Montage sind anders

Ich mache mir meist im Kopf einen Plan. Für eigentlich alles. Besonders aber für meine Tage. Was will ich kochen. Was will ich fürs Studium am nächsten Tag erledigen. Was muss im Haushalt gemacht werden. Wie verbringen wir unseren Nachmittag. Drinnen. Draußen. Spielplatz. Spazieren gehen. Oder oder oder. Es gibt viele Fragen rund um den Tagesplan im Kopf. Irgendwann am Abend beschäftige ich mich mit ihnen. Meist wenn das Septembermädchen ihre Kuschelzeit hat.

So weit so gut. Auch Montags habe ich diesen Plan. Gerade Montags möchte ich etwas fürs Studium tun, da am Wochenende Pause ist. Und jeden Montag macht mir das Septembermädchen einen Strich durch die Rechnung. Schläft sie sonst ganz wunderbar. Tut sie das Montags nicht. Wenn sie beim Stillen einschläft kann ich sie sonst vorsichtig hinlegen und sie schläft weiter. Montags nicht. Montags ist sie länger wach. Montags muss sie viel mehr kuscheln. Montags trinkt sie viel mehr. Montags habe ich immer das Gefühl gerade erst aufgestanden zu sein, dabei ist es dann schon fast Mittag. Montags schaffe ich nie das fürs Studium was ich will. Montags ist immer irgendwie anders.

An manchen Tagen frustriert mich das sehr. An anderen nehme ich es sehr gelassen. Ich stelle es immer wieder fest. Vielleicht merke ich es mir auch einfach mal. Aber es wundert mich schon, dass es immer der Montag ist.

Mein Sommersemestermontag

Seit dem Sommersemester ist Montags immer der Putztag. Vorher haben wir oft am Wochenende sauber gemacht oder ich habe es schon vorher, also Freitags versucht. Aber so richtig gut hat das immer nie geklappt und wir waren immer unzufrieden. Entweder war es noch ein zusätzlicher To-Do-Punkt am Wohenende, wo wir eigentlich noch so viel anderes machen wollen. Dann ließen wir es auch öfter mal ausfallen… Naja insgesamt war das richtige (also mit wischen usw.) Saubermachen immer ein Thema bei uns.

Da passt es im Sommersemester ganz wunderbar, dass ich Montags erst spät (11:30) Vorlesung habe. Der kleine Mann verlässt meistens schon mit dem Herzensmann das Haus. Wenn nicht, bringe ich ihn spätestens um neun zur Tagesmutter. Genug Zeit also einmal ordentlich durch die Wohnung zu fegen und alles wieder schön zu machen. Dann wird gesaugt und geputzt, gewischt und geschrubbt was das Zeug hält. Bis alles wieder gemütlich ist.

Dann düse ich in die Hochschule, lerne fleißig bis 13:00. Und habe noch eine Stunde Mittagspause danach. Na, meistens ist sie kürzer, da ich mich noch mit Kommilitonen verquatsche. Um zwei hole ich den kleinen Mann wieder ab und es beginnt unsere gemeinsame Zeit. Der Nachmittag gehört ihm. Wir machen kleine Ausflüge, gehen auf den Spielplatz oder werkeln im Garten. Die momentane Lieblingsbeschäftigung: Gießen. Am Liebsten mit der großen Gießkanne.

So war mein Tag auch heute. Eigentlich. Neben dem vormittäglichen Putzen stand auch noch Einkaufen und Wäsche waschen auf dem Programm. Also war der Plan alles zügig ab zu arbeiten. Der kleine Mann beschloss heut Morgen erst mal auszuschlafen. So brachte ich ihn zur Tagesmutter und konnte anschließend den Einkauf erledigen. Montagmorgen gegen 9:30 ist das ganz erträglich. So blieb mir zwar nicht mehr so viel Zeit für den Rest, aber eine gute Organisation ist alles. Plan: Wäsche in die Waschmaschine, sauber machen, Wäsche aufhängen und ab in die Hochschule. So ähnlich lief es dann auch. Zu Anfang. Die Wäsche war in der Waschmaschine. Nur diese wollte nicht waschen. Sie zeigte mir nur die ganze Zeit an, dass das Demoprogramm laufen würde. Ich wollte aber kein Demoprogramm, ich wollte gewaschene Wäsche. Ich klickte mich durch das Hilfemenü und suchte und suchte. Ich schaltete die Maschine aus und wieder an. Nichts half. Immer war da dieses blöde Demoprogramm. Kurz vor der völligen Entnervtheit beschloss ich erst ins Internet zu schauen und notfalls dann beim Service anzurufen. Dem Internet sei dank, ich kann wieder waschen. Ich fand ganz schnell was ich suchte. Eine Tastenkombination, auf die ich selber nie gekommen wäre. Der kleine Mann hatte beim Rumspielen die Demogeschichte aktiviert. Nur mit dem Deaktivieren hat es etwas gedauert. Ja, mit Kindern kann man was erleben. So blieb für die eigentliche Montagsaufgabe nur noch wenig Zeit. Aber irgendwie hat es dann doch noch gepasst. Wie meistens.