Das Auto ist gepackt. Wir rollen voran. Kilometer um Kilometer. Die Landschaft zieht vorbei. Auf in den Norden. Urlaub. Familienurlaub 1.0 sozusagen. Oder Klappe die Erste.
Der kleine Mann schläft. Noch. Wir nutzen das und fahren, fahren, fahren. Denn sobald er wach wird heißt es auf den Parkplatz fahren. Pullerpause. Bitte in regelmäßigen Abständen. So kann sich eine Fahrt schon ziehen. Heute ist die Etappe Berlin. Morgen Rügen. Am Freitag geht die Fähre nach Schweden, wo ab Samstag ein kleines Häuschen auf uns wartet. Zwei Wochen am See, im Wald, irgendwo mit ganz viel Zeit für uns. Zum nichts tun, lesen, entdecken und worauf wir eben so Lust haben.
Ja, Urlaub. Das war ausschlafen, irgendwann mal was essen, vielleicht etwas unternehmen oder auch nicht. Oder Städte entdecken, durch Straßen schlendern, Leute beobachten, in Cafés sitzen. Frei sein von jeglichem Tagesrhythmus, jeglicher Routine. Und nun? Mit Kind? Ausschlafen? Fehlanzeige. Tagesroutine, bitte wie gehabt. Und doch wird es Urlaub sein. Keine Verpflichtung. Keine To-Do’s oder ähnliches. Familienurlaub eben.
Ja, Familienurlaub. Für viele der Horror schlecht hin. Spätestens wenn das Teenie-Alter beginnt. Die Pubertät einsetzt. Für andere schon vorher. Für mich nicht. Zumindest nicht im Rückblick. Ja, es gab Urlaube die fand ich nicht so toll. Da hatte ich keine Lust. Aber im großen und Ganzen waren unsere Urlaube mit Familie schön. Unsere Eltern haben viel mit uns unternommen. Schweden, Österreich, Italien, Niederlande, Dänemark. Und immer wieder Ostsee. Immer wieder gern. Mit vier Kindern sind Urlaube eine ganz schöne Herausforderung. Besonders wenn es weiter weg geht. Als wir älter wurden waren Sommerfreizeiten für jeden dabei. Meine Eltern gönnten sich bald auch Urlaub alleine. Anlass war ein runder Hochzeitstag und ab da war der Urlaub zu zweit oder mit Freunden Pflicht. Ich war zu der Zeit etwa 13. Meine kleine Schwester 10. Wir wurden verteielt. Jugendfreizeit, Tanten oder Freunde. Ja und wenn man Glück hatte war man auch ein paar Tage allein zu Haus. Mit 13, 14 das große Glück. Meine Familienurlaubserinnerungen sind positiv. Hoffentlich wird das auch beim kleinen Mann so werden. Wenn er sich dann dran erinnern kann.