Seit einer ganzen Weile liegt hier ein wunderbar weicher Bio-Wollfleece bereit. Schon beim Kauf wusste ich, was daraus werden sollte. Ein Schlafsack für das Septembermädchen. Denn Schlafsäcke besitzen wir nicht wirklich. Von warmen Winterschlafsäcken ganz zu schweigen. Der kleine Mann schläft schon immer unter einer Bettdecke. Ihn hätte ich nur ungern in einen Schlafsack gepackt. Auch das Septembermädchen schläft noch nicht so lange in einem Schlafsack. Erst seit sie ungefähr neun Monate alt ist. Davor schlief sie immer nah bei mir unter meiner Beddecke. Noch ein Schlafsack wäre da viel zu warm gewesen. Doch seid sie Nachts nicht mehr stillt und in ihrem Bett schläft, schläft sie im Schlafsack. Denn eine Decke mag sie gar nicht. Die wird sofort weg gestrampelt.
So kam sie zu ihrem Sommerschlafsack. Doch der ist nun schon länger zu kühl. Auch mit langem Schlafanzug ist das nicht mehr möglich. Und so habe ich schon lange auf meiner Liste stehen: Schlafsack nähen. Vor ein paar Tagen war es dann so weit. Das Schnittmuster hatte ich mir schon zurecht gebastelt. Die Armausschnitte und den Hals habe ich von einem Kleidchen abgenommen, die Länge und die Form unten vom Sommerschlafsack. Schnell war der Stoff zugeschnitten, die Seitennaht genäht, den Schlitz für den Reißverschluss ein geschnitten. Dann bin ich los um den perfekten Reißverschluss zukaufen. Am nächsten Tag konnte ich ihn in der Mittagspause einnähen. Fertig. Ein einfacher kuschelweicher Winterschlafsack.
Er ist kein Meisterwerk an Nähkunst. Auch der Zuschnitt ist nicht perfekt. Aber er ist warm und wurde inzwischen schon benutzt und für gut befunden. Außerdem besitzt er ein kleines Detail, für windelfrei-Kinder perfekt. Ein Reißverschluss der zu beiden Seiten auf geht. So kann der Schlafsack an bleiben, wenn sie Nachts aufs Klo muss. Warum das nicht alle Schlafsäcke haben ist mir schleierhaft.