Pendeleierei

Schon die letzten Tage bin ich lustlos. Schnell bin ich genervt. Ich möchte mich zurück ziehen allein sein. Mit zwei kleinen Kindern nicht so richtig möglich. Mir scheint, dass die Zeit die ich dann und wann mal für mich habe nicht reicht. Zu kurz. Immer kommt jemand dazwischen. Will etwas oder es passiert etwas, so dass ich handeln muss. Ich grüble und grüble. Wer bin ich. Was will ich. Wer und wie will ich sein. Mich nervt das. Mich nervt meine momentane Gereiztheit. Nichts passt. Nichts ist gut. Alles zuviel. Ich versinke in negativen Gedanken und es wird nur noch schlimmer dadurch. Diese Spirale nervt. Ich ätz mich an. 

In den letzten Tagen haben wir viele schöne Momente gehabt. Spaziergänge, Einkaufen, im Garten spielen und viele mehr. Es ist herrlich die zwei Rabauken zu erleben. Das Septembermädchen robbt durch die ganze Wohnung. Immer hinterher oder ihren eigenen Zielen entgegen. Der kleine Mann erzählt und spielt und lacht. Wir albern rum. Herrlich. Ich bin entspannt und alles läuft super. Ich lasse die Kinder auf dem Bett spielen während ich pausiere. Kann mich in der Hängematte entspannen, die zwei zufrieden im Garten und im Kinderwagen wissend. Es scheint alles einfach. Ich bin unendlich glücklich und dankbar. 

Sie liegen nicht weit voneinander entfernt diese zwei Zustände. Manchmal sind es nur Minuten. Mal in die eine Mal in die andere Richtung dreht sich das Rad. Das Pendel schwingt hin und her. Noch kann es nicht still stehen. Es wird wohl nie ganz still stehen. Doch langsamer wird es werden irgendwann. Die Wendepunkte nicht ganz so weit entfernt. Die Extreme nicht so stark. Vielleicht hat es gerade einen neuen Anschubser bekommen das Pendel – mein Pendel. Ich hoffe es legt sich und ich werde wieder ich. Zufriedener. Es ist anstrengend so. Nicht nur für mich. Aber auch und besonders für mich.