Mein Kartoffelexperiment

Schon lange wünsche ich mir Spargel aus dem eigenen Garten. Da Spargel eine Dauerkultur ist und bis zu 15 Jahre stehen bleiben kann habe ich die Idee noch nie umgesetzt. Bis her hatte ich nicht das Gefühl lange genug in unserer Wohnung wohnen zu wollen. Nun werden es bald zehn Jahre. Tja, Leben. Doch nun mit unserem Lebensort habe ich nicht nur die Möglichkeit – genug Platz – sondern auch den inneren Plan, die nächsten 15 gerne auch mehr Jahre dort zu wohnen. Und so rückte der Spargelwunsch wieder in den Vordergrund. Gleichzeitig nahm Corona die letzten Wochen so seinen Lauf und irgendwann brauchte ich mal ein bisschen Aufheiterung und gönnte mit zwei schöne Gartenzeitschriften. Was für ein Zufall, das gerade in einer der beiden der Spargelanbau detailliert beschrieben war. Klar war, dieses Jahr wird das nichts mehr. Zum einen des Zeitpunktes wegen und zum anderen ist ein lockeres Beet für die Spargelanpflanzung durch aus von Vorteil. Das hat unser Lebensort noch nicht zu bieten. Denn eigentlich ist alles Wiese und das seit langem.

Und so kam mir ein anderes Experiment in den Sinn. Irgendwann bin ich mal in den Weiten des Internets über eine Möglichkeit der Beetvorbereitung ohne umgraben gestoßen und diese wurde dann noch mit Kartoffeln kombiniert. Perfekt. Probier ich das doch gleich dieses Jahr aus und hab dann hoffentlich im nächsten Frühjahr ein schön vorbereitetes Beet für meinen Spargel.

Im Keller hatten sich ein paar Kartoffeln selbständig gemacht und beschlossen nicht direkt zu Nahrungszwecken verwendet zu werden. Diese hab ich dann kurzer Hand als Saatkartoffeln verwendet. Doch nun zur Umsetzung der Idee. Ich habe zu erst mit einem Spaten das Beet abgestochen. So habe ich die Grasnarbe von einander getrennt und hoffentlich fröhliches weiter durch wachsen etwas erschwert. Dann würde das hohe (!) Gras platt getreten. Der Dezemberjunge hat mir dabei ganz hervorragend geholfen. Nun die Kartoffeln in Reihen drauflegen. Hm, dachte ich mir so. Ich mach den mal noch kleine Löcher in die Erde. Das sah dann so aus.

Der Dezemberjunge hat auch ein Großteil der Bilder gemacht. Irgendwann kam er zu mir und sagte „Mama ich hab jetzt jede Kartoffel fotografiert.“ Ja, das hab ich auf meinem Handy gesehen. Doch nun weiter in der Vorbereitung. Denn so kam man das ja nicht lassen. Nun kommt ordentlich Mulch drauf. Stroh, Heu was auch immer zur Verfügung steht. Und das Ordentlich. Bei uns gab es noch jede Menge Stroh, die sich dort ganz hervorragend vertat. Denn es gab Stroh….

Die erste Schubkarre Erde von vielen.

Und ganz zum Schluss habe ich die Strohschicht noch mit Erde abgedeckt. Mit vielen Schubkarren voll Erde. Auch die ist gerade da, von einer anderen Baustelle. Unserer ersten Terrasse, die wir in die Nähe der Feuerstelle bauen wollen. Und bevor wir dort ein schönes Mosaik aus diversen vorhandenen Steinen legen können, muss Schotter hin und davor, Sie ahnen es, die Erde raus. Dieses Projekt wird noch etwas dauern, aber bis zur nächsten großen Gartenparty dauert es auch noch. Ich hoffe berichten zu können, dass die Terrasse vorher fertig ist. Aber das werden wir dann sehen.

Am Ende sieht unser „Kartoffelbeet“ also aus wie ein Mulchbeet mit einer Schicht Erde drauf. Und gerade habe ich festgestellt, das ich davon gar kein Foto habe. Tja, dann ohne. Wie viel wir dann ernten werden, werden wir auch sehen und ob da dann wirklich ein schönes Beet entstanden ist auch. Nun darf es erst mal kräftig regnen.

Erste Gartenprojekte

In den letzten Wochen haben wir jeden möglichen Tag auf unserem neuen Lebensort verbracht. Zu tun gibt es immer ganz viel und uns tut es allen gut dort zu sein. Frische Luft und Natur tun einfach gut, egal bei welchem Wetter. So fahre ich manchmal auch mit den Kindern nachmittags hin, wenn der Herzensmann mit den öffentlichen zur Arbeit fährt. Nicht um etwas zu tun. Sondern um den Ort kennen zulernen. Am Tümpel einen Staudamm bauen, schauen wo die Schneegrenze liegt (leider zu weit oben und viel zu wenig Schnee) oder einfach nur zum Spielplatz laufen und dort Zeit verbringen. Vertraut werden.

So wird unser Lebensort wirklich zu unserem. Die kleinen Projekte der letzten Zeit tragen dazu bei, dass in kleinen Stücken und Schritten dieser Ort unsere Lebenszeichen trägt. So wurde bereits um Weihnachten ein alter Schuppen abgebaut und auch der Hühnerstall von uns vom alten Asbest befreit und mit neuen (alten) Ziegeln gedeckt. Dann haben wir gemeinsam mit einem Freund angefangen die alten Obstbäume zu schneiden. Nun liegt noch viel Holz auf der Wiese. Eigentlich müssten auch noch mehr Bäume geschnitten werden, doch vielleicht erst im nächsten Jahr. Auch hier geht es Schritt für Schritt. Und da der Februar sich hier schon so frühlingshaft anfühlt, juckt es natürlich auch in den Gartenfingern. Gestern und heute habe ich darum ein klein wenig Gartenarbeit gemacht.

Zuerst sind gestern auch unsere Himbeeren umgezogen. Auch deswegen, da bereits der Pflaumenbaum vom Septembermädchen und die Pflanzen, die keinen Frost mögen umgezogen sind. Die eine in die Erde. Die anderen ins alten Bauernhaus. Nun also auch die Himbeeren. Ich hoffe, dass sie uns den Umzug aus Topf in die Erde im Sommer dankbar zeigen werden. Noch sehen sie etwas Trost aus. Doch der Schein trügt. Ich habe beim Umpflanzen schon grüne Spitzchen gesehen.

Heute habe ich mich dann dem ersten Mulchschichtbeet gewidmet. Ich bin gespannt wie es funktioniert. Beim Abbau des alten Schuppens kam noch einiges an Stroh zum Vorschein und so habe ich mir überlegt, mit diesem Mulchschichtbeete anzulegen. Dadurch spare ich mir Kraft- und Zeitintensives Umgraben. Ich bin gespannt, wie es sich dann in der Praxis bewährt. Der erste Aufbau war super leicht. Als Beetbegrenzungen habe ich einfache alte Pfosten genommen. Die sind zur Genüge vorhanden und für anderes eher nicht mehr zu gebrauchen. Dann kam unten eine ordentliche Matte Stroh rein. Schön verteilt und bisschen festgestampft. Statt der Pappe, wie ich es bei einer meiner online Touren gelesen habe, habe ich ein bisschen gehäckseltes von Ästen drauf gestreuselt. So sieht es jetzt aus.

Nun fehlt nur noch eine schöne Schicht Kompost, gerne auch mit Erde gemischt. Mal sehen was ich da nehme. Wahrscheinlich besorg ich mir noch eine ordentliche Ladung Kompost vom Grünschnittplatz, den kann ich dort kostenfrei besorgen und in meinen Hochbeeten letztes Jahr hat das sehr gut funktioniert. Im Hintergrund sieht man auch ein Teil des geschnittenen Holzvorkommens auf der Wiese. Auch der wird wohl gehäckselt und in Beeten oder unter Sträuchern verschwinden. Ein kleiner Anfang für einen geschlossenen Kreislauf.

Und ein Anfang für unseren Garten, in dem ich so wirklich walten und schalten kann, wie ich will. Das ist ein gutes Gefühl.

Unsere Feier zur Herbst Tag-und-Nacht-Gleiche

Irgendwann im Laufe des Jahres habe ich beschlossen, die besonderen Tage im Jahreslauf mehr zu berücksichtigen und zu feiern. So möchte ich, für mich und die Kinder, den Kreislauf der Natur erlebbarer machen. Der Wunsch nach mehr Naturverbundenheit fand für mich in dieser Idee Ausdruck. Und so haben wir heute anlässlich zur Herbst Tag-und-Nacht-Gleiche ein kleines Festessen gemacht. Zwar ist die Herbst Tag-und-Nacht-Gleiche erst am Montag, aber heute hatten wir einfach ein bisschen mehr Zeit. Mit den Kindern habe ich schon im Laufe des Tages und am Tag vorher darüber gesprochen, das Tag und Nacht an diesem Tag genau gleich lang sind. Am Vormittag haben wir aus geernteten Maiskolben kleine Maismännchen gebastelt. Diese hat das Septembermädchen dann als Tischschmuck mit hingelegt.

Am Nachmittag haben wir leckeren Herbstkuchen gegessen. Es gab Nuss-Apfelkuchen vom Blech. Mit Äpfeln aus dem eigenen Garten. Lecker!

Und am Abend haben wir ein Feuer gemacht. Darin wurden vorgekochte Kartoffeln gegart. Außerdem gab es frisch gekochten Mais, zum abknabbern am Kolben. Und dazu ein leckeren Kräuterquark. Fertig war unser ganz wunderbares Herbst-Festessen.

Und so wurde aus einem ganz normalen Septembernachmittag ein kleiner Festtag. Nur für uns vier. Eingebettet im Naturjahreskreis.

Luftig leichter Freibadnachmittag

Ich komme aus dem Büro. Es ist doch etwas später geworden als geplant. Mittagessen und Kinder abholen stehen nun auf dem Plan. Als ich aus dem Hochschulgebäude nach draußen trete, empfängt mich eine warme Schwüle. Ich gehe mit den Kindern ins Freibad! Von jetzt auf gleich ist der Entschluss da. Perfekt. Eigentlich gehe ich nicht gerne ins Freibad. Zu viele Menschen, zu laut, so viele Eindrücke, Emotionen, und und und die dann dort in der Luft hängen. Doch heute überrasche ich meine Kinder. Also gehe ich schnell zum Bäcker und kaufe noch Brezeln und ein belegtes Brötchen als Mittag. Dann schnell mit dem Fahrrad mach Hause. Ich brauche ja nur kurz die Sachen packen und ab zum Kinderhaus. So lasse ich das Fahrrad vor der Garage stehen. Am Frühstückstisch würde ja noch diskutiert, dass der Herzensmann die Kinder mit dem Fahrrad in den Kindergarten bringt. So sind Anhänger und Fahrrad vom Dezemberjunge dort. Wenige Minuten später sitze ich wieder auf meinem Rad. Die Tasche mit den Schwimmsachen in der Hand am Lenker. Eigentlich wollte ich sie auf dem Kindersitz festschnallen, aber sie ist ein bisschen zu groß. Nun ja geht auch so. Ich radel voller Vorfreude zum Kinderhaus. Es kommt nicht so oft vor, dass ich meine Kinder mit einem Freibad Besuch überrasche. Auf dem Parkplatz wundere ich mich. Wo steht den der Anhänger? Und wo ist das Fahrrad vom Dezemberjungen? Sind sie nicht mit dem Fahrrad gefahren? Wie soll ich dann mit den Kindern vom Freibad nach Hause kommen? Hin könnte man gut laufen, aber zurück? Keine Chance.

Ich beschließe, zuerst zu den Kindern zu gehen. Vielleicht klärt sich alles auf. Als ich erzähle, dass wir uns Freibad gehen, ist die Freude riesig. Und ich erfahre, dass sie mit dem Auto in den Kindergarten gefahren sind. Und nun? Na gut. Ich mache noch mal ein extra Workout. Ich fahr noch mal nach Hause und hol den Hänger. So radel ich wieder durch die Stadt zurück. Komisch ist es ja schon. Nervig auch. Denn ich weiß, dass ich unseren Anhänger noch aufpumpen muss. Wir benutzen ihn zur Zeit nur noch selten. Und irgendwie ist immer das eine Rad leer. Vielleicht wäre eine Reparatur am Wochenende ganz sinnvoll. Naja, angehängt und aufgepumpt ist dann doch schnell. Und dann bin ich auch wieder am Kindergarten. Schnell sind die Kinder Start bereit und los geht’s Richtung Freibad.

Als wir ankommen bin ich ganz erstaunt. Es ist gar nicht so viel los. Und tatsächlich. Es ist alles ganz entspannt. Im Kinderbecken sind ein paar Kinder. Auf den Wiesen ist viel Platz. Schnell sind beide umgezogen und spielen an der Wasserstraße. Ich sitze in der Nähe auf der Decke und kann erst mal in Ruhe Mittag essen. Und dann verbringen wir die nächsten zwei Stunden mit spielen im und am Wasser. Es wird gegessen und getrunken. Und dann irgendwann noch der Spielplatz erobert. Gegen halb fünf packe ich unsere Sachen wieder zusammen. So entspannt war ich noch nie im Freibad. Auf dem Heimweg halten wir noch bei unserer Lieblingseisdiele. Dort treffen wir einen Kindergartenfreund mit seiner Mama. Da der Manufakturverkauf heute geschlossen ist, gehen wir noch die 100 Meter zum Laden weiter. Dort treffen wir dann noch mehr Freunde. Ich mag die Kleinstadt. Und irgendwie fühlt sich der Nachmittag wie Urlaub an. Dabei ist gerade richtig viel los und ich bin froh, wenn ich ein bisschen Pause zwischen drin habe. Und deswegen genieße ich diesen Nachmittag besonders. Zu Hause angekommen ist Abendbrotzeit. Schnell die nassen Sachen aufhängen. Dabei sehe ich, dass auch die ersten Gurken reif sind. Das Septembermädchen hilft mir beim Ernten. Und dann gibt es Gemüsewaffeln mit Gurkensalat. Lecker.

Stolz bin ich auch auf die Hose, die sich auf dem nächsten Bild so präsentiert. Denn ich habe es mal wieder geschafft, eine Hose für das Septembermädchen zu nähen. Dabei habe ich eine alte Hose meiner Mutter verwendet. Gemütlich sieht sie aus und genau richtig für die kühleren Sommermorgen und warmen Mittage. Luftig leicht. So wie dieser Nachmittag.

Wieder zu Hause

Nun sind wir wieder zu Hause. Nach fast zwei Wochen Urlaub. Nach Sonne, Strand und Meer. Wir packen aus und räumen aus. Die Waschmaschine läuft. Gestern habe ich nach sechs Stunden Autofahrt erstmal Rasen gemäht. Bewegung und etwas tun. Das tat gut. Die drei Hühner durften in den Garten. Sie haben sich auch gefreut. Im Garten ist in den letzten zwei Wochen alles gediehen. Erbsenschoten in Hülle und Fülle. Reife Johannisbeeren, die gepflückt werden wollen. Die Hochbeete sind bis zum Rand gefüllt mit Grün. Und so genieße ich das Ankommen mit all der Geschäftigkeit im Garten und der Küche. Die Wohnung aufräumen kann ich auch später noch. Und so zieht am Nachmittag ein Marmeladenduft durch die Wohnung. Ein paar Ringelblumen liegen zum trocknen da. Und ich esse ein Stück Bäckerkuchen, während draußen das Gewitter rumpelt und der Regen plätschert. Zu Hause.

Gartenlust

Es ist Ende April. Über all spriest und grünt und blüht es. So natürlich auch in unserem Garten. Gerade versuche ich jeden Tag ein bisschen im Garten zu werkeln, aber auch ihn zu genießen. Und so habe ich heute vom Markt ein paar Jungpflanzen mit gebracht. Direkt eingepflanzt stehen sie nun in schöner Reihe in unserem neuen Hochbeet. Salat und Kohlrabi und Brokkoli neben den ausgesäten Erbsen. Doch das sind nicht die einzigen Erbsen dieses Jahr. Schon eine Woche eher habe ich diese Erbsen im Blumenkasten ausgesät. Ich freue mich jeden Tag an dem jungen wachsendem Grün. Und da hier alle gerne Erbsen essen und einfach noch Samen da waren, ich weich sie immer vorher über Nacht ein, dann geht die Keimung etwas schneller. Haben auch unter der Pflaume vom Septembermädchen noch ein paar Platz gefunden. Ich bin gespannt, ob das eine gute Idee war und wie die wachsen werden. Do nicht nur Gemüse wächst in unserem Garten. Auch die Erdbeeren blühen und die Johannisbeeren sind schon sichtbar. Das Septembermädchen hat sie auch schon entdeckt und rief es ganz freudig dem Dezemberjungen zu. Als er fragte ob die den schön rot seien, kam die trockene Antwort: Ne grün.Und vielleicht ziehen auch bald noch viele tausend Haustiere im unserem Garten ein. Das Häuschen steht schon bereit. Die Genehmigung ist inzwischen vom Vermieter auch da und nun kann ich auf Schwarmfang gehen. Bald werden hier fleißige Bienen fliegen.Damit sie dann auch etwas zu essen finden habe ich so einiges an Blumen ausgesät und angepflanzt. Die Ringelblumen direkt an der Terrasse werden sicher herrlich leuchten. Mit ein paar Zwiebeln dazwischen habe ich gleich noch etwas mehr in der Küche. Das war ein kleiner Ausschnitt aus meiner aktuellen Gartenlust und auch Vorfreude. Denn wenn das dann erst reif ist zum Ernten und Naschen und Genießen. Deswegen freue ich mich besonders über die kühleren Regentage. So kommt alles noch mehr in Schwung.