In den Osterferien war ich zum ersten Mal alleine mit beiden Kindern im Schwimmbad. Nach dem ich mit dem Septembermädchen alleine war, das Schwimmbad und alles kennen gelernt hatte und es so entspannt war, konnte ich mir auch vorstellen mit beiden Kindern schwimmen zu gehen. Hin zu kommt natürlich, dass beide Kinder nun etwas größer sind als während der letzten Freibadsaison. In der habe ich Anfragen auf gemeinsame Freibadbesuche immer abgelehnt. Mir war es einfach zu viel. Viele Menschen, viele Eindrücke für mich und die Kinder und dann auf zwei Kleinkinder aufpassen. Lieber habe ich unser Planschbecken raus geholt und mich gemütlich daneben gesetzt. So konnte ich meine Reserven eher auftanken, als gänzlich leer gesaugt und überlastet aus dem Freibad zu kommen.
Natürlich war das Hallenbad in den Ferien nicht ganz leer wie bei unserem letzten Besuch. Aber trotzdem so, dass ich entspannt genug war. Und so wurde es auch ein schönes Erlebnis. Als erstes bin ich mit beiden Kindern zum Nichtschwimmerbecken an die Treppe gegangen. So standen wir dann da. Ich im 80 cm tiefen Wasser und die Kinder auf ihrer ausgewählten Treppenstufe. Vorsichtig tastete sich der Dezemberjunge bis zur untersten Stufe. Dann war es ihm doch eher ungemütlich und er wollte lieber ins Kinderbecken. Als das Septembermädchen das hörte, hatte sie auch keine Lust mehr an der Treppe zu sein. Also gingen wir zum Kinderbecken. Dort trafen wir dann zufällig einen Kindergartenfreund des Dezemberjungen und so spielten beide erstmal Blauwal, später Pirat und allerlei andere Spiele. Sie sprangen durch das Wasser legten sich hin und hatten ihre wahre Freude. Auch das Septembermädchen fühlte sich wieder pudelwohl. Diesmal angelte sie sich verschiedenste Spielzeuge der anderen Kinder und probierte nach Herzenslust aus. Immer wieder “schwammen” Babys in Schwimmreifen mit Sitzvorichtung vorbei (Kennt Ihr die? Diese Dinger hab ich selber noch nie gesehen und musste innerlich mehrmals meine Hand an den Kopfschlagen, wobei ich das nicht wegen der Eltern, sondern wegen der Industrie/Wirtschaft mache, die mit solchen Produkten Ängste unterstützen und mal ehrlich, wie sieht den so ein Ding mit Kind drin aus. Die Kinder sind darin nur noch Puppen. Na Danke!). Neugierig wie Kinder sind Fragen natürlich beide was das ist. Auch der Kindergartenfreund hat Schwimmflügel an und so kommt irgendwann die Frage nach dem Warum?
Warum haben die anderen Kinder Schwimmflügel?
Erstmal konnte ich die Frage mit, “weil die Mamas/Papas das möchten”, befriedigend beantworten. Doch das Thema war noch nicht vom Tisch. Kurz bevor wir gehen wollten, kam der Dezemberjunge ganz stolz mit einem Paar Schwimmflügel am Arm vorbei geschwommen (im 30 cm tiefen Wasser). Er hatte sie sich von einem Jungen ausgeliehen, der sie gerade nicht brauchte. So lies ich ihn ein paar Runden damit ziehen. Dann gab er sie wieder ab, denn es war Zeit für uns nach Hause zu gehen.
Das Thema Schwimmflügel wird uns, trotz unserer elterlichen Klarheit, weiter beschäftigen. Wir müssen klare Antworten für unsere Kinder und Mitmenschen finden. Die unterschiedlichen Charaktere der Kinder (oder das Alter) erfordern, dass wir uns ganz darauf einlassen und schauen, wie es auch dem Kind damit geht. Wir sind immer umgeben von Schwimmhilfen, wenn wir schwimmen gehen. Selbst wenn im Schwimmbad selber keine Spielsachen Angeboten werden. Das wir ganz alleine im Schwimmbad sind wird eher selten vorkommen. Doch wie gehe ich damit um? An diesem Tag war ein Ausprobieren dran. Wie fühlt sich das an? Drückt es am Arm? Kann ich mich damit noch so bewegen wie ich das möchte? Es kommt, wie so oft, immer auf die Situation an. Eine richtige Antwort auf die Frage des Dezemberjungen ‘Warum ich nicht?’, werde ich nun suchen, so dass es für ihn auch ersichtlich wird.
Wie erklärt ihr es Euren Kindern? Und wie geht ihr damit um, wenn sie die Schwimmhilfen ausprobieren wollen?