig bist du. Well done kleiner Mann.
Mal was anderes
Vor einem halben Jahr etwa, war es in aller Munde. Herrenwitz. Sexismus. Feminismus. In allen Medien wurde diskutiert. Von Zeitungen und Radio bis zu Blogs und Twitter. Alle taten ihre Meinung kund. Gut so. Es muss darüber geredet werden. Deswegen hier ein Video zum Thema.
Entdeckergeist
Neulich: der kleine Mann war auf seiner Spieldecke bei uns im Wohnzimmer. Er rollte und robbte im Kreis. Erkundete die nähere Umgebung. Kroch seinen Spielzeugen hinter her, die er immer neben sich schmiss. Knapp außerhalb der Reichweite natürlich. Er entdeckte unser Tischchen. Hatte seine erste Bude.
Dann war ich fünf Minuten nicht im Raum. Am Anfang lag der kleine Mann auf seiner Decke. Dort vermutete ich ihn auch, als ich wieder zurück kam. Doch er war, quer durch den Raum unter einen Sessel geraten. In fünf Minuten, wohlgemerkt. Mit Rollen? Robben? So schnell? Ich hatte keine Ahnung, wie er das gemacht hatte. Er war glücklich. Grinste mich breit an. Was Neues entdeckt. Ganz alleine irgendwohin gekommen. Toll!
Die Frage, wie er das gemacht hat beschäftigte mich noch eine Weile. Ich war stolz auf ihn. Klar, wie sich das für eine Mutter eben gehört. Doch ich bin genauso neugierig. Ich möchte wissen, was er kann.
Seit heute weiß ich es. Eigentlich ganz einfach. Ohne großen Kraftaufwand. Das Vorhandene perfekt nutzen. Rollen und hoch stemmen. Das Besondere liegt im Detail, in der Abfolge der Bewegungen und am Untergrund. Ja genau der ist eigentlich entscheidend. Auf der Decke kann man wunderbar rollen und robben. Wenn man sich hoch stemmt sieht man mehr. Bewegt sich allerdings nicht. Ganz anders sieht das auf Parkett aus. Stemmt man sich da hoch, rutscht man rückwärts. Stück für Stück kann man sich so “durch-den-Raum-schieben”. Ganz einfach also. Keine große Kunst. Eigentlich. Und doch was ganz Großes. Mehr Bewegungsmöglichkeiten und Entdeckungsraum. Der Geist ist in unserem kleinen Entdecker geweckt. Heute hat er sich die Metallkisten angesehen. Zwei große Keksdosen, eher Schatztruhen, haben noch keinen richtigen Platz gefunden. So stehen sie genau da, wo der kleine Mann sich heute hin schob. Mit den Füßen dagegen treten. “Trommeln”. Die unebene Oberfläche befühlen. Das alles war extrem Spannend und aufregend. Aber vor allem hat es wieder ein breites Lächeln auf das Gesicht des kleinen Mannes gezaubert. Toll!




