Welchen hätten Sie den gerne?

Wenn frau schwanger ist gibt es ein paar Standardfragen, die meist in den ersten paar Minuten eines Gesprächs gestellt werden. Neben “Wisst Ihr schon was es wird?” ist “Und habt Ihr schon einen Namen?”, eine die immer kommt. Ja, die Frage nach dem Namen ist dabei sehr viel schwerer zu beantworten, als nach dem Geschlecht. Man macht es sich als werdende Eltern auch nicht leicht. Denn wie die Zeitung Eltern treffend tituliert: “So heißt das Kind ein Leben lang”. Und genau deshalb ist es recht schwer den passenden Namen zu finden. Hilfestellungen werden mal mehr mal weniger gern angenommen. Da ich im Nachhinein auch schon oft gefragt wurde, warum die Kinder so heißen, wie sie heißen bzw. wie ich auf die Namen kam, hier meine Regeln zur Namenssuche. 

Alles fängt mit dem ersten Kind an. Doch viele Menschen haben, noch bevor das erste Kind unterwegs ist, eine Idee, wie ihr Kind heißen soll. So war es auch bei mir. Zur Auswahl standen mehrere Mädchennamen und ein Jungenname. Wir wussten nicht, ob es ein Mädchen oder Junge wird. Doch beim Jungennamen waren der Herzensmann und ich uns zum Glück einig. Zumindest beim Ersten. Denn unsere Kinder haben zwei Vornamen. Keinen Doppelnamen mit Bindestrich und auch keinen festgelegten Rufnamen. Sondern einfach zwei Namen hintereinander. Wieso das?, fragt sich jetzt sicher der ein oder andere. Das hat zwei Gründe. Unser Nachmame Quast ist kurz und knackig. Setzt man da jetzt einen kurzen Vornamen davor klingt das, wie bei Kurt Quast, wie aus der Pistole geschossen. Nicht wirklich gut, um nicht zu sagen doof. Kunhilde Quast klingt da etwas gefälliger. Also einen langen Vornamen nehmen. Das wollte ich aber auch nicht. Denn der wird immer abgekürzt. Und Kuni will nun wirklich keiner heißen. Ich finde das zumindest doof, das bei mir die Hälfte wegrationalisiert wird. Ich kenne einige Erwachsene, die sich dann irgendwann gegen ihren Spitznamen zur Wehr setzen und auf ihren vollen Namen bestehen. So hatte ich also die ersten zwei Regeln. Kurz soll der Name sein und für den kurzen Nachnamen braucht es noch einen zweiten. Insgesamt drei Silben, das klingt mit dem einsilbigen Nachmamen gut. Beim kleinen Mann stand der erste Name also fest. Und so machten wir uns auf die Suche nach dem zweiten. Der lief mir dann während eines Praktikas über den Weg. Ich hörte den Namen das erste Mal, setzte sie zusammen und wusste: Das ist er. Falls es ein Junge wird. Es wurde ein Junge und so heißt er jetzt sein Leben lang. 

Dann war das Septembermädchen unterwegs und alles ging von vorne los. Zumindest fast. Denn ich finde ganz persönlich, die Namen müssen zusammen passen. Zu Kurt passt keine Samanta oder zu Moritz keine Jaqueline. Außerdem galten die Regeln kurz und dafür zwei genauso. Denn es passt genauso wenig, wenn das erste Kind Fridolin und das zweite Amy-Sue heißt. Hinzu kam noch eine dritte “Regel”. Wir haben Freunde, deren Kinder alle Namen haben, die mit dem gleichen Buchstaben anfangen. Das fanden und finden wir beide witzig und so machten wir es auch. Damit war die Auswahl für den ersten Namen deutlich eingegrenzt. Außerdem war ich bei der zweiten Schwangerschaft wesentlich inkonsequenter und wollte wissen, was es wird. Und so fand sich der Name für das Septembermädchen auch schnell. Am Ende entschied der Bauch den zweiten Namen. Das klang einfach gut. Der Herzensmann stimmte zu. Perfekt. 

Ein weitere Aspekt der mir wichtig ist, ist die Bedeutung. Bei beiden Kindern habe ich die Bedeutung der zwei Namen nach geschlagen. Beide Kinder haben Namen, deren Ursprung in der Natur liegt. Das ist Zufall, aber schön. Eine komische Bedeutung wäre auch für den aller schönsten Namen ein k. O. Kriterium. 

Ja, das sind meine ganz persönlichen Regeln für die Namenssuche. Und alle, die hier mitlesen und uns auch im echten Leben kennen, können, falls es irgendwann nochmal Nachwuchs geben sollte, fleißig mit basteln. Die Regeln sind ja jetzt bekannt. 

Die Namen der Kinder möchte ich hier nicht veröffentlichen. Genauso wenig, wie ich ihre Gesichter hier zeige. Ein klein wenig Schutz ihrer Person. 

Schlaf, Kindlein, Schlaf

Ja, die Sache mit dem Schlaf. Das Thema bei Eltern. Hier, hier und da wurde mal wieder was drüber geschrieben. Familienbett: ja oder nein. Da sind Alle geteilte Meinung. Eltern, Blogger, Wissenschaft. Warum ich mal wieder über Schlafen schreibe? Weil der Knoten geplatzt ist. Ich wieder Abende für mich habe.

Das Fazit vorne weg: Kinder sind anders.

Der kleine Mann schlief gerne und lange bei uns. Mit der Schwangerschaft gewöhnten wir ihn langsam an sein Bett in seinem Zimmer. Das klappte ganz gut. Am Anfang kam er dann in der Nacht irgendwann zu uns. Später hielt ich seine Hand, damit er nachts wieder in seinem Bett einschläft. Langsame Gewöhnung. Jetzt schläft er gut die ganze Nacht in seinem Bett. Meist ohne nächtliche Unterbrechungen. Seit das Septembermädchen bei uns ist kommt jeden Abend die Ansage “Mama Bett!” Denn er möchte auch was das Septembermädchen darf. Bei uns schlafen. Aber einmal dran gewöhnt nicht mehr bei uns zuschlafen bleibt das auch so. Ich kann mich noch gut an die letzten Male erinnern, als er bei uns geschlafen hat. Dann muss er kuscheln und kuscheln und kuscheln. Dabei komme ich nicht zur Ruhe. Nur zum Einschlafen da braucht er uns. Alle bisherigen Versuche des Alleine-Einschlafens führten ins Nichts bzw. zum genauen Gegenteil. Das alles nur noch länger dauerte und wir ständig rein mussten um ihn wieder runter zufahren. Er puscht sich dann schön selber hoch mit diesem und jenem Geplapper und indem er nach uns Ruft. So sitzt einer von uns jeden Abend neben ihm bis er eingeschlafen ist. Ich find das okay.

Mit dem Septembermädchen dachten wir es ähnlich zuhalten. Also Familienbett so lange sie gestillt wird und dann irgendwann ins Kinderzimmer. Denn so ist es am praktischsten. Ich bin einfach faul. Ich mag nicht nachts aufstehen um zu Stillen. Außerdem schlaf ich Nachts einfach weiter. So versuchten wir es. Doch das Einschlafen zog sich bei ihr jedes mal ewig hin. Ich war nur noch Abends mit ihr im Bett. Meistens kurz vom Herzensmann abgewechselt zum Bettfertig machen. Nachts schlief sie sehr unruhig, wollte viel trinken und schlief dann tagsüber ewig. Ich war müde und frustriert. Denn ich wusste, dass sie lange ohne trinken schlafen kann von ihren Vormittagsschläfen, die sich langsam in die Länge zogen bis in den frühen Nachmittag rein. Natürlich hat man Abends und Nachts viel Hunger, wenn man den halben Tag nichts isst. Aber es musste irgendwie anders werden. So folgte dann ein Versuch. Kein Vormittagsschlaf im Kinderwagen sondern im Bett oder auf dem Sofa. Da wacht sie dann eher auf. Und, das vielleicht Verrückteste an dem Versuch, Abends zum Einschlafen geht es in den Kinderwagen besser die Kinderwagenschale, die bei uns im Schlafzimmer steht.
Ergebnis? Das Septembermädchen schläft alleine ein und von ca. 20:00 bis 2:00 durch. Hat dann Hunger und schläft noch bei uns im Bett weiter bis 6:00 oder auch 7:00. Hundert Punkte, also. Sie braucht diese Enge im Kinderwagen, das Eingekuschelt sein. Soll sie haben. Nur zu gern. Denn ich liebe meine “freien” Abende. Und habe meine Lektion gelernt: Jedes Kind ist anders!

Fast zwei Wochen

Fast zwei Wochen sind es nun schon. Fast zwei Wochen zu viert. Inzwischen haben wir uns gut aneinander gewöhnt. Wissen wann welche Bedürfnisse erfüllt werden wollen. Können sie mehr und mehr in unseren Tagesablauf integrieren und alles wieder auf einander abstimmen. Es ist gut, dass wir noch fast zwei Wochen zu viert haben. So können wir uns noch besser aneinander gewöhnen bis der neue Alltag bestritten werden möchte. Mit kleinen und großen Prüfungen, angekündigten und überraschenden.

Jetzt genießen wir die Zeit. Erfreuen uns an dem was ist. Genießen nachmittägliche Ausflüge in unseren und Nachbars Garten. IMG_0030.JPG

Zerreißen und teilen

Irgendwie passt es zusammen: zerreißen und teilen. Denn erst wenn etwas getrennt ist kann man es mit anderen teilen. Doch ich merke schnell, dass es Dinge gibt, die man nicht zerreißen kann und trotzdem teilen möchte. Irgendwie. Zu diesen Dingen zähle auch ich. Ich kann mich nicht zerreißen. Aber oft genug fühlt man sich zerrissen oder hin und her gerissen. So geht es mir gerade. Springt der kleine Mann hier durch die Wohnung und den Garten möchte ich dabei sein. Möchte mit ihm Zeit verbringen und an seinen Erlebnissen teilhaben. Gleichzeitig sehe ich unser Mädchen neben mir liegen, halte sie im Arm und mag mich kaum von ihr trennen.

Zerrissen. Innerlich.

Es macht es nicht leichter, das der kleine Mann nun anfängt aus zu testen. Nun hat auch er wirklich realisiert, dass es jetzt für immer anders ist. Die Anfangsaufregung ist etwas verflogen und so langsam beginnt er sich wieder zu finden. Die neue Situation muss ausgetestet werden, um dann irgendwann seinen Platz ein zunehmen. Angekommen. Bis dahin ist noch ein Weg zu gehen. Im Moment merke ich, dass er mich vermisst obwohl ich doch da bin. Er es -natürlich- nicht versteht warum ich immer -zumindest fast immer- mit dem “Bebi” auf dem Arm im Bett bin und für ihn scheinbar kein Platz mehr ist. Es macht mich traurig.

Zerrissen. Doch mich kann man so nicht teilen.

Es gibt nur eins was helfen kann. Zeit mit beiden gemeinsam und alleine verbringen. Besonders alleine. So hat dann auch der kleine Mann mich wieder ganz für sich. Wenigstens für eine bestimmte Zeit am Tag. Dann können nur wir beide lesen, spielen, puzzeln, malen. Was auch immer. Und auch das zu Bett gehen wird seine Zeit bleiben. Ein Tagesabschluss ohne das Septembermädchen. Vorerst zumindest. Wie es dann wird, wenn der Herzensmann wieder arbeiten geht, werden wir sehen. Bis dahin ist noch etwas Zeit. Zeit die wir so nutzen, um unsere Plätze zu finden, in unser größeren Familie. Dann kann auch ich die Zeit alleine mit dem Septembermädchen beim Stillen usw. besser genießen und ganz für sie da sein. Muss mich nicht mehr zerreißen. Aber ich kann mich teilen. Vielleicht eher aufteilen. Doch zumindest kann ich für jeden ganz da sein, zu seiner Zeit.

ja für solche Gedanken ist es am fünften Tag zu viert vielleicht etwas früh, aber wenn ich mich unwohl fühle, merke so passt es für mich nicht muss eine Lösung her. Egal ob am fünften Tag oder erst in zwei Jahren. In diesem Fall lieber eher als zu spät. Ob es so funktioniert wie gedacht werden wir sehen

Jeder (v)erzieht seine Kinder selber

Neulich waren wir auf einem Geburtstag von einem guten Freund. Wir waren nicht die einzigen Eltern da. Neben einer Schwangeren war auch noch ein Pärchen da, die ganz frisch Eltern geworden waren. Das kleine Mädchen war gerade zwei Wochen alt. Ein Kaiserschnitt da sich die kleine Dame kurz vor der Geburt noch mal umgedreht hat. Ich war überrascht, dass die drei mit diesem kleinen Mensch schon auf eine Geburtstagsfeier gingen. Das die junge Mutter so kurz nach einer OP so durch die Gegend “springt”. Hätte sie das nach einer Blinddarm-OP oder einer anderen OP auch getan? Ich weiß es nicht und werde es nie heraus finden.
Was mir aber immer wieder auffällt ist, dass viele Ersteltern ihr Leben genau so weiter leben wie sie es vorher getan haben. Das Kind wird mitgenommen zu welcher Party auch immer. Es wird herum gereicht wie eine Trophäe oder eine Puppe. Es wird laute Musik gehört, Besuch eingeladen und was weiß ich noch alles. Wenn ich das dann so mitbekomme finde ich es für mich schon viel zu viel. Wie muss es dann erst dem kleinen Menschen gehen? Gerade erst aus seiner Schutzhülle geschlüpft ist plötzlich alles neu. Neue Gerüche, neues Raumgefühl, neues Gefühl zu Atmen, neuer Geschmack, neue Geräusche und so viel andere neue Wahrnehmungen. Schon allein ein Zimmer oder nur die eigene Wohnung ist gänzlich neu für dieses kleine Wesen. Doch es wird auch mit raus in die laute Stadt genommen und nicht in die etwas leisere Natur. Man geht in Kaffees, Museen, Geschäfte und und und. Ich habe dann oft das Bedürfnis die Eltern zu schütteln, nach dem Motto: geht’s noch? Habt ihr mal an euer Baby gedacht ihr Egoisten? Ja ich habe das Bedürfnis, aber ich habe es noch nie gemacht.
Auch bei einem befreundeten Pärchen war es ähnlich. Sie bekamen vor gut einem halben Jahr ihre kleine Tochter. Der kleine Mann war ein halbes Jahr alt und wir hatten uns schon ganz gut an unsere neue Rolle gewöhnt. Als wir die junge Familie dann besuchten war ich überrascht. Es lief die ganze Zeit Musik. Das Baby wurde sämtlichen Besuchern auf den Arm gedrückt. Abends gab es dann eine lange Schreizeit, die die jungen Eltern etwas beklagten. Besonders für die Mutter dauerte es lange bis sie sich in ihre neue Rolle eingefunden hatte. Wir haben immer mal wieder Bemerkungen wie “lasst es ruhig angehen” u.ä. fallen gelassen. Doch sie fielen einfach durch, glaub ich. Damals fiel es mir noch sehr schwer es einfach hin zunehmen. Treffen mit den Freunden wurden für mich sehr anstrengend. Ich konnte nicht mehr wirklich ich sein. Habe nicht meine Meinung gesagt, sondern alles so im Raum stehen gelassen. Ich wollte mich nicht einmischen und gleichzeitig tat mir das kleine Mädchen leid. Denn ich wusste es könnte es noch etwas besser haben. Es würde für alle noch etwas leichter werden. Als ich damals mein Leid klagte sagte mir eine ähnlich gestrickte Cousine, dass sie bei einer Freundin den Kontakt unterbrochen hatte. Solange, bis die Kinder eben groß genug waren. Das war für sie das Beste.
Als wir uns neulich mit den Freunden und ihrer Tochter trafen merkte ich, dass es mir inzwischen egal ist. Mir ist es egal, dass sie komplett abgestillt ist und Brei ist. Mir ist es egal, dass sie schon in die Kita geht. Mir ist es egal, dass die Eltern beide bald wieder Vollzeit arbeiten. Mir tat es unheimlich gut, dass fest zustellen. Ich kann nun das, was ich eh schon dachte wirklich vertreten.
Jeder findet seinen richtigen Weg. Es gibt viele Wege, die nach Rom führen. Wichtig ist letztendlich nur, dass die Eltern ihr Kind lieben. Und das tun eigentlich alle.