Frei

Es ist 11 Uhr. Das Septembermädchen schläft. Der kleine Mann ist bei der Tagesmutter. Ruhe. Ich sitze am Küchentisch. Die Beine hochgelegt. Zeit. Leere. Mehr nicht. Auch nicht weniger. Und irgendwie ist es seltsam. Die letzten Sachen erledigt. Nachher gehe ich los die Arbeit abholen. Dann kann sie in die Hochschule. Ich habe nichts mehr beizutragen. Jetzt sind andere dran. Lesen. Bewerten. Ich könnte mir mein Strickzeug holen. Denke “jetzt nicht”. Überlege, ob ich die Decke fertig nähen soll. Verschiebe es. Auch die Wäsche wird jetzt nicht gelegt. Ich sitze einfach. Komme zur Ruhe. Zu mir. Lasse alles wie es ist. Zeit. Für mich. Für meine Seele.