Freihändig

Die Ostertage sind für den kleinen Mann zu richtigen Trainingstagen geworden. Denn er läuft. Freihändig. Oft möchte er noch die Hand zur Sicherheit, aber es geht auch ohne. So läuft er während des Kochens in der Küche hoch und runter. So kann es passieren, das die Schlafzimmertür aufgeht und der kleine Mann mit Bauklötzern oder ähnlichem beladen zur Tür herein kommt. So läuft er auch den ganzen Flur entlang (vielleicht sieben/ acht Meter) bis in die Küche und freut sich dort den Papa zu sehen. Immer wieder steht er frei auf und wagt so viele Schritte wie möglich. Lässt sich auf den Hintern plumpsen und fängt erneut an. Es ist herrlich zu beobachten.

Das Laufen ist schon eine Weile ein Thema beim kleinen Mann. Am Anfang wollte er unbedingt laufen. Das ging aber nur an zwei Händen. So verlangte er regelmäßig unsere Hilfe, damit er laufen konnte. Er sagte auch immer ganz klar und deutlich wann er nicht laufen wollte. So lief er mit unserer Hilfe in der Wohnung oder auf dem Fußweg kurze Strecken. Irgendwann reichte ihm eine Hand. Die Strecken wurden länger und das Verlangen größer. Oft wollte er laufen und nicht mehr im Kinderwagen sitzen und so wurden die Spaziergänge langsamer. Im Garten und bei Nachbars muss immer erstmal die Standardrunde gemacht werden. Muss ja auch alles seine Ordnung haben. Zwischendurch gab es hier Wutanfälle vom Feinsten. Gründe? Keine Ahnung. Seit er die ersten Schritte frei läuft sind sie wie weg geblasen. Und so haben wir bald kein Krabbelkind mehr sondern nur noch ein Laufkind. Viel Spaß beim Welterkunden auf deinen eigenen zwei Beinen kleiner Mann.

So war’s und so wird’s

Tja nun ist das neue Jahr schon wieder eine halbe Woche alt. Seit ein paar Tagen sind wir wieder zu Hause. Die Weihnachtsbesuche beendet. Der Alltag steht vor der Tür. Noch einen Tag Schonfrist haben wir. Morgen kommen noch die Heiligen drei Könige an die Krippe. Die letzten Tage und Wochen habe ich mehr oder weniger nichts getan. Nur Familie, mehr nicht. Keine Hochschule, keine besonderen Aufgaben und Aktivitäten und auch kein bloggen. So ein bisschen Pause tut gut. Nun ist es ein bisschen so wie nach den Schulferien. Früher. Die Motivation wieder in den Alltag zu schlüpfen ist klein. Zu schön die letzten Tage. Tage, in denen der kleine Mann so richtig aufblühte. Von Tag zu Tag können wir Neues entdecken. Er lacht und plaudert den ganzen Tag, spielt mit uns und alleine je nach dem. Abends ist er in zehn Minuten eingeschlafen. Er ist entspannt und glücklich, zufrieden, dass wir den ganzen Tag beide für ihn da sind. Ich bin gespannt, wie er die Umstellung auf nimmt und ob es anders ist als vor Weihnachten. Oder ob er wieder so anhänglich wird. Wieder abends nur noch rum nörgelt. Nachts wieder ständig trinken will. Denn das ist auch viel besser geworden. Trotz der Backenzähne, die ihre Spitzen durch das Zahnfleisch schieben. Gleich mehrere auf einmal. Dann sind sie draußen und wieder eine kleine Pause bis zu den nächsten Zähnen.

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Seit einer Woche klettert der kleine Mann so richtig. Neben Treppen hoch und runter, wird jede Kiste, jeder Hocker, Stuhl und alles erklommen. Auch der Traktoranhänger wird zum drauf sitzen benutzt. Besonders viel Spaß macht es, wenn man dann noch durch die Gegend gefahren wird. Gut das die Cousins auch bei Großmama und Großpapa waren. So konnte mit ihnen auch gespielt werden. Wichtig war dabei sein. Wenn die zwei großen Jungs mal schnell wo anders hin rannten wurde möglichst schnell hinterher gekrabbelt. Gemeckert, wenn vor seiner Nase die Türe mit Schwung zuflog. Lebhaft war es die letzten Tage, ohne Zweifel. Denn nicht nur seine Cousins trafen wir. Auch die Kinder meiner Patentante und eine befreundete Familie mit Kind wurde besucht. So gab es immer wieder wechselnde Spielkameraden. Toll.
Nach dem Besuch bei meinen Eltern ging es für zwei Nächte noch nach Berlin. Silvester feiern. Nicht so, wie das Bild im Kopf automatisch aussieht. So mit vielen Leuten, wilden Partys, viel Geböller und bis zum Morgengrauen. Nein, doch nicht mit Kleinkind. Nein, ganz anders, ganz gemütlich. Bei lieben Menschen, die am Rand von Berlin am See wohnen. Mit leckerem Essen, guten Gesprächen und zwischen durch den kleinen Mann beruhigen. Schon wieder woanders schlafen ist ja auch aufregend. So sind wir langsam und gemütlich ins Neue Jahr gekommen. Ohne viel Knallerei, dafür mit Wunderkerzen. Ich liebe sie. Diese kleinen Sterne und Funken. Wie sie weg fliegen und neue kommen. Das Prasseln und Knistern. Mehr brauch ich nicht.

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Und nun sind wir nach einer langen Autofahrt wieder hier. In unseren eigenen vier Wänden. Bereiten uns langsam auf die nächsten Tage vor. Die Hochschule hat ihre Schatten voraus geworfen. Gestern und heute saß ich an meiner letzten Hausarbeit für dieses Semester. In einer Woche ist Abgabe. Nur noch drei Wochen Vorlesung. Dann drei Wochen Prüfungszeitraum. Vier schriftliche und eine mündliche Prüfung. Noch ist nichts gemacht. Noch werden die Gedanken daran verdrängt. Was mich entspannt ist, dass der große Mann noch einen Elternzeitmonat hat. So geplant, dass ich mich entspannt und ‘ohne’ Kind auf die Prüfungen vorbereiten kann. Dann ist das erste Semester mit Kind geschafft. Noch zwei zu meistern. Und schon dieses Jahr, kann ich hoffentlich mein letztes Semester beginnen. Darauf freue ich mich schon sehr.

12 – Monats – Geburtstag

Ein Jahr ist er nun schon alt der kleine Mann. Es hat sich wieder so einiges getan im letzten Monat:

… Mann versteht inzwischen eigentlich alles, was man ihm sagt nur mit der Umsetzung hapert es manchmal noch etwas

… Räumt Mann mit Vorliebe den Badschrank aus.

… Kann man super Protestquitschen und sich durch biegen, wenn irgendwas nicht passt.

… Traut man sich ganz selten auch mal im stehen loszulassen.

… Möchte Mann abends den Käse ohne Brot essen und hat ganz schöne Tricks drauf.

… Ist Mann mit Freude Oliven.

… Kann Mann Globuligläschen aufmachen und eine riesen Schweinerei anstellen.

… Kann Mann das Kopfhörerkabel ins IPhone stecken.

… Wenn es klingelt muss Mann zur Tür krabbeln, um zugucken wer da ist.

10 – Monats – Geburtstag

Im letzten Monat ging es hier rund. Mit Studium-wieder-Einstieg, Tagesmutter und so weiter. Auch beim kleinen Mann hat sich so einiges getan. Zähne sieben und acht sind durch. Jetzt sind es oben und unten vier. Essen geht jetzt noch viel besser. Man ist aber eh alles was einem angeboten wird. Außer einmal in der Mensa. Aber das war echt nicht lecker. inzwischen wird auch nur noch nachts gestillt. Der Milchnachtisch Mittags ist auch nicht mehr wichtig. Alles andere was man bekommt ist ja mindestens genauso lecker. IMG_0204

In diesem Monat wurde so einiges entdeckt. Die größte Entdeckung ist, dass man sich selber hinstellen kann. Auch das hinsetzen geht viel schneller, als noch vor einem Monat. Wenn wir in der Wohnung unterwegs sind, kommt der kleine Mann zügig hinterher. Wenn er nicht durch irgendwelche spannenden Sachen unterwegs abgelenkt wird. Wie die Schuhschränke, die Stereoanlage oder oder oder.IMG_0234

Spannendes gibt es genug. Doch auch sein Spielzeug ist noch spannend. So kann er sich oft erstaunlich lange selbst beschäftigen. es wandert auch nicht mehr alles in den Mund. Viel wird geguckt. Und getastet. Mit dem Zeigefinger. Lang ausgestreckt. Und nur dieser. Dann wird untersucht. In den letzten Tagen wurden auch seine Bücher immer interessanter. Nicht zum essen und rein beissen. Nein, sie werden angeguckt. Was es da zu sehen gibt. Ganz neue Welten kann man da entdecken.IMG_0232

Ja, es ist so schön. Es macht richtig Spass ihm zu zusehen und mit zu entdecken. Die Augen wieder für die kleinen Dinge zu öffnen. Besonders mit unserem kleinen Strahlemann.

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8 – Monats – Geburtstag

Schon wieder ist ein Monat rum. Die Zeit vergeht so schnell und viel hat sich getan. Zu den fünf Zähnen ist noch einer dazu gekommen. Die vier oberen Schneidezähne sind komplett. Unten kommen die zwei äußeren so langsam. Wir merken, dass es ihn da drückt. Die Zähne werden auch fleißig benutzt. Sei es beim Beißen von Mama und Papa, oder beim Essen. Das funktioniert ganz hervorragend. Frühstück, Mittag und Abendbrot gibt es immer erst mal was ‘Richtiges’. Zum Nachtisch Milch. Nach dem Mittagsschlaf wird eine ordentliche Portion Obst verdrückt. Obst ist überhaupt das Beste. egal in welcher Form. Ob am Stück oder als Mus, bei Obst geht der Mund immer ganz weit auf. Die Verdauung hat sich, nach anfänglicher Verwirrung, super umgestellt. Alles Bestens.
Ob es an der zusätzlichen Energie liegt, oder für ihn jetzt einfach an der Zeit ist, weiß ich nicht. Die motorische Entwicklung hat, gerade in den letzten Tagen, enorme Fortschritte gemacht. Heute ist er das erste Mal nach vorne gekrabbelt. Rückwärts klappte das schon die letzten Tage wunderbar. Deutlich war ihm die Freude anzusehen. Selig konnte er heute einschlafen. Ganz zufrieden mit sich selber. Die Tage davor waren doch mit viel Beschwerde angereichert. Es ist ja auch doof, wenn mann nicht so kann, wie man will. Sitzen kann er inzwischen auch. Nur selber in die Sitzposition bringen klappt noch nicht. Doch liegen will mann auch nicht mehr. Also so lange aufregen, bis Mama oder Papa einen hinsetzen. Ist ja auch viel einfacher.
Da sieht man auch deutlich, das er auch fleißig seinen Willen weiter entwickelt und immer mehr zeigt. Was ihm dabei wunderbar hilft ist seine Sprachentwicklung. Es wird nicht mehr einfach nur los geheult, wenn ihm was nicht passt. Oft wird sich beschwert. Dann kann es schon passieren, dass ein ganzer ‘Wort’-Schwall auf einen einprasselt. Auch im Spiel redet er. Ist ganz vertieft in seine Welt. Ich wüsste zu gerne, worum es da geht. Wo er sich befindet und was dann in seinem Kopf vor sich geht. Ich finde es spannend und faszinierend, die Entwicklung zu beobachten, seine Selbstvergessenheit zu spüren. Die ist teilweise aber auch anstrengend. Besonders dann, wenn man das Spiel kurz unterbrechen muss, um auf’s Klo zu gehen. Dann zeigt sich deutlich sein Willen. Auch wenn er Muss und sich dann auch erleichtert, wird sich dabei beschwert. Oft ist es aber auch so, dass er zeigt er Muss mal. Wenn wir ihn dann abhalten beschwert er sich und pullert nicht. Er will dann nicht und kurz danach ist die Einlage nass. Das ist anstrengend. Geht mir manchmal sehr auf die Nerven. Besonders wenn es ständig hintereinander passiert. Dann komme ich auch schnell mal an meine Geduldsgrenze, die ganze Theorie in meinem Kopf hilft dann gar nichts. Das Problem ist dann auch, er pullert nur ein bisschen. So, dass der Druck weg ist. In dem Moment wo er pullert, merkt er, dass er nass wird und hört auf. Zehn Minuten später das gleiche Spiel nochmal. Bis er irgendwann die Blase leer hat, oder doch auf dem Klo pullert. Ansonsten funktioniert windelfrei weiter super. Es gibt halt immer so Phasen, aber die gibt’s überall. Toll ist, dass kein großes Geschäft in die Windel geht. Da bin ich sehr froh drum. Ich kann mir nicht vorstellen, das alles in der Windel zuhaben….
Es ist so schön ihn bei uns zu haben, mit allen Höhen und Tiefen. Besonders, wenn man kurz vor dem Einschlafen noch mal an gelächelt wird.

7-Monats-Geburtstag

Mit 7 Monaten…

… Trägt mann Größe 74
… Hat mann 5 Zähne
… Kostet mpann von allem was die Großen einem zu essen geben
… Findet mann Obst, besonders Pfirsich und Nektarine, super lecker
… Rollt und robbt mann fleißig durch die Gegend
… Findet mann das Wasser im Freibad ein bisschen kalt. Planscht aber trotzdem erst mal fröhlich.
… Macht mann jeden Tag zwei Stunden Mittagsschlaf
… Braucht mann endlich das richtige Bett, denn die babybay ist schon viel zu klein (wenn wir nur die Schrauben finden würden)
… Ärgert mann sich über ältere Mädchen, die schon krabbeln können und einen ärgern
… Findet mann es wesentlich wichtiger Zähne zu bekommen als krabbeln zu üben, um zurück ärgern zu können.

U5 Update

Heute war wieder ein Kindcheck. Alles ist in bester Ordnung. Wie erwartet. Schnell kamen wir dran. Und schnell waren wir auch wieder draußen. Zum Glück, denn die Schlange an der Anmeldung war ganz schön lang.
Der kleine Mann hat jetzt folgende Ausmaße, sozusagen:

    Länge: 70 cm
    Gewicht: 8070 g
    Kopfumfang: 45,5 cm

Fleißig bist du. Well done kleiner Mann.

Entdeckergeist

Neulich: der kleine Mann war auf seiner Spieldecke bei uns im Wohnzimmer. Er rollte und robbte im Kreis. Erkundete die nähere Umgebung. Kroch seinen Spielzeugen hinter her, die er immer neben sich schmiss. Knapp außerhalb der Reichweite natürlich. Er entdeckte unser Tischchen. Hatte seine erste Bude.

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Dann war ich fünf Minuten nicht im Raum. Am Anfang lag der kleine Mann auf seiner Decke. Dort vermutete ich ihn auch, als ich wieder zurück kam. Doch er war, quer durch den Raum unter einen Sessel geraten. In fünf Minuten, wohlgemerkt. Mit Rollen? Robben? So schnell? Ich hatte keine Ahnung, wie er das gemacht hatte. Er war glücklich. Grinste mich breit an. Was Neues entdeckt. Ganz alleine irgendwohin gekommen. Toll!

Die Frage, wie er das gemacht hat beschäftigte mich noch eine Weile. Ich war stolz auf ihn. Klar, wie sich das für eine Mutter eben gehört. Doch ich bin genauso neugierig. Ich möchte wissen, was er kann.

Seit heute weiß ich es. Eigentlich ganz einfach. Ohne großen Kraftaufwand. Das Vorhandene perfekt nutzen. Rollen und hoch stemmen. Das Besondere liegt im Detail, in der Abfolge der Bewegungen und am Untergrund. Ja genau der ist eigentlich entscheidend. Auf der Decke kann man wunderbar rollen und robben. Wenn man sich hoch stemmt sieht man mehr. Bewegt sich allerdings nicht. Ganz anders sieht das auf Parkett aus. Stemmt man sich da hoch, rutscht man rückwärts. Stück für Stück kann man sich so “durch-den-Raum-schieben”. Ganz einfach also. Keine große Kunst. Eigentlich. Und doch was ganz Großes. Mehr Bewegungsmöglichkeiten und Entdeckungsraum. Der Geist ist in unserem kleinen Entdecker geweckt. Heute hat er sich die Metallkisten angesehen. Zwei große Keksdosen, eher Schatztruhen, haben noch keinen richtigen Platz gefunden. So stehen sie genau da, wo der kleine Mann sich heute hin schob. Mit den Füßen dagegen treten. “Trommeln”. Die unebene Oberfläche befühlen. Das alles war extrem Spannend und aufregend. Aber vor allem hat es wieder ein breites Lächeln auf das Gesicht des kleinen Mannes gezaubert. Toll!

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