Gestern schrieb ich von kleinen Schritten. Heute konnten wir einem großen Entwichklungsschritt mit erleben.
Das Septembermädchen ist offen, geht gern auf andere Menschen zu und “fremdelt ja gar nicht”, wie ich oft erstaunt höre. Aber sie möchte in der Regel genau wissen wo ihre Bezugspersonen sind und entfernt sich nur soweit wie es für sie gut ist. Das heißt, sie weiß, dass ich gleich in den Garten komme, wenn die Kinder schon mal voraus gehen. Sie weiß, dass ich in der Kinderhausküche koche und sie darf bei den anderen Kindern spielen. Sie weiß, ich bin erreichbar und in kurzer Zeit bei ihr, wenn sie mich braucht. Heute ging sie einen Schritt weiter.
Heute rief am Mittag die beste Tagesmutter der Welt an und fragte, ob der kleine Mann mit ihrer Tochter spielen möchte. Natürlich freute sich der kleine Mann, seit dem Umzug ins Nachbardorf vermissen die beiden Kinder sich sehr. Das Septembermädchen war nun auch aufgeregt und wollte mit. Beim Abholen durfte sie das dann auch entscheiden, es war noch Platz im Auto. Es musste aber alles ein bisschen schnell gehen. Sie wollte mit. Als ich sie anzog wurde sie dann doch wankelmütig und suchte Schutz in meinem Arm. “Ich will hier bleiben.” Dann bleibst du hier. Du darfst entscheiden. Ich zeige ihr, dass es für mich okay ist, wenn sie geht, aber es genauso okay ist, wenn sie bleibt. Und dann will sie doch mit, schnappt sich ihre Jacke, lässt sich schnell die Schuhe anziehen und stiefelt mit los.
Schwupps haben wir unerwartet einen Kinderfreien Nachmittag. Und das Septembermädchen? Hat alles gut gemacht. Nun kuscheln wir ganz eng im Bett. So eng wie schon lange nicht mehr. Nun braucht sie Nähe und kann dann stolz auf ihren großen Schritt sein.