Sommerhose

Im Moment ist hier gerade die Zeit der Fertigstellungen. Projekte, die vor einer ganzen Weile schon angefangen wurden, finden nun zu ihrer Vollendung. Eine Art Frühjahrsputz sozusagen. Es tut gut, diese “Altlasten” fertig zu machen. Sie ihrem eigentlichen Zweck zu zuführen. Platz und Raum für Neues zu schaffen. Im Kopf spukt schon so manches Neues rum. Mit dem Frühjahr und dem kommenden Sommer bleibt auch weniger Zeit zum Machen. Mich zieht es raus. Die Natur, der Garten ruft. Doch an Tagen, wie heute, lockt es nicht nach draußen. Trüb und nass präsentiert sich der Mai. Kein schlechtes Gewissen macht sich breit, wenn ich mich verziehe. An die Nähmaschine oder die Stricknadeln. Je nachdem wozu ich Lust habe und wie der kleine Mann mich lässt. Nähen mit ihm ist nicht unbedingt einfach. Eine gerade Naht ist möglich. Doch aufwendigeres? Lieber nicht. Zu sehr fordert er meine Aufmerksamkeit. Die soll er auch bekommen. Keine halben Sachen. Das wird meistens nicht gut und tut uns nicht gut. So nutze ich die kleinen Pausen, die er mir gibt, wenn er schläft. Und schwups ist das nächste Projekt beendet. Plötzlich ganz schnell. Meistens fehlt gar nicht mehr viel. Doch irgendwann war sie mal raus die Luft. Weg die Motivation. Nun hat der kleine Mann ein weiteres Stück Kleidung in seiner Garderobe.

Vor einer Weile, als ich noch gewindelt habe, die Nase voll von dem ständigen an und aus hatte, fing ich an. Im Internet fand ich ein einfaches Schnittmuster für eine Splitpant. Ganz einfach. Wirklich. Eigentlich nur drei Nähte. Ruck zuck waren die zusammen genäht. Die Hose schon fertig. Doch irgendwie nicht nach meinem Geschmack. Mir gefiel sie nicht. So landete sie erstmal auf dem kleinen Stapel der noch nicht fertigen Projekte.

Dann kam die Latz-Splitpant von Kristina Schwarz. So praktisch, warm und nicht mehr weg zudenken. Doch an manchen Tagen inzwischen schon zu warm. So wuchs in meinem Kopf die Idee, wie ich die Hose fertig machen wollte. Mit Latz. Und Beinbündchen, damit sie beim Tragen nicht hochrutscht. Besonders in der Manduca. Und nun ist es vollbracht. Kein Meisterwerk der Nähkunst. Ich bin immer noch nicht mit jeder Naht zufrieden. Aber das ist nur mein Perfektionismus. Sie passt und das ist die Hauptsache.

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Windelfrei!

Seit ein paar Tagen ist es nun so weit. Tagsüber ist der kleine Mann Windelfrei! Ich habe mich getraut. Mit dieser Hose fast kein Problem. Nur wenn wir spazieren gehen mache ich ihm zur Sicherheit noch eine Windel um. Noch ist es zu kalt, um ihn draußen ab zuhalten. Doch bald kommt der Frühling und es wird wärmer. Dann kann ich auch die weglassen.

Jetzt geht alles wunderbar schnell. Pannen gab es noch keine. Aus dem einfachen Grund: ich halte ihn ab, wenn ich denke er muss. Überlege nicht lange rum. Scheue die Arbeit nicht mehr ihn aus und ein zu packen. Denn es ist keine! Knöpfe auf. Abhalten. Knöpfe wieder zu. Fertig! Wenn er dann doch nicht Musste, kein Problem. Weiter spielen. Welt entdecken. Kein langes Windel aus, Windel wieder an. Oder doch noch etwas warten? Er könnte ja dann eventuell in den nächsten fünf Minuten. Also noch warten. Nach einer Weile und erneutem “Falsch” abhalten: Anziehen, wieder gemütlich machen. Kurze Zeit danach war a) die Windel nass oder b) er musste und ich bin mit ihm wieder los getigert. So lief es vorher oft ab. Das war mir manchmal auch zuviel und ich lies ihn in die Windel pullern. Vor allem wenn ich irgendwas machen wollte. Einfache und simple Dinge wie Mittagessen vorbereiten und essen.

Der kleine Mann freut sich über die neue Bewegungsfreiheit. Nun wurschtelt er auch auf seiner Spieldecke im Wohnzimmer gemütlich vor sich hin. Das hat er so ausgiebig und mit Freude bis jetzt nur auf dem Wickeltisch gemacht. Fröhliche Quietscher stößt er dabei aus. Plaudert vor sich hin. Erzählt lange Geschichten. Ganz zufrieden mit sich und seiner kleinen Welt, die immer größer wird

der kleine Mann auf dem "Klo"Der kleine Mann auf dem “Klo”