Der kleine Mann ist 7 Wochen und 5 Tage alt oder jung. Je nach dem. In dieser kurzen Zeit hat er unser Leben komplett verändert. Es ist schön so. Keine Frage, aber auch anstrengend. Letzte Woche war meine Mutter zur Unterstützung da. Das war Luxus. Ich musste kein Mittag kochen. Hatte jemanden zum Unterhalten. Musste nicht jedes Mal mit dem kleinen Mann auf’s Klo. Konnte ihn auch mal abgeben. Nach einer Woche hab ich mich schon ein bisschen dran gewöhnt. Wie schnell das geht finde ich erstaunlich. Nun bin ich wieder allein. Bis Abends der große Mann nach Hause kommt. Das heißt 100% Kind. Allein. Daran muss ich mich erstmal wieder gewöhnen. Den Rhythmus wieder finden. Mir fehlt die Möglichkeit. Mehr brauch’ ich gar nicht. Sagen zu können:’Mach du mal’
Natürlich hat der kleine Mann auch gerade jetzt einen Schub. Ist unzufrieden, möchte essen und zwar viel, bekommt dann Bauchschmerzen, Verdauungsprobleme oder was weiß ich. Also das volle Programm. Keine Pause für mich in Sicht. Die Schlafphasen sind kurz, unruhig, mit Vorliebe auf meinem Arm oder in der Manduca. Bloß nicht hinlegen. Ich fühle mich wie sonst gegen Fünf oder Sechs. Es ist leider erst eins. Die Aussicht, dass der große Mann heute später kommt, hilft nicht wirklich. Aber vielleicht wird das ja noch was mit einem Schläfchen. Der Spaziergang ist schon fest eingeplant. Zum Zeit rum bringen. Und dann ist irgendwann der Tag rum. Morgen sieht’s schon wieder anders aus.