Achterbahn im Alltag

Alles lief entspannt. Die großen Stauzonen hatten wir hinter uns gelassen. Ich fühlte mich wohl hinterm Steuer. Der Herzensmann saß neben mir und arbeitete. Ein paar Telefonate und E-Mails mussten noch abgearbeitet werden. Das Septembermädchen schlief und der kleine Mann war zufrieden, schaute aus dem Fenster und hörte Musik. Die erste von ungefähr sieben Fahrstunden lag hinter uns. Wir fuhren bei Pforzheim runter und hoch. Ein lustige Stelle auf der Autobahn. Dann durchzuckt es mich wie ein Blitz. 

Wir haben die Hochzeitsklamotten vergessen! 

Es gibt nur eine Möglichkeit: umdrehen. Wir brauchen die Anziehsachen. Wir fahren schließlich extra zu dieser Hochzeit. Also bitte auch in der richtigen Klamotte. Also gut. An der nächsten Ausfahrt runter, umdrehen und wieder rauf. Der Herzensmann hat die Idee, er lädt uns irgendwo ab, wir warten und er fährt allein die Strecke noch einmal. Gut. Es ist eh Mittagszeit, warum nicht. So warten wir an der Enz und machen uns ein paar ruhige Stunden. Die Kinder können toben und danach besser weiter fahren. 

Ausgeladen. Warteschlange. Schranke. So fühle ich mich. Entspannt. Nicht wirklich. Ich bin unruhig. So die Kinder. Sie fragen nach Papa, fragen ob wir nun in Frankreich sind. Und ich warte. Will eigentlich im Auto sitzen in Richtung Frankreich fahren. Und dann meldet sich auch noch meine Nasennebenhöhle. Nase voll im wahrsten Sinn des Wortes. 

Und dann lese ich diesen Post. Und ich denke, genauso ist es. Es gibt immer Hoch und Tiefs. Die Tiefs bzw. schwierigen Momente sind wichtig. Ein Leben ausschliesslich mit Sonnenschein geht nicht. Dann fangen wir an uns zu beklagen. Und so ist es doch auch im Leben. Dann war ich wieder im Jetzt. Wir genossen den Moment. Die Kinder spielten im Kies und kletterten in Büschen. Und wir freuten uns riesig, als der Papa wieder da war.