Letztes Jahr haben wir mit einer Wintersonnenwendfeier unser Grundstück, unsern Lebensort eingeweiht, also quasi. Denn schon davor hatten wir dies und das dort gemacht. Aber es war das erste größere Fest und das erste Mal, dass wir die Wintersonnenwende richtig gefeiert haben. Für mich haben diese Eckpunkte des Naturjahres eine stärkere Wichtung bekommen. Ich möchte sie wahrnehmen und zelebrieren, denn dadurch habe ich das Gefühl mehr verbunden zu sein mit dem was uns umgibt. Der Natur. Das finde ich für mich sehr wichtig und ist auch ein Grund in naher Zukunft aus der Kleinstadt ins Kleindorf zu ziehen. Ja, unser Teil ist schon ein Kleindorf, sonst gäbe es ja noch etwas zum Einkaufen. Meine Großmutter, die in einem ganz anderen Teil von Deutschland in einem Dorf wohnt, erzählt gerne, außer dem Bankauto gibt es ja nichts mehr. Aber ihr Dorf hat immerhin ein Bankauto, eine Kirche und ein Gasthof und eine Touristenattraktion. Da kann einem schon schwindelig werden. Aber ich komme ab und die diversen Attraktionen „unseres“ Kleindorfs werde ich dann noch alle entdecken können, wenn wir dann dort wohnen dürfen. Und ich bin mir sicher, ich werde einige finden (und manche hab ich schon entdeckt).
Auch dieses Jahr war es mir also wichtig die Wintersonnenwende in irgendeiner Art zu feiern. Auch wenn es diesmal anders sein würde. Und das nicht nur aus Corona Gründen. Ja, klar Menschen einladen geht nicht. Wir feiern also zu Viert. Können wir. Doch da gibt es noch einen weiteren Grund. Neben uns steht diese Jahr ein Bagger auf dem Grundstück und schwupp die wupp wurde an einem Tag das Haus abgerissen. Mal so eben. Ein bisschen Herzklopfen war von unserer Seite schon dabei. Neben so einem Riesen Bagger, der die langen Balken wie Streichhölzer wirken lässt, wirkte unser Gewölbekeller ziemlich klein und fragil und der sollte doch stehen bleiben. Ja das verursachtest doch mal Herzklopfen und Staub. Aber der Keller steht und das Haus ist weg. Und irgendwann machen Handwerker und Bauarbeiter dann auch Feierabend. Und so haben wir noch eine kleine Sonnenwendfeier für uns gehabt. Mit Sonnenbrot und Feuer und mein Kräuterbuschen aus dem Sommer habe ich auch verräuchert. Das hat gut geduftet. Und nun kann es eigentlich nur noch gut werden.